Institut für Kulturgeographie, Stadt- und Regionalforschung (KSR)
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LAGE UND FUNKTION DES ORTSTEILS FECHENHEIM 21<br />
Auch als Frankfurter <strong>Stadt</strong>teil entwickelte sich Fechenheim mit Unterbrechung durch die<br />
schweren Zerstörungen im 2. Weltkrieg sprunghaft weiter. 1952 hatte es bereits 12.000<br />
Einwohner. 1952/ 53 wurde die im Krieg zerstörte Mainbrücke wieder aufgebaut <strong>und</strong> die<br />
Vogelschutzwarte im Fechenheimer Wald eingerichtet. 1960 siedelte sich der Neckermann<br />
Konzern an der Hanauer Landstraße an. Anfang der sechziger Jahre entstanden die<br />
Wohnsiedlungen Fechenheim–Südwest <strong>und</strong> die Siedlung Riederwald wurde erweitert. Die<br />
weiter ausgebaute Hanauer Landstraße wurde mit einer Fussgängerbrücke als Verbindung<br />
dieser beiden Gebiete überspannt. Es entstanden neue Schulen, Kindergärten, Seniorenclubs,<br />
Altenheime, etc. <strong>und</strong> Fechenheim wandelte sich zu einem gut ausgestatteten <strong>Stadt</strong>teil mit<br />
sozialen Einrichtungen.<br />
2.1.1 Die Eingemeindung Fechenheims<br />
Nach diesem allgemeinen Überblick sollen die Rahmenbedingungen der Eingemeindung<br />
Fechenheims nochmals näher beleuchtet werden.<br />
Fechenheim zeigt die typische Entwicklung eines großstädtischen Vorortes, welcher die<br />
Chancen der Beziehungen zur nah gelegenen Kernstadt Frankfurts früh <strong>und</strong> vorteilhaft zu<br />
nutzen verstand.<br />
Die Industrialisierung, die Entwicklung der Cassella AG, der Discus Werke, der Naxos<br />
Union, der Maschinenfabrik Mayfarth sowie der Werkzeugfabrik Meuser, insgesamt also die<br />
rasche Entwicklung vom ehemaligen Fischer- <strong>und</strong> Bauerndorf zum Industrieprosperierenden–<br />
Standort dürfte auch das Interesse Frankfurts an der Eingemeindung bestärkt haben. Zudem<br />
hatten viele umliegende Landgemeinden keine Wahl, denn das preussische Innenministerium<br />
hatte mit einem Gesetz die Erweiterung der <strong>Stadt</strong> um den <strong>Stadt</strong>kreis Frankfurt beschlossen.<br />
Um gute Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Eingliederung zu schaffen, entschloß sich Fechenheim<br />
zu freiwilligen Verhandlungen. Entscheidend <strong>für</strong> den Ausgang der Verhandlungen dürften<br />
auch die Interessen der Großindustrie gewesen sein, die sich ebenso eindeutig wie die <strong>Stadt</strong><br />
Frankfurt <strong>für</strong> eine Zusammenlegung der Gemeinden aussprachen (KOCH: 1972). Frankfurt<br />
wollte einen größeren Wirtschaftsraum, so argumentieren Experten heute auf die Frage,<br />
warum es zu einer Eingemeindung vieler Vorstädte <strong>und</strong> Landgemeinden gekommen ist.<br />
Vieles, wozu sich die <strong>Stadt</strong> Frankfurt vertraglich verpflichtet hatte, wurde allerdings nicht