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Eifel

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<strong>Eifel</strong><br />

Zünftiges Mahl in authentischem<br />

Ambiente im Burgenmuseum Nideggen<br />

Gäste wurden mit symbolischer Handwaschung begrüßt -<br />

Nideggen.<br />

Mitte Dezember 2013 kamen zahlreiche<br />

Gäste zur mittelalterlich<br />

gedeckten Tafel in den Bergfried<br />

der Burg Nideggen und wurden<br />

von den Zeremonienmeistern des Mhylsteyn Duos<br />

Christine Krull – Kosubeck und Stefan Wester zur<br />

„Handwaschung“ geladen. Im Mittelalter reinigte<br />

man sich vor einem Mahl symbolisch von der staubigen<br />

und beschwerlichen Anreise. „Auf, auf reinigt<br />

Eure Handballen, bevor ihr euch an die wohlgedeckte<br />

Tafel begebt“, forderte das Duo schmunzelnd<br />

auf.<br />

Kaum Platz genommen verwies das Mhylsteyn Duo<br />

auf einige mittelalterliche Tischsitten und erinnerte<br />

die Gäste daran, nicht ins Tischtuch zu schnäuzen.<br />

Am Kopf der Tafel, dort wo der Burgherr und<br />

seine Familie zur Zeit des Mittelalters gesessen<br />

hätten, war symbolisch ein Falthocker mit Helm<br />

und Schwert drapiert. An dieser Stelle hätte man<br />

sich auch Graf Gerhard, der vor 700 Jahren die<br />

Stadtrechte verliehen hat, vorstellen können, erläuterten<br />

die beiden Zeremonienmeister.<br />

Das mittelalterliche Mahl ließ nicht lange auf<br />

sich warten. Entsprechend gekleidete Mägde<br />

und Knechte bewirteten mit Wein, naturtrübem<br />

Bier und mit Minze gewürztem Mineralwasser,<br />

Schmalzbällchen und gewürzter Butter auf<br />

Gemüseblättern sowie Suppe in ausgehöhltem<br />

Brot, Schweinebraten, Sauerkraut und<br />

Gerstengraupenrisotto. Zu guter Letzt gab es<br />

dann noch süßen Reis, gewürzt mit Safran auf<br />

Rosinenbrot. Die Zeremonienmeister kündigten die<br />

einzelnen Gänge gekonnt an, gefolgt von Musik aus<br />

dem 11. bis 16. Jahrhundert: „Bleiben sie auf ihren<br />

‘Afterballen’ sitzen und erheben sie die linke und<br />

die rechte Hand und folgen sie unserem Takt mit<br />

Handgeklapper“, forderte Christine Krull-Kosubeck<br />

die Gäste auf. Danach erfolgten schnelle Rhythmen<br />

aus dem 13. Jahrhundert die mit Dudelsack und<br />

Trommel vorangetrieben wurden. Die Besucher<br />

klatschen begeistert mit. Als die Tafel aufgehoben<br />

wurde, hatten alle Gäste die Möglichkeit, unter<br />

musikalischer Begleitung an einer Führung durch<br />

das Museum bis hin zur originalen Stadtrechte-<br />

Urkunde aus dem Jahr 1313 teilzunehmen.<br />

Auf dem Weg dorthin erfuhren die 50 Gäste so<br />

manches über die Entwicklung des Schriftbildes,<br />

des Papieres und der Nutzung von Papyrus und<br />

Pergament sowie über die Vorteile von der mittelalterlichen<br />

Wachstafel. „Ritters Laptop“, so Stefan<br />

Wester über die Wachstafel, ist beschreibbar, der<br />

Wachs speichert die geschriebenen Informationen<br />

und mit der fl achen Seite des Holzgriffels ist dann<br />

ganz schnell alles wieder gelöscht, demonstrierte er<br />

dem schmunzelnden Publikum.<br />

An der Stadtrechte-Urkunde angekommen, wusste<br />

man: Datenverarbeitung der mittelalterlichen<br />

Zeitepochen war wegweisend für unsere Zeit.<br />

Lange schauten sich die abendlichen Teilnehmer die<br />

originale Stadtrechte Urkunde aus dem Jahr 1313<br />

an. Symbolisch überreichte der Zeremonienmeister<br />

der Bürgermeisterin der Stadt Nideggen, die sich<br />

unter den Teilnehmern befand, eine Kopie der<br />

Urkunde in Erinnerung an das historische Datum<br />

am 25.12.2013. Zu guter Letzt geleitete der<br />

Zeremonienmeister die Besucher nach mittelalterlicher<br />

Sitte hinaus und das zünftig gekleidete<br />

Personal stand zum Abschied Spalier.

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