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Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung - Zahnärztekammer ...

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26<br />

Sanguinarin<br />

Sanguinarin ist ein pflanzlicher alkalischer<br />

Wirkstoff aus der kanadischen<br />

Blutwurz, dessen plaquereduzierende<br />

Wirkung in der Literatur unterschiedlich<br />

gut beurteilt wird (Mandel, 1994;<br />

Polson et al., 1996). Es ist in Zahnpasten<br />

und Mundspüllösungen enthalten<br />

und dort meist mit Zinnchlorid kombiniert.<br />

Als Wirkmechanismus wird eine<br />

Veränderung der Bakterienzelloberfläche<br />

angenommen, so dass die Anheftung<br />

der Bakterien an Zahnoberflächen<br />

gehemmt wird. Mit Ausnahme<br />

eines gelegentlich auftretenden Mundbrennens<br />

sind keine unerwünschten<br />

Nebenwirkungen beschrieben.<br />

Triclosan<br />

Bei der Anwendung von Triclosanhaltigen<br />

Präparaten werden nur selten<br />

Nebenwirkungen beobachtet.<br />

Allerdings ist die Wirksamkeit von<br />

Triclosan geringer als die von CHX.<br />

ie reine Substanz verfügt über eine<br />

zu geringe Substantivität, um in der<br />

Mundhöhle effektiv wirksam zu sein.<br />

Zur Erhöhung der Substantivität wird<br />

Triclosan in Mundspüllösungen und<br />

Zahnpasten daher mit dem Co-Polymer<br />

PVM/MA (Polyvinylmethylether-Maleinsäure)<br />

kombiniert (Abello et al., 1990;<br />

Moran et al., 1994). In manchen Präparaten<br />

ist Zink als zusätzlich antibakteriell<br />

wirksame Substanz zugefügt<br />

(Schaeken et al., 1994). Als kariesprophylaktisches<br />

Agens ist teilweise<br />

Natriumfluorid beigemischt.<br />

Listerin<br />

Der Begriff geht auf die ursprüngliche<br />

Applikation durch Joseph Lister aus<br />

dem Jahre 1865 zurück. Bei dem ältesten<br />

Produkt Listerine® handelt es sich<br />

um eine Mischung von Methylsalicylat,<br />

Thymol, Eukalyptol und Menthol,<br />

die in 22% bis 27% Alkohol gelöst ist<br />

und besonders in den USA angewendet<br />

wird. Die antibakterielle Effektivität<br />

wird widersprüchlich beurteilt.<br />

Listerin soll eine gute Plaquereduktion<br />

zwischen 20 und 35% zeigen, allerdings<br />

eine nur geringe Substantivität.<br />

Die Wirkstoffe führen zu einer Zell-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

wandaufspaltung und Inhibition bakterieller<br />

Enzyme. Als Nebenwirkungen<br />

geben Patienten den bitteren Geschmack<br />

und oberflächliche Zahnverfärbungen<br />

an (Axelsson, 1993).<br />

Hexetidin<br />

Hexetidinhaltige Präparate zeigen eine<br />

geringere Antiplaquewirkung als<br />

Chlorhexidindigluconat (Bergenholtz<br />

und Hänström, 1974). Ferner ist die<br />

Substantivität von Hexetidin im Vergleich<br />

zu Chlorhexidindigluconat und<br />

Zinnfluoriden gering. Ein verstärkter<br />

antibakterieller Effekt wird bei Präparaten<br />

beobachtet, die zusätzlich mit<br />

zweiwertigen Metallionen, wie Zn++<br />

bzw. Cu++, angereichert sind (Giertsen<br />

et al., 1987, Grytten et al., 1987). Die<br />

Rote Liste weist sieben Lösungen aus,<br />

die teils als Kombinationspräparate<br />

vorliegen.<br />

Cetylpyridiniumchlorid<br />

Bei Cetylpyridiniumchlorid handelt es<br />

sich um eine quaternäre Ammoniumverbindung,<br />

die zu den kationischen<br />

antibakteriellen Agenzien gezählt<br />

wird. (Gaffar et al., 1997). Die Verbindung<br />

zeigt eine nur geringe Substantivität<br />

und eine schlechtere Plaqueinhibition<br />

als Chlorhexidindigluconat<br />

(Renton-Harper et al., 1996). Bei Anwendung<br />

eines Cetylpyridiniumchloridhaltigen<br />

Mundsprays als zusätzliches<br />

Mundhygienemittel konnte im Vergleich<br />

zu einem Placebo keine effektive<br />

Plaquehemmung beobachtet werden,<br />

wobei der Wirkstoff als alleinige<br />

Mundhygienmaßnahme dem Placebo<br />

überlegen war (Schaller und Hahn,<br />

1996). Als Nebenwirkungen werden<br />

gelegentlich auftretendes Mundbren-<br />

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nen, Zahnverfärbungen und eine erhöhte<br />

Zahnsteinbildung beschrieben.<br />

In der „Roten Liste“ finden sich vorrangig<br />

Einträge von Pastillen und<br />

Lutschtabletten und lediglich zwei<br />

Lösungen (Dobendan“ und Dolo-<br />

Dobendan“)<br />

Zusammenfassung<br />

Antibakterielle, plaquereduzierende<br />

Präparate stellen eine sinnvolle Ergänzung<br />

zur mechanischen Plaquereduktion<br />

dar. Insbesondere bei Patienten,<br />

die einer Risikogruppe zuzurechnen<br />

sind (z.B. Kinder in kieferorthopädischer<br />

Behandlung, ältere Menschen,<br />

Behinderte, spezielle Erkrankungen),<br />

sind bevorzugt solche Präparate in der<br />

Selbstmedikation zu empfehlen, die<br />

sowohl karies- als auch gingivitisprophylaktisch<br />

wirksam sind (z.B. Fluoridverbindungen,<br />

Chlorhexidindiglukonat).<br />

Es muss nochmals betont werden, dass<br />

keines der derzeit am Markt bekannten<br />

chemischen Präparate die mechanische<br />

Zahnreinigung mit Zahnbürste,<br />

Zahnseide, Interdentalraumbürste etc.<br />

zu ersetzen vermag. Dies gilt in<br />

gleicher Weise für die professionelle<br />

Zahnreinigung (PZR) durch den Zahnarzt<br />

bzw. sein Prophylaxe-Team (ZMP,<br />

ZMF, DH, o.ä.)<br />

– Literatur beim Verfasser –<br />

Prof. Dr. Rainer Mausberg<br />

und Prof. Dr. Thomas Attin<br />

Abteilung Zahnerhaltung,<br />

Präventive Zahnheilkunde<br />

und Parodontologie der<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

Robert-Koch-Str. 40<br />

37075 Göttingen<br />

demedis dental depot GmbH Hannover<br />

Ahrensburgerstraße 1<br />

30659 Hannover<br />

Tel. 05 11/6 15 21 80 · Mobil 01 72 /5 14 57 70<br />

Fax 05 11/6 15 21-88<br />

E-Mail: Sascha.Zuehlke@demedis.com<br />

Ihr Ansprechpartner: Sascha Zühlke

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