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Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

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"Liebe Trauergemeinde, wir nehmen heute<br />

tief erschüttert Abschied von Jürgen Kießling.<br />

Abschied ist immer schwer, hier aber in<br />

ganz beson<strong>der</strong>er Weise: Niemand hat damit<br />

gerechnet. Jürgen Kießling hat seinem<br />

Leben selbst ein Ende gesetzt. Verstehen<br />

können wir Jürgen Kießlings Entschluss<br />

nicht. Aber wir sind gezwungen, ihn hinzunehmen.<br />

Jürgen Kießling war beruflich außerordentlich<br />

erfolgreich. Er hat dabei sich ganz in<br />

den Dienst <strong>der</strong> Stadt Berlin gestellt - fast 50<br />

Jahre lang! Nach <strong>der</strong> Verwaltungslehre 1957<br />

trat er in die Berliner Verwaltung ein,<br />

zunächst im Bezirksamt Wedding, ab 1966<br />

dann in die Senatsschulverwaltung. Dort<br />

hat Jürgen Kießling eine wirklich große<br />

Karriere gemacht: vom Mitarbeiter im<br />

gehobenen Dienst bis zu einer fachlich<br />

versierten Spitzenführungskraft.<br />

Dies war eine atemberaubende Entwicklung<br />

- insbeson<strong>der</strong>e seit 1989, als er Leiter <strong>der</strong><br />

Sportabteilung wurde <strong>und</strong> damit Gestaltungsmöglichkeiten<br />

erhielt, die seinen<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> seinem Potenzial entsprachen.<br />

Die Sportabteilungsleitung war ein<br />

Aufgabenfeld, in dem er mit Herz <strong>und</strong><br />

Verstand wirkte. Er führte den Sport <strong>der</strong><br />

beiden Teile Berlins fruchtbar zusammen; er<br />

sorgte für eine stärkere Akzentuierung <strong>der</strong><br />

Sportför<strong>der</strong>ung in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Lan<strong>des</strong>sportb<strong>und</strong>; er entwickelte<br />

neue Betreibermodelle für die großen<br />

Mehrzweckhallen Berlins; er war <strong>der</strong> Vater<br />

<strong>der</strong> Sportmetropole Berlin.<br />

Von Anbeginn wuchsen ihm - aufgr<strong>und</strong><br />

seiner herausragenden Fähigkeiten - über<br />

die eigentliche Zuständigkeit seiner Abteilung<br />

hinausgehende Aufgaben zu. Stellvertretend<br />

genannt seien die verantwortliche<br />

Koordination <strong>des</strong> Turnfests für den Senat<br />

<strong>und</strong> die Leitung <strong>der</strong> Projektgruppe zur<br />

Olympiabewerbung Berlins für die Sommerspiele<br />

2000.<br />

Seine Kompetenzen <strong>und</strong> Erfahrungen ließen<br />

ihn mit den Jahren zum wichtigen Impulsgeber<br />

<strong>der</strong> Sportamtsleiter <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong><br />

werden <strong>und</strong> zu einem Mann, den man<br />

fragte, wenn es um Sportentwicklung in<br />

Deutschland ging.<br />

Je<strong>des</strong> große Sportereignis in Berlin <strong>der</strong><br />

letzten 10 Jahre ist auch mit seiner Hilfe<br />

zustande gekommen, wurde von ihm<br />

begleitet <strong>und</strong> mitgeprägt. Wenn wir nur die<br />

letzten 2 Jahre in den Blick nehmen, stehen<br />

72<br />

da <strong>der</strong> internationale Sportkongress Sport-<br />

Accord, das jährliche ISTAF, Turnfest, die<br />

Beachvolleyball WM, die Fußball WM - als<br />

<strong>der</strong> Höhepunkt seines Wirkens. Hier war<br />

Jürgen Kießling sogar zum Sprecher <strong>der</strong><br />

WM-Städte gewählt. Wenn es dann hieß<br />

"Berlin has done a fantastic job" - so war<br />

immer auch <strong>und</strong> ganz beson<strong>der</strong>s Jürgen<br />

Kießling gemeint. (…)<br />

Im nun wissenden Rückblick aber fällt uns<br />

auf: Bei aller Zugewandtheit <strong>und</strong> Eloquenz -<br />

Jürgen Kießling hat zumin<strong>des</strong>t im beruflichen<br />

Umfeld niemanden näher an sich<br />

heran gelassen.<br />

Wir, die wir mit ihm gearbeitet <strong>und</strong> die wir<br />

ihn gemocht haben, sind fassungslos, dass<br />

wir ihm nicht haben beistehen können in<br />

seiner offensichtlich schwersten Lebenskrise,<br />

ja dass wir nicht einmal davon gewusst<br />

haben.<br />

Liebe Trauergemeinde: Jürgen Kießling ist<br />

tot. Wir sind traurig. Möge Jürgen Kießling<br />

seinen Frieden finden."<br />

Das Präsidium <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>gruppe Berlin<br />

"Olympischer" Besuch im<br />

Bun<strong>des</strong>kanzleramt<br />

Wer seine Gäste in das Bun<strong>des</strong>kanzleramt<br />

einlädt, darf sicher sein, dass fast je<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Geladenen dabei sein möchte. So geschehen<br />

Die DOG Berlin im Bun<strong>des</strong>kanzleramt.<br />

Ende Mai, als die Berliner Lan<strong>des</strong>gruppe <strong>der</strong><br />

<strong>Deutschen</strong> <strong>Olympischen</strong> Gesellschaft zu<br />

Führung, Besichtigung <strong>der</strong> Ausstellung<br />

"Fußball <strong>und</strong> Zeitgeschichte" <strong>und</strong> Jubilarehrung<br />

in das politische Zentrum Berlins<br />

geladen hatte. Über h<strong>und</strong>ert Mitglie<strong>der</strong><br />

hatten sich gemeldet, so dass - den Vorgaben<br />

<strong>des</strong> Kanzleramtes folgend - einigen<br />

Interessierten lei<strong>der</strong> schweren Herzens<br />

abgesagt werden musste.<br />

Nach offizieller Begrüßung durch den auch<br />

für den Sport zuständigen Leiter <strong>der</strong> Abteilung<br />

1, Dr. Michael Wettengel, freuten sich<br />

die beiden Jubilare Elisabeth Leistikow<br />

(Jahrgang 1910!) <strong>und</strong> Klaus Dörner über ihre<br />

persönlichen Ehrungen an diesem beson<strong>der</strong>en<br />

Ort. Für ihre 40- bzw. 50jährige Mitgliedschaft<br />

in <strong>der</strong> Berliner Lan<strong>des</strong>gruppe<br />

überreichten Dieter Krickow, Vizepräsident<br />

<strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Olympischen</strong> Gesellschaft,<br />

sowie Bettina Iwanowski <strong>und</strong> Ulrike Ufert-<br />

Hoffmann, Präsidiumsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Berliner<br />

DOG, den Beiden Ehrennadeln, Urk<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> bunte Blumensträuße.<br />

Die anschließenden Führungen waren<br />

spannend <strong>und</strong> interessant <strong>und</strong> hinterließen<br />

bei allen Beteiligten die fast einhellige<br />

Auffassung, dass - möge man über die<br />

äußere Architektur <strong>des</strong> Kanzleramtes noch<br />

geteilter Meinung sein - spätestens <strong>der</strong><br />

Innenraum mit all seinen Facetten äußerst<br />

gelungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bedeutung <strong>des</strong> Bauwerks<br />

angemessen sei. Beim anschließenden<br />

erfrischenden Bier im gegenüberliegenden<br />

"Zollpackhof", auch "Kanzlerbiergarten"<br />

genannt, endete dieser Ausflug kurz vor

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