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Weißbuch Osteoporose - beim Deutschen Netzwerk der Bone an ...

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<strong>Weißbuch</strong> <strong>Osteoporose</strong>ten maximalen Kochendichte abzüglich des individuell eingetretenen Verlusts(42). Die höchste Knochendichte wird normalerweise in <strong>der</strong> dritten Lebensdekadeerreicht und nimmt mit Eintritt <strong>der</strong> Menopause deutlich ab (78), wobei dasAusmaß des Knochendichteverlusts (am Schenkelhals) ein Risikofaktor für eineweitere Abnahme <strong>der</strong> Knochendichte ist (66). Durchschnittlich verlieren Frauenim Verlauf ihres Lebens ca. 40 % <strong>der</strong> vertebralen und knapp 60 % ihrer femoralenKnochenmasse; dieser Verlust ist bei Männern mit 35 % bzw. 53 % etwasgeringer ausgeprägt (45).Klinische und epidemiologische Studien zeigen, dass das relative Risiko, eineFraktur ohne adäquates Trauma zu erleiden, mit sinken<strong>der</strong> Knochendichte stetig<strong>an</strong>steigt, d.h. ein korrelativer Zusammenh<strong>an</strong>g besteht (79): Der Abfall <strong>der</strong> Knochendichteum eine St<strong>an</strong>dardabweichung geht <strong>an</strong>nähernd mit einer Verdoppelungdes Frakturrisikos einher (79-82). Zugleich zeigt sich unter <strong>der</strong> Beh<strong>an</strong>dlungmit <strong>an</strong>tiresorptiven Subst<strong>an</strong>zen eine Zunahme <strong>der</strong> Knochendichte und Abnahmedes Frakturrisikos (83). Dieser Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen Knochendichteverlustund Frakturrisiko besteht ebenfalls bei hochbetagten Menschen, so dass auch beiihnen ein Nutzen <strong>der</strong> <strong>an</strong>tiresorptiven Therapie zu erwarten ist (84). Die Verringerung<strong>der</strong> Frakturrate ist jedoch nur zu einem geringen Teil durch die Zunahme<strong>der</strong> Knochendichte erklärbar.Obwohl Fragilitätsfrakturen häufig mit einer <strong>Osteoporose</strong> vergesellschaftetsind, wird die Diagnose einer <strong>Osteoporose</strong> nicht klinisch (<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Fraktur),son<strong>der</strong>n operationalisiert durch das Bestimmen <strong>der</strong> Knochendichte gestellt. Legtm<strong>an</strong> dieses Kriterium zugrunde, haben – basierend auf den Ergebnissen einerKnochendichtebestimmung – mindestens 30 % aller Frauen kaukasischer Abstammungin Europa und den USA eine <strong>Osteoporose</strong> (42, 85-87). Dennoch k<strong>an</strong>nbasierend auf einer Knochendichtemessung allein keine individuell exakte Prognosebezüglich des Frakturrisikos getroffen werden (31, 43, 88), weswegen dieKnochendichtemessung auch nicht als Screeningverfahren <strong>an</strong>gewendet werdenk<strong>an</strong>n (31).Stürze und FrakturrisikoDer zweite wesentliche Faktor, <strong>der</strong> zum hohen Frakturrisiko älterer Menschenbeiträgt, ist ihr hohes Sturzrisiko (89-91). Üblicherweise übersteigt bei einemSturz des älteren Menschen aus dem St<strong>an</strong>d zur Seite die am Troch<strong>an</strong>ter majorauftreffende Energie dessen Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>dskraft gegenüber einer Fraktur (92).Dies hat zur Folge, dass bereits Bagatellunfälle bei Patienten mit <strong>Osteoporose</strong>zu Frakturen führen können (5, 93, 94). So wird geschätzt, dass ca. 90 % allerHüftfrakturen auf einen Sturz zurückzuführen sind (91, 95).Etwa ein Drittel aller über 65-jährigen stürzt mindestens einmal pro Jahr, vorzugsweisePersonen, die auf Pflege <strong>an</strong>gewiesen sind, wie Heimbewohner o<strong>der</strong>Personen mit Grun<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kungen, die die Lokomotionsfähigkeit beeinträchtigen(z.B postapoplektisch o<strong>der</strong> bei Parkinson Syndrom) (96). Diese Stürze sinddas Ergebnis unterschiedlicher Prozesse, die mit dem Altern einhergehen, beispielsweiseeine Beeinträchtigung <strong>der</strong> neuromuskulären Funktion und des Sehvermögenso<strong>der</strong> ein extensiver Gebrauch von Sedativa (97-100).13

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