DGIM 05 rz.indd - Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
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erg übernimmt außerdem die Koordination<br />
zwischen Vorstand der <strong>DGIM</strong><br />
und den KM.<br />
Das Herbstsymposium 20<strong>05</strong> wird<br />
das sehr aktuelle Thema „Wer bestimmt<br />
die Leitlinien in der <strong>Medizin</strong>?“ behandeln.<br />
Für den Jahreskongress 2006 ist<br />
das Thema „Nutzenbewertung: Rettungsring<br />
<strong>für</strong> das Gesundheitssystem?“<br />
vorgesehen.<br />
Die Sprecher und die Mitglieder danken<br />
Herrn Prof. M. Weber, dem Präsidenten<br />
der 111. Jahrestagung, dem Generalsekretär<br />
Herrn Prof. H.-P. Schuster<br />
sowie Herrn Prof. U. Fölsch <strong>für</strong> die<br />
hervorragende Zusammenarbeit und<br />
Einbindung der KM bei der Realisierung<br />
der Symposien 2004 /20<strong>05</strong>.<br />
30 | <strong>DGIM</strong> Jahresbroschüre · 20<strong>05</strong><br />
Preisverleihungen 20<strong>05</strong><br />
Theodor Frerichs-Preis 20<strong>05</strong><br />
Dem Theodor Frerichs-Preis-Komitee<br />
lagen 6 Arbeiten zur Bewerbung um<br />
den Frerichs-Preis 20<strong>05</strong> vor. Dem Preiskomitee<br />
gehörten Prof. Dr. M. Freund<br />
(Rostock) als Vorsitzender, weiterhin<br />
Prof. Dr. W.L Gross (Lübeck), Prof. Dr.<br />
H. Haller (Hannover), Prof. Dr. P.R.<br />
Galle (Mainz) und Prof. Dr. A.M. Zeiher<br />
(Frankfurt am Main) an.<br />
Die Begutachtung erfolgte nach Originalität,<br />
Methodik und Darstellung.<br />
Die Bewertung der Preisarbeiten durch<br />
das Komitee ergab mit Einstimmigkeit,<br />
dass der Theodor Frerichs-Preis der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Innere</strong> <strong>Medizin</strong><br />
20<strong>05</strong> vergeben werden soll an die<br />
Arbeit<br />
F „Inversin, the nephronophthisis type<br />
2 gene product, function as a molecular<br />
switch between Wnt signalling<br />
pathways“.<br />
Preisträger ist Dr. med. Matias Simons,<br />
<strong>Medizin</strong>ische Universitätsklinik Freiburg,<br />
Abteilung <strong>für</strong> Nephrologie und<br />
Allgemeinmedizin.<br />
Die Preisarbeit<br />
Die polyzystische Nierenerkrankung<br />
ist durch multiple Nierenzysten und<br />
chronisches Nierenversagen charakterisiert.<br />
Die autosomal dominant vererbte<br />
Form dieser Erkrankung ist eine der<br />
häufigsten monogenetischen Erkrankungen<br />
mit einer Frequenz von etwa<br />
1 auf 1000 Lebendgeburten. In der letzten<br />
Zeit wurden Veränderungen in den<br />
Zilien der Epithelien in den Nierentubuli<br />
mit der Zystenniere assoziiert. Die<br />
Zilien ragen von der apikalen Zelloberfläche<br />
der Epithelien in das Lumen. Es<br />
wurde bereits vermutet, dass die Zilien<br />
sensorische Organellen darstellen, die<br />
einen Einfluss auf die Proliferation und<br />
Differenzierung dieser Zellen haben.<br />
In der Arbeit wird der Mechanismus<br />
aufgedeckt, über den die Signaltransduktion<br />
nach Stimulation der Zilien<br />
stattfindet. Dazu wurden Mutationen<br />
des in den Zilien lokalisierten Proteins<br />
Inversin untersucht, die bei der Nephronophthisis<br />
Typ II, einer autosomal rezessiven<br />
Zystennierenerkrankung, auftreten.<br />
Die Erkrankung ist durch die extensive<br />
Bildung von Nierenzysten, Nierenversagen<br />
und situs inversus charakterisiert.<br />
Die Autorenkönnen zeigen, dass<br />
das Inversin als ein molekularer Schalter<br />
zwischen verschiedenen Wnt-Signalkaskaden<br />
agiert. Inversin inhibiert<br />
den kanonischen Wnt-Signaltransduktionsweg<br />
und schaltet den nichtkanonischen<br />
Signaltransduktionsweg ein. Die<br />
Untersuchungen wurden in einem komplexen<br />
Modell am Zebrafisch durchgeführt.<br />
Es konnte gezeigt werden, dass<br />
Inversin hochreguliert wird, wenn die<br />
Zilien einem laminaren Fluss ausgesetzt<br />
werden. Die Autoren postulieren<br />
auf Grund ihrer experimentellen Untersuchungen,<br />
dass Inversin zu dem Zeitpunkt<br />
hochreguliert wird, in dem die<br />
glomeruläre Ultrafiltration und Urinproduktion<br />
beginnt und dass dieser Mechanismus<br />
eine Rolle spielt <strong>für</strong> die Ausbildung<br />
normaler Nierentubuli. Die Autoren<br />
haben mit ihren experimentellen<br />
Untersuchungen einen wesentlichen pathogenetischen<br />
Schlüssel <strong>für</strong> die Entstehung<br />
der Zystennieren entdeckt.