Arbeit und Einkommen in und durch Landwirtschaft - Die Landforscher
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Im Jahr 2006 wiesen daher auch die beiden untersuchten Kreise e<strong>in</strong>e deutlich unter<strong>durch</strong>schnittliche<br />
<strong>Arbeit</strong>slosenquote auf (siehe Tabelle 2).<br />
Tabelle 2: <strong>Arbeit</strong>slosenquote <strong>in</strong> Prozent aller Erwerbstätigen<br />
1997 2006 (Oktober)<br />
Landkreis Schwäbisch Hall 7,2 5,0<br />
Hohenlohekreis 6,9 4,4<br />
Baden-Württemberg 7,8 5,6<br />
Deutschland 11,4 9,8<br />
Quellen: WFG Schwäbisch Hall, Agentur für <strong>Arbeit</strong> Schwäbisch Hall<br />
2.2.2 Beitrag der <strong>Landwirtschaft</strong> zur Beschäftigung <strong>in</strong> der Region<br />
<strong>Die</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> als „<strong>Arbeit</strong>geber" steht im Interesse dieser Studie. Zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressieren<br />
dabei die Beschäftigten <strong>in</strong> den landwirtschaftlichen Betrieben, d.h. im Bereich der Primärproduktion,<br />
<strong>und</strong> zum zweiten die Beschäftigten im sog. Agrobus<strong>in</strong>ess bzw. im lokal ansässigen vor-<br />
<strong>und</strong> nachgelagerten Gewerbe (siehe Kapitel 2.2.3). Anhand öffentlich verfügbarer Daten <strong>und</strong><br />
ergänzender eigener Erhebungen soll im Folgenden die Beschäftigungswirkung ermittelt werden.<br />
Wie viele Personen <strong>in</strong> der <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>E<strong>in</strong>kommen</strong> f<strong>in</strong>den hängt nicht alle<strong>in</strong> von<br />
den <strong>in</strong>nerlandwirtschaftlichen Entwicklungskräften ab. Es ist auch die Frage nach erreichbaren<br />
Alternative, die entscheidet, ob <strong>Landwirtschaft</strong> vorwiegend im Haupterwerb oder im Nebenerwerb<br />
betrieben oder ganz aufgegeben wird. Für die Region Hohenlohe als ausgesprochen peripherer<br />
ländlicher Raum waren lange Zeit die Chancen der Landwirte auf <strong>Arbeit</strong>spendeln 17 ger<strong>in</strong>g.<br />
So blieb e<strong>in</strong> verhältnismäßig hoher Anteil an Haupterwerbslandwirten <strong>in</strong>sbesondere für die<br />
Kernregion der Hohenloher Ebene charakteristisch. Mit dem Ausbau der B<strong>und</strong>esautobahn A 6<br />
als e<strong>in</strong>er der wichtigsten Ost-West-Achsen (auch im <strong>in</strong>ternationalen Verkehr) <strong>und</strong> der Ansiedlung<br />
von Gewerbe Ende der 70er Jahre stiegen die Chancen, <strong>in</strong> der Region selbst außerlandwirtschaftliche<br />
<strong>Arbeit</strong> zu f<strong>in</strong>den. <strong>Die</strong>s beschleunigte nicht nur die Betriebsaufgabe, sondern auch<br />
den Übergang vom Haupt- <strong>in</strong> den Nebenerwerb. <strong>Die</strong> Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe verr<strong>in</strong>gerte<br />
sich <strong>in</strong> der Untersuchungsregion alle<strong>in</strong> zwischen 1999 <strong>und</strong> 2003 um 16,1 Prozent (siehe<br />
Tabelle 3) <strong>und</strong> damit über<strong>durch</strong>schnittlich stark.<br />
17 Das seit den 1960er Jahren stattf<strong>in</strong>dende <strong>Arbeit</strong>spendeln aus ländlichen Räumen <strong>in</strong> die städtischen Agglomerationen ermöglichte e<strong>in</strong>e teilweise<br />
Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Tätigkeit als Nebenerwerbslandwirt („<strong>Arbeit</strong>erbauern“). Für Baden-Württemberg ist der hohe<br />
Anteil dieser Art der Landbewirtschaftung typisch.