DGIM 05 rz.indd - Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
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Ein Gutachtergremium von Vertretern<br />
der acht Schwerpunkte der <strong>Innere</strong>n<br />
<strong>Medizin</strong> sowie der internistischen<br />
Intensivmedizin und Notfallmedizin<br />
beurteilten alle zum Kongress angenommenen<br />
Posterbeiträge von Erstautoren<br />
unter 35 Jahren nach einem Punktesystem.<br />
Daraus ergaben sich die neun<br />
Beiträge, die als die jeweils besten ihres<br />
Schwerpunktes eingestuft wurden. Der<br />
Beitrag mit der höchsten Punktzahlbewertung<br />
wurde dann als Preisarbeit <strong>für</strong><br />
den Young Investigators’ Award der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong><br />
ausgewählt. Der Preis wurde während<br />
des 111. Internistenkongresses der<br />
<strong>DGIM</strong> vergeben an<br />
F Katharina Brandl, Klinikum der Universität,<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
<strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong> I, Regensburg.<br />
<strong>für</strong> die Arbeit<br />
F Ein Komplex aus löslichem TLR4 und<br />
MD-2 hemmt LPS Aktivierung in<br />
vitro – eine neue Therapieoption <strong>für</strong><br />
die Sepsis?<br />
Brandl K., Glück T., Salzberger B.,<br />
Hartmann P., Falk W.<br />
Klinikum der Universität, Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong> I, Regensburg<br />
Fragestellung: In der bakteriellen Sepsis<br />
gerät das angeborene Immunsystem<br />
durch Überflutung mit mikrobiellen<br />
Produkten außer Kontrolle. Diese<br />
32 | <strong>DGIM</strong> Jahresbroschüre · 20<strong>05</strong><br />
Preisverleihungen 20<strong>05</strong><br />
Young Investigators’<br />
Award 20<strong>05</strong><br />
Zum 111. Kongress der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong><br />
in Wiesbaden 20<strong>05</strong><br />
Überaktivierung führt zum Organversagen<br />
mit häufig letalem Ausgang. Während<br />
einer Gram-negativen Sepsis aktiviert<br />
LPS durch den toll like receptor<br />
4 (TLR4), als Komplex mit MD-2 eine<br />
Vielzahl von Zellen. Wir wollten daher<br />
die Hypothese prüfen, ob eine Kontrolle<br />
der LPS-induzierten Signaltransduktion<br />
durch Ligand-bindende lösliche Rezeptoren<br />
diese Überaktivierung verhindern<br />
kann.<br />
Methoden: Das rekombinante Fusionsprotein<br />
FlagmrsTLR4-IgGFc (T4Fc)<br />
der Maus, bestehend aus dem extrazellulären<br />
Teil von TLR4 und humanem<br />
IgG-Fc, wurde in stabil transfizierten<br />
Schneider-S2-Zellen exprimiert. MD-<br />
2 wurde als Fusionsprotein mit einem<br />
Flag- Marker hergestellt. Zur Messung<br />
der biologischen Aktivität der Fusionsproteine<br />
wurden Zellen der murinen<br />
Makrophagen Zellinie RAW 264.7 mit<br />
gereinigtem LPS stimuliert und anschließend<br />
das proinflammatorische<br />
Zytokin IL-6 im Überstand per ELISA<br />
gemessen.<br />
Ergebnisse: Koimmunpräzipitationsexperimente<br />
zeigten, dass MD-2 und<br />
T4Fc einen Komplex bildeten, der mit<br />
biotinyliertem LPS interagierte. T4Fc<br />
alleine band kein LPS und hatte dementsprechend<br />
keinen Effekt auf die<br />
LPS-induzierte IL-6 Produktion in<br />
RAW 264.7. Hingegen führte der T4Fc/<br />
MD-2 Komplex zu einer Dosis-abhängigen<br />
Hemmung der IL-6 Produktion.<br />
Schlussfolgerungen: Der T4Fc/MD-<br />
2 Komplex bindet LPS und führt zu einer<br />
Hemmung der LPS-Aktivität in vitro.<br />
Daher postulieren wir, dass T4Fc/<br />
MD-2 auch in vivo zu einer erfolgreichen<br />
LPS Neutralisierung führen könnte.<br />
Der Komplex hat somit das Potential<br />
einer neuen Therapieoption <strong>für</strong> die Sepsis,<br />
die im Weiteren im Mausmodell getestet<br />
werden soll