13.07.2015 Aufrufe

8.4 Fast-track in der Kardioanästhesie

8.4 Fast-track in der Kardioanästhesie

8.4 Fast-track in der Kardioanästhesie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Fast</strong>-<strong>track</strong> Anästhesie Allgeme<strong>in</strong>er Teil <strong>8.4</strong>8 <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>Anästhesie16 Schmerztherapie3 Pharmakologie11 H 2 O, Volumen,Transfusion5 Begleiterkrankungen6 Herzchirurgie14 Narkosekomplikationen8.1 VorteileFolgende theoretischen Überlegungen zurPathophysiologie legen den E<strong>in</strong>satz dieserVerfahren nahe.8.1.1 Intraoperative „Sympathektomie“Bei ausreichend hoher Blockade <strong>der</strong> sympathischenFasern (C4-7) kommt es zur kardialenReflexdämpfung und Reduktion tachykar<strong>der</strong>Episoden. Darüber h<strong>in</strong>aus werdendurch zentrale und periphere Vasodilatationperioperative Hypertensionen vermieden.Damit verbunden s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e verbesserteKoronardurchblutung und e<strong>in</strong> höhererFluss <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arteria thoracica <strong>in</strong>terna,was von Bedeutung se<strong>in</strong> kann, wenn dieseals Bypassgefäß genutzt wird.Die Sympatikusblockade führt weiterh<strong>in</strong>zur Reduktion <strong>der</strong> Ausschüttung vonStresshormonen (Cortisol, Supraren<strong>in</strong>) undkann damit e<strong>in</strong>en Beitrag zur Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<strong>der</strong> perioperativen Stressantwort leisten.8.1.2 Postoperative SchmerztherapieBeim E<strong>in</strong>satz regionalanästhesiologischerVerfahren ist e<strong>in</strong>e hohe Qualität <strong>der</strong> postoperativenAnalgesie möglich. Diese verlangte<strong>in</strong>e engmaschige Betreuung <strong>der</strong> Patientendurch entsprechendes Personal,welches mit diesen Verfahren vertraut ist.Für die e<strong>in</strong>malige lumbale <strong>in</strong>trathekaleMorph<strong>in</strong>applikation ist e<strong>in</strong>e signifikanteReduktion des Schmerzscores und des systemischenOpiatverbrauchs <strong>in</strong> den ersten24 Stunden nach <strong>der</strong> Operation belegt [35].Beim E<strong>in</strong>satz des thorakalen/zervikalen Periduralkatheterskann dieses Ergebnis auchim weiteren Verlauf nachgewiesen werden[16].10 Eckart • Jaeger • Möllhoff – Anästhesiologie – 14. Erg.-Lfg. 10/09Die Reduktion des systemischen Opiatbedarfsführt zu e<strong>in</strong>er Verbesserung <strong>der</strong> Vigilanzund verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t potenziell das opiatbed<strong>in</strong>gteAuftreten von Atemdepressionen,Gastroparesen und Vigilanzm<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen.8.1.3 <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>-KonzepteZahlreiche Studien konnten die signifikanteVerkürzung <strong>der</strong> postoperativen Beatmungszeitdurch <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>-Konzepte mitRegionalanästhesie im Vergleich zu konventionellenTherapieregimes herzchirurgischerPatienten nachweisen. Teilweisewar die regelmäßige Extubation <strong>der</strong> Patientennoch im Operationssaal möglich.Dies führt auch zur signifikanten Verkürzungvon Intensivtherapiezeiten.E<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> postoperativenLungenfunktion und die frühere Mobilisation<strong>der</strong> Patienten s<strong>in</strong>d zu erwarten.8.2 NachteileLimitationen für den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Regionalanästhesienals alle<strong>in</strong>iges Anästhesieverfahrenbestehen neben <strong>der</strong> Gefahr <strong>in</strong>traoperativerkardiopulmonaler Instabilität,ggf. Notwendigkeit <strong>der</strong> Erweiterung desoperativen E<strong>in</strong>griffs, <strong>in</strong> hohen Ansprüchenan die <strong>in</strong>traoperative Patientenführung,das postoperative Management und dieGefahr <strong>der</strong> akzidentellen Nervenschäden<strong>in</strong>folge neuroaxialer Punktionen.Das maximale Risiko e<strong>in</strong>es relevanten sp<strong>in</strong>alenHämatoms nach Periduralpunktionund anschließen<strong>der</strong> Vollhepar<strong>in</strong>isierungwird von Ho mit 1 : 1.500 angegeben, bei<strong>der</strong> s<strong>in</strong>gle shot Sp<strong>in</strong>alpunktion mit 1 : 3.600[19].

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!