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Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

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Qualifikation <strong>der</strong> Trainer, in <strong>der</strong> Ausstattung mit Sportanlagen<br />

sowie in <strong>der</strong> flächendeckenden Verbreitung über das gesamte<br />

russische Gebiet. Auch wird die Talentsuche in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen den Trainern an den Sportschulen <strong>und</strong><br />

den Lehrern an den Regelschulen durchgeführt. Talentierten<br />

Athleten wird somit in dem aufeinan<strong>der</strong> aufbauenden System<br />

von Sportschulen eine umfangreiche Unterstützung <strong>und</strong><br />

För<strong>der</strong>ung bis hin zum Nationalka<strong>der</strong> geboten.<br />

Die erste Jugendsportschule <strong>der</strong> ehemaligen UdSSR wurde<br />

bereits 1934 in Tiblissi (Georgische SSR) gegründet. Anfang<br />

<strong>der</strong> 70er Jahre existierten bereits über 3.300 Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong><br />

Jugendsportschulen. Heute trainieren r<strong>und</strong> drei Millionen<br />

Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler unterschiedlicher Altersgruppen in<br />

den fünf aufeinan<strong>der</strong>aufbauenden<br />

Stufen. Die<br />

Basis bilden die so<br />

genannten "Kin<strong>der</strong>-<br />

<strong>und</strong> Jugendclubs<br />

für die<br />

körperliche Vorbereitung",<br />

die die<br />

Aufgabe haben,<br />

über vielfältige<br />

Sportangebote<br />

möglichst viele<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

Jugendliche zum<br />

Sporttreiben zu<br />

veranlassen <strong>und</strong><br />

ihnen somit eine<br />

sinnvolle Freizeitgestaltung<br />

zu<br />

ermöglichen. Beson<strong>der</strong>s talentierte <strong>und</strong> sportbegeisterte<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche werden an die "Kin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendsportschulen"<br />

vermittelt, die die sportliche Gr<strong>und</strong>lagenausbildung<br />

in den verschiedenen Sportarten <strong>und</strong> Disziplinen übernehmen.<br />

Die darauf aufbauenden "Spezialisierten Kin<strong>der</strong><strong>und</strong><br />

Jugendsportschulen <strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong> Reserve" widmen<br />

sich <strong>der</strong> Ausbildung <strong>des</strong> hochqualifizierten Nachwuchses, d.h.<br />

den potenziellen Kandidaten für die zukünftigen russischen<br />

Auswahlmannschaften. Eine zunehmende Spezialisierung <strong>der</strong><br />

Athleten in einzelnen Disziplinen ist dabei zu erkennen. Einen<br />

beson<strong>der</strong>en Status im russischen Schulsportsystem haben die<br />

"Fachschulen <strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong> Reserve", da sie einen eigenen<br />

Internatsbetrieb aufweisen. Es wird an diesen Schulen ein<br />

beson<strong>der</strong>es Augenmerk auf die Vereinbarkeit von schulischem<br />

Unterricht, Training <strong>und</strong> Wettkampf gelegt, <strong>und</strong> so sind<br />

Kleingruppen- <strong>und</strong> Einzelunterricht, die Modifizierung <strong>des</strong><br />

Curriculums sowie speziell entwickelte Materialien zur Aufarbeitung<br />

<strong>des</strong> versäumten Unterrichtsstoffs an <strong>der</strong> Tagesordnung.<br />

Die höchste Leistungsstufe <strong>des</strong> russischen Schulsportsystems<br />

stellen die "Schulen <strong>des</strong> höchsten sportlichen Kön-<br />

nens" dar. Voraussetzungen für die Aufnahme an eine <strong>der</strong>artige<br />

Schule sind sehr gute sportliche Leistungen <strong>und</strong> eine<br />

Empfehlung <strong>des</strong> nationalen Spitzenfachverbands. Liegen<br />

diese vor, so können die Sportler ab dem 16. Lebensjahr in<br />

diese Ausbildungszentren eintreten, an denen vorwiegend die<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> russischen Nationalmannschaften trainieren.<br />

Neben den Sportschulen konnten weitere Einrichtungen <strong>des</strong><br />

sowjetischen Sports erhalten bleiben. So hat das Klassifikationssystem<br />

für Sportler <strong>und</strong> Trainer heute noch Bestand <strong>und</strong><br />

dient weiterhin <strong>der</strong> Leistungsbewertung <strong>und</strong> -einteilung<br />

sowie <strong>der</strong> Auswahl von Athleten für die speziellen För<strong>der</strong>programme<br />

bzw. für die Bestimmung <strong>der</strong> Gehaltsstufen von<br />

Trainern. Um dem Rückgang an Wettkämpfen entgegenzu-<br />

wirken, wurde die Durchführung <strong>der</strong> Spartakiaden 2003<br />

wie<strong>der</strong> aufgenommen, <strong>und</strong> auch auf schulischer Ebene<br />

wurden einige <strong>der</strong> einst eingestellten Wettkampfformen <strong>und</strong><br />

Sportabzeichen wie<strong>der</strong> eingeführt. Nach wie vor trainieren<br />

die russischen Hochleistungssportler an speziellen Trainingszentren<br />

<strong>des</strong> Russischen <strong>Olympischen</strong> Komitees <strong>und</strong> werden<br />

dort systematisch über längere Zeiträume auf internationale<br />

Sportereignisse wie Olympische Spiele <strong>und</strong> Weltmeisterschaften<br />

vorbereitet. Die Ausbildung <strong>der</strong> Trainer in Russland findet<br />

immer noch ausschließlich an staatlichen Institutionen wie<br />

Sporthochschulen, Sportfachhochschulen, Fachschulen für<br />

Körpererziehung <strong>und</strong> Fachschulen <strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong> Reserve<br />

statt. Die Fachverbände sind hingegen nicht in die Trainerausbildung<br />

involviert. Somit scheint eine einheitliche Ausbildung<br />

mit hohem Qualitätsstandard für die russischen Trainer<br />

auch zukünftig gesichert. Und auch die bereits im sowjetischen<br />

Sport sehr bedeutsamen <strong>und</strong> erfolgreichen Militärsportgruppen<br />

erfahren nun wie<strong>der</strong> mehr Beachtung <strong>und</strong><br />

finanzielle Unterstützung seitens <strong>der</strong> Regierung, nachdem<br />

drei Viertel <strong>der</strong> Medaillengewinner bei den <strong>Olympischen</strong><br />

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