62 7 Analyse eines 2-Kanal-Rechnersystems unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung ...betrachteten System temperaturabhängig, zusätzlich spielt das Alter, gekennzeichnetdurch <strong>de</strong>n Zeitpunkt <strong>de</strong>r Systemerneuerung t GL , eine Rolle. Die Restdauer einer Fahrtist zu<strong>de</strong>m abhängig vom Zeitpunkt t GF , zu <strong>de</strong>m ein Fahrtzyklus gestartet wur<strong>de</strong> (Beginneiner Fahrt).Tabelle 7.2:Verwen<strong>de</strong>te Parameter <strong>de</strong>r Zustandsübergänge mit gegebenen AbhängigkeitenZustandsübergänge Beschreibung Verteilung Parameter [h] Abhängigkeitλ 4-5 (t), λ 4-7 (t), λ 4-8 (t),λ 5-8 (t), λ 6-9 (t), λ 7-8 (t),λ 10-11 (t)Temporärer Fehler W(α, β)λ 4-6 (t), λ 4-10 (t), λ 4-12 (t),λ 5-6 (t), λ 5-11 (t), λ 5-12 (t),Permanenter Fehlerλ 6-12 (t), λ 7-9 (t), λ 7-10 (t),W(α, β)λ 7-12 (t), λ 10-12 (t)α o = 5·10 −7β = 1,5α o = 5·10 −6β = 0,5θ , t′GL, t′θ , t′GL, t′τ 1-4 Standzeit EXP(λ) λ = 0,144 −−−−−τ 4-1 (t), τ 5-1 (t), τ 6-2 (t),τ 7-1 (t), τ 10-3 (t)Fahrtdauer W(α, β)μ 2-4 (t), μ 3-4 (t) Reparatur LN(μ, σ 2 )α = 2β = 0,7μ = 3σ = 0,7t′GF, t′t′GR, t′Im Rahmen <strong>de</strong>r Analyse wer<strong>de</strong>n zusätzlich Fehler gemeinsamer Ursache (CCF) betrachtet.So können die Zustän<strong>de</strong> {1, 1, 1} und {1, 2, 2} durch einen CCF (Zustandsübergänge4 → 8, 4 → 12, 5 → 12, 7 → 12) eingenommen wer<strong>de</strong>n.Eine Empfehlung zur Bewertung von CCF ist in <strong>de</strong>r IEC 61508 [IEC01] gegeben. Daes sich bei <strong>de</strong>m betrachteten System (Bild 7.1) gemäß <strong>de</strong>r IEC 61508 um ein zweikanaligesSystem mit gegenseitiger Überwachung (siehe Bild 7.2) und hoher Wie<strong>de</strong>rholungsratehan<strong>de</strong>lt, wird <strong>de</strong>r Parameter <strong>de</strong>s Beta-Faktor Mo<strong>de</strong>lls b = 0,01 gesetzt. Füreine W(α, β)-verteilte Ausfallrate folgtβ−1β−1β−1α ⋅β⋅ t = b ⋅α ⋅β⋅ t + (1 − b) ⋅α ⋅β⋅ t . (7.2)Die folgen<strong>de</strong>n Untersuchungen wer<strong>de</strong>n für drei Temperaturbereiche durchgeführt, dieje nach Einbauort, -lage und Einsatzort durchaus üblich für die Automobilindustriesind (z.B. Motorraum, Anbau an Karosserie). Nach<strong>de</strong>m zunächst die TemperaturbereicheA und B näher untersucht wer<strong>de</strong>n, wird anschließend aus <strong>de</strong>n erzielten Ergebnissenein temperaturabhängiges Prognosemo<strong>de</strong>ll entwickelt, mit <strong>de</strong>m die Sicherheit undZuverlässigkeit unter Berücksichtigung eines geän<strong>de</strong>rten Temperaturbereiches C prognostiziertwer<strong>de</strong>n. Die durchgeführte Prognose wird anschließend mit einer weiterenSimulation verifiziert.
7.2 Simulationsalgorithmen 63Die jeweiligen Temperaturbereiche seien im Folgen<strong>de</strong>n N(μ, σ 2 )-verteilt. Die Parameter<strong>de</strong>r Temperaturbereiche sind in Tabelle 7.3 angegeben.Tabelle 7.3:Verwen<strong>de</strong>te Parameter <strong>de</strong>r Temperaturbereiche (0 Kelvin = −273,15 °C)Beschreibung Verteilung Parameter [Kelvin]Temperaturbereich A N(μ, σ 2 )Temperaturbereich B N(μ, σ 2 )Temperaturbereich C N(μ, σ 2 )μ = 298σ = 10μ = 323σ = 10μ = 348σ = 10Es wird angenommen, dass das W(α, β)-verteilte Ausfallverhalten (temporärer undpermanenter Fehler - siehe Tabelle 7.2) repräsentativ für eine mittlere Temperaturist.θo = 323KelvinDer Einfluss <strong>de</strong>r Temperatur wird im Folgen<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Arrhenius-Mo<strong>de</strong>ll (AnhangA.3.6) mo<strong>de</strong>lliert. Die Aktivierungsenergie sei mitEa = 0,7 eVfür <strong>de</strong>n temporären und <strong>de</strong>n permanenten Fehler (Tabelle 7.2) bekannt.7.2 SimulationsalgorithmenDa einige Zustandsübergangswahrscheinlichkeiten <strong>de</strong>s zu untersuchen<strong>de</strong>n Systemssehr klein sind, erfolgt die Systemanalyse unter Anwendung <strong>de</strong>r in Kapitel 2.4 beschriebenengewichteten MCS. Mit <strong>de</strong>n gegebenen Temperatureinflüssen sind zusätzlicheScha<strong>de</strong>nsakkumulationseffekte (Anhang A.3.7) zu berücksichtigen.Mit <strong>de</strong>m einfach zu handhaben<strong>de</strong>n LES (Kapitel 2.4) wer<strong>de</strong>n in einem ersten Schrittalle möglichen Fehlerpfa<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>n Zustän<strong>de</strong>n 4 bis 10 bewertet. Der verwen<strong>de</strong>teTeilalgorithmus ist für <strong>de</strong>n Zustand 4 ({1, 0, 0} bzw. „AN“) in Bild 7.4 dargestellt.