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8.4 Fast-track in der Kardioanästhesie

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<strong>8.4</strong> Allgeme<strong>in</strong>er Teil <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong> AnästhesieWärmemanagement, denn nur e<strong>in</strong> gleichmäßigund vollständig wie<strong>der</strong>erwärmterPatient kann sicher extubiert werden. Regelmäßigbesteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Herzchirurgie dieNotwendigkeit <strong>der</strong> <strong>in</strong>traoperativen Vollhepar<strong>in</strong>isierung.Dadurch ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz des (hoch)thorakalen o<strong>der</strong> zervikalenPeriduralkatheters zur Reduktion<strong>der</strong> perioperativen Stressreduktion limitiertbzw. zum<strong>in</strong>dest kritisch zu betrachten.Trotzdem stellt die suffiziente postoperativeSchmerztherapie nach Sternotomiebzw. Thorakotomie gerade beim E<strong>in</strong>satzkurzwirksamer Opioide e<strong>in</strong>e conditio s<strong>in</strong>equa non für die erfolgreiche Frühextubationdar.3.3 E<strong>in</strong>schlusskriterienDer E<strong>in</strong>schluss von herzchirurgischen Patienten<strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>-Management ist immere<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Entscheidung undhängt von vielen Faktoren ab.Dabei ist zu unterscheiden zwischen kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>ternenund patientenbezogenen Entitäten.Kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>tern s<strong>in</strong>d zu berücksichtigen:• Operatives Management (Methode undOperateur),• anästhesiologisches Management (Methodenund Erfahrungen),• <strong>in</strong>frastrukturelle Gegebenheiten (Kapazitätund personelle Ressourcen auf <strong>der</strong>Intensivstation bzw. im Aufwachraumsowie das Vorhandense<strong>in</strong> bzw. Fehlene<strong>in</strong>er Intermediate Care Station),• Erfahrungen aller am <strong>Fast</strong><strong>track</strong><strong>in</strong>g beteiligtenÄrzte und Pflegekräfte.Patientenbezogen muss die Entscheidungzum <strong>Fast</strong><strong>track</strong><strong>in</strong>g jeweils prä-, <strong>in</strong>tra- undpostoperativ kritisch überdacht werden.Bei Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Situation ist je<strong>der</strong>zeit dieKonversion <strong>in</strong> e<strong>in</strong> konventionelles Behandlungskonzeptzu erwägen.Als Leitfaden für den E<strong>in</strong>schluss e<strong>in</strong>es Patienten<strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>-Management könnendie <strong>in</strong> Tabelle 1 dargestellten E<strong>in</strong>schlusskriteriengelten.Tab. 1: E<strong>in</strong>schlusskriterien für das <strong>Fast</strong><strong>track</strong><strong>in</strong>g• Elektive Operation• Patient prä- und postoperativ kardiopulmonalkompensiert, ohne relevante medikamentöseKreislaufunterstützung• Operationen ohne KLS <strong>in</strong> tiefer Hypothermie• Ke<strong>in</strong>e erhöhte Blutungsneigung anzunehmen(Cave bei Re-Operationen, komplexenGer<strong>in</strong>nungsstörungen, flori<strong>der</strong> Endokarditis…)• Ke<strong>in</strong>e komplexen Operationen (z.B. Bogenersatz,Descendensersatz, Mehrfachklappene<strong>in</strong>griffe<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Koronarchirurgie)• Patient prä- und postoperativ ohne relevanteakute psychoemotionale o<strong>der</strong> neurologischePathologien3.4 Ausschlusskriterien für das <strong>Fast</strong><strong>track</strong><strong>in</strong>gDiese ergeben sich weitgehend <strong>in</strong> Folge<strong>der</strong> vorgenannten E<strong>in</strong>schlusskriterien.Constant<strong>in</strong>ides und Kollegen [11] veröffentlichten2006 Daten von über 1.000herzchirurgischen Patienten, welche nache<strong>in</strong>em „<strong>Fast</strong>-Track“-Protokoll behandeltwurden. Als Erfolg galt hier e<strong>in</strong>e Extubationszeitbis sechs Stunden postoperativ.15,6 % erreichten dieses Ziel nicht, womitdas „<strong>Fast</strong><strong>track</strong><strong>in</strong>g“ bei diesen Patienten alsgescheitert bewertet wurde. 3,9 % <strong>der</strong> Patientenstarben. Als unabhängige prädiktiveFaktoren für das Scheitern des „<strong>Fast</strong><strong>track</strong><strong>in</strong>gs“fanden sich hier folgende Entitä-Eckart • Jaeger • Möllhoff – Anästhesiologie – 14. Erg.-Lfg. 10/09 38 <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>Anästhesie16 Schmerztherapie3 Pharmakologie11 H 2 O, Volumen,Transfusion5 Begleiterkrankungen6 Herzchirurgie14 Narkosekomplikationen

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