06.12.2012 Aufrufe

Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung - Zahnärztekammer ...

Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung - Zahnärztekammer ...

Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung - Zahnärztekammer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

INFORMATIONSBLATT<br />

FÜR ZAHNÄRZTINNEN<br />

UND ZAHNÄRZTE MIT<br />

AMTLICHEN MITTEILUNGEN,<br />

HERAUSGEGEBEN VON DER<br />

ZAHNÄRZTEKAMMER<br />

NIEDERSACHSEN K.d.ö.R.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Kammerversammlung der<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen 2002<br />

Wissenschaft: Prophylaxe mit antibakteriellen<br />

Mundspüllösungen<br />

Prof. Dr. Rainer Mausberg, Prof. Dr. Thomas Attin<br />

Abformtechniken in der<br />

Implantologie<br />

Prof. Dr. Bernd Wöstmann<br />

www.zkn.de<br />

12<br />

Dezember 2002


Zahnärztliche Nachrichten Niedersachsen ZNN<br />

Informationsblatt für Zahnärzte mit amtlichen Mitteilungen<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen (ZKN)<br />

erscheint bis zu zwölfmal jährlich, jeweils zum Beginn des Monats.<br />

Herausgeber<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen (K.d.ö.R.)<br />

Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />

Postfach 81 06 61, 30506 Hannover<br />

Tel.: 05 11 / 8 33 91 - 0<br />

Redaktion<br />

Redaktionsbüro:<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

Redaktion ZNN<br />

Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />

Tel.: 05 11 / 8 33 91 - 301, Fax: 05 11 / 8 33 91 - 106<br />

e-mail: keigner@zkn.de<br />

Redaktionsleiter:<br />

Dr. Michael Loewener / loe<br />

Rabensberg 17, 30900 Wedemark<br />

Tel.: 0 51 30 / 37 44 87, Fax: 0 51 30 / 37 44 86<br />

e-mail: Dr.Loewener@t-online.de<br />

Mitglieder:<br />

Dr. Henning Otte / ot<br />

Richard-Lattorf-Str. 5, 30453 Hannover<br />

Tel.: 05 11 / 48 03 36, Fax: 05 11 / 48 12 87<br />

e-mail: Dr.Henning_Otte@gmx.de<br />

Dr. jur. Holger Andersen<br />

Hauptgeschäftsführer ZKN<br />

Tel.: 05 11 / 8 33 91 - 110<br />

Rüdiger Thiel, Journalist / ti<br />

Tel.: 0 51 02 / 93 19 49, Fax: 0 51 02 / 93 19 50<br />

e-mail: XThiel5812@aol.com<br />

Ständige Mitarbeiterin der Redaktion:<br />

Kirsten Eigner, Sekretärin<br />

Satz & Layout:<br />

Werbeagentur MARCO<br />

MarketingCommuncation GmbH<br />

Tiergartenstr. 127, 30559 Hannover<br />

Tel.: 05 11 / 9 54 78 - 0, Fax: 05 11 / 9 54 78 - 78<br />

e-mail: marco-marketing@htp-tel.de<br />

www.marco-werbung.de<br />

ISDN/Leo: 05 11 / 9 52 37 00<br />

Druck:<br />

BWH Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH<br />

Beckstr. 10, 30457 Hannover<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Satztechnik Meißen GmbH<br />

Am Sand 1c, 01665 Nieschütz<br />

e-mail: satztechnik.meissen@t-online.de<br />

ISDN/Leo: 0 35 25 / 71 86 34<br />

Anzeigendisposition:<br />

Irmgard Gregory<br />

Tel.: 0 35 25 / 71 86 22, Fax: 0 35 25 / 71 86 10<br />

Sabine Sperling<br />

Tel.: 0 35 25 / 71 86 24, Fax: 0 35 25 / 71 86 10<br />

Abonnentenverwaltung:<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

Redaktion ZNN<br />

Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />

Tel.: 05 11 / 8 33 91 - 301, Fax: 05 11 / 8 33 91 - 106<br />

Redaktionshinweise:<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die persönliche Meinung<br />

des Verfassers bzw. der Verfasser dar. Die Redaktion behält sich das<br />

Recht vor, Kürzungen vorzunehmen. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos und Illustrationen kann keine Haftung übernommen<br />

werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung<br />

der Redaktion.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

Der Bezugspreis für Mitgleider ist durch den Beitrag abgegolten.<br />

Nichtmitglieder der Körperschaften erhalten das Jahresabonnement zu<br />

30 €, Einzelheft 3 €, zuzüglich Versandkosten.<br />

ISSN 1437-4927<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Leitartikel 1<br />

Kammerversammlung der ZKN 2002 2<br />

Was es sonst noch gibt ... 10<br />

Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer 12<br />

Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall 14<br />

GOZ-Urteile 18<br />

Vollkaskomentalität ist out –<br />

Gekonnter Umgang mit der GOZ 21<br />

Prophylaxe mit antibakteriellen Mundspüllösungen 22<br />

Abformtechniken in der Implantologie 27<br />

Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit Fluoriden 30<br />

Ganz nah am Bürger /<br />

Patienteninformationsveranstaltung 31<br />

Bericht einer Projektreise nach Peru 32<br />

Zahnärzteschaft geht Online 34<br />

Rechtliche Grundlagen des Datenzugriffs 38<br />

Denglisch – Die neue Fachsprache für das<br />

Gesundheitswesen!? 39<br />

Gutachterschulung mit fast 90 Teilnehmern 40<br />

Wirtschaftsrat der Union macht eigener Fraktion<br />

die Hölle heiß 42<br />

Kaum Abwanderung in die PKV 42<br />

Glückwünsche 48<br />

Termine 49<br />

Kleinanzeigen 51<br />

Bitte notieren 52<br />

Beilagenhinweis<br />

ZFN-Fortbildung


L E I T A R T I K E L<br />

Bei Qualität geht es ums<br />

Alles-oder-Nichts-Prinzip<br />

Der massive Tritt auf die Kostenbremse<br />

und das gleichzeitige Vertagen<br />

wirksamer Reformen auf übermorgen bis<br />

unbestimmt läßt für die nahe Zukunft<br />

des Gesundheitswesens nichts Gutes<br />

erwarten. Nicht mehr als ein politisches<br />

Ablenkungsmanöver ist im Zuge dieser<br />

Misere die Diskussion um Qualität und<br />

ihre sogenannte Kontrolle. Schließlich ist<br />

Regieren derzeit sehr eindrucksvoll die<br />

Kunst, Probleme zu schaffen, mit deren<br />

Lösung man das Volk in Atem hält. Dennoch sind wir in<br />

unserem Berufsstand davon ganz real betroffen. Pläne zu<br />

Zwangsfortbildung und Rezertifizierungsmaßnahmen sowie<br />

zur Gründung eines eigenen Instituts für<br />

Qualitätssicherung sind aus Sicht der Zahnärzteschaft so<br />

überflüssig, wie die Diskussion selbst. Jüngste Umfragen<br />

belegen nämlich erneut die große Zufriedenheit unserer<br />

Patienten und das Vertrauen, das sie "ihrem" Zahnarzt entgegenbringen.<br />

Bei der Qualität geht es um das Alles- oder- Nichts- Prinzip.<br />

Jede Leistung, die wir dem Patienten angedeihen<br />

lassen, muß qualitätsvoll erbracht werden. Leistungen, die<br />

betriebswirtschaftlich künftig in der Praxis nicht mehr<br />

machbar sind, dürfen wir dann eben nicht mehr anbieten,<br />

wir dürfen sie nicht machen. In dieser Richtung fällt den<br />

Kammern eine große Aufgabe und Verantwortung zu, Aufklärung<br />

und Aufforderung zu betreiben.<br />

Neben der Qualität unterscheiden wir klar das<br />

Behandlungs-Niveau. Und das wird in Folge der neuen<br />

Super-Bugdetierung der Super-Ministerin zwangsläufig<br />

sinken. Die nach Material und Methodik unterschiedlichen<br />

Therapieformen werden wir im GKV-Bereich auf die einfachen<br />

Formen zu beschränken haben. Eine weitere Differenzierung<br />

hat uns hier die Erfahrung mit Therapieschritten<br />

aus der BAZ-II-Studie geliefert. Therapieschritte, die zur<br />

Optimierung neuer Leistung beitragen, können auch weggelassen<br />

werden, wenn ein normaler Standard erreicht werden<br />

soll. In jedem Fall sollte der Patient im offenen<br />

Gespräch über das Leistungsniveau unterrichtet werden,<br />

das ihm die gesetzliche Krankenversicherung aufzwängt.<br />

Der einstimmige Beschluß der Gesundheitsminister-Konferenz<br />

der Länder im Juni zur Rezertifizierung und Zwangsfortbildung<br />

ist in unseren Augen zwar absolut unsinnig.<br />

Nach Einschätzung des<br />

Verfassungsrechtlers Prof. Tettinger, Mitglied<br />

des Consiliums der BZÄK, werden<br />

wir uns gegen eine Zwangsfortbildung<br />

aber juristisch kaum wehren können. Der<br />

eventuell aufgezwungenen Rezertifizierung<br />

räumte Tettinger allerdings eine<br />

wesentlich geringere Überlebenschance<br />

ein, besonders im Hinblick auf geltende<br />

europäische Regelungen.<br />

Weil Gesundheit ein so hohes Gut sei, sagen die<br />

Gesundheitspolitiker quer durch alle Fraktionen, müssten<br />

auch alle zur Überprüfung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

gezwungen werden, die sich mit deren Erhalt befassten.<br />

Umso wichtiger ist es deshalb, nicht nur in der bei uns<br />

gewohnten vielfältigen und umfangreichen Form Fortbildung<br />

zu treiben, sondern darüber hinaus dafür zu sorgen,<br />

dass die Öffentlichkeit dieses Fortbildungsbewußtsein auch<br />

wahrnimmt und das Geschehen für den Außenstehenden<br />

transparent gemacht wird. Grundsätzlich halte ich es in<br />

diesem Zusammenhang mit dem Motto "Qualität muß<br />

geleistet werden, sie kann nicht herbeigeprüft werden."<br />

Nach der Verabschiedung der ärztlichen Approbationsordnung<br />

muss es auch eine neue zahnärztliche Approbationsordnung<br />

geben. Wir haben die Strukturen geschaffen, mit<br />

einem Koordinierungsausschuß unter Leitung der BZÄK mit<br />

DGZMK, VHZMK und FV, um zügig und vor dem Ministerium<br />

einen Entwurf vorzulegen. Und wir möchten für die<br />

Zukunft auch gesichert wissen, dass einzig die Approbationsordnung<br />

und nicht irgendein Rezertifizierungs-<br />

Regelwerk darüber entscheidet, wer den zahnärztlichen<br />

Beruf ausüben darf und wer nicht. Für diese Freiheit unseres<br />

Berufsstandes werden wir kämpfen. Sie liegt - frei nach<br />

Rousseau - nicht darin, dass wir tun können, was wir wollen.<br />

Sondern darin, daß wir nicht tun müssen, was wir nicht<br />

wollen.<br />

Dr. Dr. Jürgen Weitkamp<br />

Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK)<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

1


Der Bericht des Präsidenten<br />

der ZKN begann mit<br />

der Feststellung, die<br />

Dr. Dr. Henning Borchers,<br />

Präsident der ZKN.<br />

Kammerversammlung<br />

reihe sich am Ende der<br />

verschiedenen Versammlungen<br />

auf Bundes- wie<br />

auf Landesebene ein. Es<br />

falle ihm schwer, weitere<br />

eigene Bewertungen über<br />

die sozialpolitischen Entwicklungen<br />

der vergangenen<br />

12 Monate vorzutragen,<br />

erst recht nach<br />

dem Ausgang der Bundestagswahl im<br />

September dieses Jahres und der sich<br />

bis heute abzeichnenden gesellschaftsund<br />

wirtschaftspolitischen Einschnitte.<br />

Im Rückblick auf den zurückliegenden<br />

Wahlkampf habe er einige Anmerkungen<br />

und Zitate aufgegriffen:<br />

2<br />

K AMMERVERSAMMLUNG<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen (ZKN) 2002<br />

Weiterbildung zum Oralchirurgen und Änderung der Berufsordnung beschlossen<br />

Am 22. und 23. November 2002 fand im Copthorne-Hotel, Hannover, die Kammerversammlung der ZKN statt. Der<br />

Präsident der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen, Dr. Dr. Henning Borchers, eröffnete die Kammerversammlung und<br />

begrüßte Delegierte und Gäste.<br />

Dann teilte der Präsident den Delegierten mit, daß ein Wechsel im Vorsitz der<br />

Zahnärztlichen Behindertenhilfe in Niedersachsen stattgefunden habe. Dr. Ekkehard<br />

Ficken habe sein Amt abgegeben und dafür Dr. Wilhelm Bomfleur den Vorsitz<br />

übernommen. Dr. Dr. Borchers dankte Dr. Ekkehard Ficken für sein Engagement,<br />

das weit über den üblichen Einsatz hinaus gegangen sei. Dieses Amt sei Dr. Ficken<br />

immer eine Herzensangelegenheit gewesen, betonte Dr. Dr. Henning Borchers.<br />

BERICHT DES PRÄSIDENTEN<br />

• „Unwahrheiten liegen nicht nur in<br />

dem, was man sagt, sondern in gleicher<br />

Weise in dem, was man nicht<br />

sagt und verschweigt.“<br />

• „Das Spektrum ideologischer Verbohrtheiten<br />

ist nun durch die<br />

„Schmidt´sche-Tu-Nix-Doktrin“<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Dr. Dr. Henning Borchers (re.)<br />

dankt Dr. Ekkehard Ficken (li.)<br />

erweitert worden, mit der unsere<br />

Patienten in Geiselhaft genommen<br />

werden.“<br />

• „Die Bundesregierung hat mit ihrem<br />

Vorschaltgesetz für die GKV Insolvenzantrag<br />

gestellt und dringend<br />

notwendige Reformen erneut durch<br />

eine konzeptionslose Politik vertagt.“<br />

Dr. Dr. Henning Borchers: „Eine Vielzahl<br />

weiterer Analysen wird angestellt und<br />

ich bin mir sicherlich mit vielen von<br />

Ihnen einig, wenn ich bekenne, daß<br />

sich in mir eine tiefe Enttäuschung<br />

breit macht, die zeitweise Resignation<br />

aufkommen läßt und sich mit einer<br />

unbändigen Wut paart.“<br />

Konstruktive Alternativen gefragt<br />

Dr. Dr. Henning Borchers: „Aus dem<br />

Dilemma wird uns nicht der Ausgang<br />

weiterer Landtagswahlen und die<br />

damit verbundene Veränderung von<br />

Mehrheiten in Gesetzgebungsverfahren<br />

herausführen, sondern nur die<br />

Akzeptanz für zukunftsweisende Vorstellungen<br />

im Bereich der Sozialpolitik,<br />

insbesondere im Bereich des Gesundheitswesens.<br />

Dauernder Protest ist<br />

nötig, bewirkt jedoch nichts, wenn<br />

nicht gleichzeitig von uns konstruktive<br />

Alternativen angeboten und Unterstellungen<br />

begegnet werden kann, der<br />

zahnärztliche Berufsstand wolle sich<br />

damit nur eine Nische in unserer<br />

Gesellschaft schaffen.“ Der Präsident<br />

betonte, man wolle ebenso wenig wie<br />

die Patienten, die eigentlich Betroffenen,<br />

einen Krankenkassen- und Gewerkschaftsstaat.<br />

Die Bürger brauchten<br />

diese Bevormundung nicht, man<br />

fordere, daß diesen verstärkt ihre Mündigkeit<br />

wieder überantwortet wird.<br />

Bemerkenswert erscheine ihm ein<br />

Ereignis aus den letzten Tagen. Der<br />

Vorstand des Verbandes der Freien<br />

Berufe Niedersachsens, dem er auch<br />

angehöre, habe sich bisher in jedem<br />

Jahr zu einer Aussprache mit den<br />

jeweiligen niedersächsischen Ministerpräsidenten<br />

getroffen. Das nun für den<br />

28.11.2002 terminierte Treffen wurde<br />

kurzfristig ohne das Angebot für einen<br />

neuen Termin abgesagt. Dr. Dr. Henning<br />

Borchers: „Für mich ist das ein<br />

Indiz, daß ein solches Gespräch mit


dem Landtagswahlkampf nicht kompatibel ist und welcher<br />

Stellenwert den Freien Berufen von dieser Regierung zugemessen<br />

wird. Es wird offensichtlich völlig ignoriert, daß die<br />

Regierung nicht nur Patientenrechte zu schützen, sondern<br />

in gleicher Weise eine Verpflichtung zum Schutz unserer<br />

freien Berufsausübung und unserer Eigentumsrechte hat. Im<br />

steuerrechtlichen Sinne üben wir eine selbständige Tätigkeit<br />

mit eigenem geistigen Einsatz und unserer persönlichen<br />

Arbeitskraft aus. Wesentliches Merkmal eines Gewerbes ist<br />

hingegen, daß dieses sein eigenes Vermögen zum Einsatz<br />

bringt. In welchem Maße daraus das Recht zur Erhebung<br />

von Gewerbesteuer hergeleitet werden kann, muß bereits<br />

bezweifelt werden, eine Anwendung auf unseren Berufsstand<br />

pervertiert in jedem Fall jede Begrifflichkeit. Im EU-<br />

Bereich ist eine Gewerbesteuer für Freie Berufe völlig fremd<br />

und ein in Deutschland tätiger holländischer Zahnarzt hätte<br />

gute Chancen, ein solches Gesetz zu Fall zu bringen. Das<br />

gleiche gilt übrigens für die Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />

für Zahnersatz, denn in der EU-Richtlinie 77388 heißt es in<br />

Artikel 13 eindeutig, daß „Dienstleistungen, die Zahntechniker<br />

im Rahmen ihrer Berufsausübung erbringen sowie die<br />

Lieferung von Zahnersatz durch Zahnärzte und Zahntechniker“<br />

ausdrücklich von dieser Steuer befreit sind.“<br />

Bereits im Juni 2001 habe die 74. Gesundheitsministerkonferenz<br />

(GMK), so Dr. Dr. Borchers, ein Konzept zur „Systematischen<br />

Darlegung ärztlicher Kompetenzerhaltung“ entwickelt<br />

und in diesem Jahr konkretisiert. Gemeint ist damit<br />

eine Änderung des Zahnheilkundegesetzes zur Rezertifizierung<br />

von Ärzten und Apothekern und damit sekundär für<br />

Zahnärzte in gleicher Weise. Bemerkenswert ist, daß alle<br />

Parteien, bei gewissen Abstrichen in der FDP, hinter diesem<br />

Konzept stehen und damit auch zu der Einführung einer<br />

Fortbildungspflicht an Stelle der in der BO verankerten Verpflichtung<br />

zur Fortbildung. Die BZÄK ist bis zum Jahresende<br />

2002 zu einer Stellungnahme aufgefordert. Hier müsse man<br />

Argumente gut abwägen. Die Ärzte hätten längst Akademien<br />

für Fortbildung installiert, denen die eigenen Fortbildungsmaßnahmen<br />

gemeldet werden und die danach Fortbildungszertifikate<br />

ausstellen.<br />

Freie Berufswahl garantiert, Einschränkungen möglich<br />

Prof. Dr. Tettinger habe auf der BV der BZÄK ausgeführt, daß<br />

die freie Berufswahl zwar nach dem Grundgesetz garantiert<br />

sei, daß der Gesetzgeber jedoch durchaus Einschränkungen<br />

bei der Berufsausübung erlassen könne. So sei die Approbation<br />

zwar eine dauernde Berufszulassung, sie schließe aber<br />

nicht selbstverständlich das lebenslängliche Recht zur<br />

Berufsausübung ein. Vorstellbar sei, daß nach der Einführung<br />

einer Pflichtfortbildung mit einer neuen Fortbildungsordnung<br />

ein screening aller Ärzte, Praxisvisitationen,<br />

disziplinarische Maßnahmen, eine Befristung zunächst von<br />

Fachzahnarztbezeichnungen und schließlich für die Kammern<br />

eine Berichts- und Überwachungspflicht eingeführt<br />

werde. Es gehe im derzeitigen Stadium nicht mehr darum,<br />

„ob“ man solche Pläne bekämpfen könne, sondern allenfalls<br />

noch um das „wie“. Die BZÄK habe dazu ein Konzept der<br />

Punktebewertung von Fortbildungsmaßnahmen entwickelt,<br />

dem man sich angeschlossen habe.<br />

Die Regelungswut der Regierung – uns aus der GKV seit langer<br />

Zeit bekannt – soll auf das gesamte Spektrum der<br />

Berufsausübung ausgeweitet werden, fuhr der Präsident<br />

fort. So soll ein „Deutsches Zentrum für Qualität“ eingerichtet<br />

werden, wobei man suggeriert, der Berufsstand und seine<br />

wissenschaftlichen Gesellschaften könnten nicht selbst<br />

definieren, an welchen Kriterien eine zahnärztliche Behandlung<br />

zu bemessen ist.<br />

Dann wies der Präsident aber auch auf Silberstreifen am<br />

Horizont hin. Für die Änderung der Approbationsordnung<br />

für Zahnärzte zeichneten sich Ansätze ab, daß diese nach<br />

Erlaß der ärztlichen Approbationsordnung endlich in Angriff<br />

genommen wird. So besteht in Düsseldorf bereits ein zahnmedizinischer<br />

Studiengang, der die Ausbildung eng mit dem<br />

ärztlichen verbindet. Die Gliederung eines 4 – 2 – 4 Studienplanes<br />

mit dem Wechsel zwischen Medizin- und Zahnmedizinstudium<br />

wird die Verzahnung des zahnärztlichen Fachgebietes<br />

mit der gesamten Medizin möglich machen. Dann<br />

merkte er an, daß die Verbindung zwischen der DGZMK, der<br />

VHZMK und der BZÄK noch nie enger war als heute.<br />

Borchers berichtete weiter, die Vorschläge der Heilberufskammern<br />

zur Änderung des HKG von der Landesregierung<br />

seien nicht aufgenommen worden und das gesamte Gesetzesvorhaben<br />

sei nach der Landtagswahl zurückgestellt worden.<br />

Ebenso hoffnungsvoll stimmten ihn die Bemühungen, die<br />

Gleichwertigkeitsprüfungen zur Anerkennung von Diplomen<br />

ausländischer Studiengänge zu strukturieren und<br />

gesetzlich zu regeln.<br />

Zum Schluß seiner Ausführungen hob Dr. Dr. Henning Borchers<br />

hervor: „Herr Kollege Schirbort und ich haben vor<br />

einigen Tagen in einem persönlichen Gespräch vereinbart,<br />

den Beratungsausschuß zwischen den beiden Körperschaften<br />

unter Einbeziehung der Sprecher beider Gruppen der KV<br />

wieder aufleben zu lassen.<br />

Dann übertrug er das Wort an die anderen Vorstandsmitglieder,<br />

die den Delegierten zu ihren Referaten vortrugen.<br />

Der Vorstand der ZKN.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

3


Dr. Joachim Wömpner,<br />

Vizepräsident der ZKN.<br />

Zu Beginn seines Referates<br />

ging der Vizepräsident<br />

der ZKN, Dr. Joachim<br />

Wömpner, auf die<br />

gegen Zahnärzte sowie<br />

Dentallabore erhobenen<br />

Vorwürfe der Falschabrechnung<br />

im Laborbereich<br />

ein. Er sagte, er<br />

habe auf dem Weg zur<br />

Kammerversammlung<br />

im Autoradio die Ausführungen<br />

der niedersächsischenSozialministerin<br />

Frau Trauernicht zu den<br />

Vorwürfen der Falschabrechnung im<br />

Laborbereich gehört.<br />

4<br />

FALSCHABRECHNUNG: KEIN GRUND ZUR DIFFAMIERUNG DER<br />

GESAMTEN BERUFSGRUPPE<br />

Dr. Joachim Wömpner : „Eines vorweg,<br />

ich missbillige diese, wie auch jede<br />

andere Form von Abrechnungsbetrug.<br />

Es zeugt jedoch von rudimentären<br />

Kenntnissen der Grundrechenarten,<br />

wenn Frau Trauernicht den Umfang<br />

des Schadens als Begründung für die<br />

Erhöhung der Beiträge der AOK<br />

bemüht. Es zeugt jedoch auch nicht<br />

von politischer Sensibilität und ist mit<br />

der Pflicht einer dem Rechtsstaat<br />

besonders verpflichteten Ministerin<br />

zur Neutralität nicht zu vereinbaren,<br />

wenn ein derartiges Verhalten von<br />

einigen - noch nicht rechtskräftig verurteilten<br />

- Mitgliedern einer Berufsgruppe<br />

zum willkommenen Anlass<br />

genommen wird, diese Berufsgruppe<br />

zu diffamieren. Dieses Verhalten missbillige<br />

ich und weise es im Namen der<br />

niedersächsischen Zahnärztinnen und<br />

Zahnärzte zurück. Die Ministerin möge<br />

vielmehr bedenken, dass es vor Jahres-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

frist Kassen - z.B. BEK und DAK -<br />

waren, die uns Zahnärzte über unsere<br />

Patienten zu nötigen versuchten,<br />

Zahnersatz im Ausland zu fertigen.“<br />

Helferinnenausbildung<br />

Der Vizepräsident der ZKN, Dr. Joachim<br />

Wömpner, berichtete den Delegierten<br />

über das Zahnärztliche Fachpersonal.<br />

Dr. Wömpner wies hier noch einmal<br />

auf die Pflicht nach § 6 (4) BBiG zur<br />

Führung bzw. Gestaltung eines<br />

Berichtsheftes hin. Zur Unterstützung<br />

der auszubildenden Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte wurden im Rahmen der<br />

Berichtsheftgestaltung mit viel Aufwand<br />

die in der Verordnung vorgegebenen<br />

Lerninhalte und Lernziele<br />

ergänzt. Dr. Wömpner stellte fest, daß<br />

durch die Neugestaltung der Berichtsheftführung<br />

ein erheblicher Beitrag<br />

zur Steigerung der Transparenz innerhalb<br />

der Ausbildung erfolgt ist.<br />

Dann berichtete Dr. Wömpner über die<br />

Ausbildungssituation und mußte den<br />

Delegierten mitteilen, daß die Zahl der<br />

Ausbildungsverträge gegenüber dem<br />

Vorjahr mit 1.644 zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt wieder rückläufig ist, da bisher<br />

nur 1.493 Verträge zur Eintragung<br />

vorlagen. Wenn man rein statistisch<br />

gesehen die berufliche Verweildauer<br />

der ausgebildeten Zahnarzthelferinnen<br />

in den Praxen betrachtet, so seien<br />

das ganze 4 Jahre. Es sei daher nicht<br />

verwunderlich, daß der Arbeitsmarkt<br />

keine Reserven hergebe. Er bat die<br />

Delegierten sowie die Vorstände der<br />

Bezirksstellen, das Potential der Aus-<br />

ZAHNÄRZTLICHE BERUFSAUSÜBUNG<br />

Dr. Thomas Nels berichtete in seinem<br />

Referat, wie sinnvoll zumindest auf<br />

Bundesebene die Zusammenarbeit<br />

aller Länderzahnärztekammern im<br />

Bundesausschuß für zahnärztliche<br />

Berufsausübung ist.<br />

Röntgenverordnung<br />

Ebenso wie damals beim BuS-Dienst<br />

ist auch die Novellierung der Röntgen-Verordnung<br />

zur Umsetzung einer<br />

EU-Norm nicht fristgerecht erfolgt.<br />

bildungsmöglichkeiten zu steigern<br />

und für den Ausbildungsberuf Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte bei den<br />

jungen Menschen Interesse zu wecken.<br />

Zur Ausbildungssituation gehört auch<br />

das Stichwort Berufsschule. Dr.<br />

Wömpner: „Ich kann und darf Ihnen<br />

eine Berichterstattung zu dieser Thematik<br />

nicht vorenthalten. Bezüglich<br />

der Lehrtätigkeit nebenamtlicher<br />

Fachlehrer wird politisch die Demontage<br />

weiter betrieben, d. h., den Fachlehrern<br />

wird teilweise sogar eine Kündigung<br />

angeboten und ausscheidende<br />

Fachlehrer werden nur durch Gesundheitslehrer<br />

ersetzt. An dem Sachstand,<br />

daß Gesundheitslehrer mehr oder<br />

weniger einen Kenntnisstand über den<br />

Arbeitsablauf innerhalb einer Zahnarztpraxis<br />

auf dem Level eines Patienten<br />

haben, hat sich wenig geändert.“<br />

Fortbildung gefragt<br />

Zum Abschluß seines Berichtes konnte<br />

Dr. Wömpner aber noch Erfreuliches<br />

berichten. Der Drang des zahnärztlichen<br />

Fachpersonals zur Fortbildung ist<br />

ungebrochen. Die Seminarangebote<br />

im ZFN werden sehr gut angenommen<br />

und auch das von der ZKN angebotene<br />

Programm für das zahnärztliche Fachpersonal<br />

anläßlich der 126. Jahrestagung<br />

der DGZMK Anfang Oktober in<br />

Hannover zeichnete sich nicht nur<br />

durch die Qualität der Referenten aus,<br />

sondern auch durch die hohe Präsenz<br />

der Teilnehmerinnen.<br />

Dr. Thomas Nels,<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

der ZKN.


Dies erklärt vielleicht, warum sie dann mit heißer Nadel zum<br />

1.7.2002 gestrickt und verabschiedet wurde, und nunmehr<br />

noch bis Mitte nächsten Jahres auf etliche Richtlinien zur<br />

Umsetzung dieser neuen Bestimmungen gewartet werden<br />

muß.<br />

Dr. Thomas Nels gab dann zu bedenken, daß es zum 1.7.<br />

2002 keine amtlich abgesegnete Lesefassung der Verordnung,<br />

keine amtlich abgesegnete Fassung des Röntgenpasses<br />

gab. Es stehe noch nicht fest, in welcher Form der Fachkundenachweis<br />

der Mitarbeiterinnen zu erfolgen hat – in<br />

Niedersachsen bei ca. 4500 Praxen etwa 15 000 Damen.<br />

Ebenso wenig stehe fest, wie dieser Nachweis bei den<br />

Zahnärzten zu erfolgen hat. Derzeit bemühe man sich gerade,<br />

mit den Hochschulen und der zuständigen Behörde, dem<br />

Umweltministerium, eine Lösung für das aktuelle Examenssemester<br />

zu finden, damit ein Fachkundenachweis nach<br />

neuer Röntgen-Verordnung zu erwerben ist.<br />

An dieser Stelle vermerkte Dr. Thomas Nels, daß es im persönlichen<br />

Gespräch mit dem Vertreter des Umweltministerium<br />

dankenswerterweise zu einem Konsens gekommen sei,<br />

mit der mißlichen Lage möglichst pragmatisch umzugehen.<br />

Es bestand zumindest Konsens dahingehend, daß auch die<br />

Gewerbeaufsichtsämter von den Praxen nichts verlangen<br />

können, was letztlich noch nicht definiert ist. Im Zweifelsfall<br />

habe der Vertreter des Umweltministeriums seine Unterstützung<br />

zugesagt. Eines sei aber sicher. Die Zahnärztliche<br />

Stelle wird im Umfang ihrer Aufgaben sicher wachsen müssen.<br />

Bei Röntgenpässen künftig auf bundesweite Anbieter<br />

zurückgreifen<br />

Nach dem 1.7. tauchten eine Reihe von Angeboten auf, die<br />

Röntgenpässe zu erstellen, die die amtlichen Vorgaben nicht<br />

erfüllten - weil diese auch noch gar nicht vorlagen. Man<br />

habe nach Vorlage der endgültigen Form versucht, eine<br />

preisgünstige Variante für die Kollegen herauszufinden.<br />

Auch sei anscheinend die Logistik das Problem: Offensichtlich<br />

ist es teurer, einen einzelnen Auftrag zu bearbeiten, einzupacken<br />

und per Nachnahme zu verschicken, als die Produktion<br />

selber. Auch für die Kammer sei es nicht realistisch,<br />

große Mengen an Pässen zu lagern und auf Anforderung zu<br />

versenden. Der Vorstand der ZKN habe sich deshalb entschieden,<br />

den Kollegen zu empfehlen, auf die bundesweit<br />

agierenden Anbieter zurückzugreifen. Dr. Thomas Nels: „Ich<br />

brauche nicht zu betonen, daß wir uns alle gleichermaßen<br />

über den zusätzlichen Kostenaufwand ärgern, der mit dem<br />

Honorar für die Aufnahme abgegolten sein soll!“<br />

JUGENDZAHNPFLEGE: NIEDERSÄCHSISCHER DMF-T-WERT<br />

DEUTLICH UNTER DEM BUNDESDURCHSCHNITT<br />

Dr. Wilhelm Bomfleur,<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

der ZKN.<br />

Dr. Wilhelm Bomfleur konnte den Delegierten<br />

mitteilen, daß seit der letzten Kammerversammlung<br />

die Ergebnisse der DAJ-Studie<br />

2000 vorliegen.<br />

Die Ergebnisse sind insgesamt, auf den Bund<br />

bezogen, sehr erfreulich, liegt doch z. B. der<br />

DMF-T-Wert bei den 12jährigen im Bundesdurchschnitt<br />

bei 1,21.<br />

Einige Länder, von Bayern bis Schleswig-Holstein,<br />

die diesen Wert unterschritten, hätten<br />

dies besonders hervorgehoben. Man sei hier<br />

bescheidener, obwohl der niedersächsische<br />

PATIENTENBERATUNGSSTELLE ERFOLGREICH –<br />

AB 2003 AUCH IN FERIENZEITEN BESETZT<br />

In seinem Referat erinnerte Vorstandsmitglied<br />

Dr. Hans-Jürgen König die<br />

Delegierten, daß es die Patientenberatungsstelle<br />

der ZKN seit dem 1.9.1999<br />

gebe und sie außerordentlich erfolg-<br />

reich arbeite. Eine Neuerung werde ab<br />

Januar 2003 eingeführt. Dann werde<br />

die Patientenberatungsstelle an jedem<br />

Mittwoch, auch in den Ferien, besetzt<br />

sein. Nur noch Feiertage sind ausge-<br />

Wert von 1,17 in der Referenzgruppe noch deutlich unter<br />

dem Bundesschnitt liegt und gerade die Verbesserung in den<br />

letzten 10 Jahren in Niedersachsen wissenschaftlich dokumentiert<br />

sei.<br />

Ein erfreulicher Punkt sei die Anschaffung eines neuen<br />

Kariestunnels durch LAGJ und ZKN. Dr. Bomfleur informierte<br />

die Delegierten, daß der neue Kariestunnel allen Kreisarbeitsgemeinschaften<br />

und interessierten Vereinen zur Verfügung<br />

steht. Man kann ihn entweder mit einem geeigneten<br />

Zugfahrzeug selber in Hannover abholen oder gegen entsprechende<br />

Transportkostenbeteiligung bringen lassen.<br />

Dr. Hans-Jürgen<br />

König, Mitglied<br />

des Vorstandes<br />

der ZKN.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

5


6<br />

nommen. Seit 1999 wurden über 1000<br />

Telefon-Anfragen mit zunehmender<br />

Tendenz beantwortet. Die in der Patientenberatung<br />

tätigen rund 30 Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte berichteten, daß<br />

über 90 Prozent der Gespräche in harmonischer<br />

Atmosphäre verlaufen und<br />

die Fragen der Anrufer zufriedenstellend<br />

beantwortet werden können.<br />

Ältere Menschen zahnmedizinisch<br />

unterversorgt<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt sei die<br />

demographische Entwicklung, führte<br />

Dr. Hans-Jürgen König weiter aus. Zur<br />

Zeit lebten 22 Prozent ältere Menschen<br />

in der Gesellschaft, im Jahre 2050 werden<br />

es 36 Prozent sein. Knapp 4 Prozent<br />

seien heute über 80 Jahre, dies werde<br />

sich im Jahre 2040 auf 11 bis 12 Prozent<br />

steigern. Man werde auf die Entwicklung<br />

reagieren und entsprechende<br />

Fortbildungsangebote realisieren müssen.<br />

Auch Prävention und Präventi-<br />

Dr. Jürgen Kiehne wies<br />

die Delegierten zu Beginn<br />

seines Referates auf das<br />

Seminarprogrammheft<br />

des 1. Halbjahres 2003<br />

hin, in dem bei den<br />

Zahnarztseminaren eine<br />

Punktbewertung: Fortbildungspunkte<br />

nach<br />

BZÄK, aufgeführt ist.<br />

Diese Punktbewertung<br />

soll einen freiwilligen<br />

Fortbildungsnachweis<br />

ermöglichen, der eine<br />

Einordnung und eine<br />

Vergleichbarkeit zuläßt.<br />

Die <strong>Zahnärztekammer</strong>n Westfalen-<br />

Lippe, Nordrhein, Rheinland-Pfalz und<br />

Hessen starten zum 1.1.2003 ein Pilotprojekt<br />

zur freiwilligen Fortbildung<br />

mit Fortbildungsnachweis, um Bestrebungen<br />

der Konferenz der Ländergesundheitsministerien<br />

zu begegnen,<br />

eine Pflichtfortbildung einzuführen.<br />

onstrategien müßten weiter ausgebaut<br />

werden. Man werde in diesem Zusammenhang<br />

die unter erschwerten Bedingungen<br />

erbrachten Leistungen einfordern<br />

müssen. Es sei deshalb notwendig,<br />

den unstrittigen Zusammenhang oraler<br />

Gesundheit und allgemeiner Gesundheit<br />

aufzuzeigen. Die Zahnärzte würden<br />

in Zukunft vermehrt mit multimorbiden<br />

Menschen konfrontiert.<br />

Dr. König wies darauf hin, daß bei vielen<br />

älteren Menschen der Zahnarztbesuch<br />

nicht in erforderlichem Rahmen<br />

stattfinde. Bevölkerung, Mediziner,<br />

Zahnmediziner, Politik und die Verantwortlichen<br />

in den Pflegeeinrichtungen<br />

müßten für die Thematik sensibilisiert<br />

werden. Dr. König berichtete weiter, in<br />

Hessen habe man ein Pilotprojekt<br />

„Zahnmedizin, Alter, Pflege“ installiert.<br />

Hier würde den Studierenden für den<br />

Fachbereich Pflege die Grundlagen der<br />

Zahnheilkunde für ältere pflegebedürftige<br />

Menschen nahegebracht. Leider<br />

Referentenlob für das ZFN<br />

Für das Jahr 2003 ist der Beginn von<br />

drei Zyklen „Strukturierte Fortbildung<br />

Implantologie“ und eines weiteren<br />

Zyklus „Parodontologie“ ausgeschrieben.<br />

Auch diese Zyklen sind nicht nur<br />

ausgebucht, sondern es existieren darüber<br />

hinaus zwei lange Wartelisten.<br />

Das ZFN stößt bei dieser Fortbildungsnachfrage<br />

an Kapazitätsgrenzen. Es sei<br />

immer wieder eine Genugtuung, von<br />

den Referenten Lobesworte über die<br />

Ausstattung und über die Atmosphäre<br />

des ZFN zu hören, konnte Dr. Jürgen<br />

Kiehne berichten.<br />

Neben der zentralen Fortbildung im<br />

ZFN ist die Fortbildung auf Bezirksstellenebene<br />

für die Zahnärztliche Fortbildung<br />

von besonderer Bedeutung. Für<br />

2002 wurden 35 Veranstaltungen<br />

geplant, 28 haben bereits stattgefunden.<br />

An den bisher im Jahr 2002 veranstalteten<br />

Bezirkstellenfortbildungen<br />

haben 1642 Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />

teilgenommen (Stand: 29.10.2002).<br />

werde auch in den Hygienevorschriften<br />

das Thema Zahnpflege fast völlig vernachlässigt.<br />

Die Zahnmedizin thematisiere<br />

diese Problematik. Die BZÄK habe<br />

ein Handbuch für Pflegekräfte herausgegeben<br />

und auf der Bundesversammlung<br />

der BZÄK sei ein Leitfaden zum<br />

Thema Gerostomatologie für Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte vorgestellt worden.<br />

Dr. König kündigte an, man werde<br />

das Fortbildungsangebot erweitern und<br />

in den Dialog mit Pflegeeinrichtungen<br />

eintreten. Der Zahnarzt müsse aktiver<br />

Gesprächspartner für diese Einrichtungen<br />

werden. Man bemühe sich, auf<br />

Bezirks- und Kreisstellenebene diese<br />

Thematik voran zu bringen. Es sei notwendig,<br />

ein grundlegendes Konzept zur<br />

Behandlung älterer Menschen zu erarbeiten.<br />

Das Ziel sei es, eine Sensibilisierung<br />

der Zahnmedizin zu erreichen, die<br />

Zahngesundheit in die Selbstverantwortung<br />

der älteren Menschen zu bringen<br />

und eine Kompression der Morbidität<br />

zu erwirken.<br />

ZAHNÄRZTLICHES FORTBILDUNGSZENTRUM AUCH 2002<br />

WEITER AUF ERFOLGSKURS<br />

Dr. Jürgen Kiehne, Mitglied<br />

des Vorstandes der<br />

ZKN.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

50. Winterfortbildungskongreß 2003<br />

Dr. Kiehne kündigte an, der Winterfortbildungskongreß<br />

Braunlage 2003<br />

werde als der 50. entsprechend gestaltet.<br />

Er wird wiederum von Prof. Dr.<br />

Attin geleitet werden, der auch die<br />

sehr erfolgreiche Veranstaltung 2002<br />

geplant und geleitet hat. Um den Fortbestand<br />

der Winterfortbildung in<br />

Braunlage brauche man sich vom<br />

zahnärztlichen Zuspruch her keine<br />

Sorgen zu machen, da sich inzwischen<br />

ein neuer junger Teilnehmerstamm<br />

gebildet hat. Der Winterfortbildungskongreß<br />

2002 wurde von 436<br />

Zahnärzten, 14 Studenten und 213<br />

Mitarbeiterinnen besucht, also eine<br />

Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />

die die Kapazitäten im Maritim<br />

Hotel voll ausgeschöpft habe, so daß<br />

eigentlich „AUSVERKAUFT“ hätte an<br />

der Tür stehen müssen.


NEUE INITIATIVEN IN DER ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Dr. Jobst-Wilken Carl,<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

der ZKN.<br />

Dr. Jobst-Wilken Carl<br />

berichtete im Rahmen<br />

der zahnärztlichen<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

man habe die Akzente<br />

und konzeptionellen<br />

Inhalte der Öffentlichkeitsarbeit<br />

der ZKN neu<br />

strukturiert. Dazu gehöre,<br />

daß unter anderem<br />

die technisch-elektronische<br />

Ausstattung der<br />

Pressestelle erweitert<br />

und die Kontakte zu den<br />

Medien und ihren Vertretern<br />

aktualisiert und<br />

intensiviert wurden.<br />

Auch werde der Internetauftritt<br />

ständig verbessert<br />

und erweitert. Doch<br />

müsse man auch beachten,<br />

daß sich die Presse-<br />

welt stark verändere. Man investiere<br />

viel Engagement, um in den Medien<br />

statt Klischees über den Berufsstand,<br />

insbesondere die ganzheitliche medizinische<br />

Betreuung und sachlich-fachlich<br />

Argumente herauszustellen.<br />

Vor diesem Hintergrund seien verschieden<br />

Aktivitäten für die äußere<br />

und innere Öffentlichkeitsarbeit initiiert<br />

worden. So sei seit Herbst letzten<br />

Jahres die Information „ZKN-Hintergrund"<br />

ins Leben gerufen worden, um<br />

den Kreis der Bezirks- und Kreisstellenvorsitzenden<br />

mit relevanten Informationen<br />

zu versorgen und den Informationsstand<br />

zu verbessern. Im<br />

November sei gerade eine neue Informationsreihe<br />

der ZKN „Ganz nah am<br />

Bürger" gestartet. In Osnabrück habe<br />

am 6. November die erste Veranstaltung<br />

zum Thema Implantate stattge-<br />

NEUE ZAHNMEDIZINISCHE APPROBATIONSORDNUNG<br />

Prof. Dr. Albrecht Roßbach,<br />

MHH<br />

funden, die eine außerordentlich gute<br />

Resonanz gehabt habe. Der Vortragssaal<br />

sei mit über 130 Teilnehmern<br />

besetzt gewesen. Die Veranstaltungsreihe<br />

erfolge in Zusammenarbeit mit<br />

dem Unternehmen Straumann, um die<br />

Kosten für die ZKN in Grenzen zu halten.<br />

Man könne sagen, daß die Zusammenarbeit<br />

hervorragend funktioniere.<br />

Im Februar werde sich eine Veranstaltung<br />

zum gleichen Thema in Emden<br />

anschließen und im März werde das<br />

Thema Implantate mit weiteren zwei<br />

Veranstaltungen enden. Im Herbst<br />

beginne dann eine neue Reihe mit<br />

einem anderen, für die Bürger interessanten,<br />

zahnärztlichen Thema. Dr. Carl<br />

berichtete weiter, daß man auch Kontakte<br />

zu den zahnmedizinischen Fachschaften<br />

der Universitäten in Hannover<br />

sowie auch in Göttingen geknüpft<br />

habe.<br />

Prof. Dr. Albrecht Roßbach, Zentrum Zahn-, Mund-, Kieferkunde, Geschäftsführender Direktor, Med. Hochschule<br />

Hannover (MHH), der als Gast an der KV teilnahm, informierte die Delegierten über den derzeitigen<br />

Stand der Entwicklung einer neuen Approbationsordnung für Zahnmediziner. Er sagte, fest stehe, daß man seit<br />

diesem Sommer eine neue Approbationsordnung für Medizin habe. Mit den an der Ausarbeitung der neuen<br />

Approbationsordnung für Zahnmediziner Beteiligten, habe man einen Konsens erzielt, daß man eine Formulierung<br />

der zahnmedizinischen Approbationsordnung wählen müsse, die weitestgehend der medizinischen<br />

Approbationsordnung entspricht.<br />

Dann berichtete Prof. Dr. Roßbach, man habe in der Kommission bereits Eckwerte festgelegt:<br />

• Zahnmedizin ist ein Studium in und nicht neben der Medizin<br />

• die Ausbildung muß den EU-Richtlinien entsprechen<br />

• es muß Kompatibilität erreicht werden, die die medizinische und zahnmedizinische<br />

Ausbildung vergleichbar macht<br />

• das Lernen soll patientenorientierter werden<br />

• nach dem Physikum soll ein praktisches sogenanntes „Phantomjahr" eingeführt werden.<br />

Man strebe in den Überlegungen eine Studienzeit von fünf Jahren an. Das sechste Jahr soll dann der Berufsausbildung in den<br />

Praxen dienen. Prof. Dr. Roßbach zeigte sich überzeugt, daß man einen tragfähigen Konsens mit allen Beteiligten erreichen<br />

werde. Hier setze er auch auf die Unterstützung durch die ZKN, doch das sehe er, wie in der Vergangenheit, positiv.<br />

Im Verlauf des Samstages wurde der Jahresabschluß des Altersversorgungswerkes 2001<br />

entgegengenommen und festgestellt und dem Vorstand des AVW der ZKN und dem<br />

Leitenden Ausschuß die Entlastung erteilt.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

7


8<br />

WAHL VON DREI MITGLIEDERN DES LEITENDEN AUSSCHUSSES<br />

DES AVW DER ZKN<br />

In ihrem Amt als Mitglieder Leitenden Ausschusses des<br />

AVW der ZKN wurden für die nächsten sechs Jahre<br />

bestätigt (v.l.n.r.): Dr. Michael Loewener, Dr. Klaus Zschaubitund<br />

Dr. Georg Kolbow (stellv. Vorsitzender).<br />

Antragsteller: Vorstand<br />

Die KV ZKN möge der „Hamburger Erklärung“<br />

vom 08./09.11.2002 zustimmen.<br />

(Den Wortlaut finden Sie im Bericht der<br />

Bundesversammlung der BZÄK in dieser<br />

Ausgabe.)<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen<br />

Antragsteller: Vorstand<br />

Freiberufliche Weiterentwicklung des<br />

zahnärztlichen Berufsbildes und der<br />

zahnärztlichen Berufsausübung.<br />

Die KV ZKN möge beschließen:<br />

Die KV der ZKN fordert die freiberufliche<br />

Weiterentwicklung des zahnärztlichen<br />

Berufsbildes und der zahnärztlichen<br />

Berufsausübung ohne staatliche Reglementierungszwänge<br />

und GKV-Dominanz.<br />

Dies setzt voraus, daß das besondere Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Zahnarzt und<br />

Patient sowohl hinsichtlich der freien Arztwahl<br />

des Patienten, als auch der Therapieund<br />

Vertragsfreiheit von Arzt und Patient,<br />

gewahrt bleibt; die Weiterentwicklung des<br />

zahnärztlichen Berufsbildes und der<br />

Selbstverwaltung freiberuflicher Anforderungen<br />

ebenso gerecht wird, wie die<br />

Bewertung zahnärztlicher Leistungen und<br />

die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

freiberuflicher Praxisführung;<br />

Aufgrund der abgelaufenden Amtszeit<br />

zum 31.10.2002 von Dr. Georg Kolbow<br />

(stellv. Vorsitzender des Leitenden Ausschusses<br />

des AVW), Dr. Michael Loewener<br />

und Dr. Klaus Zschaubitz erfolgte<br />

in der KV eine Neuwahl. Alle drei Mitglieder<br />

wurden in ihrem Ehrenamt für<br />

die nächsten 6 Jahre bestätigt.<br />

Nach Vorlage des Nachtragsetats und<br />

des Jahresabschlusses 2001 der ZKN<br />

wurde dem Vorstand des ZKN Entlastung<br />

erteilt. Dann folgte die<br />

Beschlußfassung über den Haushaltsplan<br />

2003 und die Beitragsordnung<br />

2003 der ZKN.<br />

Formen staatlich reglementierter Zwangsfortbildung<br />

und Rezertifizierung sowie der<br />

Bewertung ärztlich-intellektueller Leistungen<br />

nach GKV-bestimmten Vorgaben ausgeschlossen<br />

werden; Budgetzwänge der<br />

GKV oder freiberuflichkeitsfeindliche und<br />

systemfremde Besteuerungsformen, wie<br />

die Gewerbesteuer, zunehmend restriktive<br />

freiberufliche Entfaltungsmöglichkeiten<br />

der Praxen nicht noch weiter einschränken.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen<br />

Antragsteller: Vorstand<br />

Präventionsorientierte Zahnheilkunde<br />

Die KV ZKN möge beschließen:<br />

Die KV der ZKN fordert den Gesetzgeber<br />

auf, das Modellprojekt einer präventionsorientierten<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

in Form des Konzeptes befundbezogener<br />

Festzuschüsse als innovative und<br />

richtungsweisende Versorgungsform und<br />

ordnungspolitische Alternative umzusetzen.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen<br />

Antragsteller: Vorstand<br />

Rezertifizierung und Zwangsfortbildung<br />

Die KV ZKN möge beschließen:<br />

Die KV der ZKN erkennt die Pflicht zur<br />

Zum Schluß der Kammerversammlung,<br />

die am Sonnabend, dem 23.11.2002,<br />

gegen 15.30 Uhr endete, dankte der<br />

Präsident der <strong>Zahnärztekammer</strong> den<br />

Delegierten für ihre konstruktive Mitarbeit<br />

und schloß die KV der ZKN mit<br />

der Ankündigung, die Kammerversammlung<br />

des Jahres 2003 fände am<br />

21./22. November 2003 wieder im<br />

Copthorne-Hotel statt.<br />

BESCHLOSSENE ANTRÄGE, KV DER ZKN, 22.11./23.11.2002<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Fortbildung als eine Selbstverständlichkeit<br />

eines Freiberuflers an. Die KV der ZKN<br />

lehnt jedoch die vom Gesetzgeber geforderte<br />

Einführung einer Zwangsfortbildung<br />

und Rezertifizierung der Zahnärzte ab.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen<br />

Antragsteller Vorstand:<br />

Datenspeicherung zur Zertifizierung<br />

Die KV ZKN möge beschließen:<br />

Die KV der ZKN lehnt die Speicherung von<br />

Daten über die individuelle Fortbildungstätigkeit<br />

der Kollegen generell ab, wie<br />

beispielsweise das Führen von Konten<br />

durch die Körperschaften, auf denen erworbene<br />

Fortbildungspunkte erfaßt werden.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen<br />

Antragsteller: Vorstand<br />

Qualitätssicherung und Leitlinien<br />

Die KV ZKN möge beschließen:<br />

Die KV der ZKN bekräftigt die alleinige Verantwortung<br />

von Wissenschaft und Berufsstand<br />

für die Qualitätssicherung der<br />

zahnärztlichen Versorgung und damit auch<br />

für die Entwicklung von Leitlinien.<br />

Die Errichtung eines „Deutschen Zentrums<br />

für Qualität“ durch die Bundesregierung


läßt ausschließlich eine sozialpolitische<br />

Zementierung medizin-ökonomischer<br />

Richtlinien zur Kontrolle vorhandener Ressourcen<br />

erwarten.<br />

Die vertrauensvolle Beziehung zwischen<br />

Patient und Arzt wird damit zerstört.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen bei 1 Enthaltung<br />

Antragsteller: Dr. Bunke, Dammasch<br />

Wortlaut und Begründung:<br />

Die Kammerversammlung fordert den Vorstand<br />

der ZKN auf, ein juristisches Gutachten<br />

bezüglich Mehrwertsteuer (und Gewerbesteuer)<br />

auf zahnärztlichen Dienstleistungen<br />

im Zusammenhang mit der<br />

Erstellung von Zahnersatz in Auftrag zu<br />

geben. Gegen diese europarechtlich<br />

unzulässige Praxis sollte gegebenenfalls<br />

Klage erhoben werden.<br />

Begr. Ausführungen Prof. Heinze, BZÄK,<br />

Hamburg<br />

Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen<br />

bei 1 Gegenstimme<br />

Antragsteller: Dr. Beischer, Dr. Keck,<br />

Dr. Wömpner, Dr. Carl, Dr. Ebeling<br />

Wortlaut und Begründung:<br />

Die Kammerversammlung verwahrt sich<br />

entschieden gegen die unqualifizierte Stellungnahme<br />

der niedersächsischen Ministerin<br />

für Frauen, Arbeit und Soziales zu den<br />

aktuellen Betrugsvorwürfen im Zusammenhang<br />

mit billiger Zahntechnik aus dem<br />

Ausland. Frau Ministerin Trauernicht übernimmt<br />

mit ihren Erklärungen vom<br />

22.11.2002 die von der AOK erhobenen<br />

Vorwürfe, um Ansehen und Funktion der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />

zu schädigen und diffamiert damit<br />

pauschal einen ganzen Berufsstand. Sie<br />

verletzt damit die gebotenen Neutralitätspflicht,<br />

bevor staatsanwaltliche Ermittlungen<br />

abgeschlossen sind.<br />

Begründung:<br />

Die spektakulär erhobenen Vorwürfe der<br />

AOK gegen Zahntechnik-Labors und ca. 30<br />

Zahnärzte in Niedersachsen sind schwerwiegend<br />

und verdienen, wenn sie sich verifizieren<br />

lassen sollten, selbstverständlich<br />

die rechtlich vorgegebenen Konsequenzen.<br />

Unverständlich ist, daß die AOK - trotz<br />

angeblicher Kenntnis seit einem Jahr - die<br />

KZVN bis gestern in keiner Weise informiert<br />

hat.<br />

Die Ministerin schädigt Ansehen und Funktion<br />

der KZVN und diffamiert pauschal<br />

einen ganzen Berufsstand. Wie die Äußerungen<br />

des sozialpolitischen Sprechers der<br />

SPD-Landtagsfraktion, Uwe Schwarz, die<br />

angeblich „immensen Ausgabensteigerungen<br />

in der Zahnmedizin" beruhten auf<br />

einer „gewaltigen Kostenexplosion in diesem<br />

Bereich", finden die gleichgerichteten<br />

Feststellungen der verantwortlichen Ministerin<br />

keinerlei Grundlage in den Tatsachen.<br />

Fakt ist, daß der Anteil der Zahnheilkunde<br />

in den Ausgaben der GKV seit 1982 von<br />

14,09 % auf mittlerweile 8,4 % gesunken<br />

ist.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen<br />

Antragsteller: Dr. Sereny, Dr. Beischer,<br />

Dr. Keck, D.M.D. Bunke, Dammasch<br />

Wortlaut und Begründung:<br />

Die Kammerversammlung nimmt mit Verwunderung<br />

zur Kenntnis, daß bei der<br />

Zusammensetzung der Kommission zur<br />

Reformierung der Sozialsysteme („Rürup-<br />

Kommission") auf ärztlichen und zahnärztlichen<br />

Sachverstand verzichtet wurde. Dieser<br />

Umstand läßt auch für die Patienten<br />

nur wenig Hoffnung auf die Berücksichtigung<br />

ihrer Interessen erwarten.<br />

Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen<br />

bei 1 Gegenstimme<br />

Antragsteller: Dr. Kaschner, Za Frank,<br />

Dr. Kögel<br />

Wortlaut und Begründung:<br />

Die Kammerversammlung möge beschließen,<br />

die niederländischen Kollegen im<br />

Grenzbereich zu grenznahen Kammerfortbildungen<br />

einzuladen.<br />

Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen<br />

Antragsteller: Dr. Kaschner, Za. Frank,<br />

Dr. Karstens, Dr. Keck, Za. Böker,<br />

Dr. Sereny<br />

Wortlaut:<br />

Die Kammerversammlung unterstützt<br />

grundsätzlich die Mitgliedschaft der Vertragszahnärzteschaft<br />

Niedersachsens in<br />

außerkörperschaftlichen Zusammenschlüssen.<br />

Sie fordert die Vertragszahnärztinnen<br />

und Vertragszahnärzte auf, Mitglied in der<br />

VuV zu werden.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

dafür: 34<br />

dagegen: 25<br />

Enthaltungen: 8<br />

Antragsteller: Vorstand<br />

Die Weiterbildungsordnung für die<br />

Fachgebiete der Kieferorthopädie und<br />

Oralchirurgie der <strong>Zahnärztekammer</strong> Nie-<br />

dersachsen wird in der vorgelegten Fassung<br />

beschlossen.<br />

Erläuterungen:<br />

Die Kammerversammlung hat beschlossen,<br />

die Weiterbildung zum Oralchirurgen auch<br />

in Niedersachsen einzuführen. Die Gebietsbezeichnung<br />

lautet: „Fachzahnarzt für<br />

Oralchirurgie“. Die Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

bedarf zu ihrer Wirksamkeit<br />

der Genehmigung durch das zuständige<br />

Ministerium. In der nächsten Ausgabe der<br />

ZNN werden wir Sie weiter informieren.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen<br />

Antragsteller: Vorstand<br />

Änderung der Berufsordnung<br />

Erläuterungen:<br />

Es wurde ein Vorschlag zur Änderung der<br />

Berufsordnung angenommen, der insbesondere<br />

die Möglichkeiten des Zahnarztes<br />

zur Information und Außendarstellung<br />

liberalisiert. Auch die Änderung der Berufsordnung<br />

bedarf der Genehmigung durch<br />

das Ministerium.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen<br />

Antragsteller: Dr. Beischer<br />

Änderung der Berufsordnung<br />

Führen von Tätigkeitsschwerpunkten<br />

Wortlaut:<br />

Der Beschluß der Kammerversammlung<br />

vom Herbst 2001 wird bis zur Herbst-KV<br />

2003 prolongiert.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

dafür: 59<br />

dagegen: 1<br />

Enthaltungen: 6<br />

Antragsteller: Dr. Schirbort<br />

Wortlaut:<br />

Das AVW wird aufgefordert, alle Rentenbescheide<br />

ab sofort so zu gestalten, wie es in<br />

der Entscheidung des Verwaltungsgerichts<br />

Hannover vom 11.09.2002 ausgeurteilt<br />

worden ist.<br />

Begründung:<br />

Das Verwaltungsgericht Hannover hat das<br />

AVW verpflichtet, den Rentenanpassungsbetrag<br />

nach § 12c ASO in einem rechtsmittelfähigen<br />

Bescheid auszuweisen.<br />

Abstimmungsergebnis:<br />

einstimmig angenommen bei 1 Enthaltung<br />

ti<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

9


10<br />

Was es sonst noch gibt …<br />

von Kreide und frischem Grün<br />

Die Zusammenführung beider Begriffe gelang spielend<br />

auf der Kammerversammlung der ZKN am 22. und 23.<br />

November 2002.<br />

Seit einiger Zeit liegt großes Harmoniebedürfnis zwischen<br />

den Matadoren der niedersächsischen Standespolitik in der<br />

Luft, es duftet nach berufspolitischem Frühling. Dafür mag<br />

es zwei Gründe geben. Zum einen hat man begriffen, daß<br />

die Kollegenschaft die Waffengänge zwischen dem FVDZ<br />

auf der einen und den ZfN auf der anderen Seite leid ist.<br />

Und das ist auch gut so, da viel größere Sinnhaftigkeit im<br />

Zusammenführen und fokussieren der Kräfte gegen den<br />

gemeinsam definierten Gegner liegt, als Kräfte im internen<br />

Klassenkampf zu binden. Zum anderen gilt der Grundsatz,<br />

daß, wenn man jemanden nicht besiegen kann, sich mit<br />

ihm verbünden sollte. So weit, so gut.<br />

Da soll nun als Ausdruck einer neuen Liebesbeziehung der<br />

vor Jahren verblichene „Beratungsausschuß“ wiederbelebt<br />

werden, in dem seinerzeit gemeinsame Gespräche zwischen<br />

den Vorständen von ZKN und KZVN zur Abstimmung stattfanden.<br />

Wer weiß, vielleicht folgt sogar eines Tages der<br />

KZVN-Vorstand den seit Jahren fortwährend ausgesprochenen<br />

Einladungen des Vorstandes der <strong>Zahnärztekammer</strong> zur<br />

Teilnahme an dessen Vorstandssitzungen.<br />

An Unmengen von Kreide müssen sich zahlreiche Delegierte<br />

des FVDZ am Vorabend der KV delektiert haben, wenn man<br />

die Diskussionen am Freitag begreifen will.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Nur keine Spitzen setzen, bestenfalls eine sanfte, letztlich<br />

auf Akzeptanz getrimmte Äußerung - das war die Tageslosung.<br />

Soviel Liebe mußte natürlich auf Gegenliebe stoßen.<br />

So erschien es nur folgerichtig, daß auch einige Mitglieder<br />

der ZfN unter dem großen Stapel von Papiertigern zwar<br />

eine Kröte entdeckten, die ihnen allerdings angesichts<br />

liebevoller Umarmung zunächst als verdaulich erschien.<br />

Es geschah also, daß man mehrheitlich dem freiverbandlichen<br />

Ansinnen und „selbstlosem“. Drängen nachgab, die<br />

ZKN möge die Vertragszahnärzte dazu aufrufen, der VuV<br />

beizutreten; einer Vereinigung, die mit derselben erfolgreichen<br />

Führung gesegnet ist wie die KZVN.<br />

Wie so oft im Leben, mußte die Umworbene alsbald feststellen,<br />

daß auch der Vorrat an Kreide einmal zu Ende geht.<br />

Spätestens am Sonnabend kam es dann zu der Aufführung,<br />

die für Eingeweihte nicht allzu überraschend sein konnte<br />

und die ein wenig an das Liebesleben der Arachnoiden erinnert,<br />

bei dem der feurige Liebhaber nach gemeinsamer<br />

Liebesbeziehung, wenn er nicht schnell genug Distanz<br />

gewinnt, denaturiert wird.<br />

Gesprächskreis des Satzungsausschusses<br />

zwischen FVDZ<br />

und ZfN<br />

Zur Debatte stand als wesentlicher Tagesordnungspunkt<br />

eine Satzungsänderung der Alterssicherungsordnung. Dazu<br />

muß der Leser natürlich etwas zur Vorgeschichte wissen.<br />

Seit einiger Zeit hat der Satzungsausschuß des Altersversorgungswerkes<br />

als vertrauensbildende Maßnahme einen<br />

Arbeitskreis eingerichtet. Zusammen mit jeweils drei Vertretern<br />

des FVDZ und der ZfN ist dort über die vom Versicherungsmathematiker<br />

und dem Rechtsberater des AVW als<br />

wichtig und notwendig erachteten Anpassungen der Alterssicherungsordnung<br />

beraten worden, um trotz der Komplexität<br />

der Materie im Sinne unseres Werkes zu einem bereits<br />

im Vorfeld von allen Gruppen getragenen Ergebnis zu gelangen,<br />

dem man dann in der Kammerversammlung mit der<br />

notwendigen 3/4-Mehrheit (56 Stimmen) zustimmen könnte.<br />

Dieser Arbeitskreis tagte bisher fünfmal und zeichnet sich<br />

zunehmend durch ein Klima aus, daß als entspannt, vertrauensvoll<br />

und zielgerichtet bezeichnet werden kann.<br />

Eindeutig und unmißverständlich war auch die Aussage<br />

der Vertreter des FVDZ, daß sie mit einem Mandat ihres<br />

Verbandes ausgestattet seien - und daß ihr Wort dort<br />

Geltung habe.


Da es noch Diskussionsbedarf hinsichtlich einiger, weniger<br />

drängender Satzungsänderungen gab, sollten diese Punkte<br />

anläßlich dieser KV nicht behandelt werden. Man kam in<br />

diesem Gesprächskreis jedoch in diesem einem drängenden<br />

Änderungsvorschlag zur Alterssicherungsordnung (ASO)<br />

bis hin zum Wortlaut des Änderungsvorschlages überein.<br />

Im Vorfeld und noch während der Kammerversammlung<br />

gab es Signale und Verlautbarungen, daß eben dieser eine<br />

Änderungsantrag zur ASO in der KV die erforderliche 3/4-<br />

Mehrheit mit den Stimmen des FVDZ erhalten sollte. Die<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit schien also noch bis zum<br />

Sonnabend zum Erfolg geführt zu haben.<br />

Winkelzug<br />

Was man wohl nur als Winkelzug bezeichnen kann, zeichnete<br />

sich dann bereits am Sonnabend nachmittag ab, als<br />

sich Mandatsträger des FVDZ unter dem Vorwand, hier und<br />

da und dort noch Klärungsbedarf zu haben, zusehends von<br />

dem im Gesprächskreis beschlossenen Wortlaut des Änderungsantrages<br />

absetzten.<br />

Die Posse ging soweit, daß man sich dort mit versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen im Detail befassen<br />

wollte, mit denen sich Versicherungsmathematiker und<br />

Juristen bereits ausführlich beschäftigt hatten.<br />

Wie bereits aus früheren Kammerversammlungen gewohnt,<br />

bot man auch selbstgestrickte ad hoc-Lösungen feil.<br />

Perfekte Inszenierung<br />

Alle Achtung, das war gekonnt inszeniert. Das gilt auch für<br />

die Absatzbewegung zahlreicher Freiverbändler, die offenbar<br />

keine Zeit mehr fanden, an der für die Kollegenschaft<br />

wichtigen Abstimmung teilzunehmen.<br />

Und hier liegt der eigentliche Skandal.<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen, was<br />

halten Sie davon, wenn von 74 KV-<br />

Mitgliedern, von denen zunächst<br />

72 anwesend waren, zum<br />

Abstimmungszeitpunkt bereits<br />

20 abgerückt waren?<br />

Was halten Sie davon,<br />

daß bei namentlicher<br />

Abstimmung klar wurde,<br />

daß davon 18 gewählte<br />

FVDZ- KV-Mitglieder<br />

bereits kleckerweise<br />

gegangen waren?<br />

Das ist weit vom<br />

Zufall entfernt!<br />

Es versteht sich von<br />

selbst, daß durch den<br />

akuten Schwund von<br />

gewählten Vertretern<br />

der KV die erforderliche3/4-Stimmenmehrheit<br />

gar nicht<br />

mehr erreicht werden<br />

konnte, als der<br />

Diskussionsbedarf<br />

des FVDZ schließlich<br />

befriedigt war - war<br />

das Zufall? Die Herbeiführung<br />

einer<br />

Beschlußunfähigkeit<br />

ist übrigens kein<br />

Neuland.<br />

Die Vertreter, denen<br />

das vorzeitige<br />

Wochenende oder<br />

lemmingartige Folgsamkeit<br />

wichtiger<br />

war als die Abstimmung<br />

über eine gravierendeAVW-Satzungsänderung<br />

werden sich von ihren Wählern nach den<br />

Gründen fragen lassen müssen. Daß das Nichtzustandekommen<br />

der erforderlichen Mehrheit natürlich Folgen für<br />

die Mitglieder unseres Altersversorgungswerkes nach sich<br />

ziehen wird, liegt auf der Hand.<br />

Und es werden sich einmal mehr gerade diese Kollegen<br />

über die Konsequenzen empören und den „Rächer der<br />

Enterbten“ geben, die ein sauberes und verantwortungsvolles<br />

Abstimmen durch ihre Absatzbewegung verhindert<br />

haben.<br />

Fragen Sie bitte ihre gewählten Vertreter, welche Gründe<br />

sie für ihre Massenflucht hatten.<br />

Da wurde das bis zum Abwinken strapazierte zarte „grüne<br />

Pflänzchen“ einer neuen Beziehung zwischen FVDZ und ZfN<br />

zunächst halbtot gegossen und anschließend in zahlreichen<br />

Mündern zerkaut.<br />

Dr. Michael Loewener<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

11


12<br />

BUNDESVERSAMMLUNG DER<br />

In seinem Bericht beschrieb der Präsident<br />

der BZÄK, Dr. Dr. Weitkamp, der<br />

freundlicherweise auch unseren Leitartikel<br />

geschrieben hat, mit deutlichen<br />

Worten die politische Situation in<br />

unserem Land, indem er von einem<br />

politischen Wendepunkt sprach. Eine<br />

schleichende Leistungsrationierung für<br />

die Patienten lasse sich nicht durch<br />

Negierung ausschalten. Durch plumpe<br />

Eingriffe in die Tarifautonomie sei eine<br />

Politik des Einsammelns und Umverteilens<br />

entstanden, die nicht in unsere<br />

Zeit passe. Schließlich habe sich lt.<br />

Prof. Schwarz die Politik als „beratungsresistent“<br />

erwiesen, und diese Regierung<br />

folge nicht der Logik, sondern<br />

dem Druck der Fakten, so Weitkamp.<br />

Die Regierung habe ein Vorschaltgesetz<br />

mit Notstandscharakter geschaffen,<br />

und selbst die Zwangsrekrutierung<br />

neuer GKV-Mitglieder bewirke nur<br />

einen Scheineffekt. Schließlich sah<br />

Weitkamp in seiner Bestandsaufnahme<br />

seitens der Politik einen Frontalangriff<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER<br />

Immerhin hatte Frau Merkel anläßlich der Bundesversammlung der BZÄK in Hamburg ein Grußwort verlesen lassen.<br />

Politische Prominenz aus Hamburg war verhindert. Der Auftritt von Politprominenz erwies sich im Laufe der Veranstaltung<br />

am 08. und 09. November als entbehrlich, da neben der Diskussion über aktuelle Gesundheitspolitik sehr<br />

interessante Vorträge auf dem Programm standen.<br />

„BERATUNGSRESISTENTE“ POLITIK<br />

Dr. Dr. Jürgen Weitkamp,<br />

Präsident der BZÄK<br />

auf die Freien Berufe insgesamt, bei<br />

dem weitere planwirtschaftliche Eingriffe<br />

geplant seien. Ein „Institut für<br />

Qualitätssicherung sei ein Beispiel für<br />

weitere Bürokratisierung. Schließlich<br />

sei es besser, so Weitkamp, „Deiche zu<br />

bauen, als darauf zu hoffen, daß die<br />

Flut Vernunft annimmt!“<br />

Trotz einer Widerstandslinie sei weitere<br />

Dialogbereitschaft notwendig, zumal<br />

es eigene Konzepte wie beispielsweise<br />

das einer<br />

präventionsorientierten Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde mit<br />

befundbezogenen Festzuschüssen<br />

und Kostenerstattung<br />

gebe. So sei neben fachlicher Kompetenz<br />

und fundierten Vorschlägen auch<br />

Besonnenheit nebst Kompromißfähigkeit<br />

notwendig. Unnachgiebige Rechthaberei<br />

werde uns nicht voranbringen.<br />

Unter Bezug auf das Engagement der<br />

BZÄK in Brüssel schenkte Weitkamp<br />

der EU-Harmonisierung besondere<br />

Beachtung, da schließlich Brüssel auf<br />

Dauer auch unser System liberalisieren<br />

werde.<br />

Einmal mehr vertrat Weitkamp die<br />

Ansicht, daß man all das, was man<br />

selbst regeln könne, auch von der<br />

Zahnärzteschaft geregelt werden sollte.<br />

So sei die Verantwortung für die<br />

Qualitätssicherung bei der zahnärztlichen<br />

Versorgung alleine der Wissenschaft<br />

und dem Berufsstand zu überlassen.<br />

Es sei zu beachten, daß jede<br />

zahnärztliche Leistung qualitätsvoll<br />

erbracht werden müsse. Wenn aber<br />

Qualitätsstandards einzuhalten seien,<br />

dürften angesichts Betriebswirtschaftlicher<br />

Vorgaben einzelne Leistungen<br />

nicht mehr erbracht werden.<br />

Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner<br />

Prof. Dr. Wilfried Wagner stellte in seinem<br />

Vortrag fest, daß Therapieausgrenzung<br />

in jedem Fall als unwissenschaftlich<br />

zu bezeichnen sei.<br />

Schließlich biete auch aus seiner Sicht<br />

die Befundorientierung eine Lösung an.<br />

Sozial finanzierte Festzuschüsse in der<br />

ZMK-Heilkunde seien einer sozialistischen<br />

Zuteilungsmedizin in einer zentralistisch<br />

budgetierten Mangelversorgung<br />

vorzuziehen. Gemeinsam mit der<br />

Bewertungsanalyse zahnärztlicher Leistungen<br />

- BAZ II - des Institutes der<br />

Deutschen Zahnärzte bilde die präventionsorientierte<br />

Neubeschreibung der<br />

Zahnheilkunde auch für den vertragszahnärztlichen<br />

Bereich ein praktikables<br />

Konzept. Vor dem Hintergrund einer<br />

Vielzahl von Therapiemöglichkeiten


für ein und denselben Befund biete<br />

eben der Befund als Ausgangspunkt<br />

für die Bezuschussung innerhalb der<br />

GKV eine Grundlage, um unwissenschaftlichen<br />

Therapieausgrenzungen<br />

entgegenzutreten.<br />

Dr. Dietmar Oesterreich,<br />

Vizepräsident der BZÄK<br />

Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer<br />

am 08./09. November 2002<br />

Zu dem Schwerpunkt einer besseren<br />

zahnärztlichen Versorgung älterer<br />

Menschen stellte Dr. Dietmar Oesterreich,<br />

Vizepräsident der BZÄK, die<br />

Broschüre „Präventionsorientierte<br />

Zahn-Medizin unter den besonderen<br />

Aspekten des Alterns“ als einen Baustein<br />

zum Gesamtkonzept „Prophylaxe<br />

ein Leben lang“ vor.<br />

Oesterreich betonte, daß außer der<br />

Zahnärzteschaft zu dieser Thematik<br />

niemand Konzepte anzubieten habe.<br />

Falls Sie Interesse an dieser von der<br />

BZÄK herausgegebene Broschüre<br />

haben, wenden Sie sich bitte an die<br />

Pressestelle der ZKN.<br />

Der Rechtswissenschaftler Prof. Dr.<br />

Meinhard Heinze, Direktor des Instituts<br />

für Arbeitsrecht und Recht der<br />

HAMBURGER ERKLÄRUNG<br />

ZUR GESUNDHEITSPOLITISCHEN NOTSTANDSGESETZGEBUNG<br />

Sozialen Sicherheit der Universität<br />

Bonn, referierte in seinem vielbeachteten<br />

Vortrag zur Freiberuflichkeit<br />

innerhalb des Europäischen Rechts.<br />

Wir werden auf diesen Vortrag in der<br />

nächsten ZNN zurückkommen.<br />

Aufgrund der massiven Kritik, die auf<br />

der Hamburger Veranstaltung zum<br />

Ausdruck kam, haben die Präsidenten<br />

aller <strong>Zahnärztekammer</strong>n und der Bundeszahnärztekammer<br />

die im Vorschaltgesetz<br />

formulierten Maßnahmen als<br />

„Fortsetzung der gesundheitspolitischen<br />

Hilflosigkeit“ gebrandmarkt.<br />

Die von allen Präsidenten unterzeichnete<br />

„Hamburger Erklärung“ zur<br />

gesundheitspolitischen Gesetzgebung<br />

hat folgenden Wortlaut:<br />

Anläßlich ihrer Bundesversammlung in Hamburg 2002 erklären alle Präsidenten der <strong>Zahnärztekammer</strong>n in Deutschland<br />

und der Präsident der Bundeszahnärztekammer:<br />

Die im Vorschaltgesetz für das Jahr 2002 beabsichtigten Maßnahmen sind nicht geeignet, den Anforderungen an<br />

eine moderne Zahnheilkunde gerecht zu werden. Sie sind die Fortsetzung der gesundheitspolitischen Hilflosigkeit,<br />

die seit Jahren das System in die fachliche Sackgasse und in die soziale Ungerechtigkeit führt.<br />

Wir fordern den Gesetzgeber auf, endlich eine auf die Belange der modernen ZahnMedizin abgestimmte Reform<br />

anzugehen, um eine angemessene Versorgung der Patienten sicherzustellen.<br />

Freiheit des Berufsstandes und Eigenverantwortung der Patienten müssen oberste Priorität haben. Konzepte dafür<br />

sind hinlänglich bekannt.<br />

Präventionsorientierte Zahnheilkunde muß mit sozialer Gerechtigkeit gepaart werden. Der Schlüssel dafür sind die<br />

befundbezogenen Festzuschüsse in der Zahnheilkunde.<br />

Wir fordern die Politik auf, mit uns diesen Reformweg zum Wohle der Patienten zu gehen.<br />

Zum Abschluß der Bundesversammlung stellte der Präsident der BZÄK, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp fest:<br />

„Vorstand und Präsidium haben angesichts der aktuellen politischen Entwicklung bewiesen, daß es sinnvoll ist, eher Taten<br />

als starke Worte walten zu lassen. Trotz unseres Widerstands bleiben wir im Gespräch.<br />

Die BZÄK wird mit Nachhaltigkeit dafür sorgen, daß der Berufsstand seriös und kompetent in Berlin vertreten wird.“<br />

loe<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

13


14<br />

ENTGELTFORTZAHLUNG<br />

DIE<br />

IM KRANKHEITSFALL<br />

Michael Behring<br />

Da steht sie wieder vor der<br />

Tür, die dunkle Jahreszeit mit<br />

Temperaturen um den<br />

Gefrierpunkt und<br />

Niederschlägen in<br />

verschiedenster Form. Oder<br />

anders ausgedrückt: Hochsaison<br />

für grippale Infekte und<br />

krankheitsbedingten<br />

Mitarbeiterausfall in der<br />

Zahnarztpraxis.<br />

Der folgende Artikel soll eine kurze<br />

Einführung in die Thematik der Entgeltfortzahlung<br />

im Krankheitsfalle geben<br />

und aufzeigen, in welchen Fällen der<br />

Arbeitgeber zur Lohnfortzahlung<br />

verpflichtet ist.<br />

Rechtsgrundlage / Entstehen des<br />

Anspruches<br />

Primär ist die Entgeltfortzahlung im<br />

Krankheitsfall durch das Entgeltfortzahlungsgesetz<br />

(EFZG) geregelt. Dieses<br />

Gesetz gilt für alle Arbeitnehmer, unabhängig<br />

vom Bestehen einer Sozialversicherungspflicht.<br />

Also für Angestellte,<br />

Auszubildende, Praktikanten,<br />

Volontaire, Umschüler etc. Explizit<br />

ausgenommen von der Geltung dieses<br />

Gesetztes sind freie Mitarbeiter.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Gemäß § 3 Abs. 3 EFZG entsteht ein<br />

Anspruch auf Lohnfortzahlung im<br />

Krankheitsfalle erst nach vierwöchiger<br />

ununterbrochener Dauer des Arbeitsverhältnisses<br />

(Wartezeit). Wird eine<br />

Helferin neu eingestellt und erkrankt<br />

diese während der ersten vier Wochen,<br />

so hat der Praxisbetreiber in dieser Zeit<br />

keine Entgeltfortzahlung zu leisten.<br />

Die Arbeitnehmerin ist vielmehr auf<br />

die Krankengeldleistung ihrer Krankenkasse<br />

zu verweisen.<br />

Anspruchsvoraussetzungen<br />

In § 3 Abs. 1 Satz 1 EFZG hat der Gesetzgeber<br />

grundsätzlich die Lohnfortzahlung<br />

im Krankheitsfalle geregelt:<br />

„Wird ein Arbeitnehmer durch Arbeitsunfähigkeit<br />

infolge Krankheit an seiner<br />

Arbeitsleistung verhindert, ohne<br />

dass ihn ein Verschulden trifft, so hat<br />

er Anspruch auf Entgeltfortzahlung im<br />

Krankheitsfall durch den Arbeitgeber<br />

für die Zeit der Arbeitsunfähigkeit bis<br />

zur Dauer von sechs Wochen.“<br />

Die Entgeltfortzahlungspflicht des<br />

Arbeitgebers ist somit - vereinfacht<br />

ausgedrückt- an zwei Voraussetzungen<br />

geknüpft:<br />

1. Arbeitsunfähigkeit infolge<br />

Krankheit<br />

und<br />

2. unverschuldete Arbeitsunfähigkeit<br />

des Arbeitnehmers.<br />

Um feststellen zu können, ob ein Mitarbeiter<br />

infolge Krankheit arbeitsunfähig<br />

ist, ist es erforderlich, sich erst<br />

einmal mit der arbeitsrechtlichen<br />

Definition von Krankheit auseinander<br />

zu setzen.<br />

Krankheit<br />

Unter einer Krankheit ist jeder regelwidrige<br />

Zustand des Körpers oder Gei-<br />

stes zu verstehen, der es dem betroffenen<br />

Arbeitnehmer unmöglich macht,<br />

die geschuldete Arbeitsleistung zu<br />

erbringen. Dadurch wird deutlich, dass<br />

nicht jede Krankheit zwangsläufig zur<br />

Arbeitsunfähigkeit führt.<br />

Keine Krankheiten im arbeitsrechtlichen<br />

Sinne sind Schönheitsoperationen<br />

bzw. rein kosmetische Behandlungen,<br />

deren Beweggründe ausschließlich<br />

im persönlichen ästhetischen<br />

Empfinden des Mitarbeiters bzw. der<br />

Mitarbeiterin liegen (z.B. eine Brustvergrößerung).<br />

In diesen Fällen ist der<br />

Arbeitgeber nicht zur Lohnfortzahlung<br />

verpflichtet. Anders sieht es hingegen<br />

beim legalen Schwangerschaftsabbruch<br />

und der legalen Sterilisation aus. Für<br />

diese Fälle hat der Gesetzgeber in § 3<br />

Abs. 2 EFZG festgelegt, dass der Arbeitgeber<br />

die Entgeltfortzahlung zu leisten<br />

hat. Eine komplikationslos verlaufende<br />

Schwangerschaft fällt ebenfalls nicht<br />

in den Regelungsbereich des EFZG, da<br />

sie keine Krankheit im arbeitsrechtlichen<br />

Sinne darstellt. Die z.B. bei Beschäftigungsverboten<br />

zu leistenden<br />

Zahlungen, richten sich nach den Bestimmungen<br />

des Mutterschutzgesetzes.<br />

Arbeitsunfähigkeit<br />

Eine Arbeitsunfähigkeit infolge von<br />

Krankheit ist immer dann gegeben,<br />

wenn der Arbeitnehmer durch Erkrankung<br />

verhindert ist, seine geschuldete<br />

Arbeitsleistung zu erbringen oder<br />

wenn die Erbringung der Arbeitsleistung<br />

mit der Gefahr einer Verschlechterung<br />

des Gesundheitszustandes<br />

einhergeht.<br />

Aus dieser Definition wird deutlich,<br />

dass Arztbesuche grundsätzlich keinen<br />

Entgeltfortzahlungsanspruch begründen.<br />

Dies wäre nur dann der Fall, wenn<br />

bereits beim Arztbesuch die Arbeitsunfähigkeit<br />

bestand oder diese durch die


Behandlungsmaßnahme entsteht.<br />

Ferner steht einer Helferin die Fortzahlung<br />

ihres Entgeltes zu, wenn die<br />

ärztliche Behandlung ausschließlich<br />

während ihrer Arbeitszeit erfolgen<br />

kann (vgl. § 616 BGB). Hierüber hat sie<br />

ggf. einen Nachweis zu erbringen.<br />

Einen Anspruch auf Lohnfortzahlung<br />

im Krankheitsfall besteht grundsätzlich<br />

nur, wenn die Krankheit die alleinige<br />

Ursache für die Nichtarbeit des<br />

Arbeitnehmers ist. Hätte der Arbeitnehmer<br />

ohne die Erkrankung keinen<br />

Entgeltanspruch (z.B. wegen eines<br />

unbezahlten Urlaubs), so entsteht ein<br />

solcher Anspruch auch nicht durch die<br />

Erkrankung.<br />

Unverschuldete Arbeitsunfähigkeit<br />

Die Pflicht des Arbeitgebers zur Entgeltfortzahlung<br />

besteht nur, wenn die<br />

Arbeitsunfähigkeit unverschuldet eingetreten<br />

ist. Hat der Arbeitnehmer seine<br />

Arbeitsunfähigkeit durch leichtfertiges<br />

oder mutwilliges Verhalten unmittelbar<br />

selbst verschuldet oder hat<br />

er durch ein solches Verhalten die<br />

bestehende Krankheit schuldhaft verschlimmert<br />

oder deren Heilungsprozess<br />

behindert, so verliert er seinen<br />

Anspruch auf Entgeltfortzahlung.<br />

Dies könnte zum Beispiel der Fall sein,<br />

wenn eine Helferin einen Verkehrsunfall<br />

durch einen vorsätzlichen oder<br />

grob fahrlässigen Verstoß gegen die<br />

Verkehrsregeln verursacht. Denkbar<br />

sind zum Beispiel Verkehrsunfälle<br />

durch alkoholbedingte Fahruntüchtigkeit,<br />

erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen,<br />

Missachtung des<br />

Rotlichtes oder Führen eines verkehrsunsicheren<br />

Fahrzeuges. Das Nichtanlegen<br />

eines Sicherheitsgurtes kann<br />

ebenfalls dazu führen, dass die Helferin<br />

ihren Anspruch auf Entgeltfortzahlung<br />

verliert, wenn die Verletzungen<br />

gerade darauf zurückzuführen sind,<br />

dass der Sicherheitsgurt nicht angelegt<br />

war.<br />

Auch bei Arbeitsunfällen kann ein<br />

Ausschluss des Entgeltfortzahlungsanspruches<br />

in Betracht kommen, wenn<br />

der Arbeitnehmer grob fahrlässig<br />

Unfallverhütungs- oder sonstige<br />

Sicherheitsvorschriften missachtet.<br />

Erleidet ein Mitarbeiter einen Sportunfall,<br />

so gilt dieser grundsätzlich als<br />

unverschuldet. Es sei denn, dass er<br />

sich bei der Ausübung seines Sportes<br />

übergroßen Gefahren ausgesetzt hat,<br />

denen er aufgrund seiner körperlichen<br />

Verfassung und/oder seiner Erfahrung<br />

objektiv nicht gewachsen war (zum<br />

Beispiel schwierige Bergtour bei ungünstiger<br />

Witterung, Marathonlauf<br />

trotz ärztlichen Verbotes oder riskante<br />

Fahrmanöver eines Anfängers im<br />

Mountainbiking).<br />

Ein Eigenverschulden der Arbeitsunfähigkeit<br />

liegt ferner dann vor, wenn<br />

die Arbeitsunfähigkeit die Folge von<br />

Trunkenheit oder Drogenmissbrauch<br />

ist. Konsumiert eine Helferin auf einer<br />

Feier größere Mengen Alkohol, so dass<br />

sie am nächsten Tag nicht in der Lage<br />

ist, ihren Arbeitsverpflichtungen nachzukommen,<br />

so verliert sie durch dieses<br />

Verhalten ihren Anspruch auf Entgeltfortzahlung.<br />

Defizieler ist diese Einschätzung<br />

allerdings im Bereich der<br />

Alkoholerkrankung (Sucht). In diesen<br />

Fällen kann nicht ohne weiteres von<br />

einer verschuldeten Arbeitsunfähigkeit<br />

ausgegangen werden, da nicht mit<br />

Sicherheit unterstellt werden kann,<br />

dass eine Alkoholerkrankung stets<br />

selbst verschuldet ist. Hier ist für die<br />

Beurteilung der Schuldfrage das Verhalten<br />

maßgebend, dass vor dem Zeitpunkt<br />

liegt, in dem die als Krankheit<br />

zu bewertende Alkoholabhängigkeit<br />

eingetreten ist. Unstrittig liegt bei<br />

Alkoholkranken jedoch ein Verschulden<br />

immer dann vor, wenn sie nach<br />

durchgeführter Entziehungskur rückfällig<br />

werden. Ferner ist auch bei Alkoholkranken<br />

die Schuldfrage zu bejahen,<br />

wenn sie im alkoholisierten<br />

Zustand mit ihrem Kraftfahrzeug<br />

einen Unfall verursachen.<br />

Tritt eine Arbeitsunfähigkeit infolge<br />

eines missglückten Selbstmordversuches<br />

ein, so gilt diese als nicht verschuldet.<br />

Anzeigepflicht / Beweislast<br />

Gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1 EFZG ist der<br />

Arbeitnehmer verpflichtet, dem Arbeitgeber<br />

seine Arbeitsunfähigkeit und<br />

deren voraussichtliche Dauer unver-<br />

züglich (ohne schuldhaftes Verzögern)<br />

mitzuteilen. Dauert die Arbeitsunfähigkeit<br />

länger als drei Kalendertage, hat<br />

der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung<br />

über das Bestehen der<br />

Arbeitsunfähigkeit sowie deren voraussichtliche<br />

Dauer spätestens an dem<br />

darauffolgenden Arbeitstag vorzulegen.<br />

Ferner ist der Arbeitgeber berechtigt,<br />

die Vorlage der ärztlichen<br />

Bescheinigung auch früher zu verlangen.<br />

Dies kann auf Wunsch auch explizit<br />

im Arbeitsvertrag vereinbart werden.<br />

Der erkrankte Arbeitnehmer hat alle<br />

Einzelheiten seines Fortzahlungsanspruchs<br />

darzutun und dies auch im<br />

Streitfall zu beweisen. Führt ein Arbeitgeber<br />

jedoch an, dass er die Auffassung<br />

vertritt, dass der Arbeitnehmer die<br />

Arbeitsunfähigkeit selbst verschuldet<br />

hat, so trägt er hierfür die Beweislast.<br />

Ähnliches gilt für den Fall, dass der<br />

Arbeitgeber die Richtigkeit einer<br />

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

bezweifelt. Grundsätzlich genießt diese<br />

Bescheinigung einen hohen Beweiswert.<br />

Demzufolge muss bei Vorlage<br />

der Bescheinigung erst einmal davon<br />

ausgegangen werden, dass der Arbeitnehmer<br />

arbeitsunfähig erkrankt ist.<br />

Nur wenn der Arbeitgeber Tatsachen<br />

anführen kann, die seinen Verdacht<br />

objektiv erhärten, dass die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

unbegründet<br />

ist, kann er die (gesetzliche) Krankenkasse<br />

seines Arbeitnehmers zu einer<br />

gutachtlichen Stellungnahme auffordern.<br />

Werden dadurch seine Zweifel<br />

bestätigt, kann er die Entgeltfortzahlung<br />

einstellen.<br />

Anspruchsdauer<br />

Der Anspruch des Arbeitnehmers auf<br />

Entgeltfortzahlung beginnt mit dem<br />

ersten Tag der Erkrankung und dauert<br />

bis zu deren Beendigung, höchstens<br />

jedoch sechs Wochen (42 Kalendertage).<br />

Erkrankt der Arbeitnehmer in den<br />

ersten vier Wochen seiner Beschäftigung<br />

(Wartezeit), so beginnt für ihn<br />

die Entgeltfortzahlung erst mit Ablauf<br />

der Wartezeit. Für jede neue Erkrankung<br />

steht dem Arbeitnehmer ein weiterer<br />

sechswöchiger Fortzahlungsanspruch<br />

zur Verfügung.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

15


16<br />

Beispiel:<br />

Die Helferin erkrankt am 1.1. an einer<br />

Mandelentzündung, am 28.1. kehrt sie<br />

gesund in die Praxis zurück und nimmt<br />

die Arbeit wieder auf. Am 5.2. bricht<br />

sie sich ein Bein. In diesem Fall hat sie<br />

für die Beinfraktur wieder einen Anspruch<br />

auf sechswöchige Lohnfortzahlung<br />

im Krankheitsfall.<br />

Erkrankt der Arbeitnehmer während<br />

einer laufenden Erkrankung an einer<br />

weiteren Krankheit, so löst dies keinen<br />

neuen sechswöchigen Anspruch aus.<br />

Vielmehr steht ihm der noch nicht<br />

ausgeschöpfte Rest der Sechswochenfrist<br />

der Vorerkrankung zur Verfügung.<br />

Beispiel:<br />

Die Helferin erkrankt am 1.1. an einer<br />

Halsentzündung, am 12.1. bricht sie<br />

sich zusätzlich ein Bein, ohne das sie<br />

bisher von ihrer Halsentzündung<br />

genesen ist. In diesem Fall hat sie für<br />

beide Erkrankungen nur insgesamt<br />

einen sechswöchigen Lohnfortzahlungsanspruch,<br />

der mit dem 1.1. beginnt.<br />

Erkrankt der Arbeitnehmer mehrfach<br />

innerhalb eines Zeitraumes von sechs<br />

Monaten an derselben Erkrankung, so<br />

findet eine Berücksichtigung der bereits<br />

gewährten Entgeltfortzahlungszeiträume<br />

statt.<br />

Beispiel:<br />

Die Helferin erkrankt im Januar an<br />

einer Mandelentzündung. Insgesamt<br />

leistet der Arbeitgeber hier vier<br />

Wochen Entgeltfortzahlung. Erkrankt<br />

diese Helferin im März erneut an einer<br />

Mandelentzündung, so hat der Arbeitgeber<br />

lediglich für einen Zweiwochenzeitraum<br />

Entgeltfortzahlung zu leisten.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Eine Anrechnung der Vorerkrankung<br />

scheidet dann aus, wenn seit dem<br />

Beginn der ersten Erkrankung wegen<br />

der gleichen Krankheit 12 Monate verstrichen<br />

sind.<br />

Beispiel:<br />

Die Helferin erkrankt am 1.1. an einer<br />

Mandelentzündung. Sie erkrankt im<br />

weiteren Verlauf des Jahres mehrfach<br />

erneut an einer Mandelentzündung,<br />

ohne dass zwischen den einzelnen Entzündungen<br />

sechs Monate verstrichen<br />

sind. Nachdem sie im Januar des Folgejahres<br />

gesund war, erkrankt sie Anfang<br />

Februar erneut an Mandelentzündung.<br />

Hier hat die Helferin im Februar<br />

wieder einen sechswöchigen Anspruch<br />

auf Lohnfortzahlung, da die 12-<br />

Monats-Grenze überschritten wurde.<br />

Höhe der Entgeltfortzahlung<br />

Bei der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfalle<br />

ist der Arbeitgeber verpflichtet,<br />

das Entgelt fortzuzahlen, das der<br />

Arbeitnehmer in der für ihn maßgebenden<br />

regelmäßigen Arbeitszeit verdient<br />

hätte. Gemeint ist mit dieser<br />

Regelung das Bruttoarbeitsentgelt mit<br />

allen Entgeltbestandteilen, einmaligen<br />

Leistungen, Zulagen und Prämien.<br />

Ausgenommen von dieser Regelung<br />

sind Überstundenentgelte.<br />

Von einem Dritten verschuldete<br />

Arbeitsunfähigkeit<br />

Wurde die Arbeitsunfähigkeit des<br />

Arbeitnehmers durch einen Dritten<br />

verschuldet, zum Beispiel durch einen<br />

Verkehrsunfall, und ist dieser daher<br />

dem Arbeitnehmer zum Schadensersatz<br />

verpflichtet, so umfasst der Scha-<br />

densersatzanspruch auch den Verdienstausfall<br />

des Arbeitnehmers. Allerdings<br />

ist der Arbeitgeber hier nicht<br />

berechtigt, die Entgeltfortzahlung mit<br />

Verweis auf den Schadensersatzanspruch<br />

einzustellen. Gemäß den<br />

Bestimmungen des Entgeltfortzahlungsgesetzes<br />

(§ 6 Abs. 1 EFZG) findet<br />

in diesen Fällen ein gesetzlicher Forderungsübergang<br />

statt. Der Schadensersatzanspruch<br />

wegen des Verdienstausfalles<br />

wird kraft Gesetz auf den<br />

Arbeitgeber übertragen. Dies hat die<br />

Konsequenz, dass der Arbeitgeber<br />

zwar die Entgeltfortzahlung an den<br />

Arbeitnehmer leisten muss, sich die<br />

Zahlung jedoch vom Unfallverursacher<br />

bzw. dessen Versicherung<br />

zurückholen kann.<br />

Kur<br />

Arbeitnehmer haben während einer<br />

Kur immer dann Anspruch auf Fortzahlung<br />

ihres Gehalts, wenn diese von<br />

einem Sozialversicherungsträger bewilligt<br />

worden ist und der Kranke in<br />

einer entsprechenden Einrichtung stationär<br />

behandelt wird.<br />

Michael Behring<br />

Diplom-Betriebswirt (FH),<br />

Abteilungsleiter ZKN<br />

TÜV geprüfter Röntgenschutz<br />

Die Lösung bei Renovierung,Neu- und Umbau<br />

Selbstklebende Röntgenschutztapeten für Wände,Decken,Böden,<br />

Türen,Trennwände.Schnelle,einfache Montage,div.Bleigleichwerte.<br />

KERALIT Veterinärtechnik GmbH (ehemals Dental-Czech)<br />

Brenntenhau 1, D-71106 Magstadt, Tel.: 07159-42848, Fax: 42701


18<br />

GOZ-Urteile,<br />

die den Standpunkt<br />

des GOZ-Ausschusses stützen<br />

GOZ-Nrn. Gericht Urteil vom Aktenzeichen Bemerkungen<br />

Nahtmaterial Amtsgericht Tecklenburg 11.04.1991 11 C 126/90<br />

berechnungsfähig Amtsgericht Aachen 27.12.1996 8 C 271/94 atraumatisches Nahtmaterial<br />

Amtsgericht Essen 12.10.2000 131 C 75/99 atraumatisches Nahtmaterial<br />

Amtsgericht Düsseldorf 21.02.2001 24 C 17380/99 atraumatisches Nahtmaterial<br />

Überschreitung des Amtsgericht Adelsheim 08.11.1990 132/89 – bei divergierenden Brücken<br />

Mittelwertes schlüssig pfeilern<br />

Amtsgericht Backnang<br />

§<br />

06.02.1991<br />

Amtsgericht Kempten 30.04.1992<br />

Verwaltungsgerichtshof 17.09.1992<br />

Baden-Württemberg<br />

Verwaltungsgericht Stuttgart 06.11.1992<br />

Bundesverwaltungsgericht 17.02.1994<br />

Amtsgericht Düsseldorf 30.08.1994<br />

5 C 774/90<br />

31 C 1723/91<br />

4 S 2084/91<br />

15 K 580/92<br />

2 C 12.93<br />

39 C 3693/94<br />

– bei Schmelz-Ätz-Technik<br />

– bei Präparation einer<br />

Verblendkrone<br />

– bei Präparation von<br />

galvanokeramischen Inlays<br />

– einer Verblendkrone<br />

– neben patientenbezogenen<br />

sind auch verfahrensbezogene<br />

Begründungen<br />

möglich<br />

– bei Säure-Ätz-Technik<br />

– bei Besonderheiten des<br />

angewandten Verfahrens<br />

– Verblendkronen<br />

– GOZ enthält keine Beschränkung<br />

auf patientenbezogene<br />

Umstände<br />

– verfahrensbezogene Begründung<br />

möglich<br />

Amtsgericht Schöneberg 11.06.2001 109 C 161/00 – bei Präparation einer keramischen<br />

Stufe<br />

BEL findet bei privaten Amtsgericht Dortmund 25.06.1991 125 C 625/91<br />

Leistungen keine Anwendung Amtsgericht Hanau 12.11.1993 33 C 546/93 – 13<br />

Amtsgericht Mannheim 01.06.1994 7 C 1142/94 (40)<br />

Amtsgericht Nürnberg 14.10.1994 31 C 3271/94<br />

Amtsgericht Eschweiler 24.02.1995 18 C 561/93<br />

Amtsgericht Frankfurt/Main 27.10.1995 31 C 1221/93 – 10<br />

Amtsgericht Dortmund 20.02.1996 108 C 877/95<br />

Oberlandesgericht Düsseldorf 07.05.1996 4 U 43/95<br />

Oberlandesgericht Stuttgart 13.05.1996 7 U 40/95<br />

Amtsgericht Ludwigshafen<br />

am Rhein<br />

29.05.1996 2 h C 242/95<br />

Landgericht Köln 09.10.1996 25 S 14/96<br />

Amtsgericht Dortmund 29.01.1997 117 C 10928/96<br />

Amtsgericht Kiel 05.06.1997 118 C 197/95<br />

Amtsgericht Ottweiler 30.01.1998 16 C 198/96<br />

Landgericht Frankfurt/Main 16.07.1998 2/24 S 394/97<br />

Landgericht Stuttgart 19.11.1998 6 S 48/98<br />

Landgericht Mannheim 21.01.1999 10-S-72/98<br />

Amtsgericht Jever 15.04.1999 5 C 347/98<br />

Landgericht Itzehoe 24.06.1999 4 S 5/98<br />

Landgericht Bielefeld 29.09.1999 21 S 64/99<br />

Oberlandesgericht Celle 10.01.2000 1 U 100/98<br />

Amtsgericht Hamburg 29.06.2000 20b C 2091/96<br />

Amtsgericht Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler<br />

02.08.2000 3 C 2/97<br />

Landgericht Dresden 01.12.2000 15-S-0334/98<br />

Amtsgericht Schöneberg 11.06.2001 109 C 161/00<br />

Amtsgericht Marburg 09.07.2001 10 C 1636/99 (81)<br />

Landgericht Memmingen 16.08.2001 3 O 1179/99<br />

Amtsgericht Westerburg 27.09.2001 23 C 1605/99<br />

Amtsgericht Kiel 04.09.2002 113 C 297/97<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02


GOZ-Nrn. Gericht Urteil vom Aktenzeichen Bemerkungen<br />

Analogberechnung nach Amtsgericht Fürth 17.02.1999 330 C 473/98<br />

§ 6 Abs. 2 GOZ bei Dentin- Amtsgericht Wittlich 26.08.1999 4 C 508/97<br />

adhäsiv-verankerten Amtsgericht Erlangen 09.11.1999 2 C 1049/98<br />

Kompositrekonstruktionen Amtsgericht Hamburg- 11.11.1999 644 C 457/98<br />

Harburg<br />

Verwaltungsgericht Stuttgart 11.11.1999 17 K 7337/97<br />

Amtsgericht Bremen 11.02.2000 16 C 0096/99<br />

Verwaltungsgericht Minden 16.02.2000 4 K 124/99<br />

Amtsgericht Bayreuth 16.05.2000 9 C 584/99<br />

Amtsgericht Schwetzingen 23.05.2000 1 C 448/99<br />

Amtsgericht Erlangen 09.08.2000 1 C 2158/99<br />

Amtsgericht Mainz 31.08.2000 86 C 66/00<br />

Amtsgericht Hannover 08.12.2000 559 C 5422/00<br />

Amtsgericht Burgwedel 21.02.2002 73 C 17/01<br />

Amtsgericht Burgwedel 21.02.2002 73 C 45/01<br />

203 mehrfach berechenbar Amtsgericht Fürth 17.02.1999 330 C 473/98<br />

203: Besondere Maßnahmen beim<br />

Präparieren oder Füllen von<br />

Kavitäten Kieferh./Front<br />

241 wiederholte Berechenbarkeit Oberlandesgericht Düsseldorf 21.12.2000 8 U 4/99 – wenn die endgültige Wurzel-<br />

241: Aufbereitung eines Wurzel- kanalaufbereitung aus medikanals<br />

zinischen Gründen nicht in<br />

einer Sitzung möglich ist<br />

517 außerhalb prothetischer Amtsgericht Düsseldorf 20.08.1993 20 C 6491/93 – aus medizinischen Gründen<br />

Behandlung berechenbar<br />

517: Anatomische Abformung des<br />

Kiefers mit individuellem Löffel<br />

bei ungünstigen Zahnbogen<br />

und Kieferformen und/oder tief<br />

ansetzenden Bändern oder<br />

spezielle Abformung zur<br />

Remontage, je Kiefer<br />

619 nicht nur im Zusammen- Amtsgericht Burgwedel 21.02.2002 73 C 17/01<br />

hang mit kieferorthopädischen<br />

Behandlungen berechnungsfähig<br />

619: Beratendes und belehrendes<br />

Gespräch mit Anweisungen zur<br />

Beseitigung von schädlichen<br />

Gewohnheiten und Dysfunktionen<br />

Analoge Berechnung von Amtsgericht Düsseldorf 30.08.1994 39 C 3693/94<br />

professionellen Zahnreini- Amtsgericht Jever 15.04.1999 5 C 347/98<br />

gungsmaßnahmen ist Amtsgericht Hamburg 29.06.2000 20b C 2091/96<br />

nicht zu beanstanden Amtsgericht Flensburg 16.03.2001 66 C 164/00<br />

Bei Funktionsanalyse ist nicht Landgericht Köln 22.05.1996 25 O 242/93<br />

in jedem Fall die Erstellung Landgericht Frankfurt/Main 16.07.1998 2/24 S 394/97<br />

eines Funktionsstatus Landgericht Stuttgart 19.11.1998 6 S 48/98<br />

nach Nr. 800 erforderlich Amtsgericht Essen 12.10.2000 131 C 75/99<br />

800: Befunderhebung des stomatognathen<br />

Systems nach vorgeschriebenem<br />

Formblatt<br />

Implantatbohrer berechenbar Amtsgericht Hamburg 18.01.1995 12 C 1281/94<br />

Landgericht Hamburg 18.08.1995 302 S 47/95<br />

Amtsgericht Kiel 05.06.1997 118 C 197/95<br />

Landgericht Dresden 06.05.1999 11-O-7277/97<br />

Lagerhaltungs- und Beschaf- Amtsgerichts Mannheim 01.06.1994 7 C 1142/94 (40) – 25% noch angemessen<br />

fungskosten für Implantate, Oberlandesgericht Celle 10.01.2000 1 U 100/98 – 17-20% nachvollziehbar<br />

Instrumente und Werkzeuge<br />

sind berechnungsfähige Kosten<br />

3 GOÄ neben 001 GOZ Oberlandesgericht Düsseldorf 21.12.2000 8 U 4/99 – Einschränkung erstreckt sich<br />

3 GOÄ: Eingehende, das gewöhnliche nur auf Untersuchungsleis-<br />

Maß übersteigende Beratung – tungen der GOÄ und befaßt<br />

auch mittels Fernsprecher sich nicht mit Leistungen,<br />

001 GOZ: Eingehende Untersuchung die auf der Grundlage der<br />

zur Feststellung von Zahn-, GOZ erbracht werden<br />

Mund- und Kiefererkrankungen<br />

einschließlich Erhebung des<br />

Parodontal befundes sowie Aufzeichnung<br />

des Befundes<br />

Wird fortgesetzt…<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

19


Dr. Joachim Wömpner, Vollkaskomentalität kann sich heute kein<br />

Vizepräsident der ZKN. moderner Staat mehr leisten – auch die<br />

Bundesrepublik nicht. Statt dem Bürger -<br />

und vor allem dem Wähler - die Wahrheit zu sagen, gaukelt<br />

man ihm vor, er könne als Patient innerhalb budgetierter<br />

Honorarbedingungen unbudgetierte Leistungen von seinem<br />

Arzt erhalten. Man beschneidet und diskreditiert die sog.<br />

Leistungserbringer und hier insbesondere Ärzte und Zahnärzte.<br />

Man wirft ihnen Abrechnungsbetrug vor und verschweigt<br />

dabei, dass es die Ärzte und Zahnärzte sind, die<br />

betrogen werden. Die Krankenkassen zahlen mit befreiender<br />

Wirkung an die K(Z)Ven und diese sind verpflichtet, nach<br />

unterschiedlichen Schlüsseln die Gelder zu verteilen und die<br />

„Leistungserbringer“ möglichst ruhig zu stellen. Das gleiche<br />

geschieht in ähnlicher Form im Bereich der Beihilfen. Teilzeitjobs<br />

mit vollem Beihilfeanspruch !! Irgendwie muss der<br />

Topf doch leer werden.<br />

Hierbei erscheint die Gruppe der ca. 70 000 Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzten vergleichsweise klein und ungefährlich, so<br />

dass sich die Politik jeder Couleur ohne erkennbares Risiko<br />

auf diese Gruppe stürzt, da hier mit den geringsten Wählerverlusten<br />

gerechnet wird und über die Neidschiene ein<br />

hoher Aufmerksamkeitsgrad erreicht wird. Wie schon oben<br />

erwähnt: Nahezu jeder Wahlbürger hat Angst um seine<br />

Gesundheit, und dann gibt es da eine Gruppe, die sich mit<br />

dieser Angst über Gebühr die Taschen vollstopft. Und so ist<br />

es möglich und in den Augen (zu) vieler Bürger auch richtig,<br />

dass der Staat wie in keinem anderen Bereich die Preise so<br />

rigoros über eine solange Zeit „eingefroren“ hat.<br />

Die GOZ ist seit nunmehr 14 Jahren mit unveränderten<br />

Gebühren in Kraft.<br />

Dem Versuch eines Kollegen, vor dem Bundesverfassungsgericht<br />

die längst überfällige Anpassung einzuklagen, begeg-<br />

20<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Vollkaskomentalität ist out<br />

Der Gesetzgeber beabsichtigt, für das Jahr 2003 den Beitragssatz<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung von 19,1 %<br />

auf 19,5 % zu erhöhen. Gleichzeitig soll die monatliche Beitragsbemessungsgrenze<br />

von € 4.500,- auf € 5.1000,- angehoben<br />

werden.<br />

Das Altersversorgungswerk ist gemäß der Satzung verpflichtet,<br />

diese Veränderung auch auf die Beiträge der Mitglieder<br />

zum Altersversorgungswerk anzuwenden.<br />

Sollte die Gesetzesvorlage beschlossen werden, erhöht sich<br />

der Regelbeitrag zum Altersversorgungswerk von monatlich<br />

€ 860,- auf € 995,-, also um € 113,- pro Monat.<br />

Für die Mitglieder des Altersversorgungswerkes wirkt sich<br />

diese Veränderung des Beitrages unter Berücksichtigung des<br />

Gekonnter Umgang mit der GOZ ist gefragt<br />

net man mit dem Hinweis darauf, dass die Zahnärzte hinsichtlich<br />

ihres Liquidationsverhaltens den Spielraum, den die<br />

GOZ ihnen einräumet, nicht ausschöpfen und deshalb eine<br />

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes nicht notwendig<br />

sei.<br />

Wer Tag für Tag die selbstherrlichen Kommentare der Beihilfestellen<br />

liest, wer erlebt, wie systematisch Misstrauen von<br />

Erstattungsstellen in das Arzt-Patientenverhältnis gesät<br />

wird, wer erlebt, mit welchen repressiven Maßnahmen Patienten,<br />

die sich auf die Seite ihrer Ärzte stellen, von ihren<br />

Kostenträgern bedacht werden, wer erlebt, welch irrwitzige<br />

Anforderungen an Begründungen gestellt werden, um die<br />

Überschreitung des 2,3–fachen Satzes zu erläutern, den<br />

wundert es überhaupt nicht, dass sich Ärzte und Zahnärzte<br />

hinsichtlich der Steigerungssätze so verhalten wie sie es<br />

derzeit tun.<br />

Wer aber aus Gesprächen weiß, unter welcher wirtschaftlichen<br />

Anspannung die Mehrheit der Zahnarztpraxen steht,<br />

muss besorgt sein, dass die Möglichkeiten der GOZ so<br />

ungenügend genutzt werden.<br />

Bedenken Sie, dass die GOZ seit 1988 eingefroren ist.<br />

In dieser Zeit stiegen die Diäten um ca. 40 %, die Lebenshaltungskosten<br />

um ca. 35 %, und der Bierpreis auf dem Münchener<br />

Oktoberfest um ca. 80% (GOZ Info S-H).<br />

Die <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen will mit dem Seminar<br />

am 11.01.2003 im ZFN, Zeißstraße 11a, 30519 Hannover die<br />

bestehenden Gestaltungsspielräume, die die GOZ bietet,<br />

aufzeigen.<br />

Machen auch Sie die GOZ zur Chefsache !!!<br />

Dr. Joachim Wömpner<br />

Vizepräsident der ZKN<br />

Voraussichtliche Beiträge zum Altersversorgungswerk ab 01.01.2003<br />

jeweiligen Alters des Mitgliedes, seinem Geschlecht und seinem<br />

Familienstand entsprechend erhöhend auf die Rentenanwartschaft<br />

aus.<br />

Bei einem männlichen verheirateten Mitglied, das 35 Jahre<br />

als ist, und ein Rentenbeginnalter von 63 Jahren hat, würde<br />

sich die Beitragsveränderung mit € 182,- auf die Rentenanwartschaft<br />

auswirken.<br />

Mitglieder, deren Einkommen unter der Beitragsbemessungsgrenze<br />

liegt, die voraussichtlich € 5.100,- pro Monat<br />

bzw. € 61.200,- pro Jahr beträgt, können gemäß der Alterssicherungsordnung<br />

eine entsprechende Beitragsbegrenzung<br />

beantragen.<br />

AVW/ZKN


Erhebungen zur Häufigkeit<br />

des Auftretens<br />

von Zahnbetterkrankungen<br />

in Deutschland<br />

belegen, dass je nach<br />

Altersklasse nur zwischen<br />

17 und 22% der<br />

Untersuchten gesunde,<br />

entzündungsfreie Ver-<br />

Prof. Dr. Rainer Mausberghältnisse<br />

aufweisen<br />

(Reich, 1999). Vor allem<br />

bei Erwachsenen ist<br />

daher auch zukünftig<br />

mit einem gehäuften<br />

Auftreten von Erkrankungen<br />

des Zahnhalteapparates<br />

zu rechnen<br />

(Abb. 1).<br />

Eine Parodontitis ist<br />

durch den Verlust an<br />

Prof. Dr. Thomas Attin<br />

Knochen gekennzeichnet<br />

und ist im Alter<br />

die häufigste Ursache für Zahnverlust.<br />

In den überwiegenden Fällen geht<br />

einer Parodontitis eine Entzündung<br />

der Gingiva (Gingivitis) voraus (Abb.2).<br />

Es ist zur Zeit aber nicht geklärt, ob<br />

eine Parodontitis durch Vermeidung<br />

22<br />

Prophylaxe mit antibakteriellen<br />

Mundspüllösungen<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

einer Gingivitis ebenfalls grundsätzlich<br />

verhindert werden kann (Sheiham,<br />

2000). Eine Gingivitis kann bei Vorhandensein<br />

bestimmter Virulenzfaktoren<br />

in eine Parodontitis übergehen.<br />

Mögliche Risikofaktoren für eine Parodontitis<br />

können z.B. Diabetes mellitus,<br />

Tabakrauchen, emotionaler Stress,<br />

Granulozytendysfunktionen, überschießende<br />

Entzündungsreaktionen<br />

sowie spezifische Wirt-Parasiten-<br />

Interaktionen darstellen (s. Neue Klassifizierung<br />

der Parodontalerkrankungen,<br />

2000).<br />

Zur Zeit sind aber noch nicht alle Risikofaktoren<br />

hinreichend erfasst bzw.<br />

kausal therapierbar, so dass es weiterhin<br />

ratsam erscheint, das Auftreten<br />

einer Gingivitis grundsätzlich zu vermeiden<br />

und Mundhygienemaßnahmen<br />

gegebenenfalls mit antibakteriellen<br />

Substanzen zu unterstützen.<br />

Parallel zum Rückgang der Karies in<br />

den meisten Industrieländern (O´Mullane,<br />

1998) konnte bereits seit einigen<br />

Jahren vor allem bei Kindern und<br />

Jugendlichen eine Polarisierung des<br />

Kariesbefalls beobachtet werden<br />

(Marthaler, 1975; Pieper, 1998). Dies<br />

bedeutet, dass einer großen Anzahl<br />

an Personen (ca. 80%) mit keinen oder<br />

nur gering ausgeprägten Läsionen eine<br />

kleine Gruppe von Patienten mit hohem<br />

Kariesbefall gegenübersteht. Speziell<br />

für diese Patientengruppe scheinen<br />

intensivere Prophylaxebemühungen<br />

notwendig, um das Auftreten neuer,<br />

kariöser Läsionen zu verhindern. Dazu<br />

zählen neben Maßnahmen zur Ernährungslenkung,<br />

der Fissurenversiegelung<br />

(bei Kindern und Jugendlichen),<br />

der Anwendung von Fluoriden zur<br />

Verbesserung der Balance zwischen<br />

De- und Remineralisation auch antibakterielle<br />

Therapien zur Reduzierung<br />

kariesaktiver Mikroorganismen in der<br />

Mundhöhle.<br />

Warum ist eine chemische Plaquekontrolle<br />

sinnvoll?<br />

Für die Entstehung und den Verlauf<br />

von Erkrankungen des Zahnhalteappa-<br />

Abb. 1:<br />

Prävalenz der maximalen CPI-<br />

Werte in der Bundesrepublik<br />

Deutschland bei verschiedenen<br />

Altersgruppen (nach Reich, 1999).<br />

CPI = Community Periodontal<br />

Index.<br />

CPI-Grade:<br />

0 = keine Krankheitssymptome<br />

1 = Blutung bei Sondierung<br />

2 = Blutung bei Sondierung,<br />

Vorliegen von supra- und<br />

subgingivalem Zahnstein<br />

3 = Sondierungstiefe 4-5 mm<br />

4 = Sodierungstiefe über 6 mm


Abb. 2:<br />

Patient mit ausgeprägter Gingivitis aufgrund mangelhafter<br />

Mundhygiene unter kieferorthopädischer Therapie.<br />

rates sind primär die Mikroorganismen<br />

in der Zahnplaque und im Biofilm verantwortlich.<br />

Die Stoffwechselprodukte<br />

und Toxine der Bakterien der Plaque<br />

bewirken eine lokale Entzündungsreaktion,<br />

deren augenscheinlichstes<br />

Zeichen die erhöhte Blutungstendenz<br />

des betroffenen Gewebes ist; systemische<br />

Faktoren, vor allem hormonelle<br />

Einflüsse wie z. B. Schwangerschaft,<br />

können die Gingivits modifizieren.<br />

Erfolgreiche mechanische Mundhygiene<br />

erfordert die regelmäßige Anwendung<br />

von Zahnbürste, Zahnseide bzw. Interdentalraumbürsten<br />

(Marthaler, 1978).<br />

Leider belegen aktuelle Daten zu<br />

Mundhygienegewohnheiten, dass<br />

der Stellenwert der mechanischen<br />

Plaquebeseitigung selbst in fortschrittlichen<br />

Ländern nicht ausreichend<br />

ist. So bürsten sich nur ca.<br />

50% der Deutschen zweimal pro<br />

Tag die Zähne, wobei die Putzzeit<br />

durchschnittlich nur 37 Sekunden<br />

beträgt. Regelmäßige Interdentalraumhygiene<br />

durch Zahnseide wird<br />

nur von ca. 20 % der Bevölkerung<br />

betrieben. Diese Daten geben<br />

Anlass für Überlegungen, ob ein<br />

zusätzlicher Bedarf vorliegt, die<br />

mechanische Mundhygiene durch<br />

chemische Mittel zu unterstützen.<br />

Anforderungen an Wirkstoffe<br />

zur Bekämpfung von Zahnplaque<br />

In den letzten Jahrzehnten sind<br />

verschiedene Wirkstoffe neu entwickelt<br />

worden, die eine bakterienhemmende<br />

Wirkung besitzen und<br />

somit zur Prophylaxe von Erkrankungen<br />

des Zahnhalteapparates<br />

eingesetzt werden können (Tab. 1,<br />

Abb. 3). Diese Therapeutika<br />

können als Zusätze<br />

in Zahnpasten oder<br />

Mundspüllösungen vorliegen<br />

und müssen verschiedeneAnforderungen<br />

erfüllen (van der<br />

Ouderaa, 1991). So sollen<br />

sie toxikologisch<br />

unbedenklich sein, über<br />

eine hohe Substantivität<br />

verfügen und keine<br />

lokalen sowie systemischen<br />

Nebenwirkungen<br />

hervorrufen. Vor allem<br />

die Substantivität, d.h. das Vermögen<br />

der Wirksubstanz am Einsatzort über<br />

längere Zeit verfügbar zu sein, ist aber<br />

bei den meisten Präparaten unzureichend.<br />

Ein erfolgreicher Einsatz<br />

plaquehemmender Präparate sowie<br />

von Anti-Plaque-Substanzen erfordert,<br />

dass diese in ausreichend hoher Konzentration<br />

und in ausreichender Dauer<br />

am Wirkort verfügbar sind. Es gilt zu<br />

bedenken, dass Mundspüllösungen bei<br />

3mal täglicher Anwendung nur eine<br />

direkte Kontaktzeit zur Plaque von ca.<br />

3 min aufweisen.<br />

Durch den Speichel kommt es dann<br />

nachfolgend zu einer Elimination aus<br />

der Mundhöhle. Allerdings kann durch<br />

Anlagerung an orale Strukturen und<br />

die langsame Freisetzung der aktiven<br />

Substanzen die Wirkdauer deutlich<br />

verlängert werden (Schiffner, 1998).<br />

Die Therapeutika sollen ferner eine<br />

hohe Penetrationsfähigkeit besitzen<br />

und somit gut in die Plaque eindringen<br />

können. Dabei darf ihre Anwendung<br />

nicht zu Resistenzbildungen der<br />

Mikroorganismen führen oder allergische<br />

Reaktionen auslösen. Ferner ist<br />

ihre Selektivität, d.h. die Fähigkeit bestimmte<br />

orale Mikroorganismen zu<br />

beeinflussen, von Bedeutung. Natürlich<br />

sollen die verwendeten Substanzen<br />

auch keine Geschmacksstörungen<br />

oder Verfärbungen der Mundschleimhäute,<br />

Zunge oder Zahnoberflächen<br />

hervorrufen. Letztlich soll ihr Geschmack<br />

für den Anwender angenehm<br />

sein und ein Frischegefühl vermitteln.<br />

Name Hersteller Wirkstoff Alkohol<br />

Plax Colgate Triclosan, Natriumfluorid ja<br />

Listerine Pfizer Thymol, Eukalyptol, ja<br />

ConsumerHealthcare Methylsalicylat<br />

Chlorhexamed GlaxoSmithKline Chlorhexidindigluconat ja<br />

Odol Med 3 GlaxoSmithKline Cetylpyridiniumchlorid, ja<br />

Anti-bakteriell Natriumfluorid<br />

Hexoral Pfizer<br />

CosumerHealthcare<br />

Hexetidin ja<br />

Chlorhexamed-<br />

Fluid<br />

GlaxoSmithKline Chlorhexidindigluconat ja<br />

Periogard Colgate Chlorhexidindigluconat ja<br />

ORI-HEX<br />

Chlorhexidin<br />

Oridima Chlorhexidindigluconat nein<br />

Nur 1 Tropfen<br />

Chlorhexidin<br />

One Drop Only Chlorhexidindigluconat nein<br />

PAROEX Butler GUM Chlorhexidindigluconat nein<br />

meridol<br />

Mundspül-Lösung<br />

GABA Aminfluorid, Zinnfluorid nein<br />

elmex Kariesschutz GABA<br />

Zahnspülung<br />

Aminfluorid, Zinnfuorid nein<br />

Tab 1:<br />

Übersicht über antibakterielle Mundspüllösungen. Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit der auf dem deutschen Markt befindlichen Produkte.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

23


24<br />

Abb. 3:<br />

Verschiedene, alkoholfreie Mundspüllösungen zur antibakteriellen<br />

Therapie.<br />

Antibakterielle Substanzen zur<br />

Karies- und Gingivitisprophylaxe<br />

Chlorhexidindigluconat (CHX)<br />

Seit vielen Jahren ist die Anti-Plaque-<br />

Wirksamkeit von Chlorhexidindigluconat<br />

(CHX) bekannt Cianco, 1992,<br />

Axelsson, 1993). Unter den bisher entwickelten<br />

Antiplaquewirkstoffen hat<br />

CHX die größte Effizienz und gilt als<br />

„Gold-Standard“, an dem neue Präparate<br />

i.d.R. gemessen werden (Jones,<br />

1997). CHX-Präparate sind Arzneimittel,<br />

die über eine gute bakterizide<br />

sowie bakteriostatische Wirkung verfügen.<br />

Spüllösungen mit CHX werden<br />

heute häufig ohne Alkoholzusatz<br />

angeboten. Vor allem in höheren Konzentrationen<br />

(0,2%) zeigt CHX eine<br />

sog. Anti-Plaque-Wirksamkeit, womit<br />

diese Präparate als gingivitisreduzierend<br />

und karieshemmend eingestuft<br />

werden. Präparate mit geringerer Konzentration<br />

(z.B. 0,06%) verfügen nur<br />

über eine plaquereduzierende Wirksamkeit<br />

und sind daher nur bedingt<br />

tauglich, eine Reduktion von Gingivitis/Karies<br />

herbeizuführen (Lang und<br />

Newmann, 1997). Im Lack Cervitec<br />

liegt 1% CHX mit zusätzlich 1% Thymol<br />

zur Behandlung und Prävention<br />

(initialer) Wurzelkariesläsionen bzw.<br />

zur Prävention der Schmelz- und Fissurenkaries<br />

vor (Emilson et al., 1993).<br />

CHX besitzt eine hohe Substantivität.<br />

CHX wird elektrostatisch an die negativ<br />

geladene Oberflächen von Zähnen,<br />

Gingiva und Mukosa sowie Plaque<br />

adsorbiert und steht als Reservoir für<br />

einen „slow release“ zur Verfügung<br />

(Cummings und Creeth, 1992). Durch<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

seine starke Affinität zu<br />

Anionen ist CHX zudem<br />

befähigt, Bindungsstellen<br />

der oralen Mikroorganismen<br />

an den Zähnen<br />

zu blockieren.<br />

Zudem führt CHX zu<br />

einer Zerstörung der<br />

Permeabilitätsfunktion<br />

der Zellwände, wodurch<br />

der Zutritt der<br />

Substanz in das Zellinnere<br />

ermöglicht wird. Es<br />

kommt dann aufgrund<br />

des Verlustes des osmotischen<br />

Gleichgewichts<br />

zur Präzipitation des Zytoplasmas. CHX<br />

ist ferner befähigt, membrangebundene<br />

ATPasen zu inhibieren und in den<br />

Glukosestoffwechsel von Zellen einzugreifen<br />

(Davies, 1973). Eine langdauernde<br />

Anwendung in Form einer CHX-<br />

Spüllösung ist aufgrund des Auftretens<br />

lokaler Nebenwirkungen nur in<br />

Ausnahmefällen indiziert. Als lokale<br />

Nebenwirkungen können bei der<br />

Langzeitanwendung reversible Verfärbungen<br />

auf Zunge und Zähnen bzw.<br />

Zahnfüllungen (Abb. 4), Geschmacksirritationen,<br />

Schleimhauterosionen, Verhornungsanomalien<br />

der Schleimhaut<br />

und eine verstärkte Bildung von Zahnstein<br />

beobachtet werden (Bernimoulin<br />

und Deschner, 1995; Flötra et al.,<br />

1971). Höher konzentrierte Präparate<br />

sollten daher nur kurzfristig (bis zu<br />

sechs Wochen) eingesetzt werden.<br />

Verschiedene Studien konnten nachweisen,<br />

dass Chlorhexidin zu einer ca.<br />

45%igen Reduktion von Gingivitiden<br />

beitragen kann (Cianco,<br />

1992).<br />

Da Chlorhexidin gut<br />

wirksam gegen Mutans<br />

Streptokokken ist, hat<br />

es sich auch als<br />

Substanz zur Kariesreduktion<br />

bewährt. In der<br />

Primär-Primär-Prophylaxe<br />

kann CHX eingesetzt<br />

werden, um<br />

eine Reduktion von<br />

Mutans Streptokokken<br />

bei den Eltern eines<br />

Kindes herbeizuführen.<br />

Dadurch wir der Möglichkeit<br />

einer Übertragung<br />

von karies-<br />

pathogenen Mutans Streptokokken<br />

von den Eltern auf das Kind entgegengewirkt.<br />

Dies ist in so weit günstig, als<br />

gezeigt werden konnte, dass eine<br />

frühe Kolonisation von Mutans Strepto-kokken<br />

bei Kindern mit einer später<br />

erhöhten Karieswahrscheinlichkeit<br />

korreliert (Köhler und Andréen, 1994).<br />

In Tabelle 2 sind die Ergebnisse verschiedener<br />

Studien zusammengefasst,<br />

bei denen CHX zur Kariesreduktion<br />

bzw. Reduktion von Mutans Streptokokken<br />

eingesetzt wurde. Bei Anwendung<br />

von CHX-Präparaten muss<br />

bedacht werden, dass CHX und die<br />

meisten am Markt befindlichen Zahnpasten<br />

interagieren können und es<br />

dabei zu einer Inaktivierung des CHX<br />

kommt. Dies gilt für alle Zahnpasten,<br />

die Natriumlaurylsulfat in Konzentrationen<br />

bis 2% als Schäumerzusatz<br />

verwenden. Bei Kontakt von CHX mit<br />

anionischen Molekülen tritt Präzipitation<br />

der Reaktionspartner zu schwer<br />

löslichen Verbindungen ein und führt<br />

zur Inaktivierung des CHX.<br />

Bei Gebrauch anionischer, tensidhaltiger<br />

Zahnpasten sollte daher eine<br />

Wartezeit zwischen 30 Minuten und<br />

zwei Stunden bis zur CHX-Spülung<br />

(vice versa) eingehalten werden<br />

(Barkvoll et. al.,1989). Spülungen mit<br />

CHX können unmittelbar vor oder<br />

nach der Anwendung von Zahnpasten<br />

mit Aminfluoriden oder ausschließlich<br />

nichtionischen Netzmitteln erfolgen.<br />

Hierbei wird die Wirkung des CHX<br />

nicht beeinflusst (Schröder, 2000).<br />

Abb. 4:<br />

Zahnverfärbung nach sechswöchiger Anwendung eines Chlorhexidin<br />

haltigen Präparates. Die Bildung der oberflächlichen Ablagerungen<br />

werden, wie in diesem Fall, durch raue Zahn- oder<br />

Füllungsoberflächen, begünstigt. Oberflächen. Durch eine Zahnbzw.<br />

Füllungspolitur können diese Verfärbungen wieder<br />

rückstandslos entfernt werden.


Erstautor Anwendungsart Kariesreduktion Bakterienreduktion nach<br />

Absetzen der Therapie<br />

Lindquist (1989) 1% Gel, 3x 5 min in 2 d<br />

alle 3 Mo in Praxis<br />

60%<br />

Zickert (1982) 1% Gel in Schiene 5 min/d<br />

für 14d alle 4 Mo, zuhause<br />

68%<br />

Emilson (1981) 1% Gel, 5 min/d Einbürsten<br />

für 14d, zuhause für 12-16 Wochen<br />

Petersson (1991) 1% Lack, 2x in 2d Praxis für 12 Wochen<br />

Schaeken (1991) 40% Lack, 1x in 3 Monaten<br />

in Praxis für >36 Wochen<br />

Persson (1991) 0,12 Spüllösung, täglich nach 6 Wochen:<br />

kein Effekt mehr<br />

nachweisbar<br />

Tab. 2: Auswahl von Studien mit Aussagen zur kariesreduzierenden Wirkung und Bakterienhemmung (S. mutans) durch Anwendung von<br />

Chlorhexidindiglukonat-Präparaten<br />

Fluoride<br />

Auch bestimmte Fluoridverbindungen<br />

verfügen über eine antimikrobielle<br />

Wirkung auf Plaquebakterien. Dabei<br />

handelt es sich vor allem um Fluoridverbindungen,<br />

bei denen das Fluorid<br />

an Metallionen gebunden ist (z.B.<br />

Zinnfluorid). Die antibakterielle Eigenschaft<br />

wird dabei dem Metallkation<br />

zugeschrieben, das eine bakterizide<br />

Wirkung auf Plaquebakterien ausübt.<br />

Ein weit verbreitetes, wissenschaftlich<br />

gut dokumentiertes Präparat mit Zinnfluorid<br />

als Inhaltsstoff ist Meridol®<br />

(Attin et al., 1995; Bánóczy et al., 1989;<br />

Brecx et al., 1990). Dieses Produkt wird<br />

sowohl als Zahnpasta als auch in Form<br />

einer Mundspüllösung vertrieben.<br />

Neben Zinnfluorid enthalten die Meridol®-Präparate<br />

noch das Aminfluorid<br />

Olaflur, dessen organische Gruppen für<br />

die gute Substantivität dieser Fluoridverbindung<br />

verantwortlich sind. Auch<br />

in alkoholfreien Formulierungen weist<br />

die Kombination Zinnfluorid/Aminfluorid<br />

eine hohe antibakterielle Aktivität<br />

auf (Arweiler, 2001). Die kariesprophylaktische<br />

Wirkung von Aminfluoriden<br />

konnte in zahlreichen Studien unterstrichen<br />

werden (Mühlemann, 1967;<br />

Ueberschär und Günay, 1991; Nemes<br />

et al., 1992; Guggenheim et al., 1997).<br />

In Meridol® Mundspüllösung und<br />

Zahnpasta ist das Zinnfluorid, das<br />

selbst über eine geringe Substantivität<br />

verfügt, mit dem Aminfluorid komplexiert.<br />

Dies hat zur Folge, dass auch die<br />

Substantivität des Zinnfluorids erhöht<br />

ist. Auch bei länger dauernder Anwendung<br />

werden bei Präparaten mit der<br />

Wirkstoffkombination Zinnfluorid/<br />

Aminfluorid selten Nebenwirkungen<br />

beobachtet, abgesehen von gelegentlich<br />

auftretenden reversiblen, oberflächlichen<br />

Zahnverfärbungen.<br />

Antibakterielle Substanzen zur Gingivitisprophylaxe<br />

Polyvidonjod (PVP-Jod)<br />

Polyvi(nylpyrroli)don-Jod (Betaisodona“),<br />

kurz auch Polividon-Jod (PVP-I)<br />

genannt, ist ein Komplex, bestehend<br />

aus Poly-1-vinyl-2-pyrrolidon (PVP)<br />

und Jod (I2). PVP dient als Trägersubstanz<br />

für das Jod und ist gut wasserlöslich.<br />

Das sonst nur schwer wasserlösliche<br />

Jod wird reversibel an PVP<br />

gebunden, liegt also nicht als „freies“<br />

sondern als „verfügbares“ Jod vor.<br />

Durch eine Gleichgewichtsreaktion<br />

wird verbrauchtes freies Jod ständig<br />

ersetzt, wodurch die über Stunden<br />

anhaltende Wirkung erklärt werden<br />

kann. Eine sehr kleine, aber konstante<br />

Menge freien molekularen Jods be-<br />

findet sich in Lösung und ist für die<br />

mikrozide Wirkung verantwortlich.<br />

PVP ist ein atoxisches, synthetisches<br />

Polymer ohne Antigeneigenschaften<br />

(Dethlefsen, 1986). Es hat eine hohe<br />

Affinität zu organischen Geweben und<br />

ist wirksam gegenüber grampositiven<br />

und gramnegativen Keimen sowie<br />

gegenüber Pilzen und einigen Viren.<br />

In klinischen Studien wurden nach<br />

Anwendung von Betaisodona keine<br />

pathologischen Veränderungen der<br />

Schilddrüsenfunktion festgestellt.<br />

Diese sind jedoch in einigen seltenen<br />

Fällen dokumentiert. PVP-Jod als Antiseptikum<br />

wird zur Behandlung unspezifischer<br />

Gingivitiden und Parodontitiden,<br />

bei Candidiasis/Soor sowie bei<br />

Tumorpatienten nach Chemotherapie<br />

empfohlen (Dethlefsen, 1986). In<br />

Japan wird PVP-Jod wegen vergleichbarer<br />

antiseptischer Wirksamkeit und<br />

fehlendem allergenen Potential als<br />

Ersatz für das dort verbotene CHX als<br />

orales Schleimhautantiseptikum empfohlen<br />

(Higashitsutsumi, 1993). Ein<br />

Nachteil von PVP-Jod ist dessen kurze<br />

Wirkungsdauer. Im Gegensatz zu CHX<br />

erfolgt keine Retention in der Mundhöhle<br />

in antibakteriell wirksamer Konzentration.<br />

Daraus erklärt sich auch<br />

dessen geringere plaquehemmende<br />

Wirkung (Addy und Wright, 1978).<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

25


26<br />

Sanguinarin<br />

Sanguinarin ist ein pflanzlicher alkalischer<br />

Wirkstoff aus der kanadischen<br />

Blutwurz, dessen plaquereduzierende<br />

Wirkung in der Literatur unterschiedlich<br />

gut beurteilt wird (Mandel, 1994;<br />

Polson et al., 1996). Es ist in Zahnpasten<br />

und Mundspüllösungen enthalten<br />

und dort meist mit Zinnchlorid kombiniert.<br />

Als Wirkmechanismus wird eine<br />

Veränderung der Bakterienzelloberfläche<br />

angenommen, so dass die Anheftung<br />

der Bakterien an Zahnoberflächen<br />

gehemmt wird. Mit Ausnahme<br />

eines gelegentlich auftretenden Mundbrennens<br />

sind keine unerwünschten<br />

Nebenwirkungen beschrieben.<br />

Triclosan<br />

Bei der Anwendung von Triclosanhaltigen<br />

Präparaten werden nur selten<br />

Nebenwirkungen beobachtet.<br />

Allerdings ist die Wirksamkeit von<br />

Triclosan geringer als die von CHX.<br />

ie reine Substanz verfügt über eine<br />

zu geringe Substantivität, um in der<br />

Mundhöhle effektiv wirksam zu sein.<br />

Zur Erhöhung der Substantivität wird<br />

Triclosan in Mundspüllösungen und<br />

Zahnpasten daher mit dem Co-Polymer<br />

PVM/MA (Polyvinylmethylether-Maleinsäure)<br />

kombiniert (Abello et al., 1990;<br />

Moran et al., 1994). In manchen Präparaten<br />

ist Zink als zusätzlich antibakteriell<br />

wirksame Substanz zugefügt<br />

(Schaeken et al., 1994). Als kariesprophylaktisches<br />

Agens ist teilweise<br />

Natriumfluorid beigemischt.<br />

Listerin<br />

Der Begriff geht auf die ursprüngliche<br />

Applikation durch Joseph Lister aus<br />

dem Jahre 1865 zurück. Bei dem ältesten<br />

Produkt Listerine® handelt es sich<br />

um eine Mischung von Methylsalicylat,<br />

Thymol, Eukalyptol und Menthol,<br />

die in 22% bis 27% Alkohol gelöst ist<br />

und besonders in den USA angewendet<br />

wird. Die antibakterielle Effektivität<br />

wird widersprüchlich beurteilt.<br />

Listerin soll eine gute Plaquereduktion<br />

zwischen 20 und 35% zeigen, allerdings<br />

eine nur geringe Substantivität.<br />

Die Wirkstoffe führen zu einer Zell-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

wandaufspaltung und Inhibition bakterieller<br />

Enzyme. Als Nebenwirkungen<br />

geben Patienten den bitteren Geschmack<br />

und oberflächliche Zahnverfärbungen<br />

an (Axelsson, 1993).<br />

Hexetidin<br />

Hexetidinhaltige Präparate zeigen eine<br />

geringere Antiplaquewirkung als<br />

Chlorhexidindigluconat (Bergenholtz<br />

und Hänström, 1974). Ferner ist die<br />

Substantivität von Hexetidin im Vergleich<br />

zu Chlorhexidindigluconat und<br />

Zinnfluoriden gering. Ein verstärkter<br />

antibakterieller Effekt wird bei Präparaten<br />

beobachtet, die zusätzlich mit<br />

zweiwertigen Metallionen, wie Zn++<br />

bzw. Cu++, angereichert sind (Giertsen<br />

et al., 1987, Grytten et al., 1987). Die<br />

Rote Liste weist sieben Lösungen aus,<br />

die teils als Kombinationspräparate<br />

vorliegen.<br />

Cetylpyridiniumchlorid<br />

Bei Cetylpyridiniumchlorid handelt es<br />

sich um eine quaternäre Ammoniumverbindung,<br />

die zu den kationischen<br />

antibakteriellen Agenzien gezählt<br />

wird. (Gaffar et al., 1997). Die Verbindung<br />

zeigt eine nur geringe Substantivität<br />

und eine schlechtere Plaqueinhibition<br />

als Chlorhexidindigluconat<br />

(Renton-Harper et al., 1996). Bei Anwendung<br />

eines Cetylpyridiniumchloridhaltigen<br />

Mundsprays als zusätzliches<br />

Mundhygienemittel konnte im Vergleich<br />

zu einem Placebo keine effektive<br />

Plaquehemmung beobachtet werden,<br />

wobei der Wirkstoff als alleinige<br />

Mundhygienmaßnahme dem Placebo<br />

überlegen war (Schaller und Hahn,<br />

1996). Als Nebenwirkungen werden<br />

gelegentlich auftretendes Mundbren-<br />

Sie planen den Schritt in die<br />

Eigenständigkeit?<br />

Sie suchen<br />

eine Praxisübernahme?<br />

Sie möchten Ihre Praxis abgeben?<br />

Dann sind Sie bei uns richtig!<br />

Vertrauen Sie unserer<br />

Erfahrung und Diskretion!<br />

Denn Ihren Erfolg<br />

nehmen wir sehr persönlich!<br />

nen, Zahnverfärbungen und eine erhöhte<br />

Zahnsteinbildung beschrieben.<br />

In der „Roten Liste“ finden sich vorrangig<br />

Einträge von Pastillen und<br />

Lutschtabletten und lediglich zwei<br />

Lösungen (Dobendan“ und Dolo-<br />

Dobendan“)<br />

Zusammenfassung<br />

Antibakterielle, plaquereduzierende<br />

Präparate stellen eine sinnvolle Ergänzung<br />

zur mechanischen Plaquereduktion<br />

dar. Insbesondere bei Patienten,<br />

die einer Risikogruppe zuzurechnen<br />

sind (z.B. Kinder in kieferorthopädischer<br />

Behandlung, ältere Menschen,<br />

Behinderte, spezielle Erkrankungen),<br />

sind bevorzugt solche Präparate in der<br />

Selbstmedikation zu empfehlen, die<br />

sowohl karies- als auch gingivitisprophylaktisch<br />

wirksam sind (z.B. Fluoridverbindungen,<br />

Chlorhexidindiglukonat).<br />

Es muss nochmals betont werden, dass<br />

keines der derzeit am Markt bekannten<br />

chemischen Präparate die mechanische<br />

Zahnreinigung mit Zahnbürste,<br />

Zahnseide, Interdentalraumbürste etc.<br />

zu ersetzen vermag. Dies gilt in<br />

gleicher Weise für die professionelle<br />

Zahnreinigung (PZR) durch den Zahnarzt<br />

bzw. sein Prophylaxe-Team (ZMP,<br />

ZMF, DH, o.ä.)<br />

– Literatur beim Verfasser –<br />

Prof. Dr. Rainer Mausberg<br />

und Prof. Dr. Thomas Attin<br />

Abteilung Zahnerhaltung,<br />

Präventive Zahnheilkunde<br />

und Parodontologie der<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

Robert-Koch-Str. 40<br />

37075 Göttingen<br />

demedis dental depot GmbH Hannover<br />

Ahrensburgerstraße 1<br />

30659 Hannover<br />

Tel. 05 11/6 15 21 80 · Mobil 01 72 /5 14 57 70<br />

Fax 05 11/6 15 21-88<br />

E-Mail: Sascha.Zuehlke@demedis.com<br />

Ihr Ansprechpartner: Sascha Zühlke


Abformtechniken in der Implantologie<br />

Die Implantologie hat mittlerweile einen festen Platz innerhalb der Zahnheilkunde eingenommen. Sie ist dem Versuchsstadium<br />

entwachsen, Risiken und Prognose sind kalkulierbar geworden. Auch für die Abformung im Rahmen<br />

der lmplantologie bestehen mittlerweile standardisierte Konzepte.<br />

Bei der Abformung im Rahmen der<br />

Anfertigung implantatgetragenen<br />

Zahnersatzes stehen im Vergleich mit<br />

der Darstellung präparierter Zähne<br />

andere Probleme im Vordergrund. Da<br />

die meisten der heute verwendeten<br />

Implantatsysteme mit vorgefertigten<br />

Präzisionsteilen arbeiten, entfällt die<br />

Notwendigkeit der exakten Darstellung<br />

der Implantatoberfläche und Begrenzung<br />

als Analogie zur Präparationsgrenze<br />

beim natürlichen Zahn.<br />

Da Implantate jedoch osseointegriert<br />

sind und im Gegensatz zu natürlichen<br />

Zähnen - idealerweise - nicht die<br />

geringste Eigenbeweglichkeit aufweisen,<br />

kommt bei der Darstellung mehrerer<br />

Implantate der möglichst exakten<br />

dreidimensionalen Fixierung der<br />

Implantatposition und ihrer fehlerfreien<br />

Übertragung auf das Arbeitsmodell<br />

besondere Bedeutung zu.<br />

Eine konventionelle Brücke lässt sich<br />

im Gegensatz zu einer implantatgetragenen<br />

im Regelfall auch noch dann in<br />

situ bringen, wenn der Abstand der<br />

Pfeilerzähne auf dem Modell geringfügig<br />

von der tatsächlichen Position<br />

der Zähne abweicht, da das Desmodont<br />

dem einzelnen Zahn eine Beweglichkeit<br />

im Bereich von etwa 30 - 50 µm<br />

ermöglicht.<br />

Hinsichtlich der Abformung lassen sich<br />

in Abhängigkeit von den innerhalb des<br />

gewählten Implantatsystems angebotenen<br />

Übertragungsmöglichkeiten - in<br />

Abhängigkeit vom gewählten Implantattyp<br />

- grundsätzlich drei verschiedene<br />

klinische Ausgangssituationen<br />

unterscheiden.<br />

1. Die Übertragung der Implantatposition<br />

erfolgt über nicht-unterschnittene<br />

Abformpfosten (konisch oder<br />

zylinderförmig), die in die Abformung<br />

reponiert werden.<br />

2. Der im Implantat verankerte<br />

Stumpfaufbau wird im Munde des<br />

Patienten individuell beschliffen<br />

und dann wie ein natürlicher Zahn<br />

abgeformt.<br />

3. Die Übertragung der Implantatposition<br />

erfolgt über unterschnittene<br />

Abformpfosten, die in der Abformung<br />

verbleiben.<br />

Positionsübertragung über nicht<br />

unterschnittene Abformpfosten<br />

Bei Implantatsystemen, die konische<br />

oder zylindrische Abformpfosten ohne<br />

Unterschnitte verwenden, wird der<br />

Abformpfosten in das Implantat eingeschraubt<br />

und verbleibt bei der Entnahme<br />

der Abformung aus der Mundhöhle<br />

im Implantat (Abb. 1).<br />

Erst danach wird er wieder aus dem<br />

Implantat herausgeschraubt und in die<br />

Abformung reponiert (Abb. 2). Als Abformtechnik<br />

dient eine Sandwichoder<br />

Doppelabformung mit einem<br />

herkömmlichen Serienlöffel oder besser<br />

noch halbindividuellem Löffel aus<br />

dem Schreinemakers-Satz für vollbezahnte<br />

Kiefer. Eine einzeitige Abformung<br />

mit einem individuellen Löffel<br />

ist ebenfalls möglich, jedoch nicht<br />

erforderlich. Als Abformmaterial sollte<br />

bevorzugt ein A-Silikon eingesetzt<br />

werden. Die Adhäsivität des Polyethers<br />

ist in dieser Situation eher von Nachteil,<br />

da der Pfosten primär nicht in der<br />

Abformung verbleibt und die Reposition<br />

der Pfosten erschwert ist. Für diese<br />

klinische Abformaufgabe sollten<br />

Abb. 1<br />

Konische Abformpfosten<br />

ermöglichen<br />

die unkomplizierteAnwendungkonventionellerAbformverfahren<br />

Abb. 2<br />

Nach der Entnahme<br />

der<br />

Abformung aus<br />

der Mundhöhle<br />

werden die<br />

Übertragungspfosten<br />

mit<br />

aufgeschraubtem<br />

Modell<br />

analog in die<br />

Abformung<br />

zurückgesetzt.<br />

wegen ihrer exzellenten Dimensionstreue<br />

bevorzugt A-Silikone verwendet<br />

werden.<br />

Die Probleme dieser Übertragungsweise<br />

der Implantatposition liegen in der<br />

Notwendigkeit, die Abformpfosten<br />

exakt in die Abformung reponieren zu<br />

müssen und in dem Risiko, dass sich<br />

die Pfosten bei der Modellherstellung<br />

durch die Vibrationen des Rüttlers<br />

beim Ausgießen der Abformung unbemerkt<br />

„hochrütteln“. Um dieses „Hochrütteln“<br />

zu vermeiden, ist es ratsam,<br />

den Übertragungspfosten mit aufgeschraubtem<br />

Modell analog nach der<br />

exakten Reposition in der Abformung<br />

z. B. mit etwas Gipskleber oder Klebewachs<br />

zu fixieren. Da aber selbst bei<br />

sorgfältiger Vorgehensweise Fehler<br />

nicht sicher zu vermeiden sind, kann<br />

dieses Verfahren nur mit Einschränkung<br />

empfohlen werden.<br />

Abformung nach individuellem<br />

Beschleifen des Stumpfaufbaus<br />

Implantatsysteme, deren prothetische<br />

Aufbaupfosten (Substruktur) im Munde<br />

des Patienten z. B. durch Beschleifen<br />

individualisiert werden müssen,<br />

erfordern die Abformung des gesamten<br />

Aufbaupfostens in Analogie zum<br />

natürlichen Zahn. Die damit verbundene<br />

Notwendigkeit, die gesamte<br />

Stumpfoberfläche einschließlich der<br />

„Präparationsgrenze“ bzw. der<br />

Oberkante des Implantates exakt dar-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

27


28<br />

stellen zu müssen, erschwert das Abformprocedere<br />

erheblich. Diese Situationen<br />

erfordern eine Abformtechnik,<br />

die der Abformung natürlicher präparierter<br />

Zähne entspricht (Korrekturbzw.<br />

Doppelabformtechnik). Naturgemäß<br />

ergeben sich hierbei die gleichen<br />

Schwierigkeiten (Notwendigkeit des<br />

Fadenlegens, Blutungen bei der Abformung<br />

etc.) und Limitationen in der<br />

Passgenauigkeit des Zahnersatzes, so<br />

wie sie auch von herkömmlichen<br />

Abformungen bekannt sind. Aus<br />

diesen Gründen ist von der Verwendung<br />

so konzipierter Implantatsysteme<br />

abzuraten.<br />

Positionsübertragung über<br />

unterschnittene Abformpfosten<br />

Heute finden daher bevorzugt solche<br />

Implantatsysteme Verwendung, die<br />

mit unterschnittenen Abformpfosten<br />

arbeiten (z. B. ITJ, Frialit II, Abb. 3).<br />

Da das Abziehen der Abformung von<br />

einem unterschnittenen Abformpfosten<br />

mitunter zu erheblichen<br />

Deformationen des Abformmaterials<br />

oder sogar zu einem Ablösen der<br />

Abformung aus dem Abformlöffel<br />

führen kann, sollte der Abformpfosten<br />

unbedingt in der Abformung bleiben.<br />

Um dieses zu ermöglichen, ist neben<br />

speziellen Abformpfosten auch eine<br />

besondere Abformtechnik erforderlich.<br />

Der auf das Implantat gesetzte oder<br />

Abb. 3<br />

3 Frialilt II-Implantate<br />

Abb. 4<br />

Übertragungspfosten mit eingesetzten Halteschrauben<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

gesteckte Abformpfosten wird mittels<br />

einer Halteschraube im Implantat<br />

fixiert (Abb. 4).<br />

Diese Halteschraube muss vor der Entnahme<br />

der Abformung aus der Mundhöhle<br />

wieder gelöst werden, damit der<br />

Abformpfosten in der Abformung verbleiben<br />

kann. Es ist daher ein individueller<br />

Löffel erforderlich, der im Bereich<br />

der Abformpfosten Perforationen aufweist,<br />

durch die die Halteschrauben<br />

zugänglich sind (Abb. 5).<br />

Abb. 5<br />

Der individuelle<br />

Löffel sollte<br />

„kaminartig“<br />

gestaltet sein<br />

Idealerweise sollte der Löffel im Bereich<br />

der Perforationen verstärkt sein,<br />

und nicht nur „Löcher“, sondern vielmehr<br />

kleine „Kamine“ aufweisen, in<br />

denen die Abformpfosten nur von<br />

einer dünnen Schicht Abformmaterial<br />

umhüllt sind. Dies trägt zusätzlich zur<br />

Stabilisierung der Abformpfosten in<br />

der Abformung bei. Selbstverständlich<br />

ist zur Herstellung des individuellen<br />

Löffels zunächst eine Situationsabformung<br />

- am besten aus Alginat - erforderlich.<br />

Bei der Anfertigung des individuellen<br />

Löffels auf dem Situationsmodell<br />

sind einige Punkte zu beachten,<br />

um eine größtmögliche Genauigkeit<br />

bei der definitiven Abformung zu erreichen.<br />

Sind Unterschnitte im Bereich<br />

der Zähne oder des Alveolarfortsatzes<br />

vorhanden, muss vor der Anfertigung<br />

des Löffels die drei- bis vierfache Tiefe<br />

der Infrawölbungen ausgeblockt werden,<br />

damit es beim Abziehen der Abformung<br />

nicht zu einer übermäßigen<br />

Stauchung der Abformmasse kommt.<br />

Der Mangel an Formstabilität ist der<br />

Hauptnachteil individueller Löffel.<br />

Schellackplatten sowie die im Tiefziehverfahren<br />

verarbeiteten thermoplas-<br />

tisch verformbaren Kunststoffe sind zu<br />

stark verformbar und eignen sich<br />

daher nicht zu deren Herstellung. Um<br />

eine ausreichende Verwindungssteifigkeit<br />

des Löffels zu gewährleisten, müssen<br />

Löffel aus PMMA eine Schichtstärke<br />

von mindestens 3 bis 4 mm aufweisen.<br />

Werden lichthärtende Composite-Materialien<br />

verwendet, so sollten<br />

am besten zwei Platten übereinander<br />

gelegt werden. Grundsätzlich stellen<br />

Composite-Materialien gegenüber<br />

dem PMMA eine Verbesserung dar.<br />

Neben einer höheren Bruchfestigkeit<br />

sind diese Löffel auch sofort einsetzbar,<br />

wohingegen solche aus PMMA<br />

nach Abschluss der Polymerisation<br />

mindestens 24 Stunden gelagert werden<br />

müssen, da in dieser Zeit noch<br />

Formveränderungen des Löffels durch<br />

Rückstellung endogener Spannungen<br />

eintreten können.<br />

Als Abformtechniken sollten bevorzugt<br />

einzeitig-zweiphasige („heavybody<br />

wash“) Techniken unter Verwendung<br />

von A-Silikon oder Polyether<br />

eingesetzt werden, da mit ihnen die<br />

genauesten Ergebnisse erzielbar sind.<br />

Die Verwendung von Knetmassen<br />

(Putty und auch sog. „Putty soft“ Massen)<br />

im individuellen Löffel ist obsolet,<br />

da es beim Einbringen des Löffels aufgrund<br />

des zur Platzierung der Abformung<br />

notwendigen Drucks unweigerlich<br />

zu einer Deformation des Löffels<br />

käme.<br />

Die Einschränkungen, die einzeitige<br />

Techniken hinsichtlich ihrer Fähigkeit<br />

zur Darstellung der Präparationsgrenze<br />

mit sich bringen, sind ohne Relevanz,<br />

da nur der Abformpfosten sicher<br />

fixiert und die Implantatoberfläche<br />

nicht dargestellt werden muss. Bei<br />

Einzel- oder nur wenigen bzw. nicht<br />

verblockten Implantaten haben Polyether<br />

aufgrund ihrer Klebrigkeit, die<br />

zusätzlich zur sicheren Fixierung der<br />

Pfosten in der Abformung beiträgt,<br />

gegenüber den Silikonen Vorteile. Ist<br />

aber eine verblockte Arbeit über mehrere<br />

Implantate vorgesehen, so sollte<br />

vorteilhaft auf ein A-Silikon zurückgegriffen<br />

werden, da bei Verwendung<br />

dieser Materialklasse die höchste<br />

Genauigkeit erreichbar ist (Abb. 6).


Abb. 6<br />

Einzeitige zweiphasige Abformung über mehrere<br />

Implantate<br />

Zur sicheren Fixierung der Abformpfosten<br />

im Silikon kann man diese - wie<br />

auch den individuellen Löffel - zusätzlich<br />

mit einem entsprechenden Haftlack<br />

bestreichen.<br />

Stehen für die Halteschrauben der<br />

Abformpfosten mehrere Längen zur<br />

Auswahl, sollte man möglichst lange<br />

Schrauben verwenden. Ragen diese<br />

zusätzlich noch aus dem Löffel heraus,<br />

wird die Handhabung erheblich vereinfacht.<br />

Um eine sichere Fixation der<br />

Übertragungspfosten im Abformmaterial<br />

zu gewährleisten, empfiehlt es sich,<br />

die Pfosten mit einer dünnfließenden<br />

Masse zu umspritzen. Danach wird der<br />

mit dem schwerfließenden Material<br />

beschickte Löffel nachgeschoben.<br />

Nachdem das Abformmaterial ausgehärtet<br />

ist, werden zunächst die Halteschrauben<br />

gelöst und die Abformung<br />

wird vorsichtig aus dem Munde entfernt.<br />

Zweckmäßigerweise sollte man<br />

das Arbeitsmodell im Bereich der<br />

Implantate mit einer abnehmbaren,<br />

flexiblen Gingivamaske versehen, da<br />

eine solche Maske die nachfolgenden<br />

zahntechnischen Manipulationen an<br />

den Modellanalogen der Implantate<br />

erheblich vereinfacht. Dies gilt insbesondere<br />

für solche Implantate, die von<br />

einer dicken Bindegewebsschicht<br />

überdeckt sind (Abb. 7).<br />

Abb.7<br />

Gingivamaske auf dem Arbeitsmodell<br />

Implantatsystem Abformverfahren Abformmaterial<br />

Insgesamt gibt es daher auch in der<br />

Implantologie damit nicht „das Abformmaterial“<br />

und „das Abformverfahren“,<br />

sondern vielmehr muss in Abhängigkeit<br />

vorn verwendeten Implantatsystem<br />

bzw. den zu dem System<br />

angebotenen Übertragungsmöglichkeiten<br />

eine adäquate Abformtechnik<br />

ausgewählt werden. Nur so lassen sich<br />

selbst große Arbeiten problemlos<br />

anfertigen (Tab. 1).<br />

– Literatur beim Verfasser –<br />

Prof. Dr. Bernd Wöstmann,<br />

Zentrum für Zahn-, Mund-Kieferheilkunde<br />

der Justus-Liebig Universität,<br />

Schlangenzahl 14, 35392 Gießen,<br />

E-Mail:<br />

Bernd. Woestmann@dentist.med.uni-giessen.de<br />

Mit freundlicher Genehmigung aus Zahnärzteblatt<br />

Sachsen, Ausgabe 7+8/2002<br />

Einzelne Implantate Verblockte Suprastruktur<br />

Übertragung der Implantatposition Doppelmisch- A-Silikon A-Silikon<br />

über nicht unterschnittene Abform- abformung<br />

pfosten, die in die Abformung Einzeitige Abf. im<br />

reponiert werden indiv. Löffel<br />

Übertragung der Implantatposition Einzeitige Abf. Polyether A-Silikon Polyether A-Silikon<br />

über unterschnittene Abformpfosten, im indiv. Löffel<br />

die in der Abformung bleiben<br />

Übertragung der Implantatposition Sollte nicht verüber<br />

unterschnittene Abformpfosten, wendet werden<br />

die in die Abformung reponiert werden<br />

Abformung erfolgt über den im Korrekturabformung A-Silikon A-Silikon<br />

Munde des Patienten individuell (Doppelmischabf.)<br />

beschliffenen Stumpfaufbau<br />

Tab. 1: Auswahl von Abformverfahren und Material in Abhängigkeit von der Übertragungsphilosophie des Implantatsystems<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

29


30<br />

Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit Fluoriden<br />

Eine ausgewogene Ernährung, zweckmäßige<br />

Zahn- und Mundpflege sowie<br />

die Anwendung von Fluoriden sind die<br />

drei Eckpfeiler zahnmedizinischer Prävention.<br />

Aufgrund aktueller wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse ist beim Einsatz<br />

von Fluoriden der lokalen Applikation<br />

gegenüber der systemischen<br />

Zufuhr der Vorrang einzuräumen.<br />

Zahlreiche Untersuchungen haben in<br />

den letzten Jahren herausgestellt, dass<br />

Fluoride in erster Linie durch direkten<br />

Kontakt mit Zahnhartsubstanzen<br />

(lokal) karieshemmend wirken. Diese<br />

Erkenntnisse sowie der deutliche<br />

Kariesrückgang insbesondere bei Kindern<br />

und Jugendlichen und die insgesamt<br />

höhere Verfügbarkeit von Fluorid<br />

erfordern eine Anpassung der Empfehlungen<br />

zur Kariesprophylaxe mit Fluoriden,<br />

so wie sie in anderen westlichen<br />

Industrieländern bereits erfolgt ist.<br />

1. Vor dem 6. Lebensmonat sind aus<br />

zahnärztlicher Sicht keine Fluoridierungsmaßnahmen<br />

erforderlich.<br />

Mit dem Durchbruch der ersten<br />

Milchzähne sollten diese von den<br />

Eltern einmal am Tag mit einer<br />

höchstens erbsengroßen Menge<br />

fluoridhaltiger Kinderzahnpaste<br />

(maximal 500 ppm Fluorid) gereinigt<br />

werden. Dabei wird von der Anwendung<br />

von Zahnpasten mit Fruchtoder<br />

Bonbongeschmack abgeraten,<br />

um keinen Anreiz zum Herunterschlucken<br />

zu geben.<br />

Ab dem 2. Geburtstag sollten die<br />

Milchzähne auf diese Weise zweimal<br />

täglich geputzt werden. Neben<br />

einem karies- und gingivitisprophylaktischen<br />

Effekt wird damit auch<br />

eine frühzeitige Gewöhnung des<br />

Kindes an die tägliche Mundhygiene<br />

erreicht. Eltern müssen das Zähneputzen<br />

bei Kleinkindern überwachen<br />

und bis in das Schulalter hinein die<br />

Zähne ihres Kindes nachputzen.<br />

2. Im Rahmen der kinderärztlichen<br />

Vorsorgeuntersuchungen und bei<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

zahnärztlichen Kontrollterminen<br />

sollten die Eltern über die Bevorzugung<br />

der lokalen gegenüber der<br />

systemischen Fluoridanwendung<br />

aufgeklärt und beraten werden.<br />

Zusätzlich zum Zähneputzen mit<br />

fluoridhaltiger Kinderzahnpaste<br />

wird die Verwendung fluoridhaltigen<br />

Speisesalzes empfohlen. Weitere<br />

Fluoridsupplemente sind im<br />

Regelfall nicht nötig.<br />

3. Wird die Zahnpflege nicht mit fluoridhaltiger<br />

Zahnpaste durchgeführt<br />

und auch kein fluoridhaltiges Speisesalz<br />

verwendet, kann eine Fluorid-<br />

Supplementierung mit Fluoridtabletten<br />

entsprechend dem angegebenen<br />

Dosierungschema erfolgen.<br />

Dabei muss gewährleistet sein,<br />

dass die empfohlene Tagesdosis<br />

nicht überschritten wird. Insbesondere<br />

ist dabei zu berücksichtigen,<br />

dass auch Sojanahrung, hypoallergene<br />

Nahrungsmittel, bilanzierte<br />

Diäten, Mineralwässer zur Herstellung<br />

von Säuglingsnahrung und<br />

evtl. auch andere fluoridhaltige<br />

Nahrungsmittel zur täglichen Fluoridaufnahme<br />

beitragen. Vor der<br />

Verordnung von Fluoridtabletten<br />

durch den Kinderarzt/Zahnarzt ist<br />

daher eine individuelle Fluoridanamnese<br />

zu erheben. Der Fluoridgehalt<br />

des lokalen Trinkwassers ist<br />

vom zuständigen Wasserwerk oder<br />

Gesundheitsamt zu erfahren.<br />

Stellungnahme der DGZMK, Stand 27.03.2000.<br />

4. Ab dem Schuleintritt sollten die<br />

Zähne mit einer Zahnpaste mit<br />

einem Fluoridgehalt von 1000 bis<br />

1500 ppm geputzt werden. Fluoridhaltiges<br />

Speisesalz sollte regelmäßig<br />

verwendet werden.<br />

5. Die lokale Anwendung von höher<br />

dosierten Fluoridlacken, -lösungen<br />

oder -gelen sollte nur nach zahnärztlicher<br />

Anweisung und unter<br />

zahnärztlicher Kontrolle erfolgen.<br />

Die häusliche Anwendung von Fluoridgelees<br />

und -lösungen sollte erst<br />

vom Schulalter an bei Kindern mit<br />

erhöhtem Kariesrisiko erfolgen.<br />

6. Die Eltern sollten über das Nutzen-<br />

Risiko-Verhältnis von Fluoridsupplementen<br />

informiert werden und<br />

möglichst schriftliche Instruktionen<br />

für die sachgerechte Anwendung<br />

von Fluoriden erhalten.<br />

7. Stellt der Zahnarzt bei einem Kind<br />

eine hohe Kariesaktivität bzw. ein<br />

hohes Kariesrisiko fest, so müssen<br />

zusätzliche Maßnahmen erfolgen,<br />

um die Kariesgefährdung zu senken.<br />

Hierzu zählen insbesondere eine<br />

individuelle Ernährungsberatung<br />

sowie die Anwendung von keimreduzierenden<br />

Lacken, Gelen oder<br />

Spüllösungen.<br />

Alter Fluoridkonzentration im Trinkwasser (Mineralwasser), mg/l<br />

< 0,3 0,3 - 0,7 > 0,7<br />

0 – 6 Monate – – –<br />

6 – 12 Monate 0,25 – –<br />

ab 1 – unter 3 Jahre 0,25 – –<br />

Ab 3 – unter 6 Jahre 0,5 0,25 –<br />

> 6 Jahre 1,0 0,5 –<br />

Richtwerte für Fluoridsupplemente (mg Fluorid/Tag)<br />

H.-J. Gülzow, Hamburg, E. Hellwig, Freiburg, G. Hetzer, Dresden<br />

© DGZMK 2002


GANZ NAH AM BÜRGER<br />

Treffender hätte das Dach-Motto<br />

„Ganz nah am Bürger“ der neuen Kampagne<br />

der ZKN den Erfolg der ersten<br />

Bürger- und Patientenveranstaltung<br />

über Zahnimplantate nicht sein können.<br />

Der Raum in der Osnabrücker<br />

Stadthalle war mit über 120 Personen<br />

„voll ausgebucht“, als Dr. Jobst-Wilken<br />

Carl, Vorstandsmitglied der ZKN, die<br />

Besucher der Informationsveranstaltung<br />

begrüßte und die Veranstaltung<br />

einleitete. Er betonte, man wolle mit<br />

diesen Veranstaltungen den Bürgern<br />

und Patienten Gelegenheit bieten,<br />

objektiv fachlich und sachlich fundierte<br />

Informationen über aktuelle<br />

zahnärztliche Trends, Behandlungsmethoden<br />

und Techniken zum Thema<br />

„Implantologie“ zu erhalten. Deshalb<br />

habe man die Form der Zusammenarbeit<br />

mit einem renommierten Referenten<br />

und einem führenden Unternehmen<br />

der Dentalbranche gewählt. So<br />

hätten die Teilnehmer des Abends<br />

Gelegenheit, Hintergrundinformationen<br />

aus der Sicht der niedersächsischen<br />

Zahnärzte, organisiert durch die<br />

ZKN, von einem routinierten Operateur<br />

und niedergelassenen Zahnärzten zu<br />

bekommen.<br />

„DAS WAR SPITZE“<br />

Patienteninformationsveranstaltung ”Zahnimplantate“ in Osnabrück erfolgreich<br />

Freude über eine gelungene Veranstaltung (v.l.n.r.):<br />

Dr. Dr. Chr. G. Schippers, Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und<br />

Plastische Gesichtschirurgie, Diakoniekrankenhaus in Rotenburg/Wümme;<br />

Frank-Veith Pohl, Head of Area Nord, Straumann GmbH; Dr. Jobst-<br />

Wilken Carl, Mitglied im Vorstand der <strong>Zahnärztekammer</strong>; Markus Theis,<br />

Medizinprodukteberater, Straumann GmbH.<br />

Nach dem Frank-Veith Pohl,<br />

Leiter Norddeutschland von<br />

der Firma Straumann, über<br />

den systematischen Ablauf<br />

und die technischen Möglichkeiten<br />

von Zahnimplantaten<br />

informierte, ging es<br />

mit dem Referenten des<br />

Abends, Dr. Dr. Chr. G. Schippers,<br />

Chefarzt der Klinik<br />

für Mund-, Kiefer- und<br />

Plastische Gesichtschirurgie<br />

am Diakoniekrankenhaus in<br />

Rotenburg an der Wümme<br />

tief in zahnärztlich fachliche<br />

Details. Grenzen und Möglichkeiten<br />

wurden eingehend<br />

aufgezeigt, die wenigen<br />

Kontraindikationen erläutert.<br />

Eines stellte dieser Abend<br />

deutlich heraus: Die potentiellen<br />

Patienten suchen dringend nach<br />

sachlichen und fachlichen neutralen<br />

Informationen aus erster Hand. Das<br />

zeigte nicht nur der große Andrang,<br />

das zeigten auch die vielen qualifizierten<br />

Fragen der Besucher im Anschluß<br />

an die Vorträge. Nach nahezu einstündigem<br />

Frage und Antwortspiel ging es<br />

anschließend in Einzelgesprächen um<br />

die Beantwortung ganz persönlicher<br />

Probleme.<br />

Auffallend war der Anteil von jüngeren<br />

Besuchern. Gut die Hälfte der Teilnehmer<br />

waren Jahrgänge der ersten vier<br />

Lebensjahrzehnte. Dies fiel auch Prof.<br />

Dr. Dr. Elmar Esser, Chefarzt der Kieferund<br />

Gesichtschirurgischen Klinik für<br />

plastische Operationen des Klinikums<br />

Osnabrück auf. Er war eigentlich nur<br />

aus Interesse als Besucher gekommen,<br />

stellte sich dem Team kollegial und<br />

spontan als Informationspartner für<br />

die Besucher zu Verfügung und informierte<br />

gemeinsam mit Dr. Carl und Dr.<br />

Dr. Schippers. Die Vertreter der Firma<br />

Straumann zeigten ihr Implantatsystem<br />

anhand von Schaumodellen<br />

interessierten Besuchern im Vorraum<br />

des Vortragssaals.<br />

Das Ergebnis dieses Abends erfüllte voll<br />

die Erwartungen. Der Vorstand der<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen hat<br />

mit seiner Entscheidung, diese bürgernahen<br />

Informationsabende ins Leben<br />

zu rufen, regelrecht ins „Schwarze<br />

getroffen“. Erstaunlich detaillierte Fragen<br />

von engagierten Teilnehmern zeigten<br />

ein hohes Interesse an fachlich<br />

fundierten zahnärztlichen Informationen.<br />

Dass ist die Form von Öffentlichkeitsarbeit,<br />

die beim Bürger draußen<br />

im Lande gerne aufgenommen und das<br />

Vertrauensverhältnis von Zahnarzt und<br />

Patient weiter vertiefen wird.<br />

Die nächste Veranstaltung zum Thema<br />

„Zahnimplantate“ mit dem gleichen<br />

Erfolgsteam findet am 12. Februar<br />

2003 in der Nordseehalle in Emden<br />

statt. Die Zahnärzteschaft dieser Region<br />

wird, wie auch in Osnabrück, rechtzeitig<br />

informiert und mit entsprechendem<br />

Informationsmaterial versorgt,<br />

um auf diese Veranstaltung aufmerksam<br />

zu machen. Von dieser Stelle noch<br />

einmal einen herzlichen Dank an alle<br />

niedergelassenen Zahnärztinnen und<br />

Zahnärzte im Raum Osnabrück, die mit<br />

dem Aushang des Veranstaltungsplakates<br />

und ihrem Engagement bei der<br />

Information über die Veranstaltung<br />

entscheidend zum Erfolg des Abends<br />

beigetragen haben.<br />

Ein gefüllter Saal mit mehr als 120<br />

interessierten Teilnehmern ist die<br />

Erfolgsbilanz der ersten Veranstaltung.<br />

ti<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

31


32<br />

Bericht einer Projektreise nach Peru<br />

vom 02.10. — 12.10.2002<br />

Das Andenland Peru zählt seit über<br />

15 Jahren zu den Schwerpunktländern<br />

der Entwicklungshilfe des Hilfswerks<br />

Deutscher Zahnärzte für Lepra- und<br />

Notgebiete (C.H.Bartels Fund). In dieser<br />

Zeit wurden für verschiedene<br />

Projekte allein in diesem Land etwa<br />

€ 600.000 aufgewendet.<br />

Die Inspektionsreise an die pazifische<br />

Küste Südamerikas Anfang Oktober<br />

2002, die der Berichterstatter und Vorsteher<br />

der Stiftung, Dr. Klaus Winter,<br />

zusammen mit seinem Beauftragten<br />

für Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Klaus de<br />

Cassan, unternahm, begann in der<br />

Hauptstadt Lima. Hier hat das HDZ in<br />

den vergangenen Jahren außer zwei<br />

komplett ausgestatteten Zahnstationen,<br />

eine Taubstummenschule und die<br />

Errichtung einer Landwirtschaftsschule<br />

- auch den jährlichen Medikamentenbedarf<br />

der Aidsklinik „Zum guten<br />

Hirten“ finanziert.<br />

Der gebürtige Deutsche und frühere<br />

Lufthansadirektor für Südamerika und<br />

heutige Priester Norbert Schady zeigte<br />

dem Hilfswerk während des 1-tägigen<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Aufenthaltes, zwei unter seiner Verantwortung<br />

errichtete Polikliniken<br />

inmitten des Armenviertels :<br />

einer 7 Mio. Metropole, deren Einwohnerzahl<br />

sich in den letzten zehn<br />

Jahren nahezu verdoppelt hat. Hier<br />

wird das HDZ in den nächsten Wochen<br />

eine völlig überalterte, desolate Zahnstation<br />

erneuern, die zur kostenlosen<br />

Behandlung der Ärmsten von Lima<br />

dient. Nach dem Besuch der oben<br />

erwähnten Aidsklinik hat das Hilfswerk<br />

zugesagt, auch die Medikamentenfinanzierung<br />

für die 2-6 jährigen<br />

betroffenen Kinder und deren Mütter<br />

weiterhin zu übernehmen.<br />

Trotz dringender Terminverpflichtungen<br />

wegen des Deutschen Nationalfeiertages,<br />

ließ es sich der deutsche Botschafter<br />

für Peru, Dr. Roland Kliesow,<br />

nicht nehmen, die Repräsentanten des<br />

HDZ zu einem 1-stündigen Gespräch<br />

einzuladen und sich ausführlich über<br />

die bestehenden und geplanten Projekte<br />

berichten zu lassen. Im Rahmen<br />

der Möglichkeiten einer deutschen<br />

Auslandsvertretung wurde dem HDZ<br />

auch für die Zukunft aktive Unterstüt-<br />

zung bei der Abwicklung der<br />

Projekte zugesagt.<br />

Die zweite Station der Projektreise<br />

war die ehemalige Hauptstadt<br />

des Inka-Reiches Cusco<br />

(Cuzco = „Nabel der Welt“ aus<br />

der Inka-Sprache Quetschua).<br />

Die Andenmetropole zählt<br />

350.000 Einwohner, liegt in<br />

einer Höhe von 3.400 m und<br />

ist eine Flugstunde von Lima<br />

entfernt. Von der UNESCO zum<br />

Weltkulturerbe erklärt und<br />

deshalb in den letzten Jahren<br />

mit entsprechenden finanziellen<br />

Mitteln ausgestattet, ließ<br />

diese Stadt zuweilen die große<br />

Armut des Landes vergessen.<br />

Auch hierher hat das HDZ in<br />

den letzten Jahren zwei Zahnstationen<br />

und eine Großröntgenanlage<br />

für das dortige<br />

Krankenhaus und für ein<br />

Altenheim geliefert. Drei 15feet<br />

Container mit Kinderbekleidung,<br />

Wäsche, Schuhen und Hygieneartikel<br />

beladen wurden einst dem Erzbischof<br />

zum Verteilen an die Ärmsten der<br />

Armen übergeben.<br />

Das größte Projekt des Hilfswerks in<br />

Peru liegt im Tal des heiligen Inka-<br />

Flusses Urubamba, ca. 1/2 Stunde<br />

Autofahrt von Cusco entfernt. Der<br />

frühere Präsident der Bundeszahnärztekammer<br />

und Senator, Dr. Horst<br />

Sebastian, hat während seiner damaligen<br />

Amtszeit durch sein soziales Engagement<br />

dafür gesorgt, dass die für den<br />

Bau des Waisen-Kinderheims notwendigen<br />

Mittel für die Unterbringung und<br />

Ausbildung von 80 Mädchen durch die<br />

damals vom HDZ bundesweit eingeführte<br />

Altgoldsammelaktion sichergestellt<br />

wurden. Die Erstellung eines<br />

neuen Werkstattgebäudes innerhalb<br />

dieses „Dr. Horst Sebastian Village“, wo<br />

die Jugendlichen unter professioneller<br />

Leitung jetzt Töpfern, Weben, Nähen<br />

und Backen lernen können, sah die<br />

Stiftung als soziale Verpflichtung an,


den Bedürfnissen der Heimbewohnerinnen<br />

entsprechend, eine angepasste<br />

Ausbildung zu ermöglichen. Wenn die<br />

Zeichen der Zeit nicht trügen, bestehen<br />

gute Voraussetzungen, dass hier<br />

in dem abgelegenen Andental junge<br />

Mädchen heranwachsen, die einmal<br />

„die Nase vorn haben“ werden. Sie<br />

werden durch die eigene, möglichst<br />

erfolgreiche Zukunft mithelfen können,<br />

dass ein Funke der Hoffnung sich auch<br />

in andere Lebens- und Landesbereiche<br />

breit machen wird. Das HDZ hat mit<br />

dieser Investition einen Beitrag dazu<br />

geliefert und hat auch für die nächsten<br />

Jahre eine weiterführende Unterstützung<br />

zugesagt.<br />

Aus der Hand von Monsenor Alcides<br />

Mendoza Castro aus Cusco, dem dienstältesten<br />

Erzbischof der Welt, erhielt<br />

Dr. Winter in Vertretung für die ganze<br />

deutsche Zahnärzteschaft, die ihn bei<br />

seinen Hilfsaktionen unterstützen, eine<br />

Urkundenrolle im Namen der Ärmsten<br />

von Peru, als Zeichen des Dankes.<br />

Nach 2 1/2 Stunden Flug via Lima ging<br />

es aus dem sauerstoffarmen, kühlen<br />

Hochandengebiet in die feucht-heiße<br />

und knapp südlich des Äquators gelegene<br />

Metropole Iquitos am Amazonas,<br />

der letzten Station dieser Reise. Der<br />

dort seit über 10 Jahren lebende deutsche<br />

Honorarkonsul, Max Druschke,<br />

ein gebürtiger Göttinger, hat dem HDZ<br />

seit vielen Jahren geholfen, Projekte<br />

hier zu verwirklichen - ohne sein<br />

Fachwissen als studierter Ökologe und<br />

ohne seine speziellen Kenntnisse dieses<br />

Kulturkreises (er ist mit einer Halbindianerin<br />

verheiratet), wäre eine Hilfe in<br />

dieser größten Provinz Perus, welche<br />

nur mühsam mit dem Schiff oder aus<br />

der Luft zu erreichen ist, nie möglich<br />

geworden. Darunter fällt beispielsweise<br />

die Finanzierung von zwei mobilen<br />

Zahnstationen für die Primärschulen<br />

von Iquitos und zwei stationären Zahnstationen<br />

zur Zahnbehandlung der<br />

Urarina-Indianer im Amazonasgebiet.<br />

Die vor einigen Jahren von Göttingen<br />

aus gelieferte komplette Zahnstation<br />

an die zahnärztlichen Mitglieder des<br />

Lions-Clubs von Iquitos zur Behandlung<br />

der armen Bevölkerung hatte hier<br />

recht bald Bewegung unter den in der<br />

größten Provinz Perus - Loreto - ansässigen<br />

60 praktizierenden Zahnärzten<br />

ausgelöst, da sich das Konkurrenzdenken<br />

der für die 2,5 Mio. Einwohner<br />

zuständigen Kollegen breit gemacht<br />

hatte. Inzwischen ist diese zahnärztliche<br />

Einrichtung längst nicht mehr<br />

funktionstüchtig, aber sie war Anstoß<br />

und Keimzelle dafür, dass in dem<br />

Gebäude ihres einstigen Aufstellungsortes<br />

heute eine zahnmedizinische<br />

Fakultät der Universität Iquitos besteht,<br />

an der 142 Studenten immatrikuliert<br />

sind. Der heutige Wunsch des<br />

Instituts, ein Panoramagerät nicht nur<br />

für die Universität, sondern auch zur<br />

Benutzung der niedergelassenen Kollegenschaft<br />

finanziert zu bekommen,<br />

wird das HDZ vertraglich unter der<br />

Bedingung erfüllen, dass die künftigen<br />

zu entrichtenden Benutzergebühren<br />

einerseits zum Unterhalt der Rö-Anlage<br />

und andererseits zur Einrichtung<br />

eines Stipendiums armer Studenten<br />

verwendet werden sollen.<br />

Von der ausschließlich zweckgebundenen<br />

Verwendung der bisher geleisteten<br />

Hilfe und von der dringenden Notwendigkeit<br />

in diesem Land weiterhin<br />

gezielte Hilfsmassnahmen zu bringen,<br />

konnten sich der Vorsitzende, Dr. Winter<br />

und sein Begleiter, Dr. de Cassan,<br />

während des 10 tägigen Aufenthaltes<br />

an den Orten überzeugen. Mit Anerkennung<br />

und großem Lob an die<br />

„vor Ort“ verantwortlichen und ehrenamtlich<br />

tätigen Personen konnte festgestellt<br />

werden, dass die eingesetzten<br />

Spendenmittel sehr zur Linderung des<br />

Elends in diesem vielfältigen Land beigetragen<br />

haben und werden. Im Gepäck<br />

haben sie nicht nur die Motivation<br />

zum Weiterhelfen, sondern auch<br />

konkrete Projektanträge mitgebracht.<br />

Diese werden in Zukunft jedoch nur<br />

ein Teil der Hilfsmaßnahmen sein,<br />

denn in den ersten 9 Monaten 2002<br />

sind bereits - völlig getrennt von der<br />

Hochwasserhilfe „Zahnärzte helfen<br />

Zahnärzten“ - karitative Projekte im<br />

Wert von ca. 1 Mio. € weltweit investiert<br />

worden und dabei ging es ausschließlich<br />

um Hilfe für Menschen,<br />

die sich selbst (noch) nicht helfen können.<br />

Für die fortlaufende, nachhaltige<br />

Unterstützung bedankt sich das HDZ<br />

an dieser Stelle nochmals.<br />

Dr. Klaus Winter, Vorsitzender des HDZ<br />

Fotos:<br />

Dr. Klaus de Cassan,<br />

Öffentlichkeitsarbeit des HDZ<br />

Weitere Infos unter der WEB-Adresse:<br />

http : //www. hilfswerk-z .de/<br />

ProjPeruUebers. htm<br />

Das Mehrzweckschiff, M/S „Selva Linda“ („Schöner<br />

Urwald“), das als Ambulanz- und Transportschiff<br />

für die unwegsamen Gebiete des Amazonas<br />

bestimmt ist, konnte während des<br />

Aufenthaltes durch das HDZ an die Empfänger<br />

übergeben werden.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

33


34<br />

ZAHNÄRZTESCHAFT GEHT ONLINE<br />

Hätte jemand vor rund zehn Jahren<br />

das Wort „Online“ gebraucht, hätten<br />

die meisten Menschen mit diesem<br />

Begriff nichts anzufangen gewusst.<br />

Heute ist er der Begriff für die aktuelle<br />

Information aus dem Kabel, sei es nun<br />

das Glasfaserkabel, das für die ISDN-<br />

Technologie verlegt wurde und seine<br />

große Zeit aber schon wieder hinter<br />

sich hat oder das gute alte Telefonkupferkabel,<br />

über das die zur Zeit für<br />

den normalen Nutzer schnellste Datenfernübertragungstechnologie<br />

– das<br />

T-DSL – läuft. Das gute alte Modem<br />

tut es nach wie vor zwar auch, aber<br />

hier tröpfeln nur 56 Kbit durch die<br />

Leitung (der Download einer 3-Megabyte-Datei<br />

dauert hier im Idealfall<br />

rund acht Minuten) und solange man<br />

das Modem nutzt, ist die Telefonleitung<br />

blockiert. Die Voraussetzung, um diese<br />

Technologien zu nutzen, der Personal<br />

Computer, steht inzwischen in nahezu<br />

fast allen Praxen. 98 bis 99 Prozent<br />

der Zahnarztpraxen dürften inzwischen<br />

mit einem Computersystem ausgestattet<br />

sein. Rund 35 Prozent der deutschen<br />

Zahnärzte nutzen bereits die Vorteile<br />

des Internet. Noch nie war es so einfach,<br />

schnell auf Informationen und<br />

Daten zuzugreifen.<br />

Vom „surfen“ zur intensiven<br />

Nutzung<br />

Begonnen hat die intensive Nutzung<br />

des Internets meist, wie bei vielen<br />

anderen Bürgern auch, mit einem<br />

gelegentlichen „surfen“, einem hineinschnuppern<br />

in den digitalen, weltweiten<br />

Informationspool. Schnell ist für<br />

viele daraus ein regelmäßiges Nutzen<br />

dieses faszinierenden Mediums entstanden.<br />

Denn faszinierend ist es allemal,<br />

sich aus Datenbanken, wenn man<br />

das entsprechende Nutzungsrecht hat,<br />

aktuelle Informationen zu holen. Für<br />

die Zahnärzte, die ja in der Regel einzeln<br />

in ihren Praxen tätig sind, bietet<br />

das Internet die Möglichkeit des einfachen<br />

und schnellen Informationsaus-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

tausches mit anderen Zahnärzten und<br />

natürlich mit ihren Standeseinrichtungen.<br />

Dazu kommt, das sie so auf aktuelle<br />

wissenschaftliche Veröffentlichungen<br />

und neueste Entwicklungen in der<br />

Zahnmedizin zurückgreifen können.<br />

Was früher Tage auf dem Postweg<br />

unterwegs war, ist heute in einigen<br />

Minuten vom jeweiligen Server heruntergeladen.<br />

Von der DGZMK bis zur<br />

BZÄK reichen die Online-Verbindungen.<br />

So kann sich jede Zahnärztin und<br />

jeder Zahnarzt über aktuelle Themen<br />

aus Zahnmedizin und Gesundheitspolitik<br />

informieren.<br />

Internet und zahnärztliche<br />

Fortbildung<br />

Natürlich wird die zahnärztliche<br />

Fortbildung nie nur über das Internat<br />

machbar sein. Das ist auch nicht das<br />

Ziel. Immerhin sind Fortbildungsveranstaltungen<br />

über die fachliche, wissenschaftliche<br />

Information hinaus, auch<br />

immer Foren, auf denen man Gedanken<br />

und Wissen im persönlichen Gespräch<br />

austauscht. Trotz Internet, darf<br />

das persönliche, kollegiale Gespräch<br />

nie fehlen. Doch das Internet bietet<br />

Möglichkeiten an wissenschaftliche<br />

Publikationen zu gelangen, die man<br />

sich früher oft in mühseliger Recherche<br />

mit telefonischen Anfragen erarbeiten<br />

musste. Heute genügt ein<br />

Klick auf beispielsweise www.dgzmk.de<br />

und schon stehen die wissenschaftlichen<br />

Veröffentlichungen dieser Gesellschaft<br />

zur Verfügung. Geht man zur<br />

Homepage unter www.bzaek.de präsentieren<br />

sich Links zu vielen weiteren<br />

Homepages von Hochschulen bis zu<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

und Arbeitskreisen. Und wer weiß<br />

was er sucht, aber nicht genau weiß,<br />

wo er es finden kann, nutzt die Suchmaschinen<br />

wie www.google.de oder<br />

www.fireball.de. Einfach den entsprechenden<br />

Suchbegriff eingeben und fast<br />

immer kommt man schnell zum Ziel.<br />

Internet schafft schnelle Kommunikation:<br />

Statt reagiert wird agiert.<br />

Politisch gesehen ist das Internet für<br />

die Zahnärzteschaft hochinteressant.<br />

Das beste Beispiel ist die derzeitige<br />

politische Diskussion. Was heute gesagt<br />

wird, ist in Stunden schon widerrufen.<br />

Bislang waren die elektronischen<br />

Medien wie Rundfunk und Fernsehen<br />

hier hochaktuell. Doch hier galt nur<br />

das Gehörte und Gesehene. Schriftlich<br />

gab es das alles erst durch die<br />

„schnelle“ Tageszeitung rund 8 bis 10<br />

Stunden später. Im Internet dauert es<br />

dagegen nur solange, bis Text und<br />

Bildmaterial eingegeben sind. Der Flug<br />

durch die Leitungen dauert Sekunden<br />

bis einige Minuten. Schneller kann<br />

man politische Botschaften und<br />

Gegenargumente kaum noch verbreiten.<br />

Damit ist das Internet für die<br />

Verbreitung von politischem Gedankengut<br />

und Interessen immens wichtig.<br />

So schnelle Reaktionen auf politische<br />

Prozesse waren noch nie möglich.<br />

Denn eines ist klar, wer augenblicklich<br />

informiert ist, kann schnelle Gegenreaktionen<br />

starten. Dem politischen<br />

Gegner bleibt so immer weniger Zeit,<br />

gedankliche Positionen auszubauen<br />

und Argumente zu sammeln, um Aussagen<br />

zu untermauern. Das Internet<br />

beschleunigt den Schlagabtausch auf<br />

der politischen Bühne noch einmal.<br />

Schnelle Reaktionen schaffen Vorteile<br />

☞ deshalb ist das Internet für die<br />

Zahnärzteschaft, die ja weit verteilt<br />

in ihren Praxen arbeitet, die einmalige<br />

Möglichkeit, schnell und<br />

gemeinsam auf politische Prozesse<br />

zu reagieren. Deshalb kann die Aufforderung<br />

an die Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte nur sein<br />

☞ nutzen sie die Möglichkeiten des<br />

Internets. Diese neue Technologie<br />

gibt den „zahnärztlichen Einzelkämpfern“<br />

endlich die Möglichkeit


zur schnellen gemeinsamen Kommunikation<br />

– und in der Gemeinsamkeit<br />

und schnellen Reaktion lag<br />

schon immer Stärke.<br />

Online: Dentale Produkte und<br />

Verfahren<br />

Alle Unternehmen aus dem Dentalhandel<br />

und der Dentalindustrie unterhalten<br />

eigene Homepages, die über die<br />

Produkte des Hauses informieren.<br />

Natürlich ist das in erster Linie Werbung.<br />

Doch der Internetauftritt wird<br />

auch genutzt, um Produktaktualisierungen<br />

bekanntzugeben, über Produktspezifikationen<br />

zu informieren oder -<br />

auch das ist heute üblich - Online-<br />

Softwareaktualisierungen vorzunehmen.<br />

In der Industrie wird dieses Verfahren<br />

schon lange genutzt. Statt<br />

teure Techniker weltweit einzusetzen,<br />

sind Maschinen Online mit dem produzierenden<br />

Unternehmen verbunden.<br />

So wird softwareseitig das Produktionsmittel<br />

gewartet und in Schuß<br />

gehalten. Sogar Fehler im System sind<br />

so zu beheben, ohne das teures Personal<br />

eingesetzt werden muß – und<br />

schneller geht es ohnehin. Ganz soweit<br />

ist es in den Zahnarztpraxen noch<br />

nicht. Doch auch hier wird sich in den<br />

nächsten Jahren einiges verändern.<br />

Das teuerste „Produktionsmittel“ in<br />

den westlichen Industrienationen ist<br />

der Mensch. Ihn gilt es „recourssenschonend“<br />

einzusetzen. Das macht<br />

Medizinprodukte vielleicht nicht<br />

gerade billiger, doch hält es Kosten<br />

im Griff, um der Zahnärztin und dem<br />

Zahnarzt eine dentaltechnische Praxisausstattung<br />

zu bieten, die sich wirtschaftlich<br />

noch rechnen kann – obwohl<br />

das durch die derzeitigen Entwicklungen<br />

in der Gesundheitspolitik mehr als<br />

fraglich erscheint.<br />

Zahnarztpraxis und Homepage<br />

Daß Patienten den Zahnarzt per Internet<br />

aussuchen ist zwar noch die Ausnahme,<br />

doch der Auftritt im Internet<br />

kann Patienten vorab über das Leistungsspektrum<br />

informieren, er kann<br />

Terminwünsche anmelden, es können<br />

Urlaubsvertretungen und der Zeitraum<br />

der Abwesenheit den Patienten bekannt<br />

gegeben werden. Das alles ohne<br />

lange Telefongespräche bzw. Briefoder<br />

Faxaussendungen. Einfach die<br />

Meldung einmal schreiben, alle vorhandenen<br />

Patientenadressen anklicken<br />

und schon geht die Information auf<br />

die Reise.<br />

Internetauftritt gut gestalten<br />

Wichtig für eine zahnärztliche Homepage,<br />

die gern aufgerufen wird, ist ein<br />

funktionelles Design und vor allem<br />

schnelle Ladezeiten. Langsamer Aufbau<br />

nervt den „User“ und er „surft“<br />

schnell weiter. Genau das darf nicht<br />

passieren. Auch mit der Farbwahl sollte<br />

man „fachgerecht umgehen“. Zum<br />

Beispiel vermitteln blaue Töne Frische,<br />

Klarheit, Kühle und Sauberkeit, grüne<br />

Farbtöne Sympathie. Auch die Schriften<br />

sollten leicht lesbar sein. Eine verspielte<br />

Schrift hat auf einer Zahnarzthomepage<br />

nichts zu suchen. Die<br />

wichtigsten Informationen sollten<br />

ohne zu „scrollen“ lesbar sein. In der<br />

Regel löst heute der 17-Zoll-Monitor<br />

den 15-Zoll-Monitor ab. Doch einen<br />

19-Zoll- oder gar einen 20- bzw. 21-<br />

Zoll-Monitor haben die wenigsten auf<br />

dem Schreibtisch stehen. Darauf muß<br />

der Aufbau abgestimmt sein.<br />

Textknappheit ist wichtig. Leicht lesbar,<br />

übersichtlich und klar sollte sich<br />

die Zahnarzthomepage präsentieren.<br />

Längere Texte sind auf den folgenden<br />

Seiten unterzubringen.<br />

Professionelle Hilfe kann nicht<br />

schaden<br />

Wer meint, er hätte gestalterisches<br />

Talent, kann die Gestaltung, Voraussetzung<br />

ist hier schon der tiefere Einstieg<br />

in das Wissen um Bits und Bytes,<br />

selbst vornehmen. Es werden viele<br />

Programme zur Gestaltung der eigenen<br />

Homepage angeboten. Doch man<br />

sollte auch daran denken, dass es ein<br />

unternehmerischer Auftritt ist. Da<br />

sollte eigentlich alles bis ins Detail<br />

stimmen. Das Engagement eines grafischen<br />

Büros bzw. eines Unternehmens,<br />

das sich mit der Gestaltung von Internetauftritten<br />

beschäftigt, kann hier<br />

die bessere Lösung sein. Denn ein<br />

Internetauftritt muß auch regelmäßig<br />

gepflegt werden. Das braucht Zeit und<br />

die sollte der Praxisinhaber besser in<br />

seine Arbeit in der Praxis mit seinem<br />

Team investieren, damit die Patienten<br />

den gleichen guten Eindruck, den sie<br />

vielleicht im Internet durch das Aufrufen<br />

der Internetseite gewonnen haben,<br />

auch in der Praxis vorfinden. Wer sich<br />

für einen Profi entscheidet, muß mit<br />

Kosten für eine Grundkonzeption und<br />

Gestaltung der Internetauftritts zwischen<br />

500 bis rund 1500 Euro rechnen.<br />

Die folgenden Seiten schlagen dann<br />

rund mit Kosten von 100 bis 200 Euro<br />

zu Buche. Doch das sei hier ausdrücklich<br />

gesagt, diese Angaben sind kein<br />

fester Kostenrahmen, sondern ein ganz<br />

grober Anhaltspunkt. Zu groß sind die<br />

unterschiedlichen Voraussetzungen.<br />

Insgesamt stellt das Internet der Zahnärzteschaft<br />

immense Möglichkeiten<br />

zur Verfügung, die allerdings auch<br />

genutzt werden wollen. Und es gibt<br />

seit rund vier Jahren auch ein entsprechendes<br />

Magazin. Es nennt sich „dentonline,<br />

Zahnärztemagazin für Computer<br />

und Internet“ und wird vom Verlag<br />

Urban & Vogel, Neumarkter Straße<br />

herausgegeben, Tel. 089 43 72-13 00,<br />

Fax 08943 72-1399 oder www.urban-<br />

Vogel.de. Das Magazin erscheint in<br />

gedruckter Form, denn ohne Papier<br />

geht es zu Zeit auch bei Medien noch<br />

nicht, die über die papierlose Kommunikation<br />

informieren – aber wir stehen<br />

ja erst am Anfang des neuen Kommunikationszeitalters.<br />

ti<br />

Thomas Eckert - Dentalbedarf<br />

Tel. (0 22 34) 98 67 47, Fax 98 67 46<br />

http://www.spardental.de<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

35


36<br />

INTERESSANTE INTERNETADRESSEN<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

(MIT LINKS ZU WEITEREN SEITEN IM INTERNET)<br />

www.zkn.de<br />

www.area-online.de<br />

(Dentalprodukte untersch. Hersteller/Preisvergleich)<br />

www.bzaek.de<br />

(Bundeszahnärztekammer)<br />

www.dgzmk.de<br />

(Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferorthopädie)<br />

www.dgparo.de<br />

(Deutsche Gesellschaft f. Parodontologie)<br />

www.dgn-service.de<br />

(DGN Service GmbH/sicheres surfen im Internet)<br />

www.bmgesundheit.de<br />

(Bundesgesundheitsministerium)<br />

www.niedersachsen.de<br />

www.kzbv.de<br />

(Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung)<br />

www.bdiz.de<br />

(Bundesverband d. niedergelassenen implantologisch tätigen Zahnärzte i. Deutschland)<br />

www.hilfswerk-z.de<br />

(Hilfswerk Deutscher Zahnärzte f. Lepra- und Notgebiete)<br />

www.idz-koeln.de<br />

(Institut der deutschen Zahnärzte)<br />

de.dir.yahoo.com/Gesundheit/Medizin/Zahnmedizin<br />

(Weiterbildungsangebote, Fachzeitschriften, Institute, Verweise auf zahnmed. Webangebote)<br />

www.germanw.de<br />

(Webangebot mit zahnmedizinischen Inhalten)<br />

www.medizin-forum.de<br />

(Suchmaschine von zahnmedizinischen Links)<br />

www. merck.com/search<br />

(Frei verfügbare Informationsquelle zu Diagnose und Therapie auch für den Zahnmediziner)


Die perfekte Synthese aus Leistung und Geschwindigkeit: XENO III.<br />

Nach 5 Jahren Forschung sichert dieses selbstätzende Adhäsiv der<br />

3. Generation hohe Haftung in nur einem einzigen, kontrollierbaren<br />

Schritt.<br />

Außergewöhnlich hohe Haftung 1<br />

Kein separater Schritt für Ätzen oder Spülen<br />

Für alle Kavitätenklassen, Komposite und Kompomere<br />

1 XENO ® III bietet hohe Haftwerte an Dentin und Schmelz. Dies wird von vier weltweit renommierten<br />

Universitäten und Institutionen belegt: Bernd Haller, Universität Ulm; John M. Powers,<br />

University of Texas, Houston; Mark A. Latta, School of Dentistry, Creighton University<br />

Omaha; Cornelis H. Pameijer, DLC International, Simsbury.<br />

Die perfekte Synthese aus<br />

Leistung und Geschwindigkeit<br />

Hochleistungsbonding leicht gemacht<br />

Neugierig? Weitere Informationen: DENTSPLY DeTrey GmbH,<br />

De-Trey-Str. 1, 78467 Konstanz oder Fax-Nr. 0 75 31 - 5 83-2 65.<br />

Kostenlose DENTSPLY-Service-Line 08000-735000.<br />

Name<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />


38<br />

Rechtliche Grundlagen des Datenzugriffs<br />

Stellungnahme der Finanzverwaltungen zu grundlegenden Fragen<br />

Seit wann besteht das<br />

Datenzugriffsrecht der<br />

Finanzverwaltung?<br />

Ab dem 1. Januar 2002 ist der Finanzverwaltung<br />

aufgrund der gesetzlichen<br />

Neuregelungen im Steuersenkungsgesetz<br />

vom 23. Oktober 2000 (Bundesgesetzblatt<br />

Teil 1 8. 1433, Artikel 7 und<br />

8) das Recht eingeräumt, die mit Hilfe<br />

eines Datenverarbeitungssystems erstellte<br />

Buchführung des Steuerpflichtigen<br />

durch Datenzugriff zu prüfen.<br />

Was beinhalten die „Grundsätze<br />

zum Datenzugriff und zur Prüfung<br />

digitaler Unterlagen (GDPdU)“?<br />

Die „Grundsätze zum Datenzugriff<br />

und zur Prüfung digitaler Unterlagen<br />

(GDPdU)“ beinhalten Anwendungsregelungen<br />

zur Umsetzung des Rechts<br />

auf Datenzugriff. Sie wurden nach<br />

intensiver Erörterung mit den Vertretern<br />

der Wirtschaft mit BMF-Schreiben<br />

vom 16. Juli 2001 -IV D 2-S 0316-<br />

136/ 01 - (Bundessteuerblatt Teil 1 S.<br />

415) veröffentlicht.<br />

Welche Möglichkeiten des<br />

Datenzugriffs bestehen?<br />

Beim Datenzugriff selbst kann der<br />

Prüfer nach pflichtgemäßem Ermessen<br />

- auch kumulativ - den „unmittelbaren<br />

Datenzugriff, den „mittelbaren Datenzugriff“<br />

oder die Datenträgerüberlassung<br />

wählen. Ein „Online-Zugriff‘ auf<br />

das betriebliche DV-System ist hingegen<br />

ausdrücklich ausgeschlossen.<br />

Der „unmittelbare Datenzugriff“ beinhaltet<br />

den Nur-Lesezugriff auf DV-<br />

Systeme durch den Prüfer zur Prüfung<br />

der Buchhaltungsdaten, Stammdaten<br />

und Verknüpfungen (beispielsweise<br />

zwischen den Tabellen einer relationalen<br />

Datenbank). Darunter fällt auch<br />

die Nutzung vorhandener Auswertungsprogramme<br />

des betrieblichen DV-<br />

Systems zwecks Filterung und Sortierung<br />

der steuerlich relevanten Daten.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Beim „mittelbaren Datenzugriff“ müssen<br />

die steuerlich relevanten Daten<br />

entsprechend den Vorgaben des<br />

Prüfers vom Unternehmen oder einem<br />

beauftragten Dritten maschinell ausgewertet<br />

werden, um anschließend<br />

einen Nur-Lesezugriff durchführen<br />

zu können. Verlangt werden darf aber<br />

nur eine maschinelle Auswertung mit<br />

den auf dem DV-System vorhandenen<br />

Auswertungsmöglichkeiten. Die Kosten<br />

der maschinellen Auswertung hat das<br />

Unternehmen zu tragen. Darüber hinaus<br />

sind die Unternehmen zur Unterstützung<br />

des Prüfers durch mit dem<br />

DV-System vertraute Personen<br />

verpflichtet.<br />

Bei der Datenträgerüberlassung sind<br />

der Finanzbehörde mit den gespeicherten<br />

Unterlagen und Aufzeichnungen<br />

alle zur Auswertung der Daten notwendigen<br />

Informationen (z. B. über die<br />

Dateistruktur, die Datenfelder sowie<br />

interne und externe Verknüpfungen)<br />

in maschinell auswertbarer Form zur<br />

Verfügung zu stellen. Dies gilt auch in<br />

den Fällen, in denen sich die Daten bei<br />

Dritten befinden.<br />

Darf der Finanzamtsprüfer<br />

eigenmächtig Daten aus dem<br />

betrieblichen DV-System zur<br />

Weiterverarbeitung auf seinem<br />

Rechner herunterladen?<br />

Nein, die Prüfungsdienste sind in keinem<br />

Fall berechtigt, Daten zwecks<br />

Sicherung oder späterer Weiterverarbeitung<br />

von den betrieblichen DV-<br />

Systemen herunterzuladen oder Kopien<br />

vorhandener Datensicherungen vorzunehmen.<br />

Entscheidet sich der Prüfer<br />

für eine Datenanalyse mit Hilfe dienstlich<br />

bereitgestellter Prüfsoftware,<br />

müssen die dazu erforderlichen steuerlich<br />

relevanten Daten vom Unternehmen<br />

auf einem maschinell lesbaren<br />

Datenträger bereitgestellt werden.<br />

Ergeben sich aufgrund der Datenanalyse<br />

Anhaltspunke, die eine vertiefte<br />

Überprüfung angezeigt sein lassen<br />

oder reichen die auf dem Datenträger<br />

zur Verfügung gestellten Daten zur<br />

steuerlichen Beurteilung nicht aus,<br />

kann der Prüfer auch im Fall der Datenträgerüberlassung<br />

zum zusätzlichen<br />

Nur-Lesezugriff übergehen. Entgegen<br />

anders lautenden Darstellungen kann<br />

er aber auch weitere Datenträger mit<br />

bislang nicht bereitgestellten steuerrelevanten<br />

Daten verlangen oder von<br />

der Möglichkeit des „mittelbaren<br />

Datenzugriffs“ Gebrauch machen.<br />

Wie definiert die Finanzverwaltung<br />

„steuerlich relevante Daten“?<br />

Zu diesem Terminus gibt es keine allgemein<br />

gültige Definition. Je nach<br />

Einzelfall können Daten bei einem<br />

Steuerpflichtigen von steuerlicher<br />

Bedeutung sein, bei einem anderen<br />

jedoch nicht. Deshalb kann es keine<br />

abschließende Festlegung allgemeiner<br />

Art geben. Man kann den Begriff<br />

jedoch wie folgt umschreiben: Steuerlich<br />

relevant sind Daten immer dann,<br />

wenn sie für die Besteuerung des<br />

Steuerpflichtigen von Bedeutung sind.<br />

Nach den „GDPdU“ ist es Aufgabe des<br />

Steuerpflichtigen, die steuerrelevanten<br />

Daten von den anderen abzugrenzen.<br />

Er wird sich dabei auch an datenschutzrechtlichen<br />

bzw. besonderen<br />

berufsspezifischen Gesichtspunkten<br />

orientieren. Gibt es über diese Abgrenzung<br />

Meinungsverschiedenheiten zwischen<br />

Steuerpflichtigen und Steuerprüfer,<br />

ist im Einzelfall zu entscheiden,<br />

welche Folgerungen zu ziehen sind.<br />

Nach den „GDPdU“ sind der Finanzbehörde<br />

auf Verlangen die steuerlich relevanten<br />

Daten in maschinell auswertbarer<br />

Form zur Verfügung zu stellen.<br />

Was bedeutet „maschinelle<br />

Auswertbarkeit“ im Sinne der<br />

„GDPdU“?<br />

Unter dem Begriff „maschinelle Auswertbarkeit“<br />

versteht die Finanzverwaltung<br />

den „wahlfreien Zugriff auf


alle gesicherten Daten einschließlich der Stammdaten und<br />

Verknüpfung mit Sortier- und Filterfunktionen unter<br />

Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit.<br />

Mangels wahlfreier Zugriffsmöglichkeit akzeptiert die<br />

Finanzverwaltung daher keine Reports oder Druckdateien,<br />

die vom Unternehmen ausgewählte („vorgefilterte“) Datenfelder<br />

und -sätze aufführen, jedoch nicht mehr alle steuerlich<br />

relevanten Daten enthalten. Gleiches gilt für archivierte<br />

Daten, bei denen während des Archivierungsvorgangs<br />

eine „Verdichtung“ unter Verlust vorgeblich steuerlich nicht<br />

relevanter, originär aber vorhanden gewesener Daten stattgefunden<br />

hat.<br />

Besteht ein Verwertungsverbot für versehentlich überlassene<br />

Daten?<br />

Nein, auch für versehentlich freiwillig überlassene Daten<br />

besteht kein Verwertungsverbot.<br />

Das Datenzugriffsrecht der Finanzverwaltung besteht ab<br />

dem 1. Januar 2002.<br />

Dürfen die Prüfer auch auf Daten<br />

vorangegangener Wirtschaftsjahre zugreifen?<br />

Ab dem 1. Januar 2002 hat die Finanzverwaltung das<br />

Recht, auch auf elektronisch vorgehaltene Daten vorangegangener<br />

Wirtschaftsjahre zuzugreifen. Bis auf zwei<br />

Ausnahmen sind daher auch archivierte Daten auf Verlangen<br />

des Prüfers während der gesamten gesetzlichen Aufbewahrungsfrist<br />

von bis zu zehn Jahren für den unmittelbaren<br />

und mittelbaren Datenzugriff in das DV-System<br />

einzuspielen:<br />

• Bei Archivierung vor dem 1. Januar 2002 brauchen die<br />

Daten nicht wieder eingespielt zu werden, wenn dies mit<br />

unverhältnismäßig hohem Aufwand für das Unternehmen<br />

verbunden ist (fehlende Speicherkapazität, nochmalige<br />

Datenerfassung, Archivierung außerhalb des<br />

aktuellen Datenverarbeitungssystems oder Wechsel der<br />

Hard- oder Software).<br />

• Kann im Falle eines abweichend Archivierung ab 1.<br />

Januar 2002 nachweisbar aus technischen Gründen<br />

nicht auf einem maschinell auswertbaren Datenträger<br />

erfolgen, wird dem Unternehmen Gelegenheit gegeben,<br />

seinen Archivierungspflichten bis spätestens zu Beginn<br />

des anschließenden abweichenden Wirtschaftsjahrs<br />

nachzukommen.<br />

Besteht die Möglichkeit, das vorhandene oder geplante<br />

DV-System von der Finanzverwaltung als „GDPdUkonform“<br />

zertifizieren zu lassen?<br />

Nein, insbesondere die Vielzahl und unterschiedliche Ausgestaltung<br />

und Kombination selbst marktgängiger Buchhaltungs-<br />

und Archivierungssysteme lässt keine Aussagen<br />

der Finanzverwaltung zur Konformität der verwendeten<br />

oder geplanten Hard- und Software zu.<br />

Drohen Sanktionen, wenn ein Unternehmen die<br />

Anforderungen der „GDPdU“ nicht erfüllt?<br />

Ja, es gibt mehrere Sanktionsmöglichkeiten. Je nach<br />

den Umständen im Einzelfall kommen z. B. in Betracht:<br />

Bußgeld, Zwangsmittel, Schätzung.<br />

Mit freundlicher Genehmigung aus:<br />

MEDItaxa, Ausgabe 22/2002<br />

DENGLISCH –<br />

Die neue Fachsprache für das Gesundheitswesen!?<br />

Die Berliner Entertainerin Gayle Tuffs (41) machte<br />

„Denglisch“ in Deutschland populär. Die in die Bundeshauptstadt<br />

verliebte US-Amerikanerin perfektionierte ein<br />

Sprach-Mischmach aus deutschen und englischen Wörtern,<br />

das aber jeder verstehen kann. „Denglisch“ infizierte die<br />

Republik bereits, nistete sich in der Wissenschaft, bei<br />

Wirtschaftsbossen und in Wahlkampfzentralen ein. Kein<br />

Wunder, dass das Gesundheitswesen da keine Ausnahme<br />

macht. Während alles, was sich in Medizin und Politik für<br />

elitär hielt, früher noch mit gepflegten Lateinkenntnissen,<br />

Gräzismen oder Französischresten brillierte, gehört es heute<br />

zum guten Ton, die Fachsprache mit anglo-amerikanischen<br />

Häppchen anzureichen. Oberster Sprachschöpfer des<br />

deutschen Gesundheitswesens: Prof. Dr. med. Dr. sc. Karl<br />

„Überall“ Lauterbach (40). Seine genialsten Kreationen:<br />

„Disease Management-Programme“ (DMP) und „Diagrosis<br />

Related Groups“ (DRG). Sie führen zur Zeit die Denglisch-<br />

Hitlisten uneinholbar an, nur versteht das Otto Normalverbraucher<br />

nicht mehr. Denn der gemeine Patient lässt sich<br />

wohl von sprachlicher Hausmannskost nicht so recht beeindrucken.<br />

„Chronikerprogramme“ und „Fallpauschalen“ duften<br />

nach Biedermeier und Provinz. Der Begriff „Managed<br />

Care“ geht jedoch nicht auf das Konto des Kölner Wissenschaftlers.<br />

Mal schauen, welche Sprachschöpfungen noch<br />

ins Haus stehen.<br />

dfg, 31.10.2002<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

39


40<br />

Gutachterschulung<br />

… mit fast 90 Teilnehmern<br />

Einen mehr als voll besetzten Saal mit rund 90 Teilnehmern<br />

konnte die Gutachterschulung am 30. Oktober in der ZKN<br />

verzeichnen. Um alle Gutachter aufzunehmen, mussten<br />

sogar noch weitere Sitzgelegenheiten in den großen Hörsaal<br />

des Zahnärztlichen Fortbildungszentrums gebracht werden.<br />

Dr. Dr. Henning Borchers, Präsident der ZKN, der für Dr. Thomas<br />

Nels die Leitung übernahm, der in Vorstandsangelegenheiten<br />

Termine außerhalb Hannovers wahrzunehmen hatte,<br />

begrüßte die<br />

zahnärztlichenGutachter<br />

aus allen<br />

Teilen Niedersachsens.<br />

Er<br />

leitete den<br />

Tag mit dem<br />

Thema „Gutachterricht<br />

Bereits im Sommer 2002 zog die<br />

Niedersächsische Zahntechnikerinnung<br />

(NZI) in ihre neuen Räume in der<br />

hannoverschen Theaterstraße 2 ein.<br />

Nachdem nun alle baulichen Maßnahmen<br />

fertig gestellt sind, wurde die<br />

neue Geschäftsstelle am 6. November<br />

2002 mit einem Empfang offiziell eingeweiht<br />

und Partnern und Freunden<br />

aus Wirtschaft, Kommunalpolitik,<br />

Heilberufen und Krankenkassen vorgestellt.<br />

Verbunden mit der Einweihung<br />

war auch eine Vernissage des Künstlers<br />

und Malers Tomo Storelli aus Leipzig.<br />

Hintergrund des Umzuges sind die<br />

immer größere Bedeutung und Zunahme<br />

der öffentlichen und politischen<br />

Aufgaben. Die Zahntechnikerinnung<br />

vertritt die Interessen der niedersächsischen<br />

Dentallabore mit rund 10.000<br />

Arbeitnehmern. Mit seinen mittelständischen<br />

Betrieben stellt das Zahntech-<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Gutachter aus allen Teilen Niedersachsens<br />

trafen sich zur Gutachterschulung in<br />

Hannover.<br />

nikerhandwerk einen nicht unwesentlichen<br />

Wirtschaftsfaktor in Niedersachsen<br />

dar. Mit den neuen größeren<br />

Räumlichkeiten können die erweiterten<br />

Aufgaben jetzt besser umgesetzt<br />

werden, betont Dipl. Oec. Viola Ullrich,<br />

Dr. Dr. Henning Borchers,<br />

Präsident der ZKN, leitete<br />

den Tag ein.<br />

linien und weitereFormalitäten“<br />

ein. Dann<br />

Prof. Dr. Figgener<br />

übergab er an Prof. Dr. Dr. Figgener,<br />

der über das Thema „Zahnersatz<br />

– state of the art – Möglichkeiten und Grenzen der<br />

Beurteilung im Rahmen der Begutachtung“ sprach und mit<br />

den Teilnehmern Ratschläge zur Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

zwischen Gutachtern und Gerichten diskutierte.<br />

ZAHNTECHNIKERINNUNG:<br />

Neue Räumlichkeiten eingeweiht<br />

Gäste des Empfangs waren auch Dr. Joachim Wömpner, Vizepräsident der ZKN (li.) und<br />

Dr. Dr. Henning Borchers, Präsident der ZKN (re.). Hier im Gespräch mit Obermeister Lutz<br />

Wolf von der NZI (mi.)<br />

Geschäftsführerin der NZI und dazu<br />

passte auch das Motto der Einweihung<br />

„Mit neuer Kraft an Ihrer Seite“.<br />

ti<br />

ti


R ÖNTGENPÄSSE<br />

RÖNTGENPÄSSE<br />

Die <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen gehörte zu den ersten Kammern, die Röntgenpässe an<br />

ihre Mitglieder ausgegeben hat. Darüber hinaus wurde die Möglichkeit eröffnet, über die<br />

Firma MARCO weitere Röntgenpässe anzufordern. Wegen der hohen Versandkosten ist es<br />

hier zu Kritik gekommen, obwohl die Firma MARCO ausschließlich die ihr selbst entstandenen<br />

Kosten weitergegeben hat. Der Versand der Röntgenpässe durch die Firma MARCO wird<br />

daher in Absprache mit der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen ab sofort eingestellt.<br />

Dieser Ausgabe der ZNN sind für die niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte noch<br />

einmal kostenlose Röntgenpässe beigelegt. Da Röntgenpässe nunmehr auch von Unternehmen<br />

am Dentalmarkt angeboten werden, bitten wir unsere Mitglieder, sich zukünftig dort<br />

einzudecken.<br />

Wir wünschen<br />

zum Weihnachtsfest<br />

Der Vorstand<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

besinnliche Stunden<br />

zum neuen Jahr<br />

Der Vorstand der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

Gesundheit, Glück und Erfolg<br />

Dr. Dr. Henning Borchers Dr. Joachim Wömpner<br />

Präsident stellv. Präsident<br />

Vom Versand von Weihnachtskarten haben wir in diesem Jahr abgesehen und den entsprechenden Betrag an das<br />

Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete e. V. gespendet.<br />

Für alle, die sich an der humanitären Hilfe beteiligen möchten, hier das Konto des Hilfswerks:<br />

Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete<br />

Deutsche Apotheker- und Ärztebank Hannover, Konto-Nr. 000 4444 000, BLZ 250 906 08<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

41


42<br />

Wirtschaftsrat macht eigener Fraktion<br />

„die Hölle heiß“<br />

Der Wirtschaftsrat der Union preschte gesundheitspolitisch<br />

vor. Nachdem von der Partei- und Fraktionsspitze nicht nur<br />

wegen des Bundestagswahlkampfes keinerlei überzeugende<br />

Alternativen zur Regierungspolitik präsentiert wurden, legte<br />

der Markt-Flügel der CDU/CSU jetzt in Berlin einen Sieben-<br />

Punkte-Katalog zur Gesundheitspolitik vor. Das 16-seitige<br />

Papier mit dem Titel: „Statt rot-grüner Staatsmedizin: Mit<br />

mehr Eigenverantwortung aus der Beitragsfalle“ hatte die<br />

Bundesfachkommission Sozialpolitik des Wirtschaftsrates<br />

erarbeitet.<br />

Der Wirtschaftsrat wettert gegen die geplante Anhebung<br />

der Versicherungspflichtgrenze „um satte 51 Prozent“. Damit<br />

schiebe die Bundesregierung Wahlfreiheit und Wettbewerb<br />

einen Riegel vor. Mit dem Verzicht auf Kapitaldeckung und<br />

mehr Eigenvorsorge würden die Beitragssätze in der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (GKV) bei 14,4 Prozent nicht<br />

halt machen, orakelte Rüdiger von Voss (61), der Geschäftsführer<br />

des Wirtschaftsrates. Gelänge es nicht, das Gesundheitssystem<br />

wie das Rentensystem rechtzeitig auf ein Kapitaldeckungsverfahren<br />

umzustellen, würden „kommende<br />

Generationen mit Beitragssätzen von bis zu 25 Prozent konfrontiert.“<br />

Dabei wirke jede weitere Beitragssatzsteigerung<br />

wie eine „Strafsteuer“ auf die deutschen Arbeitsplätze. Mit<br />

seinen Vorschlägen, so die Organisation, könne der GKV-Beitragssatz<br />

um ca. fünf Prozent gesenkt werden.<br />

Der Sieben-Punkte-Katalog umfasst Vorschläge wie:<br />

• Selbstbehalte von jährlich bis zu 500 € (sozial flankiert<br />

für chronisch Kranke und Geringverdiener) für ambulante<br />

Leistungen und Arzneimittel. Zusammen mit den<br />

Kaum<br />

Abwanderung in die<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

weiteren GKV-Entlastungsvorschlägen wie eine Unfallpflichtversicherung<br />

für private Unfallrisiken und einem<br />

privaten Haftpflichtansatz für den Zahnbereich summierten<br />

sich die Einsparungen der GKV durch „mehr Eigenverantwortung<br />

und Wirtschaftlichkeit“ um jährlich ca.<br />

34 Mrd. €;<br />

• den Einstieg in die private Kapitaldeckung von zehn<br />

Prozent bis zum Jahr 2010 und 30 Prozent bis zum Jahr<br />

2030;<br />

• mehr Vertragsfreiheiten für Krankenversicherungen und<br />

Leistungsanbietern;<br />

• die Halbierung des Risikostrukturausgleichs (RSA) auf<br />

maximal 7 Mrd. €, dabei sollen spezielle Versorgungsprogramme<br />

für chronisch Kranke außerhalb des RSA<br />

organisiert werden;<br />

• Rückführung von GKV-Fremdlasten und die Steuerfinanzierung<br />

versicherungsfremder Leistungen in Höhe von<br />

10 Mrd. €;<br />

• Halbierung der Mehrwertsteuer im Arzneimittelbereich<br />

auf 7 Prozent (Einsparung 1,5 Mrd. € und Einführung des<br />

Versandhandels für Arzneimittel (Einsparung 700 Mill. €);<br />

• den Abbau von 50.000 Krankenhausbetten.<br />

PKV<br />

dfg, 31.10.2002<br />

Ihre massiven Änderungswünsche bei der Versicherungspflichtgrenze begründete Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt<br />

MdB (53) bisher mit einer Abwanderungswelle von Mitgliedern der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zur privaten<br />

Konkurrenz (PKV). Nach ihren Zahlen wechselten allein über 200.000 Personen im vergangenen Jahr. Diese Tendenz wollte sie<br />

stoppen. Ihre Argumentation hinkt allerdings aufgrund der neuesten Zahlen für das Jahr 2002. Nur zeitweise sah es so aus,<br />

als würde die GKV fast über 150.000 Mitglieder verlieren. Nach den neuesten Statistiken sind es per 31. August 2002 keine<br />

7.000 Mitglieder. Von einer Überflutung der PKV nun wirklich keine Spur. Eindeutiger Sieger der GKV-internen Wanderbewegungen<br />

bleiben vorerst die innovativen Betriebs- und Innungskrankenkassen.<br />

dfg, 31.10.2002


<strong>Berufsbegleitende</strong> <strong>Aufstiegsfortbildung</strong><br />

für ZahnarzthelferInnen BAZ<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

Ausschreibung des Fachbereichskurses<br />

Kariesprophylaxe und Parodontologie in Stade<br />

31.01.2003 bis ca. August 2003<br />

Unterrichtstermine: Freitags und samstags.<br />

Ein genauer Stundenplan wird den Teilnehmerinnen<br />

zugesandt.<br />

Anmeldeformalitäten: Nach den Teilnahmebedingungen<br />

ist das vorgegebene Anmeldeformular zu verwenden.<br />

Die Anmeldung ist zu richten an:<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen, Abt. 5 - BAZ,<br />

Postfach 81 06 61, 30506 Hannover.<br />

Kursgebühr: € 1.150,–<br />

Die Kursusgebühr kann in 2 Raten (à € 575,–) gezahlt werden.<br />

Die erste Rate wird mit der Anmeldung, die zweite Rate<br />

zu Beginn des Fachbereichskurses fällig. Die Teilnahmegebühr<br />

ist auf das Konto bei der Deutschen Apotheker- und<br />

Ärztebank Hannover Nr. 000 2323 273, BLZ 250 906 08 oder<br />

per Verrechnungsscheck zu leisten.<br />

Zulassung: Voraussetzung für die Zulassung ist die Anmeldung<br />

mit den vorgeschriebenen Unterlagen (Nachweise der<br />

beruflichen Tätigkeitszeiten, einen Erste-Hilfe-Kursus über<br />

8 Doppelstunden - nicht älter als 2 Jahre - und den Strahlenschutzkursus<br />

sowie eine Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers<br />

über die Freistellung zur Fortbildung). Bitte nur beglaubigte<br />

Kopien von den Dokumenten einreichen!<br />

Die Anmeldung wird nach Eingang der Teilnahmegebühr<br />

berücksichtigt. Wird die 2. Hälfte der Teilnahmegebühr nicht<br />

zu Beginn der Maßnahme entrichtet, kann der/die Teilnehmerin<br />

vom Fortbildungskursus ausgeschlossen werden.<br />

Da für die Maßnahme eine Teilnehmerbegrenzung besteht,<br />

erfolgt die Berücksichtigung in der Reihenfolge des Eingangs<br />

der Anmeldungen. Der Eingang der Anmeldung und<br />

die Teilnahme am Fachbereichskursus werden bestätigt. Eine<br />

Warteliste wird geführt.<br />

Anmeldung - Fachbereichskurs Stade (BAZ)<br />

für die <strong>Berufsbegleitende</strong> <strong>Aufstiegsfortbildung</strong> für<br />

ZahnarzthelferInnen der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

Anmeldeschluß: 10. Januar 2003<br />

(Bitte in Blockschrift oder mit Schreibmaschine ausfüllen)<br />

Name: Vorname:<br />

Geb.-Datum: Geb.-Ort:<br />

Straße:<br />

PLZ-Ort:<br />

Tel.-Nr. privat:<br />

beschäftigt bei: (Name:)<br />

Praxis-Anschrift:<br />

Tel.-Nr. Praxis: Telefax:<br />

bitte wenden ☞<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

43


44<br />

Entsprechend den Richtlinien für<br />

die berufsbegleitende <strong>Aufstiegsfortbildung</strong><br />

melde ich mich zu dem ausgeschriebenen<br />

Fachkursus in Stade an.<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Kariesprophylaxe und Parodontologie (Kurs-Nr. STD 08)<br />

1. Nachweis der beruflichen Tätigkeit aus der hervorgehen soll, daß nach der<br />

Abschlußprüfung mindestens 1 Berufsjahr als ZahnarzthelferIn (bitte<br />

Nachweise beifügen, Zeugnisse bzw. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers)<br />

innerhalb der letzten 2 Jahre vor Kursusbeginn absolviert wurden.<br />

Berufliche Tätigkeit als ZahnarzthelferIn<br />

vom bis bei<br />

vom bis bei<br />

vom bis bei<br />

2. Nachweis über eine erfolgreiche Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kursus (8<br />

Doppelstunden). Die Teilnahme darf zu Kursusbeginn nicht länger als 2 Jahre<br />

zurückliegen (nur beglaubigte Kopie).<br />

3. Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Strahlenschutzkursus. (nur<br />

beglaubigte Kopie)<br />

4. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die Freistellung zur Fortbildungsmaßnahme<br />

(§ 3 Abs. 4 der Richtlinien) und zur Durchführung praktischer<br />

Übungen entsprechend dem jeweiligen Katalog der Lerninhalte und Lernziele<br />

(§ 3 Abs. 3 der Richtlinien).<br />

Hinweis:<br />

Mit der Anmeldung ist eine Teilnahmegebühr zu entrichten. Die Berücksichtigung<br />

kann erst nach Eingang dieser Gebühr erfolgen. Die Unterzeichnenden erkennen<br />

die Teilnahmebedingungen und die Ausführungsbestimmungen für die Durchführung<br />

der berufsbegleitenden <strong>Aufstiegsfortbildung</strong> für ZahnarzthelferInnen an.<br />

(Ort/Datum) (Unterschrift + Stempel) PraxisinhaberIn<br />

(Ort/Datum) (Unterschrift) AntragstellerIn / ZahnarzthelferIn<br />

Wird von der ZKN ausgefüllt:<br />

Eingang geprüft am Bestätigung Warteliste<br />

Zahlungseingang Unterlagen vollst. Zertifikat am<br />

wird von der ZKN ausgefüllt


<strong>Berufsbegleitende</strong> <strong>Aufstiegsfortbildung</strong><br />

für ZahnarzthelferInnen BAZ<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

Ausschreibung für den Grundkursus in Osnabrück (OS11)<br />

Unterrichtstermine:<br />

Freitag 14.02.2003 von 15.00 bis 19.00 Uhr<br />

Samstag 15.02.2003 von 09.00 bis 15.00 Uhr<br />

Mittwoch 21.02.2003 von 15.00 bis 19.00 Uhr<br />

Donnerstag 22.02.2003 von 09.00 bis 15.00 Uhr<br />

Für Niedersachsen wird für die BAZ-Fortbildung wieder ein<br />

Grundkursus angeboten, an dem alle ZahnarzthelferInnen<br />

teilnehmen können, die interessiert sind, einen Fachbereichskursus<br />

(außer Verwaltung und Abrechnung) zu besuchen.<br />

Der Grundkursus findet an den beiden o. g. Wochenenden<br />

statt und umfaßt insgesamt 25 Unterrichtsstunden.<br />

Ein ausführlicher Stundenplan wird den TeilnehmerInnen<br />

zugeschickt.<br />

Nach Abschluß dieses Grundkurses ist geplant, von April<br />

2003 bis Oktober 2003 einen Fachbereichskursus für<br />

„Kariesprophylaxe und Parodontologie“ anzubieten. Eine<br />

Anmeldung für diesen Fachbereichskursus, mit den genauen<br />

Daten, wird allen Teilnehmerinnen, die den Grundkursus<br />

erfolgreich absolviert haben, zugesandt.<br />

Anmeldeformalitäten: Nach den Teilnahmebedingungen<br />

ist das vorgegebene Anmeldeformular zu verwenden.<br />

Die Anmeldung ist zu richten an:<br />

<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen, Abt. 5 - BAZ,<br />

Postfach 81 06 61, 30506 Hannover.<br />

Mit der Anmeldung sind an die <strong>Zahnärztekammer</strong> die<br />

Teilnahmegebühren von € 80,– auf das Konto bei der<br />

Dt. Apotheker- und Ärztebank Hannover, Nr. 000 2323 273,<br />

BLZ 250 906 08, zu überweisen oder per Verrechnungsscheck<br />

der Anmeldung beizufügen.<br />

Zulassung: Voraussetzung für die Zulassung ist die Anmeldung<br />

mit den vorgeschriebenen Unterlagen (Abschlußzeugnis,<br />

Nachweise der beruflichen Tätigkeitszeiten, Strahlenschutzbescheinigung<br />

und eine Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers<br />

über die Freistellung zur Fortbildung). Bitte nur<br />

beglaubigte Kopien von den Dokumenten einreichen!<br />

Die Anmeldung wird nach Eingang der Teilnahmegebühr<br />

berücksichtigt. Da für die Maßnahme eine Teilnehmerbegrenzung<br />

besteht, erfolgt die Registrierung in der Reihenfolge<br />

des Eingangs der Anmeldungen. Eine Warteliste wird<br />

geführt. Der Eingang der Anmeldung und die Teilnahme am<br />

Grundkursus werden schriftlich bestätigt.<br />

Anmeldung - Grundkurs Osnabrück OS 11 (BAZ)<br />

für die <strong>Berufsbegleitende</strong> <strong>Aufstiegsfortbildung</strong> für<br />

ZahnarzthelferInnen der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

Anmeldeschluß: 10.01.2003 (Poststempel)<br />

(Bitte in Blockschrift oder mit Schreibmaschine ausfüllen)<br />

Name: Vorname:<br />

Geb.-Datum: Geb.-Ort:<br />

Straße:<br />

PLZ-Ort:<br />

Tel.-Nr. privat:<br />

beschäftigt bei: (Name:)<br />

Praxis-Anschrift:<br />

Tel.-Nr. Praxis: Telefax:<br />

bitte wenden ☞<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

45


46<br />

Entsprechend den Richtlinien für<br />

die berufsbegleitende <strong>Aufstiegsfortbildung</strong><br />

melde ich mich zu dem ausgeschriebenen<br />

Grundkursus Nr. OS 11 in Osnabrück an.<br />

1. Zeugnis der Abschlußprüfung als ZahnarzthelferIn bzw. HelferInnenbrief oder<br />

Prüfungsbescheinigung, aus dem das Datum der Abschlußprüfung hervorgeht.<br />

(nur beglaubigte Kopie)<br />

2. Nachweis der beruflichen Tätigkeit aus der hervorgehen soll, daß nach der<br />

Abschlußprüfung mindestens 1 Berufsjahr als ZahnarzthelferIn (bitte<br />

Nachweise beifügen, Zeugnisse bzw. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers)<br />

innerhalb der letzten 2 Jahre vor Kursusbeginn absolviert wurden.<br />

Berufliche Tätigkeit als ZahnarzthelferIn<br />

vom bis bei<br />

vom bis bei<br />

vom bis bei<br />

3. Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Strahlenschutzkursus. (nur<br />

beglaubigte Kopie)<br />

4. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die Freistellung zur Fortbildungsmaßnahme<br />

(§ 3 Abs. 4 der Richtlinien) und zur Durchführung praktischer<br />

Übungen entsprechend dem jeweiligen Katalog der Lerninhalte und Lernziele<br />

(§ 3 Abs. 3 der Richtlinien).<br />

Hinweis:<br />

Mit der Anmeldung ist eine Teilnahmegebühr zu entrichten. Die Berücksichtigung<br />

kann erst nach Eingang dieser Gebühr erfolgen. Die Unterzeichnenden erkennen<br />

die Teilnahmebedingungen und die Ausführungsbestimmungen für die Durchführung<br />

der berufsbegleitenden <strong>Aufstiegsfortbildung</strong> für ZahnarzthelferInnen an.<br />

(Ort/Datum) (Unterschrift + Stempel) PraxisinhaberIn<br />

(Ort/Datum) (Unterschrift) AntragstellerIn / ZahnarzthelferIn<br />

Wird von der ZKN ausgefüllt:<br />

Eingang geprüft am Bestätigung Warteliste<br />

Zahlungseingang Unterlagen vollst. Zertifikat am<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

wird von der ZKN ausgefüllt


Termin: Samstag, 11. Januar 2003 um 09.00 Uhr<br />

Ort: Großer Hörsaal<br />

der Zahn-, Mund- und Kieferklinik<br />

der Medizinischen Hochschule Hannover,<br />

Carl-Neuberg-Str. 1<br />

Thema: „Bildgebende Diagnostik -<br />

Spektrum und Möglichkeiten moderner<br />

Untersuchungsverfahren“<br />

Programmfolge:<br />

1. Prof. Dr. Dr. Hausamen:<br />

Begrüßung und Einführung in das Thema<br />

2. Dr. Dr. Schultze:<br />

Möglichkeiten und Grenzen konventioneller<br />

Röntgenaufnahmen<br />

3. Priv.-Doz. Dr. Schwarze:<br />

Digitales Röntgen - Technik der Zukunft?<br />

4. Dr. Dr. Swennen:<br />

Digitale Tomographien -<br />

Spektrum und Indikation faszinierender Techniken<br />

5. Prof. Dr. Becker:<br />

Konsequenzen der neuen Röntgenverordnung für den<br />

Zahnarzt<br />

SONDERVERANSTALTUNG<br />

XXIV. Klinische Demonstration in der Klinik und<br />

Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

6. Prof. Dr. Dr. Hausamen:<br />

Diskussion<br />

Kaffeepause<br />

7. E. Barth:<br />

Sonographie - vielseitig und gut, aber nur Übung macht<br />

den Meister. Weitergehende bildgebende Diagnostik<br />

(Szinti, PET & Co.) - unverzichtbar - unbezahlbar?<br />

8. Dr. Teltzrow:<br />

Endoskopische Verfahren, kleine Schnitte, große<br />

Einblicke?<br />

9. Priv.-Doz. Dr. Dr. Dempf:<br />

Navigation in der MKG-Chirurgie - teures Spielzeug oder<br />

vielleicht doch mehr?<br />

10. Dr. Dr. Kramer:<br />

Navigiertes Implantieren - nicht immer, aber immer<br />

öfter?<br />

11. Prof. Dr. Dr. Hausamen:<br />

Abschlußdiskussion<br />

Ende gegen 12.30 Uhr<br />

Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich!<br />

Die Veranstaltung ist kostenfrei.<br />

654 STUNDEN UNTERSCHIED<br />

654 Arbeitsstunden - das ist der Unterschied zwischen<br />

oben und unten. Die Berufstätigen in der Tschechischen<br />

Republik sind durchschnittlich 2000 Stunden im<br />

Jahr für ihre Betriebe da. Ihre Kollegen in den Niederlanden<br />

haben dagegen ihr Jahrespensum schon mit<br />

1346 Stunden erfüllt. Das geht aus einer Untersuchung<br />

der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (OECD) hervor. Zu den Ländern mit<br />

relativ kurzen Jahresarbeitszeiten gehören daneben<br />

Norwegen (1364 Stunden), Deutschland (1467 Stunden)<br />

und Dänemark (1482 Stunden). Vergleichsweise<br />

lange Arbeitszeiten haben - neben den Tschechen - die<br />

Griechen, Japaner, US-Amerikaner und Spanier. Globus<br />

Statistische Angaben: OECD<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

47


48<br />

Herzliche Glückwünsche<br />

02.11.2002 Dr. Eva Klaus (85),<br />

Van-Gogh-Weg 10, 30177 Hannover<br />

04.11.2002 Dr. Ursula König (95),<br />

Lohbergstraße 19, 37085 Göttingen<br />

07.11.2002 Martin Heringslack (75),<br />

Trelder Weg 15, 21244 Buchholz<br />

08.11.2002 Hans Thomas (88),<br />

Lienenkamp 4, 49179 Ostercappeln<br />

08.11.2002 Dr. Robert Berges (70),<br />

Potsdamer Straße, 49661 Cloppenburg<br />

08.11.2002 Dr. Hartwig Redeker (70),<br />

Am Bodefall 3, 38700 Braunlage<br />

11.11.2002 Karl Kronnagel (87),<br />

Strooter Weg 3, 26446 Friedeburg<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

zum Geburtstag!<br />

16.11.2002 Rudolf Stecker (94),<br />

Hasseler Weg 3, 27356 Rotenburg<br />

22.11.2002 Günter Blankenstein (75),<br />

Am Seeteich 8, 38446 Wolfsburg<br />

23.11.2002 Werner Fischer (75),<br />

Neue Straße 20, 21365 Adendorf<br />

27.11.2002 August Ziesemer (88),<br />

Am Rodenberg 5, 38667 Harzburg<br />

28.11.2002 Walter Gaudszuhn (80),<br />

Celler Straße 20, 29323 Wietze<br />

28.11.2002 Dr. Hanne Lore Ross (75),<br />

Bekassinenweg 21, 26131 Oldenburg<br />

30.11.2002 Dr. Hildegard Behr-Herbering (90),<br />

Holljestraße 9, 26188 Edewecht<br />

10-jähriges Praxisjubiläum<br />

C HRISTINA H ÜBNER<br />

Heute vor 10 Jahren kam Frau Hübner als Auszubildende in unser Praxisteam. Nun begeht sie als<br />

Helferin zusammen mit der Praxis ihr 10-jähriges Jubiläum. Für diese 10 Jahre möchten wir unseren<br />

Dank aussprechen im Namen des ganzen Teams. Dieser Dank gilt für ihre unermüdliche Einsatzbereitschaft,<br />

für ihren klaren Durchblick in der Abrechnung und Organisation, für den hochmotivierten Einsatz am<br />

Behandlungsstuhl und nicht zuletzt für die gute Teamarbeit. Nicht vergessen wollen wir die vielen leckeren Kuchen, mit<br />

denen sie uns ohne besondere Anlässe immer wieder überraschte.<br />

Möge Gott sie auf ihrem Lebens- und Berufsweg segnen und beschützen.<br />

Dres. Mellinger<br />

Lichtenbergerstr. 1<br />

38271 Baddeckenstedt


Termine Termine Termine Termine<br />

Bezirksstelle<br />

Göttingen<br />

Fortbildungsreferent:<br />

Dr. Gerd Laufenberg,<br />

Keplerstr. 13, 37085 Göttingen,<br />

Tel. 0551 / 4 80 48<br />

15.02.2003<br />

10.00 Uhr – ca. 13.00 Uhr<br />

Ort:<br />

Hotel „Freizeit IN“,<br />

Dransfelder Str. 3, 37079 Göttingen<br />

„Veränderungen in der Mundschleimhaut<br />

im Zusammenhang mit allgemeinen<br />

Erkrankungen“<br />

Referent: Dr. Wolfgang Bengel, Bensheim<br />

Bezirksstelle<br />

Hannover<br />

Fortbildungsreferent:<br />

Dr. Sven Nordhusen,<br />

Tiergartenstr. 29, 30559 Hannover,<br />

Tel. 0511 / 51 46 37<br />

04.12.2002<br />

15.00 Uhr– ca. 18.00 Uhr<br />

Ort:<br />

Tagungs- und Veranstaltungszentrum „Forum“,<br />

Schützenstr. 10, 30853 Langenhagen<br />

„Effektive Prophylaxe in allen Altersgruppen –<br />

Prophylaxe-Konkret incl. Abrechnung & Organisation<br />

(Teil 2)“<br />

Referent: Prof. Dr. Johannes Einwag, Stuttgart<br />

… in den Bezirksstellen<br />

Bezirksstelle<br />

Oldenburg<br />

Fortbildungsreferent:<br />

Dr. Volker Schaper,<br />

Burgstr. 11, 27243 Harpstedt,<br />

Tel. 04244 / 16 71<br />

14.12.2002<br />

09.00 Uhr – ca. 12.00 Uhr<br />

Ort:<br />

Ärztekammer Oldenburg,<br />

Huntestr. 14, 26135 Oldenburg<br />

„Implantation – 1. Wahl, Alternative oder<br />

letzte Chance“<br />

Referent: Dr. Dr. Rupert Dempf, Hannover<br />

Bezirksstelle<br />

Verden<br />

Fortbildungsreferent:<br />

Dr. Siegbert Kiese,<br />

Zum Achimer Bahnhof 25, 28832 Achim,<br />

Tel. 04202 / 8 20 30<br />

18.12.2002<br />

18.00 Uhr – ca. 21.00 Uhr<br />

Ort:<br />

Haags Hotel Niedersachsen,<br />

Lindhooper Str. 97, 27283 Verden<br />

„Dienstleistungsunternehmen Zahnarztpraxis“<br />

Referent: Zahnarzt Martin Sztraka, Bremen<br />

Wir trauern um unsere Kollegen …<br />

Dr. Dirk Schrader<br />

Goetheallee 4, 37073 Göttingen<br />

geboren am 09.02.1958,<br />

verstorben am 23.10.2002<br />

Dr. Henning Seeck<br />

Werner-Schrader-Str. 14 a, 38302 Wolfenbüttel<br />

geboren am 24.06.1935,<br />

verstorben am 10.11.2002<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

49


… wurde dem Bersenbrücker Zahnarzt Dr. Walter Kristen zuteil. Zum 50-jährigen Berufsjubiläum sprach<br />

ihm der Präsident der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen, Dr. Dr. Henning Borchers, Dank und Anerkennung<br />

für das langjährige und erfolgreiche berufliche Wirken aus. Der Berufsjubilar wurde am 11. November 1924<br />

in Groß-Krosse, Kreis Freiwaldau/Ostsudeten geboren. In der Kreisstadt Freiwaldau besuchte er das Gymnasium<br />

mit Abschluss der Hochschulreifeprüfung. Gleich danach, 1943, wurde Walter Kristen zur Luftwaffe<br />

eingezogen. Nach Kriegsende geriet er in die amerikanisch/englische Gefangenschaft. Im Oktober 1947 Dr. Walter Kristen<br />

wurde der Leutnant der Luftwaffe entlassen. Nach einer „Verschnaufpause“ studierte Walter Kristen von<br />

1948/49 bis November 1952 an der Wilhelms-Universität Münster Zahnheilkunde. Nachdem er die Prüfung mit dem Urteil<br />

„sehr gut“ bestanden hatte, erfolgte am 19. Dezember 1952 die Bestallung als Zahnarzt durch den Sozialminister des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen. Nach seiner Tätigkeit als Assistenzarzt an der Uni Münster und einer Privatpraxis machte sich Walter<br />

Kristen am 1. September 1954 in Bersenbrück selbstständig. Am 11. Februar 1954 bekam er in Münster die Promotionsurkunde<br />

zum Doktor der Zahnheilkunde ausgehändigt.<br />

50<br />

EIN NICHT ALLTÄGLICHER GLÜCKWUNSCH …<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

Ein neuer Service ihrer <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

Ab sofort KOSTENLOS: praxisbezogene<br />

Kleinanzeigen für Zahnärztinnen, Zahnärzte und Praxismitglieder.<br />

Kleinanzeigen-Bestellung<br />

Bitte als Fax: 05 11 / 8 33 91 - 106<br />

oder per Post an: Zahnärztliche Nachrichten Niedersachsen ZNN · Zeißstr. 11a · 30159 Hannover<br />

Name, Vorname<br />

PLZ, Ort<br />

Datum Unterschrift<br />

Bitte veröffentlichen Sie den Text in der nächst erreichbaren Ausgabe der ZNN<br />

Horst Schwitalla<br />

Gewerbliche Kleinanzeigen an:<br />

Satztechnik Meißen GmbH<br />

Fax 0 35 25 / 71 86 10<br />

e-mail: satztechnik.meissen@t-online.de<br />

ISDN/Leo: 0 35 25 / 71 86 34<br />

Ein Rechtanspruch auf Veröffentlichung von Kleinanzeigen besteht nicht.<br />

Die Redaktion der ZNN hat das Recht, Anzeigen abzuweisen, bzw. in einer anderen als der gewünschten Ausgabe zu veröffentlichen.


Kleinanzeigen Kleinanzeigen Kleinanzeigen Kleinanzeigen<br />

Zulassungsber. Kollege oder Kollegin<br />

für Gemeinschaftspraxis in Lüneburg<br />

für I / 03 mit / ohne Kapitalbeteiligung<br />

gesucht. Chiffre 1202/1-C1<br />

Suche Praxisübernahme in Hannover<br />

Stadt oder näheres Umland. Promov.<br />

ZÄ, Exc. ´83 in MHH, 45 Jahre, z. Zt.<br />

noch in eigener erfolgreicher Praxis<br />

tätig, möchte aus dem Süden zurück<br />

in ihre Heimatstadt.<br />

Chiffre 1202/2-C2<br />

Hannover Zentrum<br />

ZA-Praxis im Jahr 2003 abzugeben.<br />

Größe 120 m2. 2-3 Zimmer. Gute Lage<br />

bei guten Umsätzen.<br />

Chiffre 1202/3-C3<br />

Kollegin oder Kollege mit Zulassungsberechtigung<br />

in südliche Region Hannover<br />

gesucht. Gern Teilzeit, Schichtdienstregelung<br />

Tel.: 05102/916738<br />

Hannover-Stadt<br />

ZA, ZÄ für Praxisgemeinschaft<br />

gesucht. Zulassung wäre gut.<br />

Chiffre 1202/18-C6<br />

Hildesheim-Zentrum<br />

Gemeinschaftspraxis sucht 1-2 neue<br />

Partner. Einstieg als Ausbildungs- o.<br />

Entlastungsassistent.<br />

Tel.: abends 05121/85855<br />

Emden<br />

Moderne KFO-Praxis sucht KFO-interessierte/en<br />

Zahnärztin/Zahnarzt zur<br />

Gründung einer realen<br />

Gemeinschaftspraxis. Eine gründliche<br />

Einarbeitung wird gewährleistet.<br />

Tel.: 04921/94870<br />

ZÄ sucht Sozietät oder Praxisübernahme<br />

im LKS GÖ, NOM oder OHA.<br />

Tel.: 0172/1533602<br />

Hannover<br />

Freundlicher, engagierter ZA, 26 J.<br />

Examen im Juli 02, sucht Teilzeitstelle<br />

als Vorbereitungsassistent in Hannover.<br />

Chiffre 1202/9-C4<br />

ZA + Kfo sucht Einstieg in Kfo- oder<br />

Za-Praxis mit Kapitalbeteiligung. Spätere<br />

Übernahme wünschenswert keine<br />

Bedingung. Tel.: 04242/784161.<br />

Verlust von Mitgliedsausweisen<br />

vom 15.01.2002<br />

Zahnärztin Manja Heckendorff, Untere Karspüle 12 a, 37073 Göttingen<br />

vom 22.10.1999<br />

Susanna Walz, Flensburger Straße 6, 25917 Leck<br />

vom 24.07.1990<br />

Dr. Karin Haubert, Schulstraße 14, 29339 Wathlingen<br />

vom 03.01.1989<br />

Herrn Dr. Bernhard Kirchner, Am Rischen 40, 37083 Göttingen<br />

Suche gebr. Dürr Power Tower, Dürr<br />

XR24, OPG, KaVo 1042<br />

Tel.: 0551 / 3791645<br />

Attraktive Assistentenstelle<br />

frei für motivierten, fortbildungs- und<br />

prophylaxeorientierten dt. ZA/ZÄ,<br />

ohne oder mit etwas BE, in moderner<br />

qualitätsor. Vormerkpraxis in Bremen-<br />

Neustadt (viel Prothetik, PAR, Chir.,<br />

Fu-Analyse). Chiffre 1202/19-C7<br />

Hannover-Zentrum<br />

Qualitäts- u. patientenorient.<br />

Praxisteam sucht nette, engag. Unterstützung<br />

(Partner/in m. o. o. Zulassung<br />

o. Vorbereitungsassistent/in mit BE).<br />

Tel.: 0511/327879.<br />

Hannover-Stadt<br />

Suche Praxis zur Übernahme zum flexiblen<br />

Termin. Patientenstamm<br />

vorhanden, Einarbeitung erwünscht.<br />

Chiffre 1202/22-C8<br />

Wir bitten umgehend um Mitteilung, falls Personen mit diesen Ausweisen Missbrauch treiben sollten.<br />

Die Ausweise werden hiermit für ungültig erklärt.<br />

ZKN<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

51


52<br />

BITTE NOTIEREN<br />

15. Januar 2003 Göttingen Indikationsspez. Hart- u. Weichgewebsmanagement<br />

sowie moderne prothetische Rehabilitationskonzepte<br />

für die zahnärztliche Praxis<br />

Infos: Prof. Dr. Dr. E. Esser, Klinikum Osnabrück GmbH,<br />

Tel.: 0541/405-4600, Fax: 0541/405-4699<br />

oder @: mkg-Chirurgie@klinikum-osnabrück.de<br />

22. – 25. Januar 2003 Braunlage 50. Winterfortbildungskongreß<br />

der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

„Evidenzbasierte Zahnheilkunde, Endodontie und Traumatologie“<br />

15. – 22. Februar 2003 St. Anton am Arlberg 22. Internat. Symposium für Mund-Kiefer-<br />

Gesichtschirurgen und Zahnärzte<br />

Infos: Prof. Dr. Dr. Elmar Esser<br />

Klinikum Osnabrück, Am Finkenhüge 1, 49076 Osnabrück,<br />

Tel.: 0541/405-4600, Fax: 0541/405-4699,<br />

e-mail: mkg-Chirurgie@klinikum-osnabrueck.de<br />

22. März 2003 Göttingen Konzepte und Perspektiven in der Implantologie<br />

Infos: Prof. Dr. Dr. E. Esser, Klinikum Osnabrück GmbH,<br />

Tel.: 0541/405-4600, Fax: 0541/405-4699<br />

oder @: mkg-Chirurgie@klinikum-osnabrück.de<br />

26. April 2003 Neumünster 10. Schleswig-Holsteinischer Zahnärztetag<br />

Holstenhallen 3 und 4 in Neumünster<br />

9:00 bis ca. 17:00 Uhr<br />

Infos: Dr. Dagmar Thürkow, Tel.: 04347/1313,<br />

Frau Ludwig, Tel.: 0431/ 3897-128<br />

kzv.s-h@t-online.de<br />

ZWISCHENPRÜFUNG 2003<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 12/02<br />

– AMTLICHE BEKANNTMACHUNG –<br />

Die zentrale Zwischenprüfung gemäß § 42 Berufsbildungsgesetz für Auszubildende mit dem Ausbildungsberuf Zahnmedizinischer<br />

Fachangestellter/Zahnmedizinische Fachangestellte sowie Zahnarzthelfer/Zahnarzthelferin findet am<br />

Mittwoch, 19. März 2003, zentral in Niedersachsen statt. An dieser Zwischenprüfung müssen alle Auszubildenden teilnehmen,<br />

die ihre Ausbildung im Jahr 2001 begonnen haben.<br />

Eine separate Anmeldung zu dieser Prüfung ist weder bei den Bezirksstellen noch bei der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

erforderlich, da die Daten der ZKN bekannt sind. Eventuelle Sonderfälle sind der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />

mitzuteilen, die über die Zulassung zu dieser Zwischenprüfung entscheidet.<br />

D. Stephan<br />

Geschäftsführer


HERSTELLERINFORMATIONEN<br />

Twin Block und Arch Development wurden vom Entwickler vorgestellt<br />

Zweitägiger KFO-Kurs in Ahaus:<br />

Die International Straight Wire and Orthopedic<br />

Seminars (I.S.W.) aus Bad Bentheim hat<br />

sich in den letzten Jahren zu einem etablierten<br />

Anbieter kieferorthopädischer Seminare entwickelt.<br />

Weltweit anerkannte und bekannte<br />

Referenten wie Dr. Clark aus Schottland oder<br />

Dr. Garcia aus den USA stehen für interessante<br />

Fortbildungen, die oftmals in Form von Kursreihen<br />

angeboten werden.<br />

Im Oktober dieses Jahres stellte Dr. Clark im<br />

Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung in<br />

Ahaus den von ihm entwickelten „Twin-Block“<br />

vor und machte die Kursteilnehmer mit den<br />

neuesten Erkenntnissen zum „Arch Development“<br />

vertraut.<br />

Die Vortragsweise Dr. Clarks mit qualifizierter<br />

Simultanübersetzung und die konzeptionell<br />

und visuell ansprechend gestaltete Präsentation<br />

fand bei den Teilnehmern großen Zuspruch,<br />

so dass damit zu rechnen ist, dass der „Twin-<br />

Straumann, nach eigenen Angaben europaweiter<br />

Marktführer in der dentalen Implantologie,<br />

stellt für den zahnärztlichen Prothetiker<br />

und für zahntechnische Labore maßgeschneiderte<br />

Ausstattungspakete vor: Das Prothetik-<br />

Package zum ITI® DENTAL IMPLANT SYSTEM<br />

beinhaltet alles, was der Prothetiker für eine<br />

optimale Versorgung in der Implantologie<br />

benötigt. Neben der prothetischen Grundausstattung<br />

gehören Videos, CD-Roms und auch<br />

Patienteninformationen zur Ausstattung.<br />

Das Zahntechnik-Package zum System ist ab-<br />

Block“ von nun an fester Bestandteil des Behandlungsrepertoires<br />

in den teilnehmenden<br />

Praxen sein wird. Während des Kurses stellte<br />

Maßgeschneiderte Angebote für Prothetiker<br />

und Zahntechniker<br />

Bestandteil des Zahntechnik-Package – ein<br />

praktischer Alukoffer<br />

Eingangsbereich des Golf- und Landhotels<br />

Ahaus-Alstätte<br />

gestimmt auf den zahntechnischen Implantologie-Einsteiger.<br />

Es enthält eine komplette<br />

Grundausstattung sowie Videos und CD-<br />

ROM´s. Der Straumann-Außendienst informiert<br />

im Detail über diese zeitlich begrenzte<br />

Aktion, die am 30. Juni 2003 ausläuft.<br />

Weitere Informationen:<br />

Straumann GmbH<br />

79111 Freiburg<br />

Tel: 0761-4501-333<br />

Fax: 0800-4501- 400<br />

www.straumann.de<br />

ANZEIGE<br />

Bestandteil des Prothetik-Package – ein hochwertiger<br />

Pilotenkoffer aus Leder<br />

ANZEIGE<br />

Dr. Clark auch sein neues Buch über den Twin-<br />

Block vor.<br />

Lizensiertes Fachlabor<br />

I.S.W. ist das einzige von Dr. Clark lizenzierte<br />

Fachlabor in Deutschland. Selbstverständlich<br />

bietet das Fachlabor auch verschiedene Seminare<br />

für Zahntechniker an. In diesem Monat<br />

findet zum Beispiel ein zweitägiger Kurs über<br />

die Funktion und Herstellung des „Twin-<br />

Blocks“ für interessierte Techniker statt.<br />

Auch im kommenden Jahr wird das Unternehmen<br />

darüber hinaus wieder Fortbildungsveranstaltungen<br />

über die verschiedenen Techniken<br />

in der KFO anbieten.<br />

Weitere Informationen:<br />

I.S.W.<br />

Bad Bentheim<br />

Telefon: 05924/785920<br />

www.isw-kfo.de<br />

ANZEIGE<br />

Streicheleinheiten für<br />

Zahnfleisch und Zähne<br />

Neue meridol ® -Zahnbürste sorgt mit mikrofeinen<br />

Borstenenden für gründliche Plaqueentfernung<br />

bei minimalem Gingivaverletzungspotenzial<br />

Ein optimales Verhältnis zwischen effizienter Reinigung<br />

und minimaler Gingivaverletzung ist der<br />

GABA GmbH aus Lörrach mit der Entwicklung der<br />

neuen meridol ® - Zahnbürste gelungen. Ihre mikrofeinen<br />

Borstenenden sorgen für eine gründliche<br />

Plaqueentfernung und schonen dabei selbst<br />

gereiztes und entzündetes Zahnfleisch, wie wissenschaftliche<br />

Studien belegen. Dies ist auf die<br />

neuartige Form der Filamente zurückzuführen:<br />

Ihr Durchmesser beträgt an der Basis 0,18 mm, an<br />

der Spitze aber nur 0,05 mm. Dadurch sind sie<br />

sehr weich und flexibel, doch gleichzeitig stabil<br />

und haltbar. Aufgrund ihrer sehr guten Kontakteigenschaften<br />

ermöglichen die mikrofeinen Filamente<br />

eine sehr gründliche Plaqueentfernung.<br />

Bei Berührung mit den Zahnoberflächen legen<br />

sich die flexiblen Borstenenden um und schützen<br />

so die Gingiva vor Verletzungen. Der weich ummantelte<br />

Bürstenkopf schützt vor Traumatisierungen<br />

von Hart- und Weichgewebe und erreicht<br />

durch seine kleine Größe selbst die hinteren Molaren<br />

und die lingualen Zahnflächen ideal. Die sichere<br />

Führung der Zahnbürste ist durch den ergonomischen<br />

Griff mit dem weichen Daumenstopp<br />

gewährleistet.<br />

Weitere Informationen:<br />

Gaba GmbH<br />

D-79515 Lörrach<br />

Tel.: 07621-9070<br />

www.gaba-dent.de


Perspektiven die man fühlt<br />

implants & more<br />

50. Winterfortbildungskongress<br />

in Braunlage<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

kongressbegleitenden Ausstellung<br />

D E U T S C H L A N D<br />

Mit dem ITI ® DENTAL IMPLANT SYSTEM unterstreicht<br />

Straumann seine Marktführerschaft in Deutschland.<br />

Wir überzeugen durch eine zukunftsweisende Lösung<br />

beim Zahnersatz, damit Ihre Patientinnen und<br />

Patienten unvorhergesehenen Ereignissen beruhigt ent-<br />

gegensehen können.<br />

Zahnimplantate von Straumann - die zukunftsweisende Lösung<br />

Straumann GmbH · Jechtinger Straße 9 · 79111 Freiburg<br />

Tel. 0761/45 01-0 · Fax 0800/45 01-400<br />

info.de@straumann.com · www.straumann.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!