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vierteljahresschrift des instituts für deutsche ostarbeit krakau

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Zeit — als recht gut erschlossen anzusprechen. Der Distrikt Galizien verfügt aus der Zeit vor demWeltkrieg über gute Verbindungen nach Ungarn. Er hat seine Verkehrsmittelpunkte in Lembergund Stanislau. Der Distrikt Radom ist zweifellos schlecht erschlossen; seine zwei Hauptlinienüber Tschenstochau und die Stadt Radom sind ohne Querverbindung. Besser steht der DistriktLublin da, <strong>des</strong>sen Hauptstadt Ausgangspunkt eines vierstrahligen Hauptnetzes ist13). Die einzelnenLan<strong>des</strong>teile <strong>des</strong> Generalgouvernements sind vor allem in der Nord-Süd-Richtung mangelhaftmit Eisenbahnlinien belegt, und auch die Verbindung der Distrikte untereinander läßt zuwünschen übrig. Wasserweg und Straße bieten <strong>für</strong> die Weitmaschigkeit <strong>des</strong> Schienennetzeskeinen Ersatz. Die Weichsel ist als Verkehrsstraße sehr beschränkt zu benutzen, und neben denunter <strong>deutsche</strong>r Verwaltung instandgesetzten Durehgangsstraßen fehlt es fast ganz an einembrauchbaren Straßennetz, welches Zubringerdienste zu den Hauptbahnlinien übernehmenkönnte. So sind die großen Städte durch die Verkehrs Verhältnisse begünstigt worden, währendgleichzeitig eine Dezentralisation <strong>des</strong> Wirtschaftslebens auf die kleinen Städte gehemmt wurde.Im Wirtschaftsleben der Städte <strong>des</strong> ehem. Polen spielten die Juden eine maßgebende Rolle.Außer im Handel fanden sie ihr Feld in bemerkenswertem Umfang auch in bestimmten Zweigen<strong>des</strong> Handwerks und sind in zunehmendem Maße auch in die Industrie eingedrungen. 1931 warendie Juden an der Bevölkerung <strong>des</strong> polnischen Staates mit folgenden Anteilen vertreten14):Ehem. PolenGebiet <strong>des</strong>GeneralgoIJV.Gesamtes G e b ie t . 9,8 11,3Städte insgesamt......... 27,2 31,7Städte über 20000 Einwohner . 26,4 29,7Städte über 100000 Einwohner 25,2 29,7Landgemeinden............. 3,2 3,5Im ehem. Polen15) waren 1931 von 1943200 Berufszugehörigen von Handel und Versicherung1140500 Juden, das sind 58,7 v. H. der Berufszugehörigen oder 36,6 v. H. der gesamten Judenim ehem. Polen. Ihr Anteil an den in Handel und Versicherung Beschäftigten betrug 52,8 v. H.Davon war der größte Teil selbständig, nämlich 84,2 v. H ., während unter den in Handel undVersicherung tätigen Nichtjuden nur 48,8 v. H. selbständig waren. Diese Zahlen können auchohne weiteres <strong>für</strong> die Städte im allgemeinen angenommen werden, während die Anteilssätze derGroßstädte variieren, wie einige Beispiele zeigen16):Juden in v. H , Juden in v. H . Selbständiged. B eru fszu geh ör. d . Beschäftigten in v . H . d er inin H an d el und in H andel und H an d el u. Versieh.V ersicherung V ersich eru n g beschäft. JudeuW a rsch a u ....................... 51,4 46,5 65,9K r a k a u ............................ 56,3 49,5 58,2L e m b e r g ....................... 62,0 56,4 57,2In einer so ausgesprochenen Judenstadt wie Lemberg sind die Anteilssätze der Juden an denBerufszugehörigen und Beschäftigten natürlich besonders hoch, während die größte Stadt,Warschau, ein starker Anziehungspunkt <strong>für</strong> die Selbständigen ist, wozu auch der bei den Judensehr beliebte Wanderhandel beiträgt.1S) Einzelheiten s. Graul. H.. Die Verkehrserschlossenheil der Distrikte im Generalgouvernement, in: Die Burg, 2. Jg.Nr. 4, und du Prel, M., Das Generalgouvernement, Würzburg 1942.l’) Stat. Polski a. a. O.15) Für das Generalgouvernement können ungefähr die gleichen Verhältnisse angenommen werden, wie auch ausder Aufstellung <strong>des</strong> Anteils der Juden an der Bevölkerung hervorgeht.ie) Poln. Volkszählung von 1931, Stat. Polski, Serie C, Bd. 49, 58, 64.51

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