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Weißbuch Osteoporose - beim Deutschen Netzwerk der Bone an ...

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<strong>Weißbuch</strong> <strong>Osteoporose</strong>mit einer sturzbedingten Fragilitätsfraktur nach einem erhöhten Alkoholkonsumgefahndet werden.Empfehlenswert ist es, das <strong>an</strong>amnestische Augenmerk auch auf das Vorliegenvon B-Symptomen und damit den Ausschluss maligner Erkr<strong>an</strong>kungen zu richten.Zu bedenken sind vor allem Bronchial-, Mamma-, Nieren-, Prostata- undSchilddrüsen-Karzinome bzw. <strong>der</strong>en ossäre Metastasierung sowie hämatologischeErkr<strong>an</strong>kungen.Eine geson<strong>der</strong>te Betrachtung verdient auch die vor <strong>der</strong> Hospitalisierung eingenommeneMedikation: Die Weiterverabreichung beispielsweise von Schmerzmittelnwie nicht-steroidalen Antirheumatika sollte in Folge einer möglichenBeeinflussung <strong>der</strong> Nierenfunktion und fraglich auch <strong>der</strong> Knochenheilung kritischüberdacht werden. Eine blutverdünnende Medikation muss ggf. ab- bzw.umgesetzt werden, um ein zeitnahes operatives Vorgehen zu ermöglichen.Um den Beh<strong>an</strong>dlungserfolg einschätzen zu können, empfiehlt es sich, das Aktivitätsniveaubzw. die Mobilität vor Fraktur und den Gebrauch von Gehhilfenzu dokumentieren.Bei <strong>der</strong> klinischen Untersuchung sollte über eine Dokumentation <strong>der</strong> Frakturfolgenhinaus die Vigil<strong>an</strong>z des Patienten, das Ausmaß <strong>der</strong> Dehydrierung und <strong>der</strong>kardiopulmonale Status <strong>an</strong>alysiert werden. Die Möglichkeit eines sturzbedingtenSubduralhämatoms muss bedacht werden.Falls klinisch <strong>der</strong> Verdacht auf eine osteoporotische Fraktur besteht, ist es empfehlenswert,neben <strong>der</strong> radiographischen Frakturdarstellung bereits initial eineRöntgen-Thorax-Übersichtsaufnahme <strong>an</strong>zufertigen, um die aus einem späterenAnfertigen resultierende Zeitverzögerung bereits im Vorfeld zu vermeiden.Neben dem DVO-Basislabor (Blutbild, C-reaktives Protein, Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit,Kalzium, Posphat, alkalische Phosphatase, gamma-GT, Eiweißelektrophorese, Kreatinin und TSH) sind im Rahmen <strong>der</strong> präoperativenLaborkontrolle Blutgruppenbestimmung sowie Nierenwerte und Elektrolyteerfor<strong>der</strong>lich. Unter Umständen k<strong>an</strong>n bereits präoperativ eine Bluttr<strong>an</strong>sfusionerfor<strong>der</strong>lich sein. Bei Einnahme einer rheologischen Medikation o<strong>der</strong> Vorliegeneiner Thrombozytopenie k<strong>an</strong>n es erfor<strong>der</strong>lich sein, das <strong>an</strong>ästhesiologischeVerfahren zu modifizieren, da solche rheologischen Verän<strong>der</strong>ungen meist keineSpinal<strong>an</strong>ästhesie erlauben.Präoperativ sollte ein EKG <strong>an</strong>gefertigt werden, um Arrhythmien o<strong>der</strong> Myokardinfarkte,die dem Sturzereignis vorausgeg<strong>an</strong>gen sein können, zu detektieren.Aortenstenosen, die sich häufig in Form synkopaler Anfälle m<strong>an</strong>ifestieren, könneneine Kontraindikation zur Spinal<strong>an</strong>ästhesie darstellen und sollten <strong>an</strong>gesichtsihrer hohen Prävalenz bei Hochbetagten ausgeschlossen werden. Ggf. muss zurgenauen Klärung <strong>der</strong> Diagnose eine Echokardiographie durchgeführt werden.Da Patienten mit Hüftfraktur durch thrombo-embolische Komplikationen vitalbedroht sind, ist bereits präoperativ eine individuell Risiko-adaptierte Thromboembolie-Prophylaxeessenziell. Meist wird nie<strong>der</strong>molekularen Heparinen <strong>der</strong>Vorzug vor <strong>an</strong><strong>der</strong>en Medikamenten gegeben (das exakte Vorgehen sollte entsprechendenLeitlinien entnommen werden).23

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