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oder lieber doch elektronische Musik in München?

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38 Report<br />

ist, den ich aber trotzdem bislang nie<br />

gespielt hatte: der Chroma Polaris. Dieses<br />

auch optisch sehr ansprechende und übersichtliche<br />

Instrument klang sehr warm,<br />

typisch analog und sehr lebendig, und es<br />

ist vor allem anschlagdynamisch. Und das<br />

war für mich ganz persönlich die Erkenntnis<br />

dieses Synthesizertreffens: Für mich<br />

muss e<strong>in</strong> Instrument anschlagdynamisch<br />

spielbar se<strong>in</strong>; das ist für me<strong>in</strong>e Begriffe der<br />

Unterschied zwischen „Spielen“ und „Töne<br />

An- und Ausschalten“. Zum Beispiel standen<br />

nebene<strong>in</strong>ander der analoge Jupiter-8 und<br />

der VA-Synth JP-8000 (beide von Roland).<br />

Ich habe sie beide ausgiebig gespielt, und<br />

auch wenn ich für dieses Geständnis von<br />

den Die-Hard-Analogikern geste<strong>in</strong>igt werde:<br />

Der JP-8000 ist mir <strong>lieber</strong>, auch wenn der<br />

Jupiter natürlich wärmer und voller kl<strong>in</strong>gt.<br />

Aber unter me<strong>in</strong>en Händen lebt er nicht,<br />

und das tut der JP-8000. Wer natürlich <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie Sequenzen abfeuert <strong>oder</strong> mit<br />

Geräuschkollagen arbeitet, se<strong>in</strong>e Sounds<br />

per MIDI moduliert <strong>oder</strong> ganz e<strong>in</strong>fach Spaß<br />

an der analogen Gänsehaut hat, wird se<strong>in</strong>e<br />

Prioritäten anders setzen.<br />

Der e<strong>in</strong>zige Synthesizer des ganzen Treffens,<br />

der mir beim Spielen e<strong>in</strong> wohliges<br />

Gr<strong>in</strong>sen aufs Gesicht zaubern konnte, war<br />

tatsächlich der Roland JD-800, e<strong>in</strong> Instrument,<br />

das zwar eigentlich e<strong>in</strong> relativ simpel<br />

gestrickter Rompler ist, je<strong>doch</strong> durch die<br />

vielen Regler und Knöpfe zum Programmieren<br />

e<strong>in</strong>lädt und ungeheuer lebendig<br />

spielbar ist (und auch heute noch ganz hervorragend<br />

kl<strong>in</strong>gt!). Und seit 1991 bei mir zu<br />

Hause steht. Und auch wenn es ke<strong>in</strong>e neue<br />

Erkenntnis ist: Auch das hat mir Kufste<strong>in</strong><br />

gezeigt, dass der beste Synthesizer der ist,<br />

den man mag und vor allem <strong>in</strong>- und auswendig<br />

kennt!<br />

E<strong>in</strong> weiterer Höhepunkt des Treffens war<br />

die Performance des Duos EL-KA, bestehend<br />

aus Hajo Liese und Till Kopper. Hier wurde<br />

e<strong>in</strong>drucksvoll gezeigt, was diese ganzen<br />

(na ja, nicht die ganzen…) Gerätschaften <strong>in</strong><br />

den Händen gestandener <strong>Musik</strong>er für e<strong>in</strong>e<br />

Magie erzeugen können. Wunderschöne<br />

sphärische Klänge und Sequenzen im Stil<br />

der Berl<strong>in</strong>er Schule – klasse!<br />

Der zweite Teil der Performance bestand<br />

aus der Vorführung e<strong>in</strong>es vierkanaligen<br />

raumpositionssimulatorartigen Effektgerätes<br />

(noch im Prototypenstadium) durch<br />

Wolfgang Michalowicz, das Sequenzen im<br />

Raum verteilte – sehr lebendiger Sound!<br />

Am zweiten Tag g<strong>in</strong>g es nach e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Frühstück nahtlos weiter, man<br />

hatte noch Gelegenheit, den e<strong>in</strong>en <strong>oder</strong><br />

anderen Synthesizer, den man am Vortag<br />

vergessen hatte, zu begutachten und sich<br />

mit e<strong>in</strong>igen anderen Fanatikern (denn das<br />

Roland Jupiter8<br />

Roland JP8000<br />

Adriano Capizzi (CH):<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drückliche Anzahl an Klangmasch<strong>in</strong>en, und wie so oft zu wenig Zeit, um alle im<br />

Detail unter die Lupe zu nehmen. Überrascht haben mich mehrfach eher die kle<strong>in</strong>en<br />

<strong>oder</strong> digitalen Synthesizer, wie der Korg 770 und Kawai SX240 <strong>oder</strong> der Ensoniq VFX und<br />

Roland JD800. Obwohl ich schon mit manchem Synth-Enthusiasten über e<strong>in</strong> Forum <strong>oder</strong><br />

E-Mail diskutiert habe, ist so e<strong>in</strong> Treffen halt schon <strong>in</strong>tensiver und <strong>in</strong>teressanter, um die<br />

verschiedenen Leute kennen zu lernen.<br />

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