13.07.2015 Aufrufe

8.4 Fast-track in der Kardioanästhesie

8.4 Fast-track in der Kardioanästhesie

8.4 Fast-track in der Kardioanästhesie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Fast</strong>-<strong>track</strong> Anästhesie Allgeme<strong>in</strong>er Teil <strong>8.4</strong>8 <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>Anästhesie16 Schmerztherapie3 Pharmakologie11 H 2 O, Volumen,Transfusion5 Begleiterkrankungen6 Herzchirurgie14 Narkosekomplikationen• 1977: Prakash et al. berichteten übere<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Patientengruppe, welchenach herzchirurgischen E<strong>in</strong>griffen <strong>in</strong> Halothan-basierterAnästhesie <strong>in</strong>nerhalbe<strong>in</strong>er Stunde postoperativ extubiertwerden konnten [31].• 1986: Aps beschreibt als erster die Behandlungvon kardiochirurgischen Patienten<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aufwachraume<strong>in</strong>heit [1].• 1993: Chong et al. aus Oxford berichtenüber die Reduktion <strong>der</strong> postoperativenExtubationszeiten ihrer herzchirurgischenPatienten von durchschnittlichsieben auf zwei Stunden, nachdem dasanästhesiologische Management geän<strong>der</strong>tund e<strong>in</strong>e spezielle Aufwache<strong>in</strong>heitfür diese Patienten geschaffen wurde[10].• 1994 bezeichneten Massey und Meggitden Aufwachraum als die Zukunft fürdie postoperative Betreuung herzchirurgischerPatienten und zeigten, dass damitsowohl Zeit als auch Kosten e<strong>in</strong>gespartwerden konnten, ohne dass dieszu e<strong>in</strong>em schlechteren Outcome <strong>der</strong> Patientenführte [26].• 1998: Cheng konnte nachweisen, dass„<strong>Fast</strong>-<strong>track</strong><strong>in</strong>g“ <strong>in</strong>klusive Frühextubationherzchirurgischer Patienten sowohl e<strong>in</strong>Konzept mit hoher Patientensicherheitist, als auch deutliche ökonomische Vorteilegegenüber <strong>der</strong> Standardbehandlunghat [9].3 Grundlagen3.1 Elemente des <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>Modifiziert nach Schwenk [33]:• präoperative Patienten<strong>in</strong>formation,2 Eckart • Jaeger • Möllhoff – Anästhesiologie – 14. Erg.-Lfg. 10/09• Reduktion des operativen Traumasdurch geeignete m<strong>in</strong>imal<strong>in</strong>vasive Operationsverfahren,• E<strong>in</strong>satz gut steuerbarer, kurzwirksamerAnästhetika und Analgetika,• Reduktion <strong>der</strong> posttraumatischenStressreaktion,• effektive Analgesie, PONV-Prophylaxeund -therapie,• forcierte Mobilisation,• reduzierte präoperative Nahrungskarenz,frühe p.o. enterale Ernährung.Ziel: reduzierte Morbidität und beschleunigteRekonvaleszenz.3.2 Beson<strong>der</strong>heiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kardioanästhesie</strong>Neben <strong>der</strong> zwangsläufig bestehenden kardialenGrun<strong>der</strong>krankung bed<strong>in</strong>gt das Fachgebiete<strong>in</strong> vergleichsweise höheres Durchschnittsalterund überdurchschnittlicheKomorbidität <strong>der</strong> Patienten. Darüber h<strong>in</strong>ausstellt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Herz-Lungen-Masch<strong>in</strong>ee<strong>in</strong>en tief greifenden E<strong>in</strong>schnitt <strong>in</strong>die Patientenhomöosthase dar. Die <strong>in</strong>traoperativePlegierung des Herzens und daslange Kollabieren <strong>der</strong> Lunge mit <strong>der</strong> Gefahr<strong>der</strong> Atelektasen- und Ödembildung <strong>in</strong>folge<strong>der</strong> Hämodilution und des nonpulsatilenFlusses während des kardiopulmonalenBypasses be<strong>in</strong>halten das Risiko, dass amEnde <strong>der</strong> Operation ke<strong>in</strong>e ausreichendekardiopulmonale Stabilität ohne entsprechen<strong>der</strong>medikamentöser o<strong>der</strong> apparativerUnterstützung gegeben ist. Damit istpräoperativ nicht mit Sicherheit festzulegen,ob e<strong>in</strong> Patient für die Frühextubationund den Verzicht auf den postoperativenAufenthalt auf <strong>der</strong> Intensivstation geeignetist. Intraoperativ besteht häufig die Notwendigkeit<strong>der</strong> Hypothermie. Dies stellthohe Anfor<strong>der</strong>ungen an das perioperative

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!