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DGIM 05 rz.indd - Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)

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Für die Verleihung des diesjährigen<br />

Präventionspreises der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong> (<strong>DGIM</strong>)<br />

wurden fünf Arbeiten eingereicht.<br />

Die Kommission hat sich eingehend<br />

mit den fünf eingereichten Arbeiten beschäftigt<br />

und dabei Originalität der<br />

Fragestellung, methodische Durchführung,<br />

kritische und statistische Würdigung<br />

der Ergebnisse und Ausblick <strong>für</strong><br />

die weitere Prävention in einem Punktsystem<br />

bewertet.<br />

Alle fünf Arbeiten befassen sich mit<br />

einem wichtigen Gebiet in der Prävention<br />

von Volkskrankheiten im Bereich<br />

der <strong>Medizin</strong>. Das Spektrum reicht hierbei<br />

von Befragungen der Probanden<br />

über ihre Fähigkeit der Reanimation,<br />

über Untersuchungen zur Polyneuropathie<br />

bei Diabetes mellitus bis hin zur Bewegungsprophylaxe<br />

bei Kindern. Drei<br />

der fünf Arbeiten sind von sehr hoher<br />

wissenschaftlicher Qualität und bedeutungsvoller<br />

klinischer Relevanz.<br />

Nach eingehender Diskussion und<br />

vergleichender Wertung, insbesondere<br />

was Originalität und Bedeutung <strong>für</strong> die<br />

Prävention anbetrifft, gelangte die Kommission<br />

zu der Auffassung, dass <strong>für</strong> den<br />

Präventionspreis 20<strong>05</strong> der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong> die Arbeit<br />

„Fitness <strong>für</strong> Kids – Frühprävention<br />

im Kindergartenalter“ vorgeschlagen<br />

werden soll. Hier handelt es sich insgesamt<br />

um eine wahre Präventionsstudie,<br />

die dem Sinn des von uns zu vergebenden<br />

Preises am nächsten kommt.<br />

F Autor und Gewinner des Präventionspreises<br />

20<strong>05</strong> ist Dr. Kerstin Ketelhut,<br />

Berlin. Die Preisarbeit trägt den<br />

Titel: „Fitness <strong>für</strong> Kids – Frühprävention<br />

im Kindergartenalter“.<br />

Preisverleihungen 20<strong>05</strong><br />

Verleihung des Preises<br />

Prävention in der<br />

<strong>Innere</strong>n <strong>Medizin</strong> 20<strong>05</strong><br />

Die Preisarbeit<br />

Die nachteiligen Auswirkungen von Bewegungsmangel<br />

auf die Motorik und<br />

die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen<br />

mit Zunahme im Erwachsenenalter<br />

sind bekannt. Das Originelle<br />

an dieser Arbeit ist die Prüfung der<br />

Frühprävention bereits im Kindergartenalter,<br />

also in der Vorschulzeit durchzuführen.<br />

Um die Erkenntnisse zu gewinnen<br />

nahmen 160 Berliner Kindergartenkinder<br />

an einer zweijährigen Bewegungsförderung<br />

teil, eine vergleichbare Kindergruppe<br />

ohne Intervention diente als<br />

Kontrollgruppe. Messparameter, die verglichen<br />

wurden, waren die motorische<br />

Entwicklung sowie der diastolische Blutdruck<br />

in Ruhe und bei Belastung.<br />

Das so genannte „Interventionsprogramm“<br />

wurde 3 x wöchentlich durchgeführt:<br />

1 x wöchentlich von einem qualifizierten<br />

Übungsleiter und 2 weitere<br />

Male von einem entsprechend geschulten<br />

E<strong>rz</strong>ieher der jeweiligen Kindergartengruppe.<br />

Mittlerweile führen die inzwischen<br />

zertifizierten E<strong>rz</strong>ieher diese<br />

gesundheitsfördernden Bewegungsprogramme<br />

völlig selbständig durch.<br />

Bereits nach einjähriger Interventionszeit<br />

zeigten sich hinsichtlich der<br />

Motorik signifikante Unterschiede zwischen<br />

der Interventions- und der Kontrollgruppe,<br />

die sich nach 2 Jahren weiter<br />

verstärkten. Auch bei dem diastolischen<br />

Blutdruck war nach 1, 2 und 3<br />

Jahren Intervention ein deutlicher Unterschied<br />

gegenüber der Kontrollgruppe<br />

zu ve<strong>rz</strong>eichnen. Der Unterscheid<br />

wurde nach entsprechender Belastung<br />

noch deutlicher.<br />

Dieser gesundheitspolitische Ansatz<br />

ist bemerkenswert. Erwähnenswert<br />

ist auch, mit welch wissenschaftlicher<br />

Gründlichkeit diese prophylaktische<br />

Maßnahme über 3 Jahre kontrolliert<br />

und überprüft wurde, und dass dieses<br />

Übungsprogramm nicht von teueren<br />

Sportlehrern durchgeführt werden<br />

muss, sondern dass dieses Programm<br />

von E<strong>rz</strong>iehern nach entsprechender Einarbeitung<br />

kostenneutral durchgeführt<br />

werden konnte.<br />

Es handelt sich hier insgesamt um<br />

eine wahre Präventionsstudie, die dem<br />

Sinn des von uns zu vergebenden Preises<br />

am nächsten kommt. Der Einwand,<br />

dass eine solche Studie an Kindergartenkindern<br />

mit den Ergebnissen besser der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />

vorgelegt werden müsste, wurde<br />

nach intensiver Diskussion beiseite geräumt.<br />

Die Kommission steht auf dem<br />

Standpunkt, dass Prävention im wahrsten<br />

Sinne nicht an <strong>Gesellschaft</strong>sgrenzen<br />

gebunden sein kann, und dass die<br />

gefundenen Ergebnisse bis weit hinein<br />

ins Erwachsenenalter reichen und somit<br />

im Sinne einer echten Frühprävention<br />

zu verstehen sind. In diesem Sinne<br />

ist, nach Meinung der Kommission,<br />

auch die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong> zuständig, zumal die<br />

Arbeit eben offensichtlich von den Autoren<br />

bewusste bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong> nicht ohne<br />

weitreichende – in die Zukunft weisende<br />

– Überlegungen ausgewählt wurde.<br />

Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. H.G. Lasch,<br />

Gießen, <strong>für</strong> das Komitee „Preis Prävention<br />

in der <strong>Innere</strong>n <strong>Medizin</strong>“<br />

<strong>DGIM</strong> Jahresbroschüre · 20<strong>05</strong> |<br />

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