Diversity ist das A und O - Archiv - Personalwirtschaft
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Aktuell stehen Sie im Financial Times<br />
EMBA-Ranking auf Platz 32, hinter der<br />
WHU.<br />
Die WHU hat mit ihrem EMBA ein sehr<br />
gut eingeführtes Programm <strong>und</strong> wir freuen<br />
uns, <strong>das</strong>s gerade im EMBA-Ranking<br />
der Financial Times weitere deutsche Programme<br />
sehr gut platziert sind. Das <strong>ist</strong><br />
ein ges<strong>und</strong>er Wettbewerb <strong>und</strong> wir streben<br />
natürlich an, uns weiter zu verbessern.<br />
Mit unserem Vollzeit-MBA-Programm, mit<br />
dem wir zum Beispiel im Econom<strong>ist</strong> auf<br />
Rang 26 geführt sind, sind wir hingegen<br />
bislang in den weltweiten Rankings als<br />
deutscher Anbieter weitgehend alleine.<br />
Laut der aktuellen SWOP-MBA-Studie<br />
spielen die von Ihnen genannten Kriterien<br />
Forschung <strong>und</strong> Ranking bei den<br />
deutschen MBA-Studenten eine nicht<br />
so wichtige Rolle. Hier liegen vor allem<br />
die Aspekte Flexibilität <strong>und</strong> Praxisnähe<br />
weit vorne.<br />
Das überrascht nicht. Flexibilität <strong>und</strong> Praxisnähe<br />
sollte aber bei jedem MBA-Anbieter<br />
eine Selbstverständlichkeit sein. Mit<br />
den von mir genannten Kriterien Forschungsqualität,<br />
Rankingplatzierungen<br />
<strong>und</strong> internationale Akkreditierungen kann<br />
man sich allerdings deutliche Wettbewerbsvorteile<br />
verschaffen.<br />
Warum sollte sich beispielsweise ein<br />
Ingenieur eines mittelständischen<br />
Unternehmens nicht an seiner heimatlichen<br />
Fachhochschule mit einem MBA-<br />
Programm weiterbilden, <strong>das</strong> national<br />
akkreditiert <strong>und</strong> relativ preiswert <strong>ist</strong>?<br />
In Deutschland gibt es einen Second Tier-<br />
Markt von Hochschulen, die gute Programme<br />
anbieten, die ihr Geld wert sind.<br />
Das steht außer Frage. Nur <strong>ist</strong> <strong>das</strong> nicht<br />
unser Markt. Unsere Teilnehmer sind<br />
sehr ambitioniert <strong>und</strong> international orientiert.<br />
Dies erwarten sie auch von einem<br />
MBA-Programm. In einer Klasse bei uns<br />
sitzen Führungskräfte aus mehreren Nationen<br />
<strong>und</strong> Kontinenten sowie aus zahlreichen<br />
Branchen. Hier <strong>ist</strong> <strong>Diversity</strong> <strong>das</strong> A<br />
<strong>und</strong> O. Nochmals: Die kleineren deutschen<br />
Programme sind sehr respektabel,<br />
haben häufig eine Nische, sind zum<br />
Teil spezialisiert. Sie sollten ihren Nischenmarkt<br />
weiterentwickeln <strong>und</strong> nicht versuchen,<br />
<strong>das</strong> neue Harvard zu sein. Das wird<br />
nicht gelingen.<br />
Was halten Sie vom deutschen, aber<br />
auch internationalen Trend zu spezialisierten<br />
Programmen?<br />
Der MBA hat für mich – <strong>und</strong> <strong>das</strong> deckt<br />
sich mit dem internationalen Verständnis<br />
- eine ganz klare Ausrichtung auf<br />
General Management, mit der Möglichkeit<br />
zur Vertiefung einzelner Bereiche<br />
innerhalb des Studiengangs. Aber es gibt<br />
einen hochinteressanten <strong>und</strong> wachsenden<br />
Markt für nichtkonsekutive Master.<br />
So bieten wir auch einen Master of Science<br />
in Accounting and Taxation an. Wir würden<br />
den Abschluss jedoch nicht MBA nennen.<br />
Das wäre Etikettenschwindel.<br />
Welche Meilensteine haben Sie sich<br />
für die nächsten Jahre gesetzt?<br />
Wir wollen in Europa eine der zehn führenden<br />
Business Schools bleiben beziehungsweise,<br />
in den Bereichen, wo wir es noch<br />
nicht sind, in den nächsten Jahren werden.<br />
Inhaltlich liegen mir zwei Dinge am<br />
Herzen. Zum einen <strong>das</strong> Thema Leadership.<br />
Wir haben in Deutschland eine Tradition<br />
der fachlichen Ausbildung <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
machen wir auch sehr gut. Aber die<br />
Ansprüche an Führungskräfte wachsen.<br />
Daher sind ganzheitliche Managementkonzepte,<br />
soziale Kompetenz <strong>und</strong> soziale Verantwortung<br />
weiter in den Fokus gerückt.<br />
Das waren bei uns schon immer Pfeiler<br />
der Ausbildung, aber wir wollen unsere<br />
Kompetenz in diesen Bereichen noch weiter<br />
ausbauen. Das Zweite <strong>ist</strong> <strong>das</strong> Thema<br />
<strong>Diversity</strong> Management, <strong>das</strong> in der Praxis<br />
weiter an Bedeutung gewinnen wird. Wir<br />
werden auch Akzente im Bereich des Stakeholder<br />
Managements setzen, bei unseren<br />
Mitarbeitern, bei den Partnerunternehmen<br />
<strong>und</strong> natürlich bei den Studenten<br />
<strong>und</strong> Alumnis. So werden wir in den kommenden<br />
Jahren massiv in die Infrastruktur<br />
unserer Schule investieren.<br />
Das Interview führte Erwin Stickling.<br />
Sonderheft 04 |2011 www.personalwirtschaft.de 11