Otto (GmbH & Co KG) Konzernabschluss zum 28 ... - Hamburg

Eigentums ist dabei nicht an den Übergang des rechtlichen Eigentums gebunden.
Lieferungen von Handelswaren, bei denen aufgrund von Erfahrungswerten eine Rückgabe erwartet wird, werden nicht
ergebniswirksam erfasst. In Höhe der Anschaffungskosten der gelieferten Waren wird unter Berücksichtigung der für die
Retourenabwicklung anfallenden Kosten und eines möglichen Verwertungsverlustes ein sonstiger Vermögenswert bilanziert.
Erträge aus Sale-Leaseback-Transaktionen werden sofort ergebniswirksam erfasst, sofern der Miet- bzw. Leasingvertrag als
„operating lease" klassifiziert wird und der Verkaufspreis dem Zeitwert der Vermögenswerte entspricht.
Zinserträge, die in der Otto Group aus der Kreditierung des Verkaufs von Handelswaren entstehen, werden unter
Berücksichtigung der Effektivzinsmethode periodengerecht vereinnahmt. Gebühren aus Bankdienstleistungen und sonstigen
Finanzdienstleistungen, wie dem Forderungsmanagement bzw. der Inkassotätigkeit, werden als Erträge aus
Finanzdienstleistungen erfasst, sobald die entsprechende Leistung erbracht worden ist.
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung
ergebniswirksam. Aufwendungen im Rahmen von Miet- und Leasingverhältnissen, die als operating lease zu klassifizieren
sind, werden im Zeitpunkt der Nutzung der Miet- bzw. Leasinggegenstände verursachungsgerecht erfasst.
Zinsen werden periodengerecht als Aufwand bzw. Ertrag erfasst. Zinsaufwendungen, die im Zusammenhang mit der
Anschaffung und Herstellung bestimmter Vermögenswerte entstehen, werden in der Otto Group nicht aktiviert.
Dividenden werden grundsätzlich mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung vereinnahmt.
(l) Aktienbasierte Vergütungen
Das bei einer Konzerngesellschaft in den USA bestehende aktienbasierte Vergütungssystem für Führungskräfte wird gemäß
IFRS 2 bilanziert. Das den Mitarbeitern eingeräumte Recht, der Gesellschaft die nach Ausübung der gewährten
Aktienoptionen erworbenen Aktien zum dann bestehenden Wert der Aktie anzudienen sowie die den Mitarbeitern gewährten
Wertsteigerungsrechte werden in Höhe des Zeitwertes unter Berücksichtigung des Erdienungszeitraumes aufwandswirksam
unter den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst. Die Ermittlung des Zeitwertes erfolgt dabei auf Grundlage des Black-Scholes-
Modells.
(m) Klassifizierung des Gesellschafterkapitals bei Personenhandelsgesellschaften
Die Otto Group hat im Geschäftsjahr 2008/09 die vom IASB im Februar 2008 veröffentlichte und durch die EU im Januar
2009 übernommene Änderung des IAS 32 „Financial Instruments: Presentation" und IAS 1 „Presentation of Financial
Statements - Puttable Financial Instruments and Obligations Arising on Liquidation" vorzeitig angewendet. Die Änderungen
betreffen insbesondere die Klassifizierung von kündbaren Finanzinstrumenten als Eigen- oder Fremdkapital.
Die Otto (GmbH & Co KG) als Konzernobergesellschaft ist in der Rechtsform einer Personenhandelsgesellschaft organisiert,
bei der der Gesellschafter durch Ausübung eines gesetzlichen Kündigungsrechtes, das durch den Gesellschaftsvertrag nicht
ausgeschlossen werden kann, die Gesellschaft zur Auszahlung der Kapitaleinlagen und der auf sie entfallenden
Gewinnanteile (Buchwertklausel) verpflichten kann. Nach der bisherigen Version des IAS 32 waren derartige kündbare
Finanzinstrumente grundsätzlich als Fremdkapital zu klassifizieren.
Aufgrund der Änderung des IAS 32 sind kündbare Finanzinstrumente bei Erfüllung bestimmter Bedingungen als Eigenkapital
zu klassifizieren. Zu diesen Bedingungen zählen u.a. die Qualifizierung des Finanzinstrumentes als nachrangigste Klasse und
der Anspruch der Inhaber der Finanzinstrumente auf das anteilige Nettoreinvermögen im Falle der Liquidation sowie die
Abhängigkeit der für das Finanzinstrument erwarteten Cash flows vom Ergebnis bzw. von Wertänderungen des
Nettoreinvermögens. Diese Bedingungen sind für die Kommanditanteile bei der Otto (GmbH & Co KG) aufgrund der
gesetzlichen und gesellschaftsvertraglichen Bestimmungen gegeben, so dass aufgrund der vorzeitigen Anwendung der
Änderung des IAS 32 im Geschäftsjahr 2008/09 die Kommanditanteile im Konzerneigenkapital ausgewiesen werden. Die
Vergleichsinformationen für das Geschäftsjahr 2007/2008 wurde dahingehend angepasst, so dass die Kommanditanteile im
Gegensatz zum Konzernabschluss zum 29. Februar 2008, wo ein Ausweis im Fremdkapital unter der Position „Sonstiges von
den Gesellschaftern langfristig zur Verfügung gestelltes Kapital" erfolgte, auch in den Vergleichsinformationen für das
Geschäftsjahr 2007/08 als Eigenkapital dargestellt sind. Die Gewinnzuweisungen an die Kommanditisten werden
dementsprechend nicht mehr in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand erfasst, sondern in der
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung als Gesellschaftertransaktion außerhalb des Konzerngesamtergebnisses.
Die Anteile außenstehender Gesellschafter an Personenhandelsgesellschaften, bei denen derartige Kündigungsrechte
bestehen, sind auch nach der Änderung des IAS 32 weiterhin als Fremdkapital zu klassifizieren und werden unter der
Position „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten" ausgewiesen, da diese Anteile die durch die Änderung des IAS 32 definierten
Kriterien hinsichtlich einer Eigenkapitalklassifikation nicht erfüllen. Der im Konzernabschluss zum 29. Februar 2008 erfolgte
Ausweis unter der Position „Sonstiges von den Gesellschaftern langfristig zur Verfügung gestelltes Kapital" wurde insofern
für die Vergleichsinformationen angepasst. Die Wertänderungen und Zinsbestandteile der Verbindlichkeit werden in der
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als Aufwand oder Ertrag erfasst.
(n) Kapitalmarktnotiertes Eigenkapital
Finanzinstrumente, die die Otto Group an regulierten Märkten ausgibt, werden als Eigenkapital klassifiziert, sofern aufgrund
fehlender Inhaberkündigungsrechte die Otto Group keine Verpflichtung zur Rückzahlung des durch die Inhaber eingezahlten
Kapitals hat. Die Vergütung für derartige Instrumente wird dementsprechend nicht als Zinsaufwand, sondern als Zuweisung
im Rahmen der Ergebnisverwendung bilanziert.