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Handbuch der Forstpolitik mit besonderer Berücksichtigung der ...

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144 I^^® Wohlfahrtswirkungen des Waldes.die wasserwirtschaftliche Bedeutung des Waldes aus Anlaß <strong>der</strong> damaligenWaldzerstörungen. Er schreibt dem Walde die Fähigkeitzu, die Nie<strong>der</strong>schläge zu vermehren.„Die Verheerung unserer Wäl<strong>der</strong> hat auch noch an<strong>der</strong>e sehr üble Folgen.Unser Erdboden, welcher größtenteils <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> beraubet worden, die ehedemfast ganz Deutschland in seinem natürlichen Zustande bedeckten, folglichjetzt sehr nackend ist, auch deswegen die Eigenschaft verloren zu habenscheinet, die Wolken öfterer in Regen aufzunehmen, schmachtet fast überallauf eine beträchtliche Tiefe unter den heißen Strahlen <strong>der</strong> Sonne. DieQuellen versiegen daher und dem mehresten Gewässer ist noch außerdemdurch Kunst Abfluß verschafft. Unsere Flüsse und Bäche sind im Sommerkaum bis zum Drittel mehr angefüllt. Unsere ganze Oberfläche dampfet<strong>mit</strong>hin jetzt auch aus Mangel an Hegen, an abwechseln<strong>der</strong> Witterung wenigerals sonst aus."„Die Winde, welche ehedem von allen Seiten her ungeheure Streckendurch schattigte, folglich kühle und feuchte Wäl<strong>der</strong> sauseten, in denen siesich <strong>mit</strong> nährendem Stoff schwängerten, und diesen den Fel<strong>der</strong>n schenkten,bringen jetzt nicht mehr jene belebende Erfrischung. Vielmehr aber, da sieeine viel weitere Reise auf nackenden, brennenden, leichten Boden zurücklegen,so erhitzen sie sich, und verbreiten die Dürre, folglich die Unfruchtbarkeitimmer mehr und mehr."Vom letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts ab übernahm nun,wie früher schon auf dem Gebiete <strong>der</strong> Gesetzgebung, Frankreichauch die Führung hinsichtlich <strong>der</strong> aktuellen Behandlung <strong>der</strong> Frage.Die vollständige Freigabe <strong>der</strong> Privatwaldwirtschaft durch Dekretvom 15. /29. September 1791, die den Privatwaldbesitzern auferlegteVerpflichtung, alles Schifl'sbauholz an die Marine abzugeben undzugunsten <strong>der</strong> Staatskasse außerordentliche Holzhiebe zu führen,sowie die allgemeine Rechtsunsicherheit des Privateigentums (Emigranten)hatte die massenhafte Rodung und Verwüstung <strong>der</strong> Privatwaldungenzur Folge. Als um die gleiche Zeit auch <strong>der</strong> Verkauf<strong>der</strong> Staatswaldungen zur Diskussion gestellt wurde, sprach sich dieSoci6te royale d'agriculture in einem Gutachten dagegen ausund machte geltend, daß <strong>der</strong> Veräußerung die Rodung folgen werdeund durch dieselbe Gebirgsgegenden trocken und unfruchtbar gemachtwürden.In hervorragen<strong>der</strong> Weise nahm sich Rougier de la Bergerie,Deputierter <strong>der</strong> gesetzgebenden Versammlung und Mitglied desAckerbauko<strong>mit</strong>ees, um die Erhaltung des Waldes an. Er machtevergebliche Anstrengungen, ein Gesetz gegen die Waldrodungenzu erwirken, indem er auf die lebhaften Klagen <strong>der</strong> Departementsbeamtenund <strong>der</strong> Ackcrbaugesellschaften über die Folgen <strong>der</strong>Waldrodungen namentlich während <strong>der</strong> Konventszeit in den Jahren1793 und 1794 hinwies. In dem von Rougier im Jahre 1817herausgegebenen Werk: „Des forets de la France" werden dieseoffiziellen Dokumente aus <strong>der</strong> Zeit von 1791 bis 1796 <strong>mit</strong>geteilt.

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