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30 - Career Service

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2.2 Weshalb schneller lesen funktioniert<br />

a) Blicksprünge kontrollieren / disziplinieren<br />

Einige der Fixationen im Wachzustand kann der Mensch bewusst lenken, nicht alle, aber<br />

einen großen Teil der Blickbewegungen, auch beim Lesen. Viele Menschen springen aber<br />

beim Lesen in den Zeilen vor und zurück, lesen den Text noch einmal und beginnen Absätze<br />

von vorne. Oft liest man einen Text und denkt dabei an etwas ganz anderes. Dann springt<br />

man wieder zum Anfang. Diese zeitraubenden Sprungbewegungen des Auges lassen sich<br />

reduzieren. Blicksprünge disziplinieren bedeutet, weniger Fixationen setzen. Das spart Zeit.<br />

b) Kein zeitraubendes Lesen Zeile für Zeile<br />

Viele Angewohnheiten sind sehr mühsam und Zeitraubend, wie z.B. das mühsame Lesen<br />

‚Zeile für Zeile’. Im Lesetraining werden Blicksprünge in ungewohnten Bahnen geübt, von<br />

hinten nach vorne, von oben nach unten, im Kreis, diagonal oder senkrecht. Hebräische<br />

Bücher beginnen z.B. „hinten“, das ist dann „vorne“. Unsere gewohnte Leserichtung ist nicht<br />

die einzig sinnvolle, es geht auch anders, und schneller. Wenn man sich durch jede Zeile<br />

quält, ist auch die Erinnerungsleistung nicht höher als bei schnellem und dafür hoch<br />

konzentriertem Überfliegen eines Textes.<br />

c) Blickspannen erweitern: Mehr Inhalt pro Fixation<br />

Neben den Blicksprüngen lassen sich auch die Blickspannen erweitern. Unter der Blick­<br />

spanne versteht man die Breite des scharfen Sehfeldes bei einer Fixation. Durch Training<br />

lassen sich diese Blickspannen erweitern, zwar nicht endlos, aber doch weiter als „normal“.<br />

Wer eine enge Blickspanne hat, der muss häufiger fixieren, um die gleiche Menge an Text<br />

aufzunehmen als jemand, der mit einer Fixation einen breiteren Textausschnitt wahrnehmen<br />

kann. Breitere Blickspannen bringen mehr Informationsverarbeitung pro Fixation.<br />

d) Abbau zeitraubender Lesegewohnheiten: Subvokalisieren<br />

Zu den Lesegewohnheiten, die das Lesen langsam machen, gehört auch das innere Mit­<br />

sprechen (Subvokalisieren). Wenn es gelingt, auf inneres Mitsprechen zu verzichten, kann<br />

man die Lesegeschwindigkeit erhöhen, ohne das Verständnis zu senken.<br />

e) Denkstrukturen aufnahmebereiter machen ­ Mentales Saugnetz öffnen<br />

Der Aufbau von Denkstrukturen vor dem Lesen ist für das weiter Verständnis sehr bedeut­<br />

sam. Wenn jemand z.B. eine Sprache nicht beherrscht und einen Text in der ihm unbe­<br />

kannten Sprache liest, so kann er zwar mit dem Blick die geschriebenen Zeichen abtasten,<br />

versteht aber nichts. Man muss die Sprache kennen, d.h. man muss Denkstrukturen haben,<br />

um den Sinn aufnehmen zu können. Bei Sprachen ist das leicht verständlich. Es gilt aber<br />

auch für das Verständnis anderer Zusammenhänge, die man nur versteht, wenn man schon<br />

Denkstrukturen zur Verfügung hat, um die Inhalte aufzunehmen.<br />

f) Informationen durch mehrere Kanäle aufnehmen, stärker verankern<br />

Eine höhere Gedächtnisleistung erreicht man, wenn der gelesene Text durch Informationen<br />

aus anderen Kanälen ergänzt wird. Wer z.B. über einen gelesenen Text redet und diskutiert,<br />

der hat bessere Chancen, den Text zu verstehen und lange zu erinnern als jemand, der den<br />

Text nur liest und dann weglegt. Assoziationen zu bereits aufgenommenen Inhalten steigern<br />

die Erinnerungsleistungen.<br />

© identra-lesetraining 10<br />

www.identra.de

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