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8.4 Fast-track in der Kardioanästhesie

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<strong>8.4</strong> Allgeme<strong>in</strong>er Teil <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong> AnästhesieEntsprechend <strong>der</strong> Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DGAI für zuerwartende starke postoperative Schmerzensollte unter Beachtung entsprechen<strong>der</strong>Kontra<strong>in</strong>dikationen immer e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ationvon Opioiden und Nichtopioidanalgetikagewählt werden.Kommen ke<strong>in</strong>e regionalanästhesiologischenVerfahren zur postoperativenSchmerztherapie zur Anwendung (s. Abschn.Stellenwert <strong>der</strong> Regionalanästhesie),sollte ca. 30 M<strong>in</strong>uten vor Op-Ende mit <strong>der</strong>Gabe e<strong>in</strong>es nichtopioiden Analgetikumsbegonnen werden.Bei <strong>der</strong> Auswahl des geeigneten Nichtopioidsergeben sich folgende Gesichtspunkte:Cyclooxygenase-2-Hemmer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><strong>der</strong> Herzchirurgie wegen <strong>der</strong> erhöhten Gefahrthrombembolischer Ereignisse zum<strong>in</strong>destrelativ kontra<strong>in</strong>diziert [7]. Die Gabevon Methamizol muss wegen <strong>der</strong> vergleichsweisehohen Inzidenz von Agranulozytosenbei diese Patienten kritisch gesehenwerden [17]. Unter diesen Gesichtspunktenersche<strong>in</strong>t Paracetamol (unter Beachtung<strong>der</strong> Kontra<strong>in</strong>dikationen: Allergie,Leberversagen) unter den <strong>in</strong>fundierbarenNichtopioiden als beson<strong>der</strong>s geeignet.Im weiteren Verlauf sollte dann auf e<strong>in</strong> analgetischpotenteres, enteral applizierbaresNSAID umgestellt werden. Hierfür habensich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Herzchirurgie Ibuprofenund Diclofenac bewährt.Merke: Bei <strong>der</strong> Gabe von Ibuprofen istzu beachten, dass die thrombozytenaggregationshemmendeWirkung <strong>der</strong>Acethylsalicylsäure zum<strong>in</strong>dest teilweiseaufgehoben wird, sodass auf Ibuprofenbei Patienten, die ASS benötigen,verzichtet werden sollte [5].Grundsätzlich ist bei <strong>der</strong> Gabe von NSAIDauf die Gefahr <strong>der</strong> gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>alen Komplikationenzu achten, was gerade nachgroßen chirurgischen E<strong>in</strong>griffen die regelmäßigeGabe von entsprechenden Gastroprotektiva(z.B. Protonenpumpenhemmern)<strong>in</strong>diziert.8 Stellenwert <strong>der</strong> RegionalanästhesieIn <strong>der</strong> <strong>Kardioanästhesie</strong> stehen verschiedeneregionalanästhesiologische Technikenzur Supplementierung von <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>-Konzeptenzur Verfügung. In <strong>der</strong> Regel kommendiese <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>anästhesiezum E<strong>in</strong>satz [6, 18]. E<strong>in</strong>zelneZentren führen aber auch ausgewählteherzchirurgische E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> alle<strong>in</strong>iger Regionalanästhesiedurch [2, 28, 30, 38].Regionalanästhesiologische Verfahren<strong>in</strong> <strong>der</strong> Herzchirurgie1. Intrathekale Techniken:– lumbale Sp<strong>in</strong>alanästhesie (s<strong>in</strong>gleshot)/– <strong>in</strong>trathekale Opioidapplikation± Clonid<strong>in</strong>/– <strong>in</strong>trathekale Morph<strong>in</strong>gabe (ITM)2. Epidurale Techniken:– thorakale/zervikale Katheteranlagemit Applikation von:– Opioiden, Lokalanästhetika, Clonid<strong>in</strong>3. Regionale Schmerztherapie:– <strong>in</strong>tercostale Katheter, paravertebrale/parasternaleInjektionenEckart • Jaeger • Möllhoff – Anästhesiologie – 14. Erg.-Lfg. 10/09 98 <strong>Fast</strong>-<strong>track</strong>Anästhesie16 Schmerztherapie3 Pharmakologie11 H 2 O, Volumen,Transfusion5 Begleiterkrankungen6 Herzchirurgie14 Narkosekomplikationen

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