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Das Verbot dynamischer Satzungsverweisungen - sportrecht.org

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II. Organisationsstruktur von Sportverbänden am Beispiel des DFB<br />

1. Verbandsstruktur des Deutschen Fußball Bundes<br />

In Deutschland gibt es mehr als 88.000 Sportvereine 3 , davon 25.869 Fußballvereine mit mehr<br />

als 6,49 Millionen Mitgliedern. 4 Um Wettkämpfe im regionalen Bereich <strong>org</strong>anisieren zu können,<br />

haben sich die Vereine in Landesfachverbänden zusammengeschlossen. So <strong>org</strong>anisiert der<br />

Bayerische Fußballverband etwa die Bayernliga als höchste Spielklasse Bayerns. Die sich aus<br />

dem sportlichen Wettkampf ergebenden vielfältigen Aufgaben zur Verfolgung gemeinsamer und<br />

übergeordneter Interessen vermag ein einzelner Verein nicht zu bewältigen. Mit den sog. Dachverbänden<br />

wurde daher auch das Ziel verfolgt eine <strong>org</strong>anisatorische Aufgabenteilung zu erreichen.<br />

5 Die insgesamt 21 Landesverbände 6 und fünf Regionalverbände wiederum bilden die korporativen<br />

Mitglieder des Bundesverbandes. 7 Als Spitzenfachverband obliegt es dem Deutschen<br />

Fußball Bund die nationalen Wettkämpfe zu veranstalten 8 , die Entwicklung des Fußballsports zu<br />

fördern und v.a. dessen <strong>org</strong>anisierte Ausübung zu gewährleisten. 9 Mit Ausnahme der internationalen<br />

Dachverbände der UEFA und der FIFA sind die genannten Vereine als nichtwirtschaftliche<br />

Vereine im Sinne des § 21 BGB <strong>org</strong>anisiert.<br />

2. Ein-Platz-Prinzip und seine Bedeutung<br />

Wie bereits aus der Verbandsstruktur des DFB zu erkennen ist, nimmt die Anzahl der Vereine in<br />

den übergeordneten Hierarchieebenen ab. Diese pyramidenförmige Organisationsstruktur ist<br />

gleichzeitig das Kennzeichen des sog. Ein-Platz-Prinzips, bei welchem für die jeweilige Sportart<br />

nur ein nationaler Dachverband existieren darf. 10 Besonders in Sportarten, in denen sich eine<br />

Vielzahl von Sportlern in Wettkämpfen messen, sind gleiche Voraussetzungen für alle Teilnehmer<br />

notwendig, um faire und vergleichbare Ergebnisse erzielen zu können. Aufgabe des Spitzenverbandes<br />

ist es daher, die entsprechenden einheitlichen Spielregeln festzusetzen und damit<br />

das Wesen des Sportes zu erhalten. Diese Befugnis ist im deutschen Fußball dem DFB als Spitzenfachverband<br />

übertragen. 11 Der Fußballsport als weltweit führende Vereinssportart legt es<br />

nahe auch internationale Vergleiche durchzuführen. Hierzu hat der DFB sich mit anderen Spitzenfachverbänden<br />

im europäischen Fachverband (UEFA) und dem Weltverband (FIFA) zu-<br />

3<br />

DOSB/BiSp, Sportentwicklungsbericht, S. 6.<br />

4<br />

Vgl. www.dfb.de/index.php?id=46.<br />

5<br />

Stöber, Vereinsrecht, Rn. 871.<br />

6<br />

Vgl. www.dfb.de/index.php?id=11015.<br />

7<br />

Vgl. www.dfb.de/index.php?id=58.<br />

8<br />

So hat der DFB dem Ligaverband (Die Liga – Fußballverband) die Aufgabe der Durchführung der 1. und 2. Fußball<br />

Bundesliga als wichtigsten sportlichen Wettkampf im deutschen Fußball übertragen.<br />

9<br />

Vgl. § 4 DFB-Satzung.<br />

10<br />

Pfister, Struktur der Sportverbände, S. 1.<br />

11<br />

Vgl. § 4 Buchst. d DFB-Satzung.<br />

2 | S eite

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