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Diversity ist das A und O - Archiv - Personalwirtschaft

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denn es bietet dem Konzern die wohlkalkulierte Chance, den<br />

Mitarbeiter auch nach seinem Studium behalten zu können.<br />

„Die Kollegen können lernen, sich weiter qualifizieren <strong>und</strong><br />

einen staatlich anerkannten Studienabschluss machen, <strong>und</strong><br />

für uns <strong>ist</strong> <strong>das</strong> ein Instrument der Mitarbeiterbindung <strong>und</strong><br />

der Sicherung unseres Fachkräftebedarfs“, beschreibt PE-Fachfrau<br />

Strube den Deal.<br />

Die freie Wahl von Hochschule <strong>und</strong> Studienfach haben die<br />

Me<strong>ist</strong>erschüler allerdings nicht. Mit bislang sieben deutschen<br />

Hochschulen hat die Telekom Kooperationsabkommen<br />

geschlossen, darunter mit der konzerneigenen Hochschule<br />

für Telekommunikation in Leipzig, mit der Steinbeis-Hochschule<br />

in Berlin <strong>und</strong> mit der Fachhochschule für Ökonomie<br />

<strong>und</strong> Management in Essen, die b<strong>und</strong>esweit unterrichtet. Mit<br />

weiteren Partnern im In- <strong>und</strong> Ausland wird verhandelt. Die<br />

Telekom hat sehr genaue Vorstellungen, was im Unterricht<br />

behandelt werden soll <strong>und</strong> was nicht.<br />

Firmen schließen sich zusammen<br />

Deloitte, Ernst & Young, KPMG, PricewaterhouseCoopers<br />

ebenso. Das legt der von den sonst heftig konkurrierenden<br />

Prüfungsgesellschaften gegründete Gemeinschaftsmasterstudiengang<br />

„Audit Xcellence“ nahe. „Damit bieten wir unseren<br />

Mitarbeitern <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen eine anspruchsvolle<br />

universitäre Ausbildung <strong>und</strong> gewährle<strong>ist</strong>en die bestmögliche<br />

Vorbereitung auf <strong>das</strong> Wirtschaftsprüferexamen“, erklärt<br />

Klaus-Hermann Dyck von Ernst & Young. Externe werden nur<br />

in Ausnahmefällen angenommen. Mit Sicherheit mit von der<br />

Partie sind die Unis in Mannheim, Lüneburg, Bochum <strong>und</strong><br />

Münster. Sie richten nämlich für die „Big Four“ die Sause aus.<br />

Bildung <strong>ist</strong> zu einer Handelsware geworden, <strong>und</strong> wie es aussieht,<br />

hat dieses Geschäftsmodell eine große Zukunft vor<br />

sich. In Zeiten knapper Kassen sind viele Hochschulen nur<br />

zu gern bereit, ihre Studien- <strong>und</strong> Prüfungsordnungen auf die<br />

Interessen der Wirtschaft auszurichten. Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologie, Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik<br />

sind die Fächer, in denen sich ein Riesenbedarf<br />

abzeichnet. „Seit 2009 haben wir 13 Masterstudiengänge<br />

mitinitiiert, die sich an unserem zukünftigen Fachkräftebedarf<br />

orientieren“, sagt Eva Strube, „<strong>das</strong>s wir kein Philosophiestudium<br />

finanzieren, <strong>ist</strong> klar.“<br />

Beispiel Lufhansa Technik<br />

Auch die Lufthansa Technik AG in Hamburg denkt verschärft<br />

darüber nach, wie sie mit dem Bachelor-Abschluss in Zukunft<br />

umgeht. Anlass dafür sind zum einen entsprechende Anfragen<br />

aus der Belegschaft, zum anderen der deutlich erkennbare<br />

Trend zum Masterabschluss. „Die wenigsten Hochschulabsolventen<br />

wollen mit dem Bachelor auf den Arbeitsmarkt<br />

treten“, glaubt Peter Schürholz, Head of Talent Relationsship<br />

Management. „Entgegen allen Absichten wird der Masterab-<br />

schluss zum Standard. Die me<strong>ist</strong>en studieren entweder von<br />

Anfang an darauf hin oder sie bauen ihren Master zeitversetzt<br />

nach dem Bachelor <strong>und</strong> erster Praxiserfahrung.“ Denen<br />

müsse man dann aber helfen, die Doppelbelastung Beruf <strong>und</strong><br />

Aufbaustudium zu schultern. Wie diese Förderung konkret<br />

aussehen könnte, steht momentan zur Diskussion.<br />

Außer Frage steht, <strong>das</strong>s nur solche Master-Programme gefördert<br />

werden, die sich am zukünftigen Wissensbedarf <strong>und</strong> den<br />

Mitarbeiter-Verfügbarkeitswünschen der Unternehmen orientieren.<br />

Im Rahmen ihres Nachwuchsprogramms bindet<br />

die Lufthansa Technik jedes Jahr etwa 25 Studienanfänger<br />

der Fachrichtungen Maschinenbau, Flugzeugbau, Elektrotechnik<br />

<strong>und</strong> Mechatronik über <strong>das</strong> duale Studium an sich.<br />

Mit mehreren Hochschulen wurden entsprechende Kooperationsabkommen<br />

geschlossen. Die Förderung der handverlesenen<br />

Kandidaten beginnt am ersten Studientag. Jeden<br />

Monat, auch in den Semesterferien, zahlt Lufthansa Technik<br />

ein Salär in Höhe einer Azubi-Vergütung, <strong>das</strong> sind zurzeit<br />

etwa 700 Euro. „Wo es anfällt, übernehmen wir zusätzlich<br />

die Studiengebühren“, ergänzt Peter Schürholz.<br />

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Sonderheft 04 |2011 www.personalwirtschaft.de 13

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