Otto (GmbH & Co KG) Konzernabschluss zum 28 ... - Hamburg
Otto (GmbH & Co KG) Konzernabschluss zum 28 ... - Hamburg
Otto (GmbH & Co KG) Konzernabschluss zum 28 ... - Hamburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
konjunkturellen Abschwung handelt. Noch ist unklar, wie stark einzelne Branchen infolge ihrer Liquiditätssituation und der<br />
verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten betroffen sein werden. Die <strong>Otto</strong> Group erwartet, dass Konsumenten wie auch der<br />
Einzelhandel in jedem Fall von der Krise betroffen sein werden. Der bereits in der Vergangenheit gestiegene Preisdruck wird<br />
sich bei aggressivem Wettbewerbsumfeld und angespanntem wirtschaftlichen Umfeld weiter verstärken. Mit flexibler<br />
Mittelallokation und kontinuierlicher Kostenkontrolle wird Vorsorge getroffen, um kurzfristig auf aktuelle Entwicklungen<br />
reagieren und Opportunitäten nutzen zu können. Zusätzlich werden durch die breitere Aufstellung der <strong>Otto</strong> Group bei<br />
Weiterentwicklung der unterschiedlichen Segmente mögliche Risiken eingegrenzt. Den Unsicherheiten aus der Abhängigkeit<br />
von politischen und wirtschaftlichen Risiken einzelner Volkswirtschaften wird durch die geografische Ausrichtung der <strong>Otto</strong><br />
Group auf die drei großen Wirtschaftsräume Europa, Asien und Nordamerika entgegengewirkt. Dennoch will die <strong>Otto</strong> Group<br />
weiter wachsen und mögliche Chancen nutzen. Potenzielle Wachstumsfelder werden in der weiteren Internationalisierung<br />
und der tieferen Marktdurchdringung vor allem im osteuropäischen Raum gesehen.<br />
Die Märkte verändern sich mit hoher Geschwindigkeit. Dies verlangt eine ständige Überprüfung der strategischen<br />
Ausrichtung der <strong>Otto</strong> Group. In der jährlichen Analyse des bestehenden Portfolios werden Maßnahmen zu dessen<br />
Optimierung und Weiterentwicklung festgelegt. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden schwierigen wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen im Jahr 2009 wird die Portfoliooptimierung konsequent fortgeführt. Dabei wird jedes Unternehmen auf<br />
seine Zukunftsfähigkeit geprüft und das Portfolio gegebenenfalls um die nicht zukunftsfähigen Aktivitäten bereinigt.<br />
Zusätzlich werden zur Sicherung der Zukunft der <strong>Otto</strong> Group Initiativen ergriffen, um neben der Expansion ins Ausland auch<br />
über konsequent implementierte Innovationsprozesse, Konzepterweiterungen sowie Kooperationen und Akquisitionen weiter<br />
zu wachsen. Wachstumspotenziale ergeben sich dabei im Ausbau der Stationäraktivitäten und der Finanzdienstleistungen<br />
sowie in der Weiterentwicklung und Optimierung der Logistik. Gegebenenfalls werden strategische Partnerschaften zur<br />
Sicherstellung des Erfolgs initiiert. Ein aktuelles Beispiel hierzu ist die Beteiligung der französischen Crédit Mutuel an der zur<br />
<strong>Otto</strong> Group gehörenden <strong>Co</strong>fidis-Gruppe (Finanzdienstleister) zur Verbesserung der Refinanzierungskonditionen, zur Nutzung<br />
von Synergien in der Marktbearbeitung und der IT-Infrastruktur.<br />
Auf die wirtschaftlichen Entwicklungen und die veränderten Verbrauchergewohnheiten reagiert die <strong>Otto</strong> Group mit vielfältigen<br />
Maßnahmen zur Deckung der Kundenbedürfnisse sowie hinsichtlich der Wettbewerbsabgrenzung. Diese betreffen die<br />
kontinuierliche Optimierung der Produktpalette und der angebotenen Dienstleistungen sowie die Weiterentwicklung des<br />
Marktauftritts. Chancen für die Zukunft ergeben sich dabei im Multichannel-Einzelhandel aus der kontinuierlichen<br />
Weiterentwicklung der Angebotsträgerstrategie, die auf den zunehmenden Ausbau zielgruppenspezifischer Angebote abzielt.<br />
Bereits in den letzten Jahren konnten hier Erfolge mit neu entwickelten Spezialkonzepten erzielt werden. Auch die Nutzung<br />
verschiedener Vertriebskanäle (Multichannel-Strategie) trägt zu einer Streuung der Risiken bei. Eine immer höhere<br />
Bedeutung hat dabei die dynamische Entwicklung des E-<strong>Co</strong>mmerce-Sektors, der auch weiterhin als ein wesentlicher<br />
Wachstumsmotor im Fokus steht. Die innovative Weiterentwicklung des vorhandenen Online-Angebots ist wichtiger<br />
Bestandteil einer Vielzahl von Initiativen mit dem Ziel, neue Konzepte und technologische Weiterentwicklungen<br />
voranzutreiben. Dies beinhaltet auch die ständige Überprüfung und Optimierung bestehender Prozessketten hinsichtlich „Best<br />
in Class"-Serviceleistungen sowie wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen.<br />
Finanzrisiken<br />
Aufgrund ihrer weltweiten Ausrichtung trifft die <strong>Otto</strong> Group auf eine Reihe finanzieller Risiken. Im Rahmen der Treasury- und<br />
Finanzrisiko-Managementprozesse werden diese Risiken identifiziert und mit entsprechenden Gegenmaßnahmen gesteuert.<br />
Für die <strong>Otto</strong> Group sind insbesondere das Kontrahentenrisiko, das Liquiditätsrisiko und Marktrisiken zu betrachten. Den<br />
Rahmen für den Umgang mit Finanzrisiken bildet eine konzernweit gültige Konzernrichtlinie „Finanzen". Diese Richtlinie<br />
orientiert sich an internationalen „Best Practices" sowie an den Mindestanforderungen an das Risikomanagement von<br />
Kreditinstituten (MaRisk) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).<br />
Unter dem Kontrahentenrisiko verstehen wir das Risiko, dass Kreditnehmer oder Kontrahenten aufgrund einer<br />
Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse Verbindlichkeiten gegenüber der <strong>Otto</strong> Group nicht oder nur <strong>zum</strong> Teil<br />
begleichen können.<br />
Die Kreditausfallrisiken werden durch adäquate Kreditsteuerungs-Systeme unter Berücksichtigung einer angemessenen<br />
Risikosegmentierung des Kundenportfolios begrenzt. Die Risikosegmentierung wird permanent angepasst. Darüber hinaus<br />
werden die Kreditaktivitäten im Rahmen des Risikomanagements regelmäßig auf die geschäftsmodellspezifischen Risiken aus<br />
der Veränderung von Umfeldfaktoren hin untersucht und die bestehenden Reaktionsmechanismen bei Bedarf angepasst. Zur<br />
Reduzierung des Kontrahentenrisikos arbeitet die <strong>Otto</strong> Group grundsätzlich nur mit Geschäftsbanken zusammen, die über ein<br />
ausreichendes Rating verfügen. Sowohl durch diesen qualitativen Auswahlprozess als auch durch ein ausgewogenes<br />
Bankenportfolio konnte das Ausfallrisiko reduziert werden. Aus der aktuellen Kapitalmarktkrise haben sich für die <strong>Otto</strong> Group<br />
bisher keine Ausfälle ergeben. Das Rating der Geschäftsbanken der <strong>Otto</strong> Group wird im regelmäßigen Turnus vom<br />
Finanzrisiko-<strong>Co</strong>ntrolling überprüft.<br />
Unter dem Liquiditätsrisiko versteht man das Risiko, dass ein Unternehmen nicht genügend Finanzierungsmittel besitzt, um<br />
seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen oder benötigte Liquidität nicht zu den erwarteten Konditionen beschafft<br />
werden kann.<br />
Das Finanzierungsmanagement sichert die jederzeitige Aufrechterhaltung der Liquidität der <strong>Otto</strong> Group. So wird<br />
sichergestellt, dass für das operative Geschäft und für Investitionen jederzeit ausreichend liquide Mittel zur Verfügung<br />
stehen. Die Minimierung der Finanzierungskosten ist dabei eine wesentliche Nebenbedingung für ein effizientes<br />
Finanzierungsmanagement. Grundsätzlich gilt, dass offene Positionen fristenkongruent refinanziert werden. Als<br />
Refinanzierungsinstrumente kommen grundsätzlich sämtliche Geld- und Kapitalmarktprodukte, aber auch Leasing und<br />
Factoring in Frage. Durch das ausgewogene Bankenportfolio mit ausreichend freien Kreditlinien ist die Liquidität der <strong>Otto</strong><br />
Group auch in Zeiten der Bankenkrise jederzeit gesichert. Die Refinanzierung konnte und kann dabei stets zu guten