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A. „Die Schule gehört wieder in den Mittelpunkt“ - DP

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F. Die Sekundarschulreform von CSV und LSAP 12Für die <strong>DP</strong> drohen sich mit der Reform <strong>in</strong> der Sekundarschule die gleichen Fehler zu<strong>wieder</strong>holen, die bereits bei der Grundschule und bei der Berufsausbildung begangen wur<strong>den</strong>:lückenhafte Problemanalyse, unklare Zielsetzung, vernachlässigte Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und<strong>in</strong>effiziente Maßnahmen!Die Vorschläge der Regierung können im Wesentlichen <strong>in</strong> zwei Blöcke zusammengefasstwer<strong>den</strong>, e<strong>in</strong>e Reform der Promotionskriterien und e<strong>in</strong>e Reform der Orientierung. Die e<strong>in</strong>zelnenMaßnahmen sollen im Folgen<strong>den</strong> analysiert und e<strong>in</strong> Ausblick auf die Alternativen der <strong>DP</strong>gegeben wer<strong>den</strong>.1. PromotionskriterienDas Reformprojekt der Regierung sieht e<strong>in</strong>e Reihe von Maßnahmen vor, mit <strong>den</strong>en derschulische Misserfolg und das Sitzenbleiben bekämpft wer<strong>den</strong> sollen. Dass das Wiederholene<strong>in</strong>es Jahrganges e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>effiziente Maßnahme ist, darüber ist man sich sowohl <strong>in</strong> politischen alsauch <strong>in</strong> wissenschaftlichen Kreisen weitestgehend e<strong>in</strong>ig.Über diese Feststellung h<strong>in</strong>aus ist der Reflexionsprozess <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen Jahren jedoch nichtgegangen. Denn die nationale Studie zu dieser Problematik von 2006 begnügt sich damitfestzustellen, dass Luxemburg e<strong>in</strong> Problem mit dem Sitzenbleiben hat und verweist aufallgeme<strong>in</strong>e Gründe, die <strong>in</strong> der Forschungsliteratur angeführt wer<strong>den</strong> als Ursache für dasschulische Scheitern. E<strong>in</strong>e profunde Analyse des Phänomens Sitzenbleiben wurde <strong>in</strong> Luxemburgjedoch nicht gemacht, da das Datenmaterial auch gar nicht zur Verfügung steht. WesentlicheFragen bleiben deshalb bis heute unbeantwortet:a. Was s<strong>in</strong>d die Ursachen schulischen Scheiterns <strong>in</strong> Luxemburg?Die Zahl derjenigen Schüler, die <strong>in</strong> Luxemburg m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal sitzenbleiben und e<strong>in</strong>enJahrgang <strong>wieder</strong>holen müssen, ist im Vergleich zum Ausland verhältnismäßig hoch. Mit nur 40,5% der Schüler, die die Sekundarschule <strong>in</strong> der M<strong>in</strong>deststudienzeit absolvieren, ist Luxemburg dasSchlusslicht <strong>in</strong> der OECD-Zone. Nimmt man jedoch die Gesamtzahl an Schülern, die nach derWiederholung von maximal zwei Jahrgängen zu e<strong>in</strong>em Abschluss gekommen s<strong>in</strong>d, steigt dieserProzentsatz auf 71%. Dies ist <strong>wieder</strong>um der zweithöchste Prozentsatz unter allen OECD-Ländern. Dieser Widerspruch wirft Fragen auf, <strong>den</strong>en bisher nicht nachgegangen wurde. S<strong>in</strong>ddemnach die schulischen Probleme von Schülern die Sitzenbleiben <strong>in</strong> vielen Fällen zeitlichbegrenzt? Wenn ja, worauf s<strong>in</strong>d sie zurückzuführen? Worauf ist die Tatsache zurückzuführen,dass fast doppelt so viele Jungen sitzenbleiben als Mädchen? S<strong>in</strong>d die Lernschwächen aufschulische Probleme oder außerschulische Probleme zurück zu führen?b. Wie entsteht schulisches Scheitern?Schaut man sich die Schulresultate von Jahrgang zu Jahrgang an, muss man feststellen, dass dieZahl der Schüler, die entweder kompensieren müssen oder sitzen bleiben kont<strong>in</strong>uierlich im Laufedes „cycle <strong>in</strong>férieur“ als auch beim Übergang <strong>in</strong> <strong>den</strong> „cycle supérieur“, sowohl des ES als auch12 Als Diskussionsgrundlage für die Ausarbeitung des vorliegen<strong>den</strong> Textes hat sich die Arbeitsgruppe “Bildung” der<strong>DP</strong> auf <strong>den</strong> <strong>in</strong>itialen Text basiert, <strong>den</strong> die Unterrichtsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Anfang 2012 zur Diskussion mit <strong>den</strong> Partnernvorgelegt hat.12

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