Restaurant-Tipps Test: Kitesurfen Im Mai wird ... - St. Peter-Ording
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KUNST AUF EIDERSTEDT<br />
Sigrid Nolte Schefold<br />
Natur in Form und Bewegung<br />
Der Blick fällt durch die großen<br />
Atelierfenster auf den Garten und<br />
die Wiesen, bis hin zum Deich.<br />
Weidende Schafe, kreisende<br />
Möwen und der ständige Wind,<br />
der Büsche und hohes Gras zerzaust,<br />
bilden eine stetige Bewegung.<br />
Das ist es, was die Malerin<br />
Sigrid Nolte Schefold immer wieder<br />
inspiriert.<br />
Bei kühler Witterung schaut die Künstlerin<br />
von ihrem gemütlichen Lehnsessel hinaus,<br />
wenn Wind und Wetter es aber zulassen,<br />
bevorzugt sie die Terrasse oder den Garten.<br />
Sigrid Nolte Schefold lässt die Landschaft<br />
lange auf sich wirken, um „Formen zu<br />
sehen, sie aufzunehmen, aus dem Umfeld<br />
zu lösen und auf der Leinwand wieder erstehen<br />
zu lassen“. Oft hat sie bei diesen<br />
„Schau-<strong>St</strong>unden“ Gesellschaft: Hauskatze<br />
Lilli macht es sich auf der hohen Lehne des<br />
Sessels gemütlich und Australian-Shepherd-<br />
Rüde Bonnard ist auch dabei.<br />
Die Auseinandersetzung mit der Natur in<br />
Osterhever findet bei der Malerin Ausdruck<br />
in zumeist großformatigen Bildern, die sie<br />
mit Acrylfarben auf Leinwand gestaltet. Trotz<br />
ihres abstrakten <strong>St</strong>ils, immer an Formen<br />
oder Bewegungen der Eiderstedter Landschaft<br />
orientiert, fühlt sich der Betrachter<br />
nicht fremd – oft lassen sich, trotz der Verwendung<br />
unterschiedlichster Farben und<br />
<strong>St</strong>rukturen, bekannte Formen aus der Natur<br />
erkennen.<br />
„Ich bevorzuge große Pinsel und damit auch<br />
große Formate“, erklärt Sigrid Nolte Schefold,<br />
die vor allem mit der linken Hand malt,<br />
manchmal aber auch beidhändig die Farben<br />
auf der Leinwand verteilt. „Mich interessiert<br />
das Bewegende und die Bewegung, der<br />
„Ich lasse die Eiderstedter Landschaft lange auf mich einwirken.” (Sigrid Nolte Schefold)<br />
Rhythmus der Farbe, das Miteinander und<br />
Gegeneinander von Licht und Dunkel“,<br />
beschreibt sie ihre unterschiedlichen<br />
Arbeiten.<br />
Ihre Erfahrungen mit Pinsel, Farbe und Leinwand<br />
gibt sie gern weiter – mehrere Kurse<br />
im Jahr (s. Kasten) bietet Sigrid Nolte Schefold<br />
an, um „die abstrakte Malerei von der<br />
Pike auf zu erlernen“. So müssen ihre Schüler,<br />
genau wie die Malerin selbst, ein Format<br />
festlegen, die Leinwand aussuchen und<br />
einen Keilrahmen bauen; das sind „schon<br />
erste sinnliche Erfahrungen, bevor überhaupt<br />
ein Pinsel in die Hand genommen<br />
<strong>wird</strong>“. Dann folgt das Betrachten der Landschaft,<br />
bei dem jeder „zu seinen inneren<br />
Ressourcen finden“ soll, bevor die Malerin<br />
die „Wege zur Abstraktion“ anhand von<br />
ersten Skizzen und fertigen Bildern erklärt.<br />
Die Kurse haben das Motto „Malen nach<br />
Herzenslust“ und können ohne jede Vorkenntnisse<br />
belegt werden.<br />
Sigrid Nolte Schefold hat für sich noch eine<br />
weitere Kunstgattung entdeckt: die Lyrik. Ihr<br />
Buch „Blüh mit mir“ verbindet Gedichte und<br />
Gemälde der Künstlerin. Neben tief empfundenen,<br />
sehr persönlichen Gedanken findet<br />
sich auch hier ihre intensive Beschäftigung<br />
mit der Natur, etwa im Gedicht „Meerwind“:<br />
meerwind über festland klingt<br />
sand unter meinen füßen<br />
sammle engelsmuscheln<br />
sitze am wassersaum<br />
schaue möwen zu<br />
eintauchen in wellen<br />
wieder empor in himmelblau<br />
das meer mit seinem klang<br />
wellen tanzen und sterben<br />
am horizont heimliches leuchten<br />
sinke hinab auf den grund<br />
lächeln steigt hoch<br />
wiegt sich im windgesang.<br />
Fotos: Winfreid Schmidt