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Foyer-Kulturjournal

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10 thEatER BREMERhaVEn The Fairy Queen/Ein Sommernachtstraum<br />

photocase<br />

Ein barockes Fest voller Poesie, Witz<br />

und musikalischer Finesse erwartet<br />

die Besucher zum 100. Geburtstag<br />

des Stadttheaters Bremerhaven. Henry<br />

Purcells „The Fairy Queen“ und Shakespeares<br />

„Ein Sommernachtstraum“, mit<br />

dem am 1. Oktober 1911 das Stadttheater<br />

eröffnet wurde, verschmelzen zu einem<br />

einzigartigen Projekt, das Sänger, Schauspieler,<br />

Tänzer und den Chor auf der Bühne<br />

vereint.<br />

Der Klassiker um Liebe, Triebe und Unvernunft<br />

spielt in einer einzigen Nacht, irgendwo<br />

zwischen Traum und Realität. Verzaubert<br />

durch<br />

Puck, den Kobold,<br />

geraten<br />

die Gefühle der Menschen und Elfen völlig<br />

durcheinander und werden erst bei Anbruch<br />

des Tages wieder glücklich entwirrt.<br />

Bei diesem Drei-Sparten-Spektakel arbeiten<br />

als Team zusammen: Intendant Ulrich<br />

Mokrusch, der die Produktion inszeniert,<br />

pUrcell meets<br />

shaKespeare<br />

GMD Stephan Tetzlaff als musikalischer<br />

Leiter und Ballettchef Sergei Vanaev, der<br />

den choreographischen Part übernimmt.<br />

Mokrusch hat für die Inszenierung ein barockes<br />

Konzept gewählt und nimmt die<br />

Idee der höfischen Masques auf, aus denen<br />

sich die Semi-Opera des 17. Jahrhunderts<br />

entwickelte. Die Masques, in denen<br />

gesprochene Dialoge, Chöre, Tänze, Arien<br />

und reine Instrumentalstücke zu einem<br />

Gesamtkunstwerk zusammengefügt wurden,<br />

gehörten zur gängigen Aufführungspraxis<br />

des englischen Sprechtheaters. So<br />

konnte sich in England eine musikalische,<br />

Der Klassiker um Liebe, Triebe und Unvernunft ...<br />

mit der Oper vergleichbare Kunstform etablieren,<br />

ohne die große Tradition der englischen<br />

Schauspielkunst zu vernachlässigen.<br />

In seiner Semi-Opera „The Fairy Queen“,<br />

die 1692 uraufgeführt wurde, bereicherte<br />

Purcell, der mit Noten Bilder zu malen<br />

100. Geburtstag des Stadttheaters Bremerhaven:<br />

Zwei Stücke verschmelzen zu einem<br />

einzigartigen Projekt<br />

Text: Karin Hiller<br />

verstand, den Text von Shakespeares „Ein<br />

Sommernachtstraum“ durch musikalische<br />

Szenen und Tänze und komponierte<br />

mit direktem Bezug zum Inhalt des Schauspiels.<br />

Eingeführt durch übernatürliche<br />

Gestalten wie Feen und Elfen oder allegorische<br />

Figuren (die Nacht, das Geheimnis,<br />

der Schlaf, die Verschwiegenheit) unterstützen<br />

diese musikalischen Zwischenspiele<br />

die Handlung und bringen eine<br />

sinnliche, erotische Atmosphäre in das<br />

Spiel um Leidenschaft und Eifersucht.<br />

„Wir bewegen uns zurück auf den Handlungsfaden<br />

von Shakespeare“, erläutert der<br />

Intendant und kündigt an: „Wir gehen relativ<br />

respektlos mit dem Material um.“ Der<br />

Shakespeare-Text wird den Schauspielern<br />

anvertraut in den Rollen der vier liebenden<br />

jungen Leute, die nach turbulenten Verwirrspielen<br />

der Gefühle am Ende zueinander<br />

finden. Das Herrscherpaar über die<br />

märchenhafte Traumwelt, Oberon und Titania,<br />

wird tänzerisch umgesetzt. Den komischen<br />

Part, eine Handwerkertruppe,

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