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Weißbuch Osteoporose - beim Deutschen Netzwerk der Bone an ...

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<strong>Weißbuch</strong> <strong>Osteoporose</strong>RöntgenNativradiologisch sollte in <strong>der</strong> Postprimärphase <strong>der</strong> Frakturversorgung vonPatienten mit peripherer Fragilitätsfraktur, die Rückenschmerzen <strong>an</strong>geben o<strong>der</strong>eine progressive Kyphose bzw. Größenmin<strong>der</strong>ung (≥ 4 cm) berichten, Röntgenaufnahmen<strong>der</strong> Brust- und Lendenwirbelsäule erfolgen, um aktuelle und ggf. alteFrakturen detektieren zu können. Sowohl bei den primären als auch den sekundären<strong>Osteoporose</strong>formen sollte jedoch auch bei asymptomatischen Patientenmit einem T-Wert von < -1 St<strong>an</strong>dardabweichung eine bipl<strong>an</strong>are radiologischeAbklärung <strong>der</strong> Wirbelsäule erfolgen (31).SturzabklärungAls Sturz gilt ein unfreiwilliges, plötzliches, unkontrolliertes Herunterfalleno<strong>der</strong> -gleiten des Körpers aus dem Stehen, Sitzen o<strong>der</strong> Liegen auf eine tiefereEbene (31).Gemäß den Leitlinien des DVO sollte die Sturzabklärung bei alten Menscheneine Risikobeurteilung und Ursachenabklärung beinhalten (31).Die Mehrzahl <strong>der</strong> Stürze alter Menschen ist multifaktoriell bedingt. Nach <strong>der</strong>Ätiopathogenese werden sie in extrinsische (infolge von außen einwirkendenKräften), synkopale (infolge Kontrollverlust über das lokomotorische Systemmit o<strong>der</strong> ohne Bewußtseinsverlust) und lokomotorisch-posturale Stürze (infolgevon Funktionsdefiziten) unterteilt (31).Wichtig bei <strong>der</strong> Risikobeurteilung ist die Frage nach einem Sturz o<strong>der</strong> Beinahe-Sturzin den letzten Wochen o<strong>der</strong> Monaten. Neben extrinsischen Faktoren(z.B. ungeeignetes Schuhwerk) existieren zahlreiche intrinsische Merkmale wieweibliches Geschlecht, positive Sturz<strong>an</strong>amnese, neurologische Erkr<strong>an</strong>kungenbzw. Defizite, visuelle und akustische Einschränkungen, Deformierungen <strong>an</strong> <strong>der</strong>unteren Extremität, Blutzucker- und Blutdruck-Schw<strong>an</strong>kungen, Muskelatrophie,Kachexie, Demenz, Schwindel, Depression, Alkohol- o<strong>der</strong> Drogenabusus, G<strong>an</strong>go<strong>der</strong>Bal<strong>an</strong>cestörungen, Delir (bei akutem Infekt, Stoffwechselstörung o<strong>der</strong> Exsikkose)und unsicherer Umg<strong>an</strong>g mit Hilfsmitteln, die als Risikofaktoren wirken(31). Gleiches gilt für die Einnahme psychotroper Medikamente (v.a. Benzodiazepine,Neuroleptika, Antidepressiva), Antihypertensiva, Diuretika und generellfür eine Multimedikation (mehr als vier Medikamente) (31).Die Ursachenabklärung dient dazu, Faktoren zu identifizieren, <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungeine Reduzierung des Sturzrisikos bewirken k<strong>an</strong>n. Erfragt werden solltedie Tätigkeit vor dem Sturz, die Tageszeit des Sturzes, frühere Stürze, G<strong>an</strong>gunsicherheit,Einschränkungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens, Bewusstseinsstörungeno<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Prodromi eines Sturzes sowie die gesamte Medikationdes Betroffenen.Die klinische Untersuchung mit dem Ziel <strong>der</strong> Sturzabklärung sollte einen kompletteninternistischen und neurologischen Status und ein geriatrisches Assessmentbeinhalten (Hör- und Sehdefizite, kognitiv-emotionale Funktion, depressiveund demenzielle Syndrome, Funktionstests auf Sturzrisiko) (31).21

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