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Handbuch der Forstpolitik mit besonderer Berücksichtigung der ...

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VI. Der Einfluß des "Waldes auf die Nie<strong>der</strong>schläge. 179i) Schreiber/) Direktor des meteorologischen Instituts in Chemnitz,stellt den Satz auf, „daß <strong>der</strong> Wald auf Häufigkeit und Ergiebigkeit desNie<strong>der</strong>schlages im allgemeinen nur einen untergeordneten Einfluß üben kann".Als Grundlage für seine Untersuchungen dienen ihm die Nie<strong>der</strong>schlags- undWaldverhältnisse Sachsens.k) Die Resultate <strong>der</strong> gegen Wind nicht geschützten Regenmesserwerden durch die Windstärke außerordentlich starkbeeinträchtigt, nach Hellmann bis zu 25%, ja bei böigem Wetter undnamentlich bei Gewitterregen an einzelnen Tagen bis über 100 ^/q.Aus diesem Grunde weisen auch die im Freien höher über dem Bodenaufgestellten Regenmesser geringere Nie<strong>der</strong>schlagsmengen auf als die amBoden befindlichen. Nach Bamberg ") fingen die in 18,5 m Höhe auf einemMast angebrachten Regenmesser von 1889—93 in den einzelnen Monaten um4—28 "/o,im Jahres<strong>mit</strong>tel 12 "/q weniger Nie<strong>der</strong>schlagsmengen auf als die in1,8 m angebrachten. Aus einer an<strong>der</strong>en Beobachtung ergab sich, daß beiWindstille <strong>der</strong> obere Regenmesser um 8,8 **/(,, bei starkem Wind um 13,2 **/oweniger Nie<strong>der</strong>schläge auffing.1) Vom November bis April, also in <strong>der</strong> Schneezeit, hatten die schwe-im Februar dasdischen forstlichen Stationen ein Nie<strong>der</strong>schlagsplus von 19,5 "/q,Maximum des ganzen Jahres von 23,4 *^/o.Hamberg weist nun statistischnach,^) daß in dieser Zeit auch die Windstärke höher ist als im Sommerhalbjahr.Sie betrug nämlich im Durchschnitt von sieben Jahren an denTagen <strong>mit</strong> Nie<strong>der</strong>schlägenvom Mai bis Oktober 1,56vom November bis April .... 1,71(Windstille = 0, Orkan = 6).Daraus geht hervor, daß namentlich im Winter die Nie<strong>der</strong>schläge durchstärkeren Wind hervorgerufen werden.Es ist auch ohne weiteres einleuchtend, daß bei einem Schneesturminfolge des Wi<strong>der</strong>standes <strong>der</strong> Äste und <strong>der</strong> Bäume überhaupt im Waldeimmer mehr Schnee zurückbleibt als auf freiem Felde. Auch dieser Umstandträgt zur Erhöhung <strong>der</strong> im Walde fallenden jährlichen Durchschnittsmengean Nie<strong>der</strong>schlägen bei, bewirkt aber wie<strong>der</strong> nur eine an<strong>der</strong>e Verteilung.Eine Ausgleichung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge in den verschiedenenJahreszeiten, wie eine solche hinsichtlich <strong>der</strong> Temperaturenin geringem Maße im Walde selbst, nicht aber in seinerweiteren Umgebung stattfindet, kann <strong>der</strong> Wald nicht bewirken.Es wäre auch schwer zu sagen, worin die Wohltat einer solchenAusgleichung zu suchen wäre und in welcher Weise sie stattfindensollte. Der Landwirt in <strong>der</strong> Ebene wird eine Vermehrung <strong>der</strong>Nie<strong>der</strong>schläge während <strong>der</strong> Vegetationszeit seiner Früchte wünschen,aber nicht zur Erntezeit. Der Viehzüchter im regenreichen Gebirgehat dagegen das Bedürfnis nach einem relativ trockenen Sommer.An<strong>der</strong>erseits ist für das Gebirge ein schneereicher Winter eine^) Schreiber, Die Einwirkung des Waldes auf Klima und Witterung.Dresden 1899. — Die Beweisführung ist übrigens in dieser gerade nicht beson<strong>der</strong>sanspruchslos geschriebenen Arbeit recht dürftig und schwerfällig.2) a. a. O. IV, 59. — 3) a. a. O. IV, 106.12*

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