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Arbeit und Einkommen in und durch Landwirtschaft - Die Landforscher

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sich auch im Anteil von Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft an der Bruttowertschöpfung aus. Im Landkreis<br />

Schwäbisch Hall liegt dieser Anteil bei 3,0 Prozent <strong>und</strong> im Hohenlohekreis bei 3,3 Prozent.<br />

Damit ist er um den Faktor 10 höher als der Landes<strong>durch</strong>schnitt Baden-Württembergs. Der<br />

Kreis Schwäbisch Hall ist mit se<strong>in</strong>en r<strong>und</strong> 78.145 Hektar <strong>Landwirtschaft</strong>sfläche der flächenstärkste<br />

Kreis Baden-Württembergs. Im Hohenlohekreis werden r<strong>und</strong> 42.225 Hektar bewirtschaftet<br />

(Arndt 2005a). 30 Prozent der Kreisflächen s<strong>in</strong>d mit Wald bewachsen (MLR 2005).<br />

R<strong>und</strong> 30 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche werden als Dauergrünland genutzt.<br />

<strong>Die</strong> Produktionsschwerpunkte verteilen sich gemäß der räumlichen Differenzierung des Untersuchungsgebietes.<br />

<strong>Die</strong> E<strong>in</strong>teilung der landwirtschaftlichen Standorte <strong>in</strong> Vergleichsgebiete weist<br />

Teile des Hohenlohekreises den fruchtbaren Gäulandschaften zu (MLR 2005). Typisch für diesen<br />

westlichen Teil des Hohenlohekreises s<strong>in</strong>d die Sonderkulturen (ca. 800 Hektar Rebland <strong>und</strong><br />

720 Hektar Obstanlagen).<br />

<strong>Die</strong> nördlich des Schwäbischen Waldes liegenden Muschelkalk- <strong>und</strong> Keuperlagen des Hohenlohekreises<br />

(östlich Künzelsau) <strong>und</strong> des Kreises Schwäbisch Hall zählen zum Vergleichsgebiet<br />

„Hohenlohe". Ackerbau, Schwe<strong>in</strong>e-, aber auch die R<strong>in</strong>derhaltung sowie die neu aufgebaute Putenmast<br />

im nördlichen Gebiet r<strong>und</strong> um Blaufelden s<strong>in</strong>d hier typisch.<br />

<strong>Die</strong> südlichen Teile des Kreises Schwäbisch Hall <strong>und</strong> des Hohenlohekreises gehören zum Vergleichsgebiet<br />

„Schwäbischer Wald". Grünland <strong>und</strong> Milchviehhaltung s<strong>in</strong>d hier vorherrschend.<br />

<strong>Die</strong>se Mittelgebirgsregionen <strong>und</strong> die <strong>durch</strong> tiefe Tallagen von Kocher <strong>und</strong> Jagst geprägten nördlichen<br />

Kreisgebiete zählen zu denjenigen Standorten, die sich <strong>durch</strong> Tourismus neue <strong>E<strong>in</strong>kommen</strong>smöglichkeiten<br />

erhoffen.<br />

Traditionell stark verankert ist der ökologische Landbau, <strong>in</strong>sbesondere im Landkreis Schwäbisch<br />

Hall. Durch den Aufbau eigener Erfassungs- <strong>und</strong> Verarbeitungsbetriebe (Molkerei, Getreide)<br />

ist die Ökoproduktion als eigenständiger regionaler Schwerpunkt zu benennen.<br />

Schwerpunkt Veredlung 14<br />

Das Untersuchungsgebiet zählt zu den wichtigsten Veredlungsgebieten Baden-Württembergs.<br />

Knapp e<strong>in</strong>e halbe Million Puten zählte die Vieherhebung im Jahr 2003. In den beiden Kreisen<br />

werden zwei Drittel aller Puten Baden-Württembergs gemästet <strong>und</strong> geschlachtet. Alle<strong>in</strong> im<br />

Kreis Schwäbisch Hall lebt ferner gut e<strong>in</strong> Fünftel des gesamten Schwe<strong>in</strong>ebestandes Baden-<br />

Württembergs. <strong>Die</strong> Bestandsgrößen s<strong>in</strong>d mit <strong>durch</strong>schnittlich 307 Tieren mehr als doppelt so<br />

groß wie im Landes<strong>durch</strong>schnitt. Ähnlich hohe Bestände gibt es auch im Hohenlohekreis.<br />

Knapp 35 Prozent der baden-württembergischen Zuchtsauen leben <strong>in</strong> diesen beiden Kreisen sowie<br />

23 Prozent der Mastschwe<strong>in</strong>e (über 20 kg Lebendgewicht). E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt ist<br />

die R<strong>in</strong>derhaltung (knapp 9 Prozent der R<strong>in</strong>der). Jedoch steht hier die Region erst an vierter<br />

Stelle nach den Kreisen Ravensburg, Biberach <strong>und</strong> Ostalbkreis.<br />

<strong>Die</strong> Schwe<strong>in</strong>ehaltung unterliegt <strong>in</strong> beiden Kreisen e<strong>in</strong>em starken Strukturwandel: <strong>Die</strong> Zahl der<br />

Sauenhalter hat <strong>in</strong> den Jahren 1999 bis 2003 um mehr als e<strong>in</strong> Fünftel abgenommen. <strong>Die</strong> Aufstockung<br />

der Sauenbestände <strong>in</strong> den verbliebenen Betrieben (im Hohenlohekreis um 30 Prozent auf<br />

<strong>durch</strong>schnittlich 82 Tiere, im Landkreis Schwäbisch Hall um 22 Prozent auf 72 Sauen pro Betrieb)<br />

konnte jedoch e<strong>in</strong>e stärkere Abnahme der Sauenbestände verh<strong>in</strong>dern. Gegenüber 1999 liegen<br />

lediglich 8 Prozent weniger Sauen <strong>in</strong> den Ställen. Investiert wurde <strong>in</strong> die Ausdehnung der<br />

Mast. Gemäß der auch <strong>in</strong> Baden-Württemberg verfolgten Politik (Mastschwe<strong>in</strong>eställe s<strong>in</strong>d wie­<br />

14<br />

Teile des Ma<strong>in</strong>-Tauber-Kreises gehören zu diesem Veredlungsschwerpunkt. Alle Daten aus MRL (2005) bzw. Statistisches Landesamt Baden-<br />

Württemberg.

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