Eifel
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<strong>Eifel</strong><br />
Give peace a chance<br />
<strong>Eifel</strong>er Zivilcourage während des II. Weltkrieges<br />
Teil 2<br />
Schmidt/Region.<br />
Auf dem „Kreuzweg des Friedens“ und anderen historischliterarischen<br />
Wanderwegen der Region bieten Vater und Sohn<br />
ihre Gästebegleitungen an. Den beiden erscheint es wichtig, die<br />
Geschehnisse von damals nicht zu Heldensagen verkommen zu<br />
lassen, sondern sie in den Gesamtkontext eines rassenideologisch motivierten<br />
Vernichtungskrieges einzuordnen, der auch in der <strong>Eifel</strong> sicht- und spürbar war.<br />
„Die Exkursion führt Sie entlang an Spuren und Relikten auf dem ehemaligen<br />
Schlachtengelände. Sie erfahren, was der Krieg mit und aus Menschen unterschiedlichster<br />
Nationen macht...“, heißt es dazu in einem Informationsblatt mit<br />
dem Titel „Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst“. Die Begleitung entlang des<br />
Schlachtfelds von damals ist ein Versuch, historisch interessierten Gästen eine<br />
zeitkritische Reflexion des regionalen Kriegsgeschehens zu ermöglichen.<br />
Während der fünfstündigen Führung auf einer rund zwölf km langen Route von<br />
Schmidt über Kommerscheidt ins Kalltal und zurück erfahren die Teilnehmer an<br />
zwölf markanten Punkten mehr über die historischen Hintergründe der „Battle<br />
for Schmidt“. Mitgeführtes Bild- und Tonmaterial soll helfen, einen Zugang zu der<br />
belasteten Vergangenheit zu eröffnen. „Der Krieg hat viele Gesichter – er bedeutet<br />
die Umkehrung aller Werte. Leiden und persönliche Schicksale der Menschen, ob<br />
als Soldaten, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter oder Zivilisten sagen mehr aus<br />
über das Grauen des Krieges als nacktes Zahlenmaterial, das für die Schlacht<br />
im Hürtgenwald ohnehin einer Aufarbeitung bedürfe“, konstatiert Schöller senior.<br />
Was bietet das Programm im Einzelnen? Da wird z. B. der in Schmidt geborene<br />
Bischof Josef Vogt zitiert. In seinem Aufruf zur Reichstagswahl hatte der<br />
Kirchenmann es im Amtsblatt des Bistums Aachen im November 1933 als<br />
vaterländische Pflicht bezeichnet, Einmütigkeit mit den übrigen deutschen<br />
Volksgenossen zu beweisen.<br />
In den Blick genommen wird der russische Kriegsgefangene Iwan Nikolin, der<br />
im Alter von 20 Jahren, wie viele andere seiner Mitgefangenen im Arbeitslager<br />
Simmerath-Strauch qualvoll ums Leben kommt. Nackt werden die Leichen zum<br />
Ort ihres Verscharrens gezogen. Erst kürzlich ist es gelungen, 2.000 anonym<br />
auf der Gräberstätte Rurberg bestattete sowjetische Kriegsgefangene zu identifizieren.<br />
In Rurberg befindet sich auch die Grabstätte von Olga Djablo, einer<br />
17-jährigen Zwangsarbeiterin aus der Ukraine. Sie nimmt sich selbst das Leben,<br />
nachdem sie Hunger, Schläge und Vergewaltigungen im Lager „Finkensief“ in<br />
Stolberg nicht länger zu ertragen vermag.<br />
Der Zuhörer erfährt, warum der jüdische US-Gefreite Joseph R. Perll in der<br />
Schlacht um Kommerscheidt den Buchstaben „H“ (Hebrew) aus seiner<br />
Erkennungsmarke hämmert und wie der französische MG-Heckschütze<br />
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