Weißbuch Osteoporose - beim Deutschen Netzwerk der Bone an ...
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<strong>Weißbuch</strong> <strong>Osteoporose</strong>Gewichtung einzelner Risikofaktoren; die apparativen Untersuchungen hingegenverlaufen relativ uniform.AnamneseDas Kernelement <strong>der</strong> <strong>Osteoporose</strong>evaluation sollte eine gründliche Anamnesesein, die Alter, Körpergrößen- und Gewichtsverän<strong>der</strong>ungen, aktuelle Beschwerden,Vorerkr<strong>an</strong>kungen, Risikofaktoren, Frakturen und Stürze erfragt und so erstedifferentialdiagnostische Schlüsse hinsichtlich primärer und sekundärer <strong>Osteoporose</strong>formenermöglicht (31). Dem Risikoassessment kommt eine beson<strong>der</strong>eBedeutung in <strong>der</strong> Diagnostik <strong>der</strong> <strong>Osteoporose</strong> zu.Klinische UntersuchungBei <strong>der</strong> klinischen Untersuchung sollte infolge häufig okkulter vertebralerFrakturen (5) beson<strong>der</strong>er Wert auf die Wirbelsäule gelegt werden. Eine Größenbestimmungund <strong>der</strong>en Vergleich mit <strong>der</strong> bek<strong>an</strong>nten Größe (z.B. <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d desReisepasses) k<strong>an</strong>n dem Erkennen von Frakturen dienen, da einem Größenverlust> 4 cm die Funktion eines Surrogatmarkers zukommt (31). Bei etablierter <strong>Osteoporose</strong>mit Ausbildung mehrerer Wirbelfrakturen zeigen sich über die gen<strong>an</strong>nteGrößenmin<strong>der</strong>ung hinaus oft Deformitäten im Bereich des Oberkörpers, z.B. dascharakteristische Bild des so gen<strong>an</strong>nten „Witwenbuckels“ (Hyperkyphose <strong>der</strong>Brustwirbelsäule bei deutlich reduziertem Rippenbogen-Becken-Abst<strong>an</strong>d) o<strong>der</strong>das so gen<strong>an</strong>nte „T<strong>an</strong>nenbaumphänomen“ (Hautfältelung am Rücken) (152).Laborchemische UntersuchungDie laborchemische Untersuchung sollte Blutbild, C-reaktives Protein, Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit,Kalzium, Phosphat, alkalische Phosphatase,gamma-GT, Eiweißelektrophorese, Kreatinin und TSH beinhalten (31).Bei Verdacht auf eine sekundäre <strong>Osteoporose</strong> können weitere Untersuchungenzur Bestätigung bzw. zum Ausschluss spezifischer Ursachen (z.B. Hypogonadismus,Hyperthyreoidismus, Vitamin-D-M<strong>an</strong>gel, M. Cushing, Malabsorption,etc.) erfor<strong>der</strong>lich sein. Als potenzielle Ursache <strong>der</strong> Fragilitätsfrakturen müssenMalignome (z.B. Knochenmetastasen, Plasmozytom, etc.) und Entitäten wie dieOsteomalazie o<strong>der</strong> eine renale Osteopathie ausgeschlossen werden (31).D<strong>an</strong>eben sind auch spezifische biochemische Urin- (z.B. Desoxypyridinolinim 24-Stunden-Sammelurin) und Serummmarker (z.B. Cross-link-Telopeptideim Nüchternblut) des Knochenumbaus verfügbar, die eine Unterscheidung zwischeneiner high- bzw. low-turnover-<strong>Osteoporose</strong> erlauben und eher im Monitoring<strong>der</strong> Therapie als bei <strong>der</strong> initialen Diagnose einer <strong>Osteoporose</strong> von Bedeutungsind (153, 154). Diese Parameter sind während einer Frakturheilung jedochnicht verwertbar und sollten speziellen Fragestellungen vorbehalten bleiben.19