DGIM 05 rz.indd - Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
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des eigentlichen nachzuweisenden Wissens<br />
sind. Der kompetente Umgang mit<br />
diesen Elementen und die Zusammenschau<br />
stellen unabdingbares Element<br />
der allgemein -internistischen ä<strong>rz</strong>tlichen<br />
Kompetenz dar. Ein Verstehen<br />
der allgemeinen biologischen Grundmechanismen,<br />
die das Verbindende der<br />
unterschiedlichen Organerkrankungen<br />
darstellen und damit die <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong><br />
als Einheit konstitutieren, ein „biologisches<br />
Bescheidwissen“ sind unerlässlich<br />
<strong>für</strong> das Verständnis interner Erkrankungen<br />
und <strong>für</strong> ein angemessenes<br />
internistisches Denken und Handeln.<br />
Sie sind unbedingte Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> kompetenten Umgang mit dem<br />
im einzelnen nachzuweisenden Faktenwissen,<br />
zur Bewältigung der Komplexität<br />
von Gesundheitsstörungen, die<br />
durch Multimorbidität und die Interdependenz<br />
verschiedener erkrankter<br />
oder in Mitleidenschaft gezogener Organe<br />
oder die Interaktion von Medikamenten<br />
und deren Abhängigkeit von<br />
komplexen Krankheitssituationen entstehen.<br />
Auch ist eine Vertrautheit mit den<br />
Aspekten chronischer Erkrankungen,<br />
Multimorbidität und langfristiger Betreuung<br />
und Patientenführung unerlässlich.<br />
Die Schnittstellenkompetenz,<br />
die auch die Entscheidung über die Weiter-<br />
und/oder Mitbehandlung durch<br />
Schwerpunktä<strong>rz</strong>te oder andere medizinische<br />
Versorgungsebenen umfasst,<br />
muss ebenfalls erkennbar und nachweisbar<br />
sein.<br />
Die Grundlage stellt ein Kanon der<br />
biologischen Grundmechanismen in<br />
Pathogenese und Pathophysiologie der<br />
Anamnestik, klinischen Untersuchung<br />
und Prognostik, der Kardinalsymptome<br />
der häufigsten internistischen Krankheitsbilder<br />
der einzelnen Schwerpunkte<br />
dar. Das daraus entwickelte erkrankungsorientierte<br />
Curriculum ist die inhaltliche<br />
Grundlage einer strukturierten<br />
Weiterbildung. Die Inhalte dieses<br />
Weiterbildungscurriculums sind zugleich<br />
Kanon <strong>für</strong> die Facha<strong>rz</strong>tprüfung<br />
in allgemeiner <strong>Innere</strong>r <strong>Medizin</strong>.<br />
22 | <strong>DGIM</strong> Jahresbroschüre · 20<strong>05</strong><br />
Positionspapiere, Stellungnahmen und Empfehlungen<br />
Es muss versucht werden, den Vertiefungsgrad<br />
allgemein-internistischer<br />
Kompetenz zu definieren. Zur Abgrenzung<br />
der Schwerpunktkompetenz sollen<br />
auch spezifische, nicht in den allgemein-internistischen<br />
Katalog gehörende<br />
Schwerpunktinhalte genannt werden.<br />
Auf diesem Wege kann das nachzuweisende<br />
Kompetenzfeld sowohl<br />
durch positive Beschreibung (Was gehört<br />
dazu?) als auch durch negative Abgrenzung<br />
(Was gehört nicht dazu?) verstanden<br />
werden.<br />
Es darf kein Zweifel daran bestehen,<br />
dass gerade die Verknüpfung dieses Basiswissens<br />
und die Notwendigkeit der<br />
Kenntnis und Erfahrung im Umgang<br />
mit den einzelnen Aspekten in komplexen<br />
Situationen wie Multimorbidität<br />
und Interaktionen, wenn auch schwieriger<br />
zu überprüfen, so aber doch mindestens<br />
gleichwertiges Element der allgemein-internistischen<br />
Kompetenz darstellt.<br />
Die aufgeführten Lehr- und Lerninhalte<br />
sind mit den allgemein formulierten<br />
Spiegelstrichen und Methoden<br />
der (Muster-)Weiterbildungsordnung<br />
kompatibel. Sie sind ebenso zwischen<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong><br />
<strong>Medizin</strong> und den wissenschaftlichen<br />
Schwerpunktgesellschaften der <strong>Innere</strong>n<br />
<strong>Medizin</strong> abgestimmt.<br />
Das Curriculum beschreibt die<br />
Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten,<br />
die jede Internistin und jeder Internist<br />
zur Erkennung, Behandlung und<br />
Prävention der häufigsten internistischen<br />
Erkrankungen und der Kardinalsymptome<br />
der <strong>Innere</strong>n <strong>Medizin</strong> während<br />
der Weiterbildung erlernen und in<br />
der Facha<strong>rz</strong>tprüfung als Internist nachweisen<br />
muss. Eine curriculäre Strukturierung<br />
der Weiterbildungsinhalte des<br />
Truncus communis <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong> ist<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine erfolgreiche Weiterbildung<br />
und eine Qualitätskontrolle<br />
von Weiterbildern und Weiterbildungsstätten.<br />
Die Inhalte des Weiterbildungscurriculums<br />
sind zugleich der Stoff <strong>für</strong><br />
die Facha<strong>rz</strong>tprüfung in allgemeiner <strong>Innere</strong>r<br />
<strong>Medizin</strong>.<br />
Das Curriculum soll nach Schwerpunkten<br />
der <strong>Innere</strong>n <strong>Medizin</strong> gegliedert<br />
werden. Das Curriculum orientiert<br />
sich an den häufigsten und wichtigsten<br />
Diagnosen und Symptomen jedes<br />
Schwerpunktes, die in systematischer<br />
Weise erfasst werden. In systematischer<br />
Form werden zu allen aufgelisteten<br />
Erkrankungen und Symptomen<br />
die Diagnoseverfahren, die Therapieverfahren,<br />
die Interaktionen und<br />
Schnittstellen mit anderen Schwerpunkten<br />
und Gebieten dargestellt. Die allgemeinen<br />
Techniken der Anamneseerhebung<br />
und der klinischen Untersuchung<br />
werden vorausgesetzt.<br />
Die Konferenz ist sich des mit einem<br />
solchen Vorhaben verbundenen Aufwandes<br />
wohl bewusst. Sie hält eine solche<br />
wissenschaftlich begründete Aufarbeitung<br />
jedoch <strong>für</strong> unabdingbar.