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oder lieber doch elektronische Musik in München?

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28 Report<br />

Das l<strong>in</strong>ke Bedienfeld der Hohnerola<br />

Der Regietisch<br />

war mit e<strong>in</strong>er ganzen Armada an technischen<br />

Leckerbissen für die Produktion<br />

ausgestattet.<br />

Das Zentral-Mischpult enthielt die Kanäle<br />

für die Audio-Signale des Voc<strong>oder</strong>s, des<br />

Frequenzumsetzers (Pitch-Transposer),<br />

sowie des Hallgitters. Für weitere Zuspielungen<br />

gab es noch zwei Mikrofonkanäle<br />

und drei <strong>Musik</strong>kanäle. Natürlich waren<br />

die Mischpultkanäle mit Entzerrern (heute<br />

Equalizer) ausgestattet.<br />

Zur Erzeugung von Iterationen (Echoeffekte<br />

mit Bandschleifen) war es noch<br />

möglich, e<strong>in</strong>e Rückkopplungsschleife über<br />

e<strong>in</strong> Magnettongerät zu bilden. Der Audio-<br />

Ausgang war mit den E<strong>in</strong>gängen e<strong>in</strong>er Vierspurmasch<strong>in</strong>e<br />

verbunden (fast zehn<br />

Jahre später wurde das Beatles-Album<br />

„Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“<br />

wegen se<strong>in</strong>er revolutionären Vierspur-Technik<br />

als Meilenste<strong>in</strong> der Produktionstechnik<br />

gefeiert).<br />

Die Aussteuerungs<strong>in</strong>strumente wurden mit<br />

so genannten Lichtmarkenzeigern realisiert<br />

(e<strong>in</strong>e Art von analoger Digitalanzeige).<br />

Auch für den Voc<strong>oder</strong> gab es zur Frequenzdarstellung<br />

e<strong>in</strong> 20-kanaliges Spektrometer<br />

zur Darstellung der Arbeitsweise des<br />

Voc<strong>oder</strong>s.<br />

Die Monitorlautsprecher waren auf jeden<br />

E<strong>in</strong>- und Ausgangskanal routbar und wurden<br />

durch e<strong>in</strong>en Kopfhörer und e<strong>in</strong>e Rufanlage<br />

(es gab e<strong>in</strong>en Technik- und e<strong>in</strong>en<br />

Regieraum) ergänzt.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Vierkanal-Mischpult diente<br />

der Mischung der Audio-Signale von<br />

den zwei Vierspurgeräten und war auch<br />

mit Entzerrern bestückt. Es enthielt sogar<br />

e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gebauten Lautsprecher zum Mithören<br />

und hatte e<strong>in</strong>e Zuleitung zum Zentral-Mischpult.<br />

Der Regietisch besaß natürlich e<strong>in</strong>en<br />

Kreuzschienenverteiler zur Verknüpfung<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Komponenten des Studios.<br />

Hier konnten die verschiedenen<br />

Klangquellen und die Modulatoren geroutet<br />

werden.<br />

Als Modulatoren<br />

kamen der 20-Kanal-Voc<strong>oder</strong>, das Hallgitter,<br />

die Iterationse<strong>in</strong>richtung und der Frequenzumsetzer<br />

zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Das Vierkanal-Mischpult<br />

Das Hallgitter wurde von e<strong>in</strong>em elektrodynamischen<br />

System angeregt und mit e<strong>in</strong>em<br />

piezoelektrischen Abtaster aufgenommen.<br />

Es waren Hallzeiten bis zu sechs Sekunden<br />

möglich, welche stufenlos dem Orig<strong>in</strong>alsignal<br />

zugemischt wurden.<br />

Der Voc<strong>oder</strong> konnte mit se<strong>in</strong>en 20 Kanälen<br />

e<strong>in</strong> Frequenzband von 100 bis 6000Hz<br />

verarbeiten.<br />

Der Frequenzumsetzer konnte e<strong>in</strong>en<br />

Primärton um e<strong>in</strong>e feste Frequenz verschieben<br />

und am Ausgang die Summe<br />

<strong>oder</strong> die Differenz der Signale ausgeben.<br />

So konn-ten z.B. R<strong>in</strong>gmodulator-ähnliche<br />

Klänge erzeugt werden.<br />

Die Iterationse<strong>in</strong>richtung bestand aus der<br />

Möglichkeit, e<strong>in</strong> Audiosignal von der Bandmasch<strong>in</strong>e<br />

zeitverzögert erneut aufzunehmen.<br />

Hierbei verr<strong>in</strong>gert sich die Signalqualität<br />

bei jedem Schleifendurchlauf, was zu<br />

den bekannten Bandecho-Effekten führt<br />

Die Generatorbank <strong>oder</strong>: Ab wann gab es<br />

Modular-Synthesizer?<br />

Der ARP 2500 wurde ab 1970 mit mehr<br />

Klangformungsmöglichkeiten ausgestattet,<br />

aber die „Generatorbank“ Baujahr 1956<br />

aus dem Siemens-Studio für <strong>elektronische</strong><br />

<strong>Musik</strong> kann als klassischer Modular-Synthesizer<br />

bezeichnet werden. Sie ist mit 19<br />

Oszillatoren, e<strong>in</strong>em LFO (Tieftongenerator),<br />

e<strong>in</strong>em Rauschgenerator und zwei<br />

Monitorlautsprechern ausgestattet und<br />

bietet folgende Möglichkeiten:

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