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Weißbuch Osteoporose - beim Deutschen Netzwerk der Bone an ...

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<strong>Weißbuch</strong> <strong>Osteoporose</strong>nern geringer als bei Frauen (105, 107), allerdings mit einer vergleichsweisehohen Mortalität vergesellschaftet (129).Fragilitätsfrakturen <strong>der</strong> Wirbelsäule bedingen <strong>an</strong>alog zu den Hüftfraktureneine Erhöhung von Morbidität und Mortalität (114, 135, 137-142). Beispielsweisekönnen thorakale Wirbelfrakturen durch die resultierende Deformierung desBrustkorbs eine Einschränkung <strong>der</strong> Lungenfunktion nach sich ziehen (143) undso zu einer erhöhten Mortalität führen (137). Der Anstieg <strong>der</strong> Mortalität kommtim Gegensatz zur Frakturierung des koxalen Femurs allerdings nicht kurzfristig,son<strong>der</strong>n eher im mittel- bis l<strong>an</strong>gfristigen Verlauf zum Tragen (129). Ungeklärtist, ob diese erhöhte Mortalitat ausschließlich eine direkte Frakturfolge ist o<strong>der</strong>partiell auch auf zugrunde liegende Erkr<strong>an</strong>kungen, beispielsweise bei sekundärer<strong>Osteoporose</strong>, zurückzuführen ist (137, 144).Neben asymptomatischen Verläufen werden nach osteoporotischen Wirbelfrakturenauch ausgeprägte Beschwerden beobachtet (122, 145), die im altersst<strong>an</strong>dardisiertenGruppenvergleich mit chronisch-degenerativen Wirbelsäulenverän<strong>der</strong>ungensignifik<strong>an</strong>t häufiger Einschränkungen <strong>der</strong> Belastbarkeit und <strong>der</strong>Alltagsaktivität nach sich ziehen (146). Folge ist oft eine subst<strong>an</strong>zielle Min<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Lebensqualität <strong>der</strong> Betroffenen (128, 142, 145).Sozio-ökonomische Implikationenund VersorgungssituationÜber individuelle gesundheitliche und psychosoziale Folgen hinaus bedeutendie Fragilitätsfrakturen direkt und in Form ihrer Folgekosten auch eine enormesozio-ökonomische Bürde: Die Kosten <strong>der</strong> initialen Kr<strong>an</strong>kenhausbeh<strong>an</strong>dlung beiHüftfrakturen wurden weltweit auf durchschnittlich ca. 7.000 US-$ geschätzt,die Folgekosten im Verlauf des ersten Jahres nach Unfall auf etwa 21.000 US-$(147). In <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d belaufen sich die direkten Kosten <strong>der</strong>Beh<strong>an</strong>dlung einer proximalen Femurfraktur ohne Arzt und Medikamentenkostennach aktuellen Berechnungen auf ca. 27.000 Euro (148). Bei einer Prognosevon ca. 6,3 Millionen Hüftfrakturen weltweit im Jahr 2050 bedeutet dies nachBerechnungen aus dem Jahr 1997 einen Kostenrahmen von über 100 MilliardenUS-$ bereits im ersten Jahr nach Auftreten <strong>der</strong> Fraktur (147). Aus gesundheitsökonomischerSicht sollte die <strong>Osteoporose</strong> daher als prioritäre Volkskr<strong>an</strong>kheit<strong>an</strong>gesehen und dementsprechend im Bewusstsein <strong>der</strong> Beh<strong>an</strong>dler und Kostenträgerver<strong>an</strong>kert werden.Ökonomische Schätzungen gehen davon aus, dass in <strong>der</strong> BundesrepublikDeutschl<strong>an</strong>d mindestens 2,5 bis 3 Milliarden Euro jährlich für die Beh<strong>an</strong>dlung <strong>der</strong><strong>Osteoporose</strong> ausgegeben werden; <strong>der</strong> Hauptteil fällt dabei bei <strong>der</strong> Versorgung desFolgezust<strong>an</strong>ds „Fragilitätsfraktur” <strong>an</strong> (z.B. Kr<strong>an</strong>kenhausbeh<strong>an</strong>dlung und Institutionalisierungin Alten- und Pflegeheimen), während für die medikamentöse Therapienur ca. 10 % <strong>der</strong> Gesamtsumme aufgewendet werden (19, 149, 150). AktuelleDaten lassen sogar einen Kostenrahmen von 1,5 bis 2 Milliarden Euro jährlichalleine für die Versorgung osteoporotischer Frakturen bzw. Gesamtkosten von 4,5bis 5 Milliarden Euro für die Beh<strong>an</strong>dlung <strong>der</strong> <strong>Osteoporose</strong> vermuten (148).17

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