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Institut für Kulturgeographie, Stadt- und Regionalforschung (KSR)

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LAGE UND FUNKTION DES ORTSTEILS FECHENHEIM 17<br />

2 Lage <strong>und</strong> Funktion des Ortsteils Fechenheim<br />

Im folgenden Kapitel werden die historische Entwicklung, die administrative <strong>und</strong> räumliche<br />

Abgrenzung <strong>und</strong> die aktuelle sozio-ökonomische Struktur Fechenheims beschrieben.<br />

Diese Informationen dienen als Gr<strong>und</strong>lage unserer Strukturanalyse <strong>und</strong> sollen die heutige<br />

Situation in Fechenheim erklären. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den sozio-ökonomischen<br />

Aspekten <strong>und</strong> dem Einfluss der Deindustrialisierung. Abschließend wird die aktuelle<br />

Problemlage des <strong>Stadt</strong>teils anhand eines Expertengespräches mit dem Ortsvorsteher<br />

aufgezeigt <strong>und</strong> mögliche Lösungsansätze diskutiert.<br />

2.1 Historische Entwicklung: Ein Überblick<br />

(Igor Gric)<br />

Die ersten Anzeichen einer Besiedlung des Mainbogens belegen Bodenf<strong>und</strong>e aus der<br />

Hallstattzeit (800-500 vor Chr.) <strong>und</strong> der sich anschließenden La-Tène-Zeit 1 . Broschen,<br />

Glasperlen, Inhalte von Brandgräbern, Pfeilspitzen, Becher <strong>und</strong> Armringe belegen die alte,<br />

sich rasch entwickelnde Kultur der ersten Bandkeramiker 2 vor mehr als 7000 Jahren<br />

(FRANKFURTER RUNDSCHAU: 1985). Diese brachten den Feldbau sowie ein<br />

ansehnliches Verständnis <strong>für</strong> Viehzucht ins Land <strong>und</strong> siedelten zu diesem Zweck in weiten<br />

Auenlandschaften, wie sie auch in der Mainebene zu finden sind.<br />

Den Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> das heutige Fechenheim dürften zwischen 150 <strong>und</strong> 250 n.Chr. römische<br />

Veteranen gelegt haben, die sich nach ihrem Militärdienst hier niederließen. Darauf lassen<br />

F<strong>und</strong>e in der Fachfeld- <strong>und</strong> der Schießhüttenstraße, auf dem ehemaligen Gelände der<br />

Freiligrathschule sowie in Alt–Fechenheim schließen.<br />

Es war Kaiser Otto II., der 977 n.Chr. in einer Urk<strong>und</strong>e bestätigte, der Frankfurter<br />

Salvatorkirche (dem heutige Dom) die „Kirche zu Fechenheim“ <strong>und</strong> einen Teil deren Güter<br />

übereignet zu haben. Dies ist die erste urk<strong>und</strong>liche Nennung Fechenheims.<br />

1<br />

Latène: Benannt nach dem bedeutenden F<strong>und</strong>ort dieser Zeit in der Schweiz La Tène (jüngere Eisenzeit 500 vor<br />

Christi bis ungefähr 5o nach Christi).<br />

2<br />

Der Stammesname dieser aus dem Süden Europas nordwärts gewanderten Zuzügler ist unbekannt, wegen ihrer<br />

Vorliebe <strong>für</strong> die Verzierung von Tongefäßen mittels Bändern in Form von Spiralen <strong>und</strong> Windungen nannte man<br />

sie die "Bandkeramiker". F<strong>und</strong>e der Bandkeramikkultur fand man im Aushub des Siemens Geländes an der<br />

Karl-Benz Straße.

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