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oder lieber doch elektronische Musik in München?

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04 Synthesizer<br />

Wunsch nur e<strong>in</strong>en Step weiter, wie es die<br />

Triggerprogrammierung vorsieht <strong>oder</strong> aber<br />

der Radias-Arpeggiator vorgibt – damit ist<br />

das Rhythmusmuster schnell im laufenden<br />

Betrieb verändert und natürlich asynchron<br />

zum eigentlichen Tempo. Natürlich<br />

kann man auch e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong>e Sequenz<br />

mittuckern lassen und dadurch z.B. die<br />

Wellenform für jedes Achtel wechseln - es<br />

ist ebenfalls e<strong>in</strong>stellbar, wie schnell die<br />

Mod-Sequenzen se<strong>in</strong> sollen.<br />

Dadurch, dass es Latch pro Timbre gibt,<br />

ist der Radias fast unabhängig von e<strong>in</strong>em<br />

Mastersequencer. Er ist damit schon e<strong>in</strong><br />

sehr bewegliches Klanggerät. Die Sequenzen<br />

werden zusammen gestartet<br />

<strong>oder</strong> gestoppt. Stumm und wieder aktiv<br />

geschaltet werden die Parts durch Halten<br />

der Exit/No-Taste und des entsprechenden<br />

Parts. Das funktioniert glücklicherweise<br />

jederzeit, so wird die Performance nicht<br />

gestört.<br />

Mehr Electribe <strong>oder</strong> mehr Syntheseschiff?<br />

Arbeitet es sich genauso schnell wie mit<br />

der Electribe MX, <strong>oder</strong> kann man den Radias<br />

als Alternative/Ersatz zur MX <strong>oder</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Monomach<strong>in</strong>e sehen?<br />

Die Antwort ist je<strong>in</strong> <strong>oder</strong> auch ja<strong>in</strong>: man<br />

braucht sicher e<strong>in</strong>en <strong>oder</strong> zwei Tastendrücke<br />

mehr, um den Trigger-Mode zu erreichen,<br />

und natürlich hat man nicht jedes<br />

Schlag-Instrument als eigene Spur und<br />

muss im laufenden Betrieb die Tonhöhe<br />

(und damit die Auswahl des zu spielenden<br />

Schlag<strong>in</strong>struments) im Auge behalten.<br />

Dafür ist aber das Drumset wesentlich<br />

flexibler und die Synthesemöglichkeiten<br />

um Längen komplexer. 128 Steps kann<br />

man nicht bekommen. Dennoch ist der<br />

Radias sicher e<strong>in</strong>er der Synthesizer mit<br />

dem höchsten Spaßfaktor, wenn es um<br />

Live-Spiel, Echtzeit-Modulationen und<br />

Sequencer geht, denn e<strong>in</strong>en ähnlichen<br />

Sequencer <strong>oder</strong> auch nur Modulationssequencer<br />

sucht man woanders lange und<br />

fast immer vergeblich. Ansätze davon gab<br />

es beispielsweise im Waldorf Q und im<br />

Roland V-Synth. Letzterer hat vorbildliche<br />

vier Modulationssequencer-L<strong>in</strong>es, ersterer<br />

e<strong>in</strong>en klassischen Stepper, der je<strong>doch</strong><br />

nicht so viele Live-Möglichkeiten hat und<br />

auch ke<strong>in</strong> Trigger-Lauflicht anbietet. Alle<br />

anderen müssen mit Hilfsmitteln wie Numerology<br />

(Mac), Era (PC) <strong>oder</strong> Ähnlichem<br />

arbeiten <strong>oder</strong> sich Hardware, wie etwa den<br />

Manik<strong>in</strong> Schrittmacher <strong>oder</strong> den Genoqs<br />

Octopus zulegen.<br />

Konfliktstoffe könnten eventuell das ausschließliche<br />

Starten via Tastendruck se<strong>in</strong>;<br />

die richtige Sichtweise des Radias-Sequencers<br />

mit Clock von außen wäre e<strong>in</strong><br />

Dazu-Spiel und damit nicht zwangsweise<br />

stattf<strong>in</strong>dender „Mitstart“. Die Möglichkeiten<br />

liegen daher mehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Performance<br />

als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em starren Abspiel; was<br />

nicht tim<strong>in</strong>gfeste Zeitgenossen dann üben<br />

müssen, ist der richtige E<strong>in</strong>satz. Es ist je<strong>doch</strong><br />

wirklich sehr spannend, mit dem Radias<br />

auch externe Synthesizer <strong>oder</strong> Drum-<br />

Module anzusteuern, z.B. e<strong>in</strong> analoges.<br />

Zum Senden muss der Radias <strong>in</strong> „Global“<br />

auf PostKB stehen.<br />

Man teste also für sich, was e<strong>in</strong>em musi-<br />

kalisch wie viel wert ist und welche Arbeitsweise<br />

man selbst hat. Stilistisch ist<br />

der Radias sehr vielfältig, wie jeder richtige<br />

Synthesizer. Die Presets s<strong>in</strong>d natürlich<br />

nach kommerziellen und gängigen Stereotypen<br />

bestückt, es geht aber weit mehr, wie<br />

so oft. Man lernt aber, welche <strong>Musik</strong>richtungen<br />

bei den Herstellern angekommen<br />

s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>en Namen bekommen haben.<br />

Vocodafone<br />

Voc<strong>oder</strong> e<strong>in</strong>gebaut - das hat sich herumgesprochen;<br />

er wird auf e<strong>in</strong>en der vier<br />

Parts aufgesetzt <strong>oder</strong> kann se<strong>in</strong>e Signale<br />

von externen Quellen holen. Da der Radias<br />

auch e<strong>in</strong>en Hüllkurvenfolger (Envelope<br />

Follower) an Bord hat, können übrigens<br />

auch mit ihm weitere (nicht nur Voc<strong>oder</strong>-)<br />

Programme gebastelt werden <strong>oder</strong> schlicht<br />

Drumloops abhängig von ihrer Lautstärke<br />

gefiltert werden <strong>oder</strong> jeder andere Parameter<br />

dadurch moduliert werden. Auch ist<br />

das Audiosignal e<strong>in</strong>e Quelle im Radias, da<br />

er sowieso für den Voc<strong>oder</strong> zwei Signale<br />

braucht. Das mitgelieferte Schädel-Mikrofon<br />

hilft beim Vocodieren.<br />

Neu und eher zu erklären ist die Formant-<br />

Motion-Funktion. Das Ergebnis ist wie e<strong>in</strong>e<br />

Momentaufnahme, die durch den Voc<strong>oder</strong><br />

gesprochen wurde, letztlich ist es je<strong>doch</strong><br />

e<strong>in</strong>e Analyse der Sprache (<strong>oder</strong> e<strong>in</strong>es anderen<br />

Signals) auf Formanten, die mittels<br />

der Voc<strong>oder</strong>bänder abgefahren werden.<br />

Natürlich kann das e<strong>in</strong> normaler Voc<strong>oder</strong><br />

nicht, je<strong>doch</strong> macht es deutlich, wie der<br />

Radias sich Klangfragmente merkt, und<br />

das relativ lang (<strong>in</strong> Zahlen: 16 Sekunden).

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