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Einführung _in_die_klinische_Hypnose - Dr. Clemens Krause

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Mesmers Theorie (um 1775):Durch <strong>die</strong> Kraft von Magneten kann e<strong>in</strong> <strong>in</strong> und um den Körper vorhandenes Fluidum(e<strong>in</strong>er protomateriellen Wirkungssphäre) ausgeglichen werden.Er verwendete zunächst Magneten, nach dem Vorwurf e<strong>in</strong> Nachahmer zu se<strong>in</strong>lediglich se<strong>in</strong>e Hände zur Verteilung des Fluidums. Se<strong>in</strong>en Händen schrieb erbesondere therapeutische Fähigkeiten zu, <strong>die</strong> ihrerseits auf e<strong>in</strong>en besonders starken„animalischen Magnetismus“ zurückzuführen waren.Die Teilnehmer der Vorführung vor der Akademie der Wissenschaften berichtetendarüber e<strong>in</strong>en warmen, dann wieder kalten W<strong>in</strong>d zu spüren, der Türen und Mauerndurchdr<strong>in</strong>gen konnte.Häufig kam es im Verlauf der Behandlung zu „exaltierten Krisen“, worunterschmerzhafte Krämpfe und Zuckungen verstanden wurden.Die Theorie des Somnambulismus (ca. 1790-1850):Der Marquis de Puységur, e<strong>in</strong> Schüler Mesmers, hatte sich von den orthodoxenphysikalisch orientierten Theorien Mesmers abgewendet, und postulierte für <strong>die</strong>Praxis Übertragung von Willen, Glauben und psychischer Kräfte. Animismus fandzunehmend E<strong>in</strong>kehr <strong>in</strong> <strong>die</strong> Theorie und Praxis des Mesmerisierens.Puységur entdeckte, dass e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er Probanden, der Bauer Victor Race, währenddes Magnetisierens ke<strong>in</strong>e exaltierten Krisen entwickelte, sondern sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emruhigen, bedachten und luziden Zustand befand, als sei er e<strong>in</strong>e ganz andere Person.Er glaubte <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Zustand <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en eigenen und andere Körper schauen zukönnen und Krankheiten diagnostizieren und Heilmittel verordnen zu können.Häufig waren Patienten nachdem sie sich im somnambulen Zustand befunden habenamnestisch, konnten sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nachfolgenden somnambulen Zustand jedochwieder er<strong>in</strong>nern. Sie konnten auch den Verlauf von Krankheiten vorhersagen(Zeitprogression) und sich besonders gut an Vergangenes er<strong>in</strong>nern (Hypermnesie).Während der magnetischen Phase verlagern sich alle geistige und seelische Aktivitätvom zentralen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gangliensystem. Im Gangliensystem erkennen wir heute dasvegetative NS wieder, mit dem sozusagen e<strong>in</strong> Organ des Unbewussten geschaffenwurde.Dadurch könne sowohl <strong>die</strong> äußere als auch <strong>die</strong> <strong>in</strong>nere Welt besser wahrgenommenwerden und Phänomene wie <strong>die</strong> „Clairvoyance“ entstehen.Mitte des 19. Jhdts. verbreitete sich von Amerika aus der Spiritismus und verbandsich bald mit dem Magnetismus. Magnetismus wurde zunehmen von Laien betrieben.In bioenergetischen Therapien, wie der Orgontherapie von Wilhelm Reich, taucht deranimalische Magnetismus im 20. Jhdt. wieder auf.25

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