Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung - Zahnärztekammer ...
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INFORMATIONSBLATT<br />
FÜR ZAHNÄRZTINNEN<br />
UND ZAHNÄRZTE MIT<br />
AMTLICHEN MITTEILUNGEN,<br />
HERAUSGEGEBEN VON DER<br />
ZAHNÄRZTEKAMMER<br />
NIEDERSACHSEN K.d.ö.R.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Kammerversammlung der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen 2002<br />
Wissenschaft: Prophylaxe mit antibakteriellen<br />
Mundspüllösungen<br />
Prof. Dr. Rainer Mausberg, Prof. Dr. Thomas Attin<br />
Abformtechniken in der<br />
Implantologie<br />
Prof. Dr. Bernd Wöstmann<br />
www.zkn.de<br />
12<br />
Dezember 2002
Zahnärztliche Nachrichten Niedersachsen ZNN<br />
Informationsblatt für Zahnärzte mit amtlichen Mitteilungen<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen (ZKN)<br />
erscheint bis zu zwölfmal jährlich, jeweils zum Beginn des Monats.<br />
Herausgeber<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen (K.d.ö.R.)<br />
Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />
Postfach 81 06 61, 30506 Hannover<br />
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<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
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des Verfassers bzw. der Verfasser dar. Die Redaktion behält sich das<br />
Recht vor, Kürzungen vorzunehmen. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos und Illustrationen kann keine Haftung übernommen<br />
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Der Bezugspreis für Mitgleider ist durch den Beitrag abgegolten.<br />
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30 €, Einzelheft 3 €, zuzüglich Versandkosten.<br />
ISSN 1437-4927<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
Leitartikel 1<br />
Kammerversammlung der ZKN 2002 2<br />
Was es sonst noch gibt ... 10<br />
Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer 12<br />
Die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall 14<br />
GOZ-Urteile 18<br />
Vollkaskomentalität ist out –<br />
Gekonnter Umgang mit der GOZ 21<br />
Prophylaxe mit antibakteriellen Mundspüllösungen 22<br />
Abformtechniken in der Implantologie 27<br />
Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit Fluoriden 30<br />
Ganz nah am Bürger /<br />
Patienteninformationsveranstaltung 31<br />
Bericht einer Projektreise nach Peru 32<br />
Zahnärzteschaft geht Online 34<br />
Rechtliche Grundlagen des Datenzugriffs 38<br />
Denglisch – Die neue Fachsprache für das<br />
Gesundheitswesen!? 39<br />
Gutachterschulung mit fast 90 Teilnehmern 40<br />
Wirtschaftsrat der Union macht eigener Fraktion<br />
die Hölle heiß 42<br />
Kaum Abwanderung in die PKV 42<br />
Glückwünsche 48<br />
Termine 49<br />
Kleinanzeigen 51<br />
Bitte notieren 52<br />
Beilagenhinweis<br />
ZFN-Fortbildung
L E I T A R T I K E L<br />
Bei Qualität geht es ums<br />
Alles-oder-Nichts-Prinzip<br />
Der massive Tritt auf die Kostenbremse<br />
und das gleichzeitige Vertagen<br />
wirksamer Reformen auf übermorgen bis<br />
unbestimmt läßt für die nahe Zukunft<br />
des Gesundheitswesens nichts Gutes<br />
erwarten. Nicht mehr als ein politisches<br />
Ablenkungsmanöver ist im Zuge dieser<br />
Misere die Diskussion um Qualität und<br />
ihre sogenannte Kontrolle. Schließlich ist<br />
Regieren derzeit sehr eindrucksvoll die<br />
Kunst, Probleme zu schaffen, mit deren<br />
Lösung man das Volk in Atem hält. Dennoch sind wir in<br />
unserem Berufsstand davon ganz real betroffen. Pläne zu<br />
Zwangsfortbildung und Rezertifizierungsmaßnahmen sowie<br />
zur Gründung eines eigenen Instituts für<br />
Qualitätssicherung sind aus Sicht der Zahnärzteschaft so<br />
überflüssig, wie die Diskussion selbst. Jüngste Umfragen<br />
belegen nämlich erneut die große Zufriedenheit unserer<br />
Patienten und das Vertrauen, das sie "ihrem" Zahnarzt entgegenbringen.<br />
Bei der Qualität geht es um das Alles- oder- Nichts- Prinzip.<br />
Jede Leistung, die wir dem Patienten angedeihen<br />
lassen, muß qualitätsvoll erbracht werden. Leistungen, die<br />
betriebswirtschaftlich künftig in der Praxis nicht mehr<br />
machbar sind, dürfen wir dann eben nicht mehr anbieten,<br />
wir dürfen sie nicht machen. In dieser Richtung fällt den<br />
Kammern eine große Aufgabe und Verantwortung zu, Aufklärung<br />
und Aufforderung zu betreiben.<br />
Neben der Qualität unterscheiden wir klar das<br />
Behandlungs-Niveau. Und das wird in Folge der neuen<br />
Super-Bugdetierung der Super-Ministerin zwangsläufig<br />
sinken. Die nach Material und Methodik unterschiedlichen<br />
Therapieformen werden wir im GKV-Bereich auf die einfachen<br />
Formen zu beschränken haben. Eine weitere Differenzierung<br />
hat uns hier die Erfahrung mit Therapieschritten<br />
aus der BAZ-II-Studie geliefert. Therapieschritte, die zur<br />
Optimierung neuer Leistung beitragen, können auch weggelassen<br />
werden, wenn ein normaler Standard erreicht werden<br />
soll. In jedem Fall sollte der Patient im offenen<br />
Gespräch über das Leistungsniveau unterrichtet werden,<br />
das ihm die gesetzliche Krankenversicherung aufzwängt.<br />
Der einstimmige Beschluß der Gesundheitsminister-Konferenz<br />
der Länder im Juni zur Rezertifizierung und Zwangsfortbildung<br />
ist in unseren Augen zwar absolut unsinnig.<br />
Nach Einschätzung des<br />
Verfassungsrechtlers Prof. Tettinger, Mitglied<br />
des Consiliums der BZÄK, werden<br />
wir uns gegen eine Zwangsfortbildung<br />
aber juristisch kaum wehren können. Der<br />
eventuell aufgezwungenen Rezertifizierung<br />
räumte Tettinger allerdings eine<br />
wesentlich geringere Überlebenschance<br />
ein, besonders im Hinblick auf geltende<br />
europäische Regelungen.<br />
Weil Gesundheit ein so hohes Gut sei, sagen die<br />
Gesundheitspolitiker quer durch alle Fraktionen, müssten<br />
auch alle zur Überprüfung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
gezwungen werden, die sich mit deren Erhalt befassten.<br />
Umso wichtiger ist es deshalb, nicht nur in der bei uns<br />
gewohnten vielfältigen und umfangreichen Form Fortbildung<br />
zu treiben, sondern darüber hinaus dafür zu sorgen,<br />
dass die Öffentlichkeit dieses Fortbildungsbewußtsein auch<br />
wahrnimmt und das Geschehen für den Außenstehenden<br />
transparent gemacht wird. Grundsätzlich halte ich es in<br />
diesem Zusammenhang mit dem Motto "Qualität muß<br />
geleistet werden, sie kann nicht herbeigeprüft werden."<br />
Nach der Verabschiedung der ärztlichen Approbationsordnung<br />
muss es auch eine neue zahnärztliche Approbationsordnung<br />
geben. Wir haben die Strukturen geschaffen, mit<br />
einem Koordinierungsausschuß unter Leitung der BZÄK mit<br />
DGZMK, VHZMK und FV, um zügig und vor dem Ministerium<br />
einen Entwurf vorzulegen. Und wir möchten für die<br />
Zukunft auch gesichert wissen, dass einzig die Approbationsordnung<br />
und nicht irgendein Rezertifizierungs-<br />
Regelwerk darüber entscheidet, wer den zahnärztlichen<br />
Beruf ausüben darf und wer nicht. Für diese Freiheit unseres<br />
Berufsstandes werden wir kämpfen. Sie liegt - frei nach<br />
Rousseau - nicht darin, dass wir tun können, was wir wollen.<br />
Sondern darin, daß wir nicht tun müssen, was wir nicht<br />
wollen.<br />
Dr. Dr. Jürgen Weitkamp<br />
Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK)<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
1
Der Bericht des Präsidenten<br />
der ZKN begann mit<br />
der Feststellung, die<br />
Dr. Dr. Henning Borchers,<br />
Präsident der ZKN.<br />
Kammerversammlung<br />
reihe sich am Ende der<br />
verschiedenen Versammlungen<br />
auf Bundes- wie<br />
auf Landesebene ein. Es<br />
falle ihm schwer, weitere<br />
eigene Bewertungen über<br />
die sozialpolitischen Entwicklungen<br />
der vergangenen<br />
12 Monate vorzutragen,<br />
erst recht nach<br />
dem Ausgang der Bundestagswahl im<br />
September dieses Jahres und der sich<br />
bis heute abzeichnenden gesellschaftsund<br />
wirtschaftspolitischen Einschnitte.<br />
Im Rückblick auf den zurückliegenden<br />
Wahlkampf habe er einige Anmerkungen<br />
und Zitate aufgegriffen:<br />
2<br />
K AMMERVERSAMMLUNG<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen (ZKN) 2002<br />
Weiterbildung zum Oralchirurgen und Änderung der Berufsordnung beschlossen<br />
Am 22. und 23. November 2002 fand im Copthorne-Hotel, Hannover, die Kammerversammlung der ZKN statt. Der<br />
Präsident der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen, Dr. Dr. Henning Borchers, eröffnete die Kammerversammlung und<br />
begrüßte Delegierte und Gäste.<br />
Dann teilte der Präsident den Delegierten mit, daß ein Wechsel im Vorsitz der<br />
Zahnärztlichen Behindertenhilfe in Niedersachsen stattgefunden habe. Dr. Ekkehard<br />
Ficken habe sein Amt abgegeben und dafür Dr. Wilhelm Bomfleur den Vorsitz<br />
übernommen. Dr. Dr. Borchers dankte Dr. Ekkehard Ficken für sein Engagement,<br />
das weit über den üblichen Einsatz hinaus gegangen sei. Dieses Amt sei Dr. Ficken<br />
immer eine Herzensangelegenheit gewesen, betonte Dr. Dr. Henning Borchers.<br />
BERICHT DES PRÄSIDENTEN<br />
• „Unwahrheiten liegen nicht nur in<br />
dem, was man sagt, sondern in gleicher<br />
Weise in dem, was man nicht<br />
sagt und verschweigt.“<br />
• „Das Spektrum ideologischer Verbohrtheiten<br />
ist nun durch die<br />
„Schmidt´sche-Tu-Nix-Doktrin“<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Dr. Dr. Henning Borchers (re.)<br />
dankt Dr. Ekkehard Ficken (li.)<br />
erweitert worden, mit der unsere<br />
Patienten in Geiselhaft genommen<br />
werden.“<br />
• „Die Bundesregierung hat mit ihrem<br />
Vorschaltgesetz für die GKV Insolvenzantrag<br />
gestellt und dringend<br />
notwendige Reformen erneut durch<br />
eine konzeptionslose Politik vertagt.“<br />
Dr. Dr. Henning Borchers: „Eine Vielzahl<br />
weiterer Analysen wird angestellt und<br />
ich bin mir sicherlich mit vielen von<br />
Ihnen einig, wenn ich bekenne, daß<br />
sich in mir eine tiefe Enttäuschung<br />
breit macht, die zeitweise Resignation<br />
aufkommen läßt und sich mit einer<br />
unbändigen Wut paart.“<br />
Konstruktive Alternativen gefragt<br />
Dr. Dr. Henning Borchers: „Aus dem<br />
Dilemma wird uns nicht der Ausgang<br />
weiterer Landtagswahlen und die<br />
damit verbundene Veränderung von<br />
Mehrheiten in Gesetzgebungsverfahren<br />
herausführen, sondern nur die<br />
Akzeptanz für zukunftsweisende Vorstellungen<br />
im Bereich der Sozialpolitik,<br />
insbesondere im Bereich des Gesundheitswesens.<br />
Dauernder Protest ist<br />
nötig, bewirkt jedoch nichts, wenn<br />
nicht gleichzeitig von uns konstruktive<br />
Alternativen angeboten und Unterstellungen<br />
begegnet werden kann, der<br />
zahnärztliche Berufsstand wolle sich<br />
damit nur eine Nische in unserer<br />
Gesellschaft schaffen.“ Der Präsident<br />
betonte, man wolle ebenso wenig wie<br />
die Patienten, die eigentlich Betroffenen,<br />
einen Krankenkassen- und Gewerkschaftsstaat.<br />
Die Bürger brauchten<br />
diese Bevormundung nicht, man<br />
fordere, daß diesen verstärkt ihre Mündigkeit<br />
wieder überantwortet wird.<br />
Bemerkenswert erscheine ihm ein<br />
Ereignis aus den letzten Tagen. Der<br />
Vorstand des Verbandes der Freien<br />
Berufe Niedersachsens, dem er auch<br />
angehöre, habe sich bisher in jedem<br />
Jahr zu einer Aussprache mit den<br />
jeweiligen niedersächsischen Ministerpräsidenten<br />
getroffen. Das nun für den<br />
28.11.2002 terminierte Treffen wurde<br />
kurzfristig ohne das Angebot für einen<br />
neuen Termin abgesagt. Dr. Dr. Henning<br />
Borchers: „Für mich ist das ein<br />
Indiz, daß ein solches Gespräch mit
dem Landtagswahlkampf nicht kompatibel ist und welcher<br />
Stellenwert den Freien Berufen von dieser Regierung zugemessen<br />
wird. Es wird offensichtlich völlig ignoriert, daß die<br />
Regierung nicht nur Patientenrechte zu schützen, sondern<br />
in gleicher Weise eine Verpflichtung zum Schutz unserer<br />
freien Berufsausübung und unserer Eigentumsrechte hat. Im<br />
steuerrechtlichen Sinne üben wir eine selbständige Tätigkeit<br />
mit eigenem geistigen Einsatz und unserer persönlichen<br />
Arbeitskraft aus. Wesentliches Merkmal eines Gewerbes ist<br />
hingegen, daß dieses sein eigenes Vermögen zum Einsatz<br />
bringt. In welchem Maße daraus das Recht zur Erhebung<br />
von Gewerbesteuer hergeleitet werden kann, muß bereits<br />
bezweifelt werden, eine Anwendung auf unseren Berufsstand<br />
pervertiert in jedem Fall jede Begrifflichkeit. Im EU-<br />
Bereich ist eine Gewerbesteuer für Freie Berufe völlig fremd<br />
und ein in Deutschland tätiger holländischer Zahnarzt hätte<br />
gute Chancen, ein solches Gesetz zu Fall zu bringen. Das<br />
gleiche gilt übrigens für die Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />
für Zahnersatz, denn in der EU-Richtlinie 77388 heißt es in<br />
Artikel 13 eindeutig, daß „Dienstleistungen, die Zahntechniker<br />
im Rahmen ihrer Berufsausübung erbringen sowie die<br />
Lieferung von Zahnersatz durch Zahnärzte und Zahntechniker“<br />
ausdrücklich von dieser Steuer befreit sind.“<br />
Bereits im Juni 2001 habe die 74. Gesundheitsministerkonferenz<br />
(GMK), so Dr. Dr. Borchers, ein Konzept zur „Systematischen<br />
Darlegung ärztlicher Kompetenzerhaltung“ entwickelt<br />
und in diesem Jahr konkretisiert. Gemeint ist damit<br />
eine Änderung des Zahnheilkundegesetzes zur Rezertifizierung<br />
von Ärzten und Apothekern und damit sekundär für<br />
Zahnärzte in gleicher Weise. Bemerkenswert ist, daß alle<br />
Parteien, bei gewissen Abstrichen in der FDP, hinter diesem<br />
Konzept stehen und damit auch zu der Einführung einer<br />
Fortbildungspflicht an Stelle der in der BO verankerten Verpflichtung<br />
zur Fortbildung. Die BZÄK ist bis zum Jahresende<br />
2002 zu einer Stellungnahme aufgefordert. Hier müsse man<br />
Argumente gut abwägen. Die Ärzte hätten längst Akademien<br />
für Fortbildung installiert, denen die eigenen Fortbildungsmaßnahmen<br />
gemeldet werden und die danach Fortbildungszertifikate<br />
ausstellen.<br />
Freie Berufswahl garantiert, Einschränkungen möglich<br />
Prof. Dr. Tettinger habe auf der BV der BZÄK ausgeführt, daß<br />
die freie Berufswahl zwar nach dem Grundgesetz garantiert<br />
sei, daß der Gesetzgeber jedoch durchaus Einschränkungen<br />
bei der Berufsausübung erlassen könne. So sei die Approbation<br />
zwar eine dauernde Berufszulassung, sie schließe aber<br />
nicht selbstverständlich das lebenslängliche Recht zur<br />
Berufsausübung ein. Vorstellbar sei, daß nach der Einführung<br />
einer Pflichtfortbildung mit einer neuen Fortbildungsordnung<br />
ein screening aller Ärzte, Praxisvisitationen,<br />
disziplinarische Maßnahmen, eine Befristung zunächst von<br />
Fachzahnarztbezeichnungen und schließlich für die Kammern<br />
eine Berichts- und Überwachungspflicht eingeführt<br />
werde. Es gehe im derzeitigen Stadium nicht mehr darum,<br />
„ob“ man solche Pläne bekämpfen könne, sondern allenfalls<br />
noch um das „wie“. Die BZÄK habe dazu ein Konzept der<br />
Punktebewertung von Fortbildungsmaßnahmen entwickelt,<br />
dem man sich angeschlossen habe.<br />
Die Regelungswut der Regierung – uns aus der GKV seit langer<br />
Zeit bekannt – soll auf das gesamte Spektrum der<br />
Berufsausübung ausgeweitet werden, fuhr der Präsident<br />
fort. So soll ein „Deutsches Zentrum für Qualität“ eingerichtet<br />
werden, wobei man suggeriert, der Berufsstand und seine<br />
wissenschaftlichen Gesellschaften könnten nicht selbst<br />
definieren, an welchen Kriterien eine zahnärztliche Behandlung<br />
zu bemessen ist.<br />
Dann wies der Präsident aber auch auf Silberstreifen am<br />
Horizont hin. Für die Änderung der Approbationsordnung<br />
für Zahnärzte zeichneten sich Ansätze ab, daß diese nach<br />
Erlaß der ärztlichen Approbationsordnung endlich in Angriff<br />
genommen wird. So besteht in Düsseldorf bereits ein zahnmedizinischer<br />
Studiengang, der die Ausbildung eng mit dem<br />
ärztlichen verbindet. Die Gliederung eines 4 – 2 – 4 Studienplanes<br />
mit dem Wechsel zwischen Medizin- und Zahnmedizinstudium<br />
wird die Verzahnung des zahnärztlichen Fachgebietes<br />
mit der gesamten Medizin möglich machen. Dann<br />
merkte er an, daß die Verbindung zwischen der DGZMK, der<br />
VHZMK und der BZÄK noch nie enger war als heute.<br />
Borchers berichtete weiter, die Vorschläge der Heilberufskammern<br />
zur Änderung des HKG von der Landesregierung<br />
seien nicht aufgenommen worden und das gesamte Gesetzesvorhaben<br />
sei nach der Landtagswahl zurückgestellt worden.<br />
Ebenso hoffnungsvoll stimmten ihn die Bemühungen, die<br />
Gleichwertigkeitsprüfungen zur Anerkennung von Diplomen<br />
ausländischer Studiengänge zu strukturieren und<br />
gesetzlich zu regeln.<br />
Zum Schluß seiner Ausführungen hob Dr. Dr. Henning Borchers<br />
hervor: „Herr Kollege Schirbort und ich haben vor<br />
einigen Tagen in einem persönlichen Gespräch vereinbart,<br />
den Beratungsausschuß zwischen den beiden Körperschaften<br />
unter Einbeziehung der Sprecher beider Gruppen der KV<br />
wieder aufleben zu lassen.<br />
Dann übertrug er das Wort an die anderen Vorstandsmitglieder,<br />
die den Delegierten zu ihren Referaten vortrugen.<br />
Der Vorstand der ZKN.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
3
Dr. Joachim Wömpner,<br />
Vizepräsident der ZKN.<br />
Zu Beginn seines Referates<br />
ging der Vizepräsident<br />
der ZKN, Dr. Joachim<br />
Wömpner, auf die<br />
gegen Zahnärzte sowie<br />
Dentallabore erhobenen<br />
Vorwürfe der Falschabrechnung<br />
im Laborbereich<br />
ein. Er sagte, er<br />
habe auf dem Weg zur<br />
Kammerversammlung<br />
im Autoradio die Ausführungen<br />
der niedersächsischenSozialministerin<br />
Frau Trauernicht zu den<br />
Vorwürfen der Falschabrechnung im<br />
Laborbereich gehört.<br />
4<br />
FALSCHABRECHNUNG: KEIN GRUND ZUR DIFFAMIERUNG DER<br />
GESAMTEN BERUFSGRUPPE<br />
Dr. Joachim Wömpner : „Eines vorweg,<br />
ich missbillige diese, wie auch jede<br />
andere Form von Abrechnungsbetrug.<br />
Es zeugt jedoch von rudimentären<br />
Kenntnissen der Grundrechenarten,<br />
wenn Frau Trauernicht den Umfang<br />
des Schadens als Begründung für die<br />
Erhöhung der Beiträge der AOK<br />
bemüht. Es zeugt jedoch auch nicht<br />
von politischer Sensibilität und ist mit<br />
der Pflicht einer dem Rechtsstaat<br />
besonders verpflichteten Ministerin<br />
zur Neutralität nicht zu vereinbaren,<br />
wenn ein derartiges Verhalten von<br />
einigen - noch nicht rechtskräftig verurteilten<br />
- Mitgliedern einer Berufsgruppe<br />
zum willkommenen Anlass<br />
genommen wird, diese Berufsgruppe<br />
zu diffamieren. Dieses Verhalten missbillige<br />
ich und weise es im Namen der<br />
niedersächsischen Zahnärztinnen und<br />
Zahnärzte zurück. Die Ministerin möge<br />
vielmehr bedenken, dass es vor Jahres-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
frist Kassen - z.B. BEK und DAK -<br />
waren, die uns Zahnärzte über unsere<br />
Patienten zu nötigen versuchten,<br />
Zahnersatz im Ausland zu fertigen.“<br />
Helferinnenausbildung<br />
Der Vizepräsident der ZKN, Dr. Joachim<br />
Wömpner, berichtete den Delegierten<br />
über das Zahnärztliche Fachpersonal.<br />
Dr. Wömpner wies hier noch einmal<br />
auf die Pflicht nach § 6 (4) BBiG zur<br />
Führung bzw. Gestaltung eines<br />
Berichtsheftes hin. Zur Unterstützung<br />
der auszubildenden Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte wurden im Rahmen der<br />
Berichtsheftgestaltung mit viel Aufwand<br />
die in der Verordnung vorgegebenen<br />
Lerninhalte und Lernziele<br />
ergänzt. Dr. Wömpner stellte fest, daß<br />
durch die Neugestaltung der Berichtsheftführung<br />
ein erheblicher Beitrag<br />
zur Steigerung der Transparenz innerhalb<br />
der Ausbildung erfolgt ist.<br />
Dann berichtete Dr. Wömpner über die<br />
Ausbildungssituation und mußte den<br />
Delegierten mitteilen, daß die Zahl der<br />
Ausbildungsverträge gegenüber dem<br />
Vorjahr mit 1.644 zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt wieder rückläufig ist, da bisher<br />
nur 1.493 Verträge zur Eintragung<br />
vorlagen. Wenn man rein statistisch<br />
gesehen die berufliche Verweildauer<br />
der ausgebildeten Zahnarzthelferinnen<br />
in den Praxen betrachtet, so seien<br />
das ganze 4 Jahre. Es sei daher nicht<br />
verwunderlich, daß der Arbeitsmarkt<br />
keine Reserven hergebe. Er bat die<br />
Delegierten sowie die Vorstände der<br />
Bezirksstellen, das Potential der Aus-<br />
ZAHNÄRZTLICHE BERUFSAUSÜBUNG<br />
Dr. Thomas Nels berichtete in seinem<br />
Referat, wie sinnvoll zumindest auf<br />
Bundesebene die Zusammenarbeit<br />
aller Länderzahnärztekammern im<br />
Bundesausschuß für zahnärztliche<br />
Berufsausübung ist.<br />
Röntgenverordnung<br />
Ebenso wie damals beim BuS-Dienst<br />
ist auch die Novellierung der Röntgen-Verordnung<br />
zur Umsetzung einer<br />
EU-Norm nicht fristgerecht erfolgt.<br />
bildungsmöglichkeiten zu steigern<br />
und für den Ausbildungsberuf Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte bei den<br />
jungen Menschen Interesse zu wecken.<br />
Zur Ausbildungssituation gehört auch<br />
das Stichwort Berufsschule. Dr.<br />
Wömpner: „Ich kann und darf Ihnen<br />
eine Berichterstattung zu dieser Thematik<br />
nicht vorenthalten. Bezüglich<br />
der Lehrtätigkeit nebenamtlicher<br />
Fachlehrer wird politisch die Demontage<br />
weiter betrieben, d. h., den Fachlehrern<br />
wird teilweise sogar eine Kündigung<br />
angeboten und ausscheidende<br />
Fachlehrer werden nur durch Gesundheitslehrer<br />
ersetzt. An dem Sachstand,<br />
daß Gesundheitslehrer mehr oder<br />
weniger einen Kenntnisstand über den<br />
Arbeitsablauf innerhalb einer Zahnarztpraxis<br />
auf dem Level eines Patienten<br />
haben, hat sich wenig geändert.“<br />
Fortbildung gefragt<br />
Zum Abschluß seines Berichtes konnte<br />
Dr. Wömpner aber noch Erfreuliches<br />
berichten. Der Drang des zahnärztlichen<br />
Fachpersonals zur Fortbildung ist<br />
ungebrochen. Die Seminarangebote<br />
im ZFN werden sehr gut angenommen<br />
und auch das von der ZKN angebotene<br />
Programm für das zahnärztliche Fachpersonal<br />
anläßlich der 126. Jahrestagung<br />
der DGZMK Anfang Oktober in<br />
Hannover zeichnete sich nicht nur<br />
durch die Qualität der Referenten aus,<br />
sondern auch durch die hohe Präsenz<br />
der Teilnehmerinnen.<br />
Dr. Thomas Nels,<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
der ZKN.
Dies erklärt vielleicht, warum sie dann mit heißer Nadel zum<br />
1.7.2002 gestrickt und verabschiedet wurde, und nunmehr<br />
noch bis Mitte nächsten Jahres auf etliche Richtlinien zur<br />
Umsetzung dieser neuen Bestimmungen gewartet werden<br />
muß.<br />
Dr. Thomas Nels gab dann zu bedenken, daß es zum 1.7.<br />
2002 keine amtlich abgesegnete Lesefassung der Verordnung,<br />
keine amtlich abgesegnete Fassung des Röntgenpasses<br />
gab. Es stehe noch nicht fest, in welcher Form der Fachkundenachweis<br />
der Mitarbeiterinnen zu erfolgen hat – in<br />
Niedersachsen bei ca. 4500 Praxen etwa 15 000 Damen.<br />
Ebenso wenig stehe fest, wie dieser Nachweis bei den<br />
Zahnärzten zu erfolgen hat. Derzeit bemühe man sich gerade,<br />
mit den Hochschulen und der zuständigen Behörde, dem<br />
Umweltministerium, eine Lösung für das aktuelle Examenssemester<br />
zu finden, damit ein Fachkundenachweis nach<br />
neuer Röntgen-Verordnung zu erwerben ist.<br />
An dieser Stelle vermerkte Dr. Thomas Nels, daß es im persönlichen<br />
Gespräch mit dem Vertreter des Umweltministerium<br />
dankenswerterweise zu einem Konsens gekommen sei,<br />
mit der mißlichen Lage möglichst pragmatisch umzugehen.<br />
Es bestand zumindest Konsens dahingehend, daß auch die<br />
Gewerbeaufsichtsämter von den Praxen nichts verlangen<br />
können, was letztlich noch nicht definiert ist. Im Zweifelsfall<br />
habe der Vertreter des Umweltministeriums seine Unterstützung<br />
zugesagt. Eines sei aber sicher. Die Zahnärztliche<br />
Stelle wird im Umfang ihrer Aufgaben sicher wachsen müssen.<br />
Bei Röntgenpässen künftig auf bundesweite Anbieter<br />
zurückgreifen<br />
Nach dem 1.7. tauchten eine Reihe von Angeboten auf, die<br />
Röntgenpässe zu erstellen, die die amtlichen Vorgaben nicht<br />
erfüllten - weil diese auch noch gar nicht vorlagen. Man<br />
habe nach Vorlage der endgültigen Form versucht, eine<br />
preisgünstige Variante für die Kollegen herauszufinden.<br />
Auch sei anscheinend die Logistik das Problem: Offensichtlich<br />
ist es teurer, einen einzelnen Auftrag zu bearbeiten, einzupacken<br />
und per Nachnahme zu verschicken, als die Produktion<br />
selber. Auch für die Kammer sei es nicht realistisch,<br />
große Mengen an Pässen zu lagern und auf Anforderung zu<br />
versenden. Der Vorstand der ZKN habe sich deshalb entschieden,<br />
den Kollegen zu empfehlen, auf die bundesweit<br />
agierenden Anbieter zurückzugreifen. Dr. Thomas Nels: „Ich<br />
brauche nicht zu betonen, daß wir uns alle gleichermaßen<br />
über den zusätzlichen Kostenaufwand ärgern, der mit dem<br />
Honorar für die Aufnahme abgegolten sein soll!“<br />
JUGENDZAHNPFLEGE: NIEDERSÄCHSISCHER DMF-T-WERT<br />
DEUTLICH UNTER DEM BUNDESDURCHSCHNITT<br />
Dr. Wilhelm Bomfleur,<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
der ZKN.<br />
Dr. Wilhelm Bomfleur konnte den Delegierten<br />
mitteilen, daß seit der letzten Kammerversammlung<br />
die Ergebnisse der DAJ-Studie<br />
2000 vorliegen.<br />
Die Ergebnisse sind insgesamt, auf den Bund<br />
bezogen, sehr erfreulich, liegt doch z. B. der<br />
DMF-T-Wert bei den 12jährigen im Bundesdurchschnitt<br />
bei 1,21.<br />
Einige Länder, von Bayern bis Schleswig-Holstein,<br />
die diesen Wert unterschritten, hätten<br />
dies besonders hervorgehoben. Man sei hier<br />
bescheidener, obwohl der niedersächsische<br />
PATIENTENBERATUNGSSTELLE ERFOLGREICH –<br />
AB 2003 AUCH IN FERIENZEITEN BESETZT<br />
In seinem Referat erinnerte Vorstandsmitglied<br />
Dr. Hans-Jürgen König die<br />
Delegierten, daß es die Patientenberatungsstelle<br />
der ZKN seit dem 1.9.1999<br />
gebe und sie außerordentlich erfolg-<br />
reich arbeite. Eine Neuerung werde ab<br />
Januar 2003 eingeführt. Dann werde<br />
die Patientenberatungsstelle an jedem<br />
Mittwoch, auch in den Ferien, besetzt<br />
sein. Nur noch Feiertage sind ausge-<br />
Wert von 1,17 in der Referenzgruppe noch deutlich unter<br />
dem Bundesschnitt liegt und gerade die Verbesserung in den<br />
letzten 10 Jahren in Niedersachsen wissenschaftlich dokumentiert<br />
sei.<br />
Ein erfreulicher Punkt sei die Anschaffung eines neuen<br />
Kariestunnels durch LAGJ und ZKN. Dr. Bomfleur informierte<br />
die Delegierten, daß der neue Kariestunnel allen Kreisarbeitsgemeinschaften<br />
und interessierten Vereinen zur Verfügung<br />
steht. Man kann ihn entweder mit einem geeigneten<br />
Zugfahrzeug selber in Hannover abholen oder gegen entsprechende<br />
Transportkostenbeteiligung bringen lassen.<br />
Dr. Hans-Jürgen<br />
König, Mitglied<br />
des Vorstandes<br />
der ZKN.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
5
6<br />
nommen. Seit 1999 wurden über 1000<br />
Telefon-Anfragen mit zunehmender<br />
Tendenz beantwortet. Die in der Patientenberatung<br />
tätigen rund 30 Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte berichteten, daß<br />
über 90 Prozent der Gespräche in harmonischer<br />
Atmosphäre verlaufen und<br />
die Fragen der Anrufer zufriedenstellend<br />
beantwortet werden können.<br />
Ältere Menschen zahnmedizinisch<br />
unterversorgt<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt sei die<br />
demographische Entwicklung, führte<br />
Dr. Hans-Jürgen König weiter aus. Zur<br />
Zeit lebten 22 Prozent ältere Menschen<br />
in der Gesellschaft, im Jahre 2050 werden<br />
es 36 Prozent sein. Knapp 4 Prozent<br />
seien heute über 80 Jahre, dies werde<br />
sich im Jahre 2040 auf 11 bis 12 Prozent<br />
steigern. Man werde auf die Entwicklung<br />
reagieren und entsprechende<br />
Fortbildungsangebote realisieren müssen.<br />
Auch Prävention und Präventi-<br />
Dr. Jürgen Kiehne wies<br />
die Delegierten zu Beginn<br />
seines Referates auf das<br />
Seminarprogrammheft<br />
des 1. Halbjahres 2003<br />
hin, in dem bei den<br />
Zahnarztseminaren eine<br />
Punktbewertung: Fortbildungspunkte<br />
nach<br />
BZÄK, aufgeführt ist.<br />
Diese Punktbewertung<br />
soll einen freiwilligen<br />
Fortbildungsnachweis<br />
ermöglichen, der eine<br />
Einordnung und eine<br />
Vergleichbarkeit zuläßt.<br />
Die <strong>Zahnärztekammer</strong>n Westfalen-<br />
Lippe, Nordrhein, Rheinland-Pfalz und<br />
Hessen starten zum 1.1.2003 ein Pilotprojekt<br />
zur freiwilligen Fortbildung<br />
mit Fortbildungsnachweis, um Bestrebungen<br />
der Konferenz der Ländergesundheitsministerien<br />
zu begegnen,<br />
eine Pflichtfortbildung einzuführen.<br />
onstrategien müßten weiter ausgebaut<br />
werden. Man werde in diesem Zusammenhang<br />
die unter erschwerten Bedingungen<br />
erbrachten Leistungen einfordern<br />
müssen. Es sei deshalb notwendig,<br />
den unstrittigen Zusammenhang oraler<br />
Gesundheit und allgemeiner Gesundheit<br />
aufzuzeigen. Die Zahnärzte würden<br />
in Zukunft vermehrt mit multimorbiden<br />
Menschen konfrontiert.<br />
Dr. König wies darauf hin, daß bei vielen<br />
älteren Menschen der Zahnarztbesuch<br />
nicht in erforderlichem Rahmen<br />
stattfinde. Bevölkerung, Mediziner,<br />
Zahnmediziner, Politik und die Verantwortlichen<br />
in den Pflegeeinrichtungen<br />
müßten für die Thematik sensibilisiert<br />
werden. Dr. König berichtete weiter, in<br />
Hessen habe man ein Pilotprojekt<br />
„Zahnmedizin, Alter, Pflege“ installiert.<br />
Hier würde den Studierenden für den<br />
Fachbereich Pflege die Grundlagen der<br />
Zahnheilkunde für ältere pflegebedürftige<br />
Menschen nahegebracht. Leider<br />
Referentenlob für das ZFN<br />
Für das Jahr 2003 ist der Beginn von<br />
drei Zyklen „Strukturierte Fortbildung<br />
Implantologie“ und eines weiteren<br />
Zyklus „Parodontologie“ ausgeschrieben.<br />
Auch diese Zyklen sind nicht nur<br />
ausgebucht, sondern es existieren darüber<br />
hinaus zwei lange Wartelisten.<br />
Das ZFN stößt bei dieser Fortbildungsnachfrage<br />
an Kapazitätsgrenzen. Es sei<br />
immer wieder eine Genugtuung, von<br />
den Referenten Lobesworte über die<br />
Ausstattung und über die Atmosphäre<br />
des ZFN zu hören, konnte Dr. Jürgen<br />
Kiehne berichten.<br />
Neben der zentralen Fortbildung im<br />
ZFN ist die Fortbildung auf Bezirksstellenebene<br />
für die Zahnärztliche Fortbildung<br />
von besonderer Bedeutung. Für<br />
2002 wurden 35 Veranstaltungen<br />
geplant, 28 haben bereits stattgefunden.<br />
An den bisher im Jahr 2002 veranstalteten<br />
Bezirkstellenfortbildungen<br />
haben 1642 Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />
teilgenommen (Stand: 29.10.2002).<br />
werde auch in den Hygienevorschriften<br />
das Thema Zahnpflege fast völlig vernachlässigt.<br />
Die Zahnmedizin thematisiere<br />
diese Problematik. Die BZÄK habe<br />
ein Handbuch für Pflegekräfte herausgegeben<br />
und auf der Bundesversammlung<br />
der BZÄK sei ein Leitfaden zum<br />
Thema Gerostomatologie für Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte vorgestellt worden.<br />
Dr. König kündigte an, man werde<br />
das Fortbildungsangebot erweitern und<br />
in den Dialog mit Pflegeeinrichtungen<br />
eintreten. Der Zahnarzt müsse aktiver<br />
Gesprächspartner für diese Einrichtungen<br />
werden. Man bemühe sich, auf<br />
Bezirks- und Kreisstellenebene diese<br />
Thematik voran zu bringen. Es sei notwendig,<br />
ein grundlegendes Konzept zur<br />
Behandlung älterer Menschen zu erarbeiten.<br />
Das Ziel sei es, eine Sensibilisierung<br />
der Zahnmedizin zu erreichen, die<br />
Zahngesundheit in die Selbstverantwortung<br />
der älteren Menschen zu bringen<br />
und eine Kompression der Morbidität<br />
zu erwirken.<br />
ZAHNÄRZTLICHES FORTBILDUNGSZENTRUM AUCH 2002<br />
WEITER AUF ERFOLGSKURS<br />
Dr. Jürgen Kiehne, Mitglied<br />
des Vorstandes der<br />
ZKN.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
50. Winterfortbildungskongreß 2003<br />
Dr. Kiehne kündigte an, der Winterfortbildungskongreß<br />
Braunlage 2003<br />
werde als der 50. entsprechend gestaltet.<br />
Er wird wiederum von Prof. Dr.<br />
Attin geleitet werden, der auch die<br />
sehr erfolgreiche Veranstaltung 2002<br />
geplant und geleitet hat. Um den Fortbestand<br />
der Winterfortbildung in<br />
Braunlage brauche man sich vom<br />
zahnärztlichen Zuspruch her keine<br />
Sorgen zu machen, da sich inzwischen<br />
ein neuer junger Teilnehmerstamm<br />
gebildet hat. Der Winterfortbildungskongreß<br />
2002 wurde von 436<br />
Zahnärzten, 14 Studenten und 213<br />
Mitarbeiterinnen besucht, also eine<br />
Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />
die die Kapazitäten im Maritim<br />
Hotel voll ausgeschöpft habe, so daß<br />
eigentlich „AUSVERKAUFT“ hätte an<br />
der Tür stehen müssen.
NEUE INITIATIVEN IN DER ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Dr. Jobst-Wilken Carl,<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
der ZKN.<br />
Dr. Jobst-Wilken Carl<br />
berichtete im Rahmen<br />
der zahnärztlichen<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
man habe die Akzente<br />
und konzeptionellen<br />
Inhalte der Öffentlichkeitsarbeit<br />
der ZKN neu<br />
strukturiert. Dazu gehöre,<br />
daß unter anderem<br />
die technisch-elektronische<br />
Ausstattung der<br />
Pressestelle erweitert<br />
und die Kontakte zu den<br />
Medien und ihren Vertretern<br />
aktualisiert und<br />
intensiviert wurden.<br />
Auch werde der Internetauftritt<br />
ständig verbessert<br />
und erweitert. Doch<br />
müsse man auch beachten,<br />
daß sich die Presse-<br />
welt stark verändere. Man investiere<br />
viel Engagement, um in den Medien<br />
statt Klischees über den Berufsstand,<br />
insbesondere die ganzheitliche medizinische<br />
Betreuung und sachlich-fachlich<br />
Argumente herauszustellen.<br />
Vor diesem Hintergrund seien verschieden<br />
Aktivitäten für die äußere<br />
und innere Öffentlichkeitsarbeit initiiert<br />
worden. So sei seit Herbst letzten<br />
Jahres die Information „ZKN-Hintergrund"<br />
ins Leben gerufen worden, um<br />
den Kreis der Bezirks- und Kreisstellenvorsitzenden<br />
mit relevanten Informationen<br />
zu versorgen und den Informationsstand<br />
zu verbessern. Im<br />
November sei gerade eine neue Informationsreihe<br />
der ZKN „Ganz nah am<br />
Bürger" gestartet. In Osnabrück habe<br />
am 6. November die erste Veranstaltung<br />
zum Thema Implantate stattge-<br />
NEUE ZAHNMEDIZINISCHE APPROBATIONSORDNUNG<br />
Prof. Dr. Albrecht Roßbach,<br />
MHH<br />
funden, die eine außerordentlich gute<br />
Resonanz gehabt habe. Der Vortragssaal<br />
sei mit über 130 Teilnehmern<br />
besetzt gewesen. Die Veranstaltungsreihe<br />
erfolge in Zusammenarbeit mit<br />
dem Unternehmen Straumann, um die<br />
Kosten für die ZKN in Grenzen zu halten.<br />
Man könne sagen, daß die Zusammenarbeit<br />
hervorragend funktioniere.<br />
Im Februar werde sich eine Veranstaltung<br />
zum gleichen Thema in Emden<br />
anschließen und im März werde das<br />
Thema Implantate mit weiteren zwei<br />
Veranstaltungen enden. Im Herbst<br />
beginne dann eine neue Reihe mit<br />
einem anderen, für die Bürger interessanten,<br />
zahnärztlichen Thema. Dr. Carl<br />
berichtete weiter, daß man auch Kontakte<br />
zu den zahnmedizinischen Fachschaften<br />
der Universitäten in Hannover<br />
sowie auch in Göttingen geknüpft<br />
habe.<br />
Prof. Dr. Albrecht Roßbach, Zentrum Zahn-, Mund-, Kieferkunde, Geschäftsführender Direktor, Med. Hochschule<br />
Hannover (MHH), der als Gast an der KV teilnahm, informierte die Delegierten über den derzeitigen<br />
Stand der Entwicklung einer neuen Approbationsordnung für Zahnmediziner. Er sagte, fest stehe, daß man seit<br />
diesem Sommer eine neue Approbationsordnung für Medizin habe. Mit den an der Ausarbeitung der neuen<br />
Approbationsordnung für Zahnmediziner Beteiligten, habe man einen Konsens erzielt, daß man eine Formulierung<br />
der zahnmedizinischen Approbationsordnung wählen müsse, die weitestgehend der medizinischen<br />
Approbationsordnung entspricht.<br />
Dann berichtete Prof. Dr. Roßbach, man habe in der Kommission bereits Eckwerte festgelegt:<br />
• Zahnmedizin ist ein Studium in und nicht neben der Medizin<br />
• die Ausbildung muß den EU-Richtlinien entsprechen<br />
• es muß Kompatibilität erreicht werden, die die medizinische und zahnmedizinische<br />
Ausbildung vergleichbar macht<br />
• das Lernen soll patientenorientierter werden<br />
• nach dem Physikum soll ein praktisches sogenanntes „Phantomjahr" eingeführt werden.<br />
Man strebe in den Überlegungen eine Studienzeit von fünf Jahren an. Das sechste Jahr soll dann der Berufsausbildung in den<br />
Praxen dienen. Prof. Dr. Roßbach zeigte sich überzeugt, daß man einen tragfähigen Konsens mit allen Beteiligten erreichen<br />
werde. Hier setze er auch auf die Unterstützung durch die ZKN, doch das sehe er, wie in der Vergangenheit, positiv.<br />
Im Verlauf des Samstages wurde der Jahresabschluß des Altersversorgungswerkes 2001<br />
entgegengenommen und festgestellt und dem Vorstand des AVW der ZKN und dem<br />
Leitenden Ausschuß die Entlastung erteilt.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
7
8<br />
WAHL VON DREI MITGLIEDERN DES LEITENDEN AUSSCHUSSES<br />
DES AVW DER ZKN<br />
In ihrem Amt als Mitglieder Leitenden Ausschusses des<br />
AVW der ZKN wurden für die nächsten sechs Jahre<br />
bestätigt (v.l.n.r.): Dr. Michael Loewener, Dr. Klaus Zschaubitund<br />
Dr. Georg Kolbow (stellv. Vorsitzender).<br />
Antragsteller: Vorstand<br />
Die KV ZKN möge der „Hamburger Erklärung“<br />
vom 08./09.11.2002 zustimmen.<br />
(Den Wortlaut finden Sie im Bericht der<br />
Bundesversammlung der BZÄK in dieser<br />
Ausgabe.)<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen<br />
Antragsteller: Vorstand<br />
Freiberufliche Weiterentwicklung des<br />
zahnärztlichen Berufsbildes und der<br />
zahnärztlichen Berufsausübung.<br />
Die KV ZKN möge beschließen:<br />
Die KV der ZKN fordert die freiberufliche<br />
Weiterentwicklung des zahnärztlichen<br />
Berufsbildes und der zahnärztlichen<br />
Berufsausübung ohne staatliche Reglementierungszwänge<br />
und GKV-Dominanz.<br />
Dies setzt voraus, daß das besondere Vertrauensverhältnis<br />
zwischen Zahnarzt und<br />
Patient sowohl hinsichtlich der freien Arztwahl<br />
des Patienten, als auch der Therapieund<br />
Vertragsfreiheit von Arzt und Patient,<br />
gewahrt bleibt; die Weiterentwicklung des<br />
zahnärztlichen Berufsbildes und der<br />
Selbstverwaltung freiberuflicher Anforderungen<br />
ebenso gerecht wird, wie die<br />
Bewertung zahnärztlicher Leistungen und<br />
die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
freiberuflicher Praxisführung;<br />
Aufgrund der abgelaufenden Amtszeit<br />
zum 31.10.2002 von Dr. Georg Kolbow<br />
(stellv. Vorsitzender des Leitenden Ausschusses<br />
des AVW), Dr. Michael Loewener<br />
und Dr. Klaus Zschaubitz erfolgte<br />
in der KV eine Neuwahl. Alle drei Mitglieder<br />
wurden in ihrem Ehrenamt für<br />
die nächsten 6 Jahre bestätigt.<br />
Nach Vorlage des Nachtragsetats und<br />
des Jahresabschlusses 2001 der ZKN<br />
wurde dem Vorstand des ZKN Entlastung<br />
erteilt. Dann folgte die<br />
Beschlußfassung über den Haushaltsplan<br />
2003 und die Beitragsordnung<br />
2003 der ZKN.<br />
Formen staatlich reglementierter Zwangsfortbildung<br />
und Rezertifizierung sowie der<br />
Bewertung ärztlich-intellektueller Leistungen<br />
nach GKV-bestimmten Vorgaben ausgeschlossen<br />
werden; Budgetzwänge der<br />
GKV oder freiberuflichkeitsfeindliche und<br />
systemfremde Besteuerungsformen, wie<br />
die Gewerbesteuer, zunehmend restriktive<br />
freiberufliche Entfaltungsmöglichkeiten<br />
der Praxen nicht noch weiter einschränken.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen<br />
Antragsteller: Vorstand<br />
Präventionsorientierte Zahnheilkunde<br />
Die KV ZKN möge beschließen:<br />
Die KV der ZKN fordert den Gesetzgeber<br />
auf, das Modellprojekt einer präventionsorientierten<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
in Form des Konzeptes befundbezogener<br />
Festzuschüsse als innovative und<br />
richtungsweisende Versorgungsform und<br />
ordnungspolitische Alternative umzusetzen.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen<br />
Antragsteller: Vorstand<br />
Rezertifizierung und Zwangsfortbildung<br />
Die KV ZKN möge beschließen:<br />
Die KV der ZKN erkennt die Pflicht zur<br />
Zum Schluß der Kammerversammlung,<br />
die am Sonnabend, dem 23.11.2002,<br />
gegen 15.30 Uhr endete, dankte der<br />
Präsident der <strong>Zahnärztekammer</strong> den<br />
Delegierten für ihre konstruktive Mitarbeit<br />
und schloß die KV der ZKN mit<br />
der Ankündigung, die Kammerversammlung<br />
des Jahres 2003 fände am<br />
21./22. November 2003 wieder im<br />
Copthorne-Hotel statt.<br />
BESCHLOSSENE ANTRÄGE, KV DER ZKN, 22.11./23.11.2002<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Fortbildung als eine Selbstverständlichkeit<br />
eines Freiberuflers an. Die KV der ZKN<br />
lehnt jedoch die vom Gesetzgeber geforderte<br />
Einführung einer Zwangsfortbildung<br />
und Rezertifizierung der Zahnärzte ab.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen<br />
Antragsteller Vorstand:<br />
Datenspeicherung zur Zertifizierung<br />
Die KV ZKN möge beschließen:<br />
Die KV der ZKN lehnt die Speicherung von<br />
Daten über die individuelle Fortbildungstätigkeit<br />
der Kollegen generell ab, wie<br />
beispielsweise das Führen von Konten<br />
durch die Körperschaften, auf denen erworbene<br />
Fortbildungspunkte erfaßt werden.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen<br />
Antragsteller: Vorstand<br />
Qualitätssicherung und Leitlinien<br />
Die KV ZKN möge beschließen:<br />
Die KV der ZKN bekräftigt die alleinige Verantwortung<br />
von Wissenschaft und Berufsstand<br />
für die Qualitätssicherung der<br />
zahnärztlichen Versorgung und damit auch<br />
für die Entwicklung von Leitlinien.<br />
Die Errichtung eines „Deutschen Zentrums<br />
für Qualität“ durch die Bundesregierung
läßt ausschließlich eine sozialpolitische<br />
Zementierung medizin-ökonomischer<br />
Richtlinien zur Kontrolle vorhandener Ressourcen<br />
erwarten.<br />
Die vertrauensvolle Beziehung zwischen<br />
Patient und Arzt wird damit zerstört.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen bei 1 Enthaltung<br />
Antragsteller: Dr. Bunke, Dammasch<br />
Wortlaut und Begründung:<br />
Die Kammerversammlung fordert den Vorstand<br />
der ZKN auf, ein juristisches Gutachten<br />
bezüglich Mehrwertsteuer (und Gewerbesteuer)<br />
auf zahnärztlichen Dienstleistungen<br />
im Zusammenhang mit der<br />
Erstellung von Zahnersatz in Auftrag zu<br />
geben. Gegen diese europarechtlich<br />
unzulässige Praxis sollte gegebenenfalls<br />
Klage erhoben werden.<br />
Begr. Ausführungen Prof. Heinze, BZÄK,<br />
Hamburg<br />
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen<br />
bei 1 Gegenstimme<br />
Antragsteller: Dr. Beischer, Dr. Keck,<br />
Dr. Wömpner, Dr. Carl, Dr. Ebeling<br />
Wortlaut und Begründung:<br />
Die Kammerversammlung verwahrt sich<br />
entschieden gegen die unqualifizierte Stellungnahme<br />
der niedersächsischen Ministerin<br />
für Frauen, Arbeit und Soziales zu den<br />
aktuellen Betrugsvorwürfen im Zusammenhang<br />
mit billiger Zahntechnik aus dem<br />
Ausland. Frau Ministerin Trauernicht übernimmt<br />
mit ihren Erklärungen vom<br />
22.11.2002 die von der AOK erhobenen<br />
Vorwürfe, um Ansehen und Funktion der<br />
Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />
zu schädigen und diffamiert damit<br />
pauschal einen ganzen Berufsstand. Sie<br />
verletzt damit die gebotenen Neutralitätspflicht,<br />
bevor staatsanwaltliche Ermittlungen<br />
abgeschlossen sind.<br />
Begründung:<br />
Die spektakulär erhobenen Vorwürfe der<br />
AOK gegen Zahntechnik-Labors und ca. 30<br />
Zahnärzte in Niedersachsen sind schwerwiegend<br />
und verdienen, wenn sie sich verifizieren<br />
lassen sollten, selbstverständlich<br />
die rechtlich vorgegebenen Konsequenzen.<br />
Unverständlich ist, daß die AOK - trotz<br />
angeblicher Kenntnis seit einem Jahr - die<br />
KZVN bis gestern in keiner Weise informiert<br />
hat.<br />
Die Ministerin schädigt Ansehen und Funktion<br />
der KZVN und diffamiert pauschal<br />
einen ganzen Berufsstand. Wie die Äußerungen<br />
des sozialpolitischen Sprechers der<br />
SPD-Landtagsfraktion, Uwe Schwarz, die<br />
angeblich „immensen Ausgabensteigerungen<br />
in der Zahnmedizin" beruhten auf<br />
einer „gewaltigen Kostenexplosion in diesem<br />
Bereich", finden die gleichgerichteten<br />
Feststellungen der verantwortlichen Ministerin<br />
keinerlei Grundlage in den Tatsachen.<br />
Fakt ist, daß der Anteil der Zahnheilkunde<br />
in den Ausgaben der GKV seit 1982 von<br />
14,09 % auf mittlerweile 8,4 % gesunken<br />
ist.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen<br />
Antragsteller: Dr. Sereny, Dr. Beischer,<br />
Dr. Keck, D.M.D. Bunke, Dammasch<br />
Wortlaut und Begründung:<br />
Die Kammerversammlung nimmt mit Verwunderung<br />
zur Kenntnis, daß bei der<br />
Zusammensetzung der Kommission zur<br />
Reformierung der Sozialsysteme („Rürup-<br />
Kommission") auf ärztlichen und zahnärztlichen<br />
Sachverstand verzichtet wurde. Dieser<br />
Umstand läßt auch für die Patienten<br />
nur wenig Hoffnung auf die Berücksichtigung<br />
ihrer Interessen erwarten.<br />
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen<br />
bei 1 Gegenstimme<br />
Antragsteller: Dr. Kaschner, Za Frank,<br />
Dr. Kögel<br />
Wortlaut und Begründung:<br />
Die Kammerversammlung möge beschließen,<br />
die niederländischen Kollegen im<br />
Grenzbereich zu grenznahen Kammerfortbildungen<br />
einzuladen.<br />
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen<br />
Antragsteller: Dr. Kaschner, Za. Frank,<br />
Dr. Karstens, Dr. Keck, Za. Böker,<br />
Dr. Sereny<br />
Wortlaut:<br />
Die Kammerversammlung unterstützt<br />
grundsätzlich die Mitgliedschaft der Vertragszahnärzteschaft<br />
Niedersachsens in<br />
außerkörperschaftlichen Zusammenschlüssen.<br />
Sie fordert die Vertragszahnärztinnen<br />
und Vertragszahnärzte auf, Mitglied in der<br />
VuV zu werden.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
dafür: 34<br />
dagegen: 25<br />
Enthaltungen: 8<br />
Antragsteller: Vorstand<br />
Die Weiterbildungsordnung für die<br />
Fachgebiete der Kieferorthopädie und<br />
Oralchirurgie der <strong>Zahnärztekammer</strong> Nie-<br />
dersachsen wird in der vorgelegten Fassung<br />
beschlossen.<br />
Erläuterungen:<br />
Die Kammerversammlung hat beschlossen,<br />
die Weiterbildung zum Oralchirurgen auch<br />
in Niedersachsen einzuführen. Die Gebietsbezeichnung<br />
lautet: „Fachzahnarzt für<br />
Oralchirurgie“. Die Änderung der Weiterbildungsordnung<br />
bedarf zu ihrer Wirksamkeit<br />
der Genehmigung durch das zuständige<br />
Ministerium. In der nächsten Ausgabe der<br />
ZNN werden wir Sie weiter informieren.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen<br />
Antragsteller: Vorstand<br />
Änderung der Berufsordnung<br />
Erläuterungen:<br />
Es wurde ein Vorschlag zur Änderung der<br />
Berufsordnung angenommen, der insbesondere<br />
die Möglichkeiten des Zahnarztes<br />
zur Information und Außendarstellung<br />
liberalisiert. Auch die Änderung der Berufsordnung<br />
bedarf der Genehmigung durch<br />
das Ministerium.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen<br />
Antragsteller: Dr. Beischer<br />
Änderung der Berufsordnung<br />
Führen von Tätigkeitsschwerpunkten<br />
Wortlaut:<br />
Der Beschluß der Kammerversammlung<br />
vom Herbst 2001 wird bis zur Herbst-KV<br />
2003 prolongiert.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
dafür: 59<br />
dagegen: 1<br />
Enthaltungen: 6<br />
Antragsteller: Dr. Schirbort<br />
Wortlaut:<br />
Das AVW wird aufgefordert, alle Rentenbescheide<br />
ab sofort so zu gestalten, wie es in<br />
der Entscheidung des Verwaltungsgerichts<br />
Hannover vom 11.09.2002 ausgeurteilt<br />
worden ist.<br />
Begründung:<br />
Das Verwaltungsgericht Hannover hat das<br />
AVW verpflichtet, den Rentenanpassungsbetrag<br />
nach § 12c ASO in einem rechtsmittelfähigen<br />
Bescheid auszuweisen.<br />
Abstimmungsergebnis:<br />
einstimmig angenommen bei 1 Enthaltung<br />
ti<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
9
10<br />
Was es sonst noch gibt …<br />
von Kreide und frischem Grün<br />
Die Zusammenführung beider Begriffe gelang spielend<br />
auf der Kammerversammlung der ZKN am 22. und 23.<br />
November 2002.<br />
Seit einiger Zeit liegt großes Harmoniebedürfnis zwischen<br />
den Matadoren der niedersächsischen Standespolitik in der<br />
Luft, es duftet nach berufspolitischem Frühling. Dafür mag<br />
es zwei Gründe geben. Zum einen hat man begriffen, daß<br />
die Kollegenschaft die Waffengänge zwischen dem FVDZ<br />
auf der einen und den ZfN auf der anderen Seite leid ist.<br />
Und das ist auch gut so, da viel größere Sinnhaftigkeit im<br />
Zusammenführen und fokussieren der Kräfte gegen den<br />
gemeinsam definierten Gegner liegt, als Kräfte im internen<br />
Klassenkampf zu binden. Zum anderen gilt der Grundsatz,<br />
daß, wenn man jemanden nicht besiegen kann, sich mit<br />
ihm verbünden sollte. So weit, so gut.<br />
Da soll nun als Ausdruck einer neuen Liebesbeziehung der<br />
vor Jahren verblichene „Beratungsausschuß“ wiederbelebt<br />
werden, in dem seinerzeit gemeinsame Gespräche zwischen<br />
den Vorständen von ZKN und KZVN zur Abstimmung stattfanden.<br />
Wer weiß, vielleicht folgt sogar eines Tages der<br />
KZVN-Vorstand den seit Jahren fortwährend ausgesprochenen<br />
Einladungen des Vorstandes der <strong>Zahnärztekammer</strong> zur<br />
Teilnahme an dessen Vorstandssitzungen.<br />
An Unmengen von Kreide müssen sich zahlreiche Delegierte<br />
des FVDZ am Vorabend der KV delektiert haben, wenn man<br />
die Diskussionen am Freitag begreifen will.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Nur keine Spitzen setzen, bestenfalls eine sanfte, letztlich<br />
auf Akzeptanz getrimmte Äußerung - das war die Tageslosung.<br />
Soviel Liebe mußte natürlich auf Gegenliebe stoßen.<br />
So erschien es nur folgerichtig, daß auch einige Mitglieder<br />
der ZfN unter dem großen Stapel von Papiertigern zwar<br />
eine Kröte entdeckten, die ihnen allerdings angesichts<br />
liebevoller Umarmung zunächst als verdaulich erschien.<br />
Es geschah also, daß man mehrheitlich dem freiverbandlichen<br />
Ansinnen und „selbstlosem“. Drängen nachgab, die<br />
ZKN möge die Vertragszahnärzte dazu aufrufen, der VuV<br />
beizutreten; einer Vereinigung, die mit derselben erfolgreichen<br />
Führung gesegnet ist wie die KZVN.<br />
Wie so oft im Leben, mußte die Umworbene alsbald feststellen,<br />
daß auch der Vorrat an Kreide einmal zu Ende geht.<br />
Spätestens am Sonnabend kam es dann zu der Aufführung,<br />
die für Eingeweihte nicht allzu überraschend sein konnte<br />
und die ein wenig an das Liebesleben der Arachnoiden erinnert,<br />
bei dem der feurige Liebhaber nach gemeinsamer<br />
Liebesbeziehung, wenn er nicht schnell genug Distanz<br />
gewinnt, denaturiert wird.<br />
Gesprächskreis des Satzungsausschusses<br />
zwischen FVDZ<br />
und ZfN<br />
Zur Debatte stand als wesentlicher Tagesordnungspunkt<br />
eine Satzungsänderung der Alterssicherungsordnung. Dazu<br />
muß der Leser natürlich etwas zur Vorgeschichte wissen.<br />
Seit einiger Zeit hat der Satzungsausschuß des Altersversorgungswerkes<br />
als vertrauensbildende Maßnahme einen<br />
Arbeitskreis eingerichtet. Zusammen mit jeweils drei Vertretern<br />
des FVDZ und der ZfN ist dort über die vom Versicherungsmathematiker<br />
und dem Rechtsberater des AVW als<br />
wichtig und notwendig erachteten Anpassungen der Alterssicherungsordnung<br />
beraten worden, um trotz der Komplexität<br />
der Materie im Sinne unseres Werkes zu einem bereits<br />
im Vorfeld von allen Gruppen getragenen Ergebnis zu gelangen,<br />
dem man dann in der Kammerversammlung mit der<br />
notwendigen 3/4-Mehrheit (56 Stimmen) zustimmen könnte.<br />
Dieser Arbeitskreis tagte bisher fünfmal und zeichnet sich<br />
zunehmend durch ein Klima aus, daß als entspannt, vertrauensvoll<br />
und zielgerichtet bezeichnet werden kann.<br />
Eindeutig und unmißverständlich war auch die Aussage<br />
der Vertreter des FVDZ, daß sie mit einem Mandat ihres<br />
Verbandes ausgestattet seien - und daß ihr Wort dort<br />
Geltung habe.
Da es noch Diskussionsbedarf hinsichtlich einiger, weniger<br />
drängender Satzungsänderungen gab, sollten diese Punkte<br />
anläßlich dieser KV nicht behandelt werden. Man kam in<br />
diesem Gesprächskreis jedoch in diesem einem drängenden<br />
Änderungsvorschlag zur Alterssicherungsordnung (ASO)<br />
bis hin zum Wortlaut des Änderungsvorschlages überein.<br />
Im Vorfeld und noch während der Kammerversammlung<br />
gab es Signale und Verlautbarungen, daß eben dieser eine<br />
Änderungsantrag zur ASO in der KV die erforderliche 3/4-<br />
Mehrheit mit den Stimmen des FVDZ erhalten sollte. Die<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit schien also noch bis zum<br />
Sonnabend zum Erfolg geführt zu haben.<br />
Winkelzug<br />
Was man wohl nur als Winkelzug bezeichnen kann, zeichnete<br />
sich dann bereits am Sonnabend nachmittag ab, als<br />
sich Mandatsträger des FVDZ unter dem Vorwand, hier und<br />
da und dort noch Klärungsbedarf zu haben, zusehends von<br />
dem im Gesprächskreis beschlossenen Wortlaut des Änderungsantrages<br />
absetzten.<br />
Die Posse ging soweit, daß man sich dort mit versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen im Detail befassen<br />
wollte, mit denen sich Versicherungsmathematiker und<br />
Juristen bereits ausführlich beschäftigt hatten.<br />
Wie bereits aus früheren Kammerversammlungen gewohnt,<br />
bot man auch selbstgestrickte ad hoc-Lösungen feil.<br />
Perfekte Inszenierung<br />
Alle Achtung, das war gekonnt inszeniert. Das gilt auch für<br />
die Absatzbewegung zahlreicher Freiverbändler, die offenbar<br />
keine Zeit mehr fanden, an der für die Kollegenschaft<br />
wichtigen Abstimmung teilzunehmen.<br />
Und hier liegt der eigentliche Skandal.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, was<br />
halten Sie davon, wenn von 74 KV-<br />
Mitgliedern, von denen zunächst<br />
72 anwesend waren, zum<br />
Abstimmungszeitpunkt bereits<br />
20 abgerückt waren?<br />
Was halten Sie davon,<br />
daß bei namentlicher<br />
Abstimmung klar wurde,<br />
daß davon 18 gewählte<br />
FVDZ- KV-Mitglieder<br />
bereits kleckerweise<br />
gegangen waren?<br />
Das ist weit vom<br />
Zufall entfernt!<br />
Es versteht sich von<br />
selbst, daß durch den<br />
akuten Schwund von<br />
gewählten Vertretern<br />
der KV die erforderliche3/4-Stimmenmehrheit<br />
gar nicht<br />
mehr erreicht werden<br />
konnte, als der<br />
Diskussionsbedarf<br />
des FVDZ schließlich<br />
befriedigt war - war<br />
das Zufall? Die Herbeiführung<br />
einer<br />
Beschlußunfähigkeit<br />
ist übrigens kein<br />
Neuland.<br />
Die Vertreter, denen<br />
das vorzeitige<br />
Wochenende oder<br />
lemmingartige Folgsamkeit<br />
wichtiger<br />
war als die Abstimmung<br />
über eine gravierendeAVW-Satzungsänderung<br />
werden sich von ihren Wählern nach den<br />
Gründen fragen lassen müssen. Daß das Nichtzustandekommen<br />
der erforderlichen Mehrheit natürlich Folgen für<br />
die Mitglieder unseres Altersversorgungswerkes nach sich<br />
ziehen wird, liegt auf der Hand.<br />
Und es werden sich einmal mehr gerade diese Kollegen<br />
über die Konsequenzen empören und den „Rächer der<br />
Enterbten“ geben, die ein sauberes und verantwortungsvolles<br />
Abstimmen durch ihre Absatzbewegung verhindert<br />
haben.<br />
Fragen Sie bitte ihre gewählten Vertreter, welche Gründe<br />
sie für ihre Massenflucht hatten.<br />
Da wurde das bis zum Abwinken strapazierte zarte „grüne<br />
Pflänzchen“ einer neuen Beziehung zwischen FVDZ und ZfN<br />
zunächst halbtot gegossen und anschließend in zahlreichen<br />
Mündern zerkaut.<br />
Dr. Michael Loewener<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
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BUNDESVERSAMMLUNG DER<br />
In seinem Bericht beschrieb der Präsident<br />
der BZÄK, Dr. Dr. Weitkamp, der<br />
freundlicherweise auch unseren Leitartikel<br />
geschrieben hat, mit deutlichen<br />
Worten die politische Situation in<br />
unserem Land, indem er von einem<br />
politischen Wendepunkt sprach. Eine<br />
schleichende Leistungsrationierung für<br />
die Patienten lasse sich nicht durch<br />
Negierung ausschalten. Durch plumpe<br />
Eingriffe in die Tarifautonomie sei eine<br />
Politik des Einsammelns und Umverteilens<br />
entstanden, die nicht in unsere<br />
Zeit passe. Schließlich habe sich lt.<br />
Prof. Schwarz die Politik als „beratungsresistent“<br />
erwiesen, und diese Regierung<br />
folge nicht der Logik, sondern<br />
dem Druck der Fakten, so Weitkamp.<br />
Die Regierung habe ein Vorschaltgesetz<br />
mit Notstandscharakter geschaffen,<br />
und selbst die Zwangsrekrutierung<br />
neuer GKV-Mitglieder bewirke nur<br />
einen Scheineffekt. Schließlich sah<br />
Weitkamp in seiner Bestandsaufnahme<br />
seitens der Politik einen Frontalangriff<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER<br />
Immerhin hatte Frau Merkel anläßlich der Bundesversammlung der BZÄK in Hamburg ein Grußwort verlesen lassen.<br />
Politische Prominenz aus Hamburg war verhindert. Der Auftritt von Politprominenz erwies sich im Laufe der Veranstaltung<br />
am 08. und 09. November als entbehrlich, da neben der Diskussion über aktuelle Gesundheitspolitik sehr<br />
interessante Vorträge auf dem Programm standen.<br />
„BERATUNGSRESISTENTE“ POLITIK<br />
Dr. Dr. Jürgen Weitkamp,<br />
Präsident der BZÄK<br />
auf die Freien Berufe insgesamt, bei<br />
dem weitere planwirtschaftliche Eingriffe<br />
geplant seien. Ein „Institut für<br />
Qualitätssicherung sei ein Beispiel für<br />
weitere Bürokratisierung. Schließlich<br />
sei es besser, so Weitkamp, „Deiche zu<br />
bauen, als darauf zu hoffen, daß die<br />
Flut Vernunft annimmt!“<br />
Trotz einer Widerstandslinie sei weitere<br />
Dialogbereitschaft notwendig, zumal<br />
es eigene Konzepte wie beispielsweise<br />
das einer<br />
präventionsorientierten Zahn-,<br />
Mund- und Kieferheilkunde mit<br />
befundbezogenen Festzuschüssen<br />
und Kostenerstattung<br />
gebe. So sei neben fachlicher Kompetenz<br />
und fundierten Vorschlägen auch<br />
Besonnenheit nebst Kompromißfähigkeit<br />
notwendig. Unnachgiebige Rechthaberei<br />
werde uns nicht voranbringen.<br />
Unter Bezug auf das Engagement der<br />
BZÄK in Brüssel schenkte Weitkamp<br />
der EU-Harmonisierung besondere<br />
Beachtung, da schließlich Brüssel auf<br />
Dauer auch unser System liberalisieren<br />
werde.<br />
Einmal mehr vertrat Weitkamp die<br />
Ansicht, daß man all das, was man<br />
selbst regeln könne, auch von der<br />
Zahnärzteschaft geregelt werden sollte.<br />
So sei die Verantwortung für die<br />
Qualitätssicherung bei der zahnärztlichen<br />
Versorgung alleine der Wissenschaft<br />
und dem Berufsstand zu überlassen.<br />
Es sei zu beachten, daß jede<br />
zahnärztliche Leistung qualitätsvoll<br />
erbracht werden müsse. Wenn aber<br />
Qualitätsstandards einzuhalten seien,<br />
dürften angesichts Betriebswirtschaftlicher<br />
Vorgaben einzelne Leistungen<br />
nicht mehr erbracht werden.<br />
Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner<br />
Prof. Dr. Wilfried Wagner stellte in seinem<br />
Vortrag fest, daß Therapieausgrenzung<br />
in jedem Fall als unwissenschaftlich<br />
zu bezeichnen sei.<br />
Schließlich biete auch aus seiner Sicht<br />
die Befundorientierung eine Lösung an.<br />
Sozial finanzierte Festzuschüsse in der<br />
ZMK-Heilkunde seien einer sozialistischen<br />
Zuteilungsmedizin in einer zentralistisch<br />
budgetierten Mangelversorgung<br />
vorzuziehen. Gemeinsam mit der<br />
Bewertungsanalyse zahnärztlicher Leistungen<br />
- BAZ II - des Institutes der<br />
Deutschen Zahnärzte bilde die präventionsorientierte<br />
Neubeschreibung der<br />
Zahnheilkunde auch für den vertragszahnärztlichen<br />
Bereich ein praktikables<br />
Konzept. Vor dem Hintergrund einer<br />
Vielzahl von Therapiemöglichkeiten
für ein und denselben Befund biete<br />
eben der Befund als Ausgangspunkt<br />
für die Bezuschussung innerhalb der<br />
GKV eine Grundlage, um unwissenschaftlichen<br />
Therapieausgrenzungen<br />
entgegenzutreten.<br />
Dr. Dietmar Oesterreich,<br />
Vizepräsident der BZÄK<br />
Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer<br />
am 08./09. November 2002<br />
Zu dem Schwerpunkt einer besseren<br />
zahnärztlichen Versorgung älterer<br />
Menschen stellte Dr. Dietmar Oesterreich,<br />
Vizepräsident der BZÄK, die<br />
Broschüre „Präventionsorientierte<br />
Zahn-Medizin unter den besonderen<br />
Aspekten des Alterns“ als einen Baustein<br />
zum Gesamtkonzept „Prophylaxe<br />
ein Leben lang“ vor.<br />
Oesterreich betonte, daß außer der<br />
Zahnärzteschaft zu dieser Thematik<br />
niemand Konzepte anzubieten habe.<br />
Falls Sie Interesse an dieser von der<br />
BZÄK herausgegebene Broschüre<br />
haben, wenden Sie sich bitte an die<br />
Pressestelle der ZKN.<br />
Der Rechtswissenschaftler Prof. Dr.<br />
Meinhard Heinze, Direktor des Instituts<br />
für Arbeitsrecht und Recht der<br />
HAMBURGER ERKLÄRUNG<br />
ZUR GESUNDHEITSPOLITISCHEN NOTSTANDSGESETZGEBUNG<br />
Sozialen Sicherheit der Universität<br />
Bonn, referierte in seinem vielbeachteten<br />
Vortrag zur Freiberuflichkeit<br />
innerhalb des Europäischen Rechts.<br />
Wir werden auf diesen Vortrag in der<br />
nächsten ZNN zurückkommen.<br />
Aufgrund der massiven Kritik, die auf<br />
der Hamburger Veranstaltung zum<br />
Ausdruck kam, haben die Präsidenten<br />
aller <strong>Zahnärztekammer</strong>n und der Bundeszahnärztekammer<br />
die im Vorschaltgesetz<br />
formulierten Maßnahmen als<br />
„Fortsetzung der gesundheitspolitischen<br />
Hilflosigkeit“ gebrandmarkt.<br />
Die von allen Präsidenten unterzeichnete<br />
„Hamburger Erklärung“ zur<br />
gesundheitspolitischen Gesetzgebung<br />
hat folgenden Wortlaut:<br />
Anläßlich ihrer Bundesversammlung in Hamburg 2002 erklären alle Präsidenten der <strong>Zahnärztekammer</strong>n in Deutschland<br />
und der Präsident der Bundeszahnärztekammer:<br />
Die im Vorschaltgesetz für das Jahr 2002 beabsichtigten Maßnahmen sind nicht geeignet, den Anforderungen an<br />
eine moderne Zahnheilkunde gerecht zu werden. Sie sind die Fortsetzung der gesundheitspolitischen Hilflosigkeit,<br />
die seit Jahren das System in die fachliche Sackgasse und in die soziale Ungerechtigkeit führt.<br />
Wir fordern den Gesetzgeber auf, endlich eine auf die Belange der modernen ZahnMedizin abgestimmte Reform<br />
anzugehen, um eine angemessene Versorgung der Patienten sicherzustellen.<br />
Freiheit des Berufsstandes und Eigenverantwortung der Patienten müssen oberste Priorität haben. Konzepte dafür<br />
sind hinlänglich bekannt.<br />
Präventionsorientierte Zahnheilkunde muß mit sozialer Gerechtigkeit gepaart werden. Der Schlüssel dafür sind die<br />
befundbezogenen Festzuschüsse in der Zahnheilkunde.<br />
Wir fordern die Politik auf, mit uns diesen Reformweg zum Wohle der Patienten zu gehen.<br />
Zum Abschluß der Bundesversammlung stellte der Präsident der BZÄK, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp fest:<br />
„Vorstand und Präsidium haben angesichts der aktuellen politischen Entwicklung bewiesen, daß es sinnvoll ist, eher Taten<br />
als starke Worte walten zu lassen. Trotz unseres Widerstands bleiben wir im Gespräch.<br />
Die BZÄK wird mit Nachhaltigkeit dafür sorgen, daß der Berufsstand seriös und kompetent in Berlin vertreten wird.“<br />
loe<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
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14<br />
ENTGELTFORTZAHLUNG<br />
DIE<br />
IM KRANKHEITSFALL<br />
Michael Behring<br />
Da steht sie wieder vor der<br />
Tür, die dunkle Jahreszeit mit<br />
Temperaturen um den<br />
Gefrierpunkt und<br />
Niederschlägen in<br />
verschiedenster Form. Oder<br />
anders ausgedrückt: Hochsaison<br />
für grippale Infekte und<br />
krankheitsbedingten<br />
Mitarbeiterausfall in der<br />
Zahnarztpraxis.<br />
Der folgende Artikel soll eine kurze<br />
Einführung in die Thematik der Entgeltfortzahlung<br />
im Krankheitsfalle geben<br />
und aufzeigen, in welchen Fällen der<br />
Arbeitgeber zur Lohnfortzahlung<br />
verpflichtet ist.<br />
Rechtsgrundlage / Entstehen des<br />
Anspruches<br />
Primär ist die Entgeltfortzahlung im<br />
Krankheitsfall durch das Entgeltfortzahlungsgesetz<br />
(EFZG) geregelt. Dieses<br />
Gesetz gilt für alle Arbeitnehmer, unabhängig<br />
vom Bestehen einer Sozialversicherungspflicht.<br />
Also für Angestellte,<br />
Auszubildende, Praktikanten,<br />
Volontaire, Umschüler etc. Explizit<br />
ausgenommen von der Geltung dieses<br />
Gesetztes sind freie Mitarbeiter.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Gemäß § 3 Abs. 3 EFZG entsteht ein<br />
Anspruch auf Lohnfortzahlung im<br />
Krankheitsfalle erst nach vierwöchiger<br />
ununterbrochener Dauer des Arbeitsverhältnisses<br />
(Wartezeit). Wird eine<br />
Helferin neu eingestellt und erkrankt<br />
diese während der ersten vier Wochen,<br />
so hat der Praxisbetreiber in dieser Zeit<br />
keine Entgeltfortzahlung zu leisten.<br />
Die Arbeitnehmerin ist vielmehr auf<br />
die Krankengeldleistung ihrer Krankenkasse<br />
zu verweisen.<br />
Anspruchsvoraussetzungen<br />
In § 3 Abs. 1 Satz 1 EFZG hat der Gesetzgeber<br />
grundsätzlich die Lohnfortzahlung<br />
im Krankheitsfalle geregelt:<br />
„Wird ein Arbeitnehmer durch Arbeitsunfähigkeit<br />
infolge Krankheit an seiner<br />
Arbeitsleistung verhindert, ohne<br />
dass ihn ein Verschulden trifft, so hat<br />
er Anspruch auf Entgeltfortzahlung im<br />
Krankheitsfall durch den Arbeitgeber<br />
für die Zeit der Arbeitsunfähigkeit bis<br />
zur Dauer von sechs Wochen.“<br />
Die Entgeltfortzahlungspflicht des<br />
Arbeitgebers ist somit - vereinfacht<br />
ausgedrückt- an zwei Voraussetzungen<br />
geknüpft:<br />
1. Arbeitsunfähigkeit infolge<br />
Krankheit<br />
und<br />
2. unverschuldete Arbeitsunfähigkeit<br />
des Arbeitnehmers.<br />
Um feststellen zu können, ob ein Mitarbeiter<br />
infolge Krankheit arbeitsunfähig<br />
ist, ist es erforderlich, sich erst<br />
einmal mit der arbeitsrechtlichen<br />
Definition von Krankheit auseinander<br />
zu setzen.<br />
Krankheit<br />
Unter einer Krankheit ist jeder regelwidrige<br />
Zustand des Körpers oder Gei-<br />
stes zu verstehen, der es dem betroffenen<br />
Arbeitnehmer unmöglich macht,<br />
die geschuldete Arbeitsleistung zu<br />
erbringen. Dadurch wird deutlich, dass<br />
nicht jede Krankheit zwangsläufig zur<br />
Arbeitsunfähigkeit führt.<br />
Keine Krankheiten im arbeitsrechtlichen<br />
Sinne sind Schönheitsoperationen<br />
bzw. rein kosmetische Behandlungen,<br />
deren Beweggründe ausschließlich<br />
im persönlichen ästhetischen<br />
Empfinden des Mitarbeiters bzw. der<br />
Mitarbeiterin liegen (z.B. eine Brustvergrößerung).<br />
In diesen Fällen ist der<br />
Arbeitgeber nicht zur Lohnfortzahlung<br />
verpflichtet. Anders sieht es hingegen<br />
beim legalen Schwangerschaftsabbruch<br />
und der legalen Sterilisation aus. Für<br />
diese Fälle hat der Gesetzgeber in § 3<br />
Abs. 2 EFZG festgelegt, dass der Arbeitgeber<br />
die Entgeltfortzahlung zu leisten<br />
hat. Eine komplikationslos verlaufende<br />
Schwangerschaft fällt ebenfalls nicht<br />
in den Regelungsbereich des EFZG, da<br />
sie keine Krankheit im arbeitsrechtlichen<br />
Sinne darstellt. Die z.B. bei Beschäftigungsverboten<br />
zu leistenden<br />
Zahlungen, richten sich nach den Bestimmungen<br />
des Mutterschutzgesetzes.<br />
Arbeitsunfähigkeit<br />
Eine Arbeitsunfähigkeit infolge von<br />
Krankheit ist immer dann gegeben,<br />
wenn der Arbeitnehmer durch Erkrankung<br />
verhindert ist, seine geschuldete<br />
Arbeitsleistung zu erbringen oder<br />
wenn die Erbringung der Arbeitsleistung<br />
mit der Gefahr einer Verschlechterung<br />
des Gesundheitszustandes<br />
einhergeht.<br />
Aus dieser Definition wird deutlich,<br />
dass Arztbesuche grundsätzlich keinen<br />
Entgeltfortzahlungsanspruch begründen.<br />
Dies wäre nur dann der Fall, wenn<br />
bereits beim Arztbesuch die Arbeitsunfähigkeit<br />
bestand oder diese durch die
Behandlungsmaßnahme entsteht.<br />
Ferner steht einer Helferin die Fortzahlung<br />
ihres Entgeltes zu, wenn die<br />
ärztliche Behandlung ausschließlich<br />
während ihrer Arbeitszeit erfolgen<br />
kann (vgl. § 616 BGB). Hierüber hat sie<br />
ggf. einen Nachweis zu erbringen.<br />
Einen Anspruch auf Lohnfortzahlung<br />
im Krankheitsfall besteht grundsätzlich<br />
nur, wenn die Krankheit die alleinige<br />
Ursache für die Nichtarbeit des<br />
Arbeitnehmers ist. Hätte der Arbeitnehmer<br />
ohne die Erkrankung keinen<br />
Entgeltanspruch (z.B. wegen eines<br />
unbezahlten Urlaubs), so entsteht ein<br />
solcher Anspruch auch nicht durch die<br />
Erkrankung.<br />
Unverschuldete Arbeitsunfähigkeit<br />
Die Pflicht des Arbeitgebers zur Entgeltfortzahlung<br />
besteht nur, wenn die<br />
Arbeitsunfähigkeit unverschuldet eingetreten<br />
ist. Hat der Arbeitnehmer seine<br />
Arbeitsunfähigkeit durch leichtfertiges<br />
oder mutwilliges Verhalten unmittelbar<br />
selbst verschuldet oder hat<br />
er durch ein solches Verhalten die<br />
bestehende Krankheit schuldhaft verschlimmert<br />
oder deren Heilungsprozess<br />
behindert, so verliert er seinen<br />
Anspruch auf Entgeltfortzahlung.<br />
Dies könnte zum Beispiel der Fall sein,<br />
wenn eine Helferin einen Verkehrsunfall<br />
durch einen vorsätzlichen oder<br />
grob fahrlässigen Verstoß gegen die<br />
Verkehrsregeln verursacht. Denkbar<br />
sind zum Beispiel Verkehrsunfälle<br />
durch alkoholbedingte Fahruntüchtigkeit,<br />
erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen,<br />
Missachtung des<br />
Rotlichtes oder Führen eines verkehrsunsicheren<br />
Fahrzeuges. Das Nichtanlegen<br />
eines Sicherheitsgurtes kann<br />
ebenfalls dazu führen, dass die Helferin<br />
ihren Anspruch auf Entgeltfortzahlung<br />
verliert, wenn die Verletzungen<br />
gerade darauf zurückzuführen sind,<br />
dass der Sicherheitsgurt nicht angelegt<br />
war.<br />
Auch bei Arbeitsunfällen kann ein<br />
Ausschluss des Entgeltfortzahlungsanspruches<br />
in Betracht kommen, wenn<br />
der Arbeitnehmer grob fahrlässig<br />
Unfallverhütungs- oder sonstige<br />
Sicherheitsvorschriften missachtet.<br />
Erleidet ein Mitarbeiter einen Sportunfall,<br />
so gilt dieser grundsätzlich als<br />
unverschuldet. Es sei denn, dass er<br />
sich bei der Ausübung seines Sportes<br />
übergroßen Gefahren ausgesetzt hat,<br />
denen er aufgrund seiner körperlichen<br />
Verfassung und/oder seiner Erfahrung<br />
objektiv nicht gewachsen war (zum<br />
Beispiel schwierige Bergtour bei ungünstiger<br />
Witterung, Marathonlauf<br />
trotz ärztlichen Verbotes oder riskante<br />
Fahrmanöver eines Anfängers im<br />
Mountainbiking).<br />
Ein Eigenverschulden der Arbeitsunfähigkeit<br />
liegt ferner dann vor, wenn<br />
die Arbeitsunfähigkeit die Folge von<br />
Trunkenheit oder Drogenmissbrauch<br />
ist. Konsumiert eine Helferin auf einer<br />
Feier größere Mengen Alkohol, so dass<br />
sie am nächsten Tag nicht in der Lage<br />
ist, ihren Arbeitsverpflichtungen nachzukommen,<br />
so verliert sie durch dieses<br />
Verhalten ihren Anspruch auf Entgeltfortzahlung.<br />
Defizieler ist diese Einschätzung<br />
allerdings im Bereich der<br />
Alkoholerkrankung (Sucht). In diesen<br />
Fällen kann nicht ohne weiteres von<br />
einer verschuldeten Arbeitsunfähigkeit<br />
ausgegangen werden, da nicht mit<br />
Sicherheit unterstellt werden kann,<br />
dass eine Alkoholerkrankung stets<br />
selbst verschuldet ist. Hier ist für die<br />
Beurteilung der Schuldfrage das Verhalten<br />
maßgebend, dass vor dem Zeitpunkt<br />
liegt, in dem die als Krankheit<br />
zu bewertende Alkoholabhängigkeit<br />
eingetreten ist. Unstrittig liegt bei<br />
Alkoholkranken jedoch ein Verschulden<br />
immer dann vor, wenn sie nach<br />
durchgeführter Entziehungskur rückfällig<br />
werden. Ferner ist auch bei Alkoholkranken<br />
die Schuldfrage zu bejahen,<br />
wenn sie im alkoholisierten<br />
Zustand mit ihrem Kraftfahrzeug<br />
einen Unfall verursachen.<br />
Tritt eine Arbeitsunfähigkeit infolge<br />
eines missglückten Selbstmordversuches<br />
ein, so gilt diese als nicht verschuldet.<br />
Anzeigepflicht / Beweislast<br />
Gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1 EFZG ist der<br />
Arbeitnehmer verpflichtet, dem Arbeitgeber<br />
seine Arbeitsunfähigkeit und<br />
deren voraussichtliche Dauer unver-<br />
züglich (ohne schuldhaftes Verzögern)<br />
mitzuteilen. Dauert die Arbeitsunfähigkeit<br />
länger als drei Kalendertage, hat<br />
der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung<br />
über das Bestehen der<br />
Arbeitsunfähigkeit sowie deren voraussichtliche<br />
Dauer spätestens an dem<br />
darauffolgenden Arbeitstag vorzulegen.<br />
Ferner ist der Arbeitgeber berechtigt,<br />
die Vorlage der ärztlichen<br />
Bescheinigung auch früher zu verlangen.<br />
Dies kann auf Wunsch auch explizit<br />
im Arbeitsvertrag vereinbart werden.<br />
Der erkrankte Arbeitnehmer hat alle<br />
Einzelheiten seines Fortzahlungsanspruchs<br />
darzutun und dies auch im<br />
Streitfall zu beweisen. Führt ein Arbeitgeber<br />
jedoch an, dass er die Auffassung<br />
vertritt, dass der Arbeitnehmer die<br />
Arbeitsunfähigkeit selbst verschuldet<br />
hat, so trägt er hierfür die Beweislast.<br />
Ähnliches gilt für den Fall, dass der<br />
Arbeitgeber die Richtigkeit einer<br />
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
bezweifelt. Grundsätzlich genießt diese<br />
Bescheinigung einen hohen Beweiswert.<br />
Demzufolge muss bei Vorlage<br />
der Bescheinigung erst einmal davon<br />
ausgegangen werden, dass der Arbeitnehmer<br />
arbeitsunfähig erkrankt ist.<br />
Nur wenn der Arbeitgeber Tatsachen<br />
anführen kann, die seinen Verdacht<br />
objektiv erhärten, dass die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
unbegründet<br />
ist, kann er die (gesetzliche) Krankenkasse<br />
seines Arbeitnehmers zu einer<br />
gutachtlichen Stellungnahme auffordern.<br />
Werden dadurch seine Zweifel<br />
bestätigt, kann er die Entgeltfortzahlung<br />
einstellen.<br />
Anspruchsdauer<br />
Der Anspruch des Arbeitnehmers auf<br />
Entgeltfortzahlung beginnt mit dem<br />
ersten Tag der Erkrankung und dauert<br />
bis zu deren Beendigung, höchstens<br />
jedoch sechs Wochen (42 Kalendertage).<br />
Erkrankt der Arbeitnehmer in den<br />
ersten vier Wochen seiner Beschäftigung<br />
(Wartezeit), so beginnt für ihn<br />
die Entgeltfortzahlung erst mit Ablauf<br />
der Wartezeit. Für jede neue Erkrankung<br />
steht dem Arbeitnehmer ein weiterer<br />
sechswöchiger Fortzahlungsanspruch<br />
zur Verfügung.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
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16<br />
Beispiel:<br />
Die Helferin erkrankt am 1.1. an einer<br />
Mandelentzündung, am 28.1. kehrt sie<br />
gesund in die Praxis zurück und nimmt<br />
die Arbeit wieder auf. Am 5.2. bricht<br />
sie sich ein Bein. In diesem Fall hat sie<br />
für die Beinfraktur wieder einen Anspruch<br />
auf sechswöchige Lohnfortzahlung<br />
im Krankheitsfall.<br />
Erkrankt der Arbeitnehmer während<br />
einer laufenden Erkrankung an einer<br />
weiteren Krankheit, so löst dies keinen<br />
neuen sechswöchigen Anspruch aus.<br />
Vielmehr steht ihm der noch nicht<br />
ausgeschöpfte Rest der Sechswochenfrist<br />
der Vorerkrankung zur Verfügung.<br />
Beispiel:<br />
Die Helferin erkrankt am 1.1. an einer<br />
Halsentzündung, am 12.1. bricht sie<br />
sich zusätzlich ein Bein, ohne das sie<br />
bisher von ihrer Halsentzündung<br />
genesen ist. In diesem Fall hat sie für<br />
beide Erkrankungen nur insgesamt<br />
einen sechswöchigen Lohnfortzahlungsanspruch,<br />
der mit dem 1.1. beginnt.<br />
Erkrankt der Arbeitnehmer mehrfach<br />
innerhalb eines Zeitraumes von sechs<br />
Monaten an derselben Erkrankung, so<br />
findet eine Berücksichtigung der bereits<br />
gewährten Entgeltfortzahlungszeiträume<br />
statt.<br />
Beispiel:<br />
Die Helferin erkrankt im Januar an<br />
einer Mandelentzündung. Insgesamt<br />
leistet der Arbeitgeber hier vier<br />
Wochen Entgeltfortzahlung. Erkrankt<br />
diese Helferin im März erneut an einer<br />
Mandelentzündung, so hat der Arbeitgeber<br />
lediglich für einen Zweiwochenzeitraum<br />
Entgeltfortzahlung zu leisten.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Eine Anrechnung der Vorerkrankung<br />
scheidet dann aus, wenn seit dem<br />
Beginn der ersten Erkrankung wegen<br />
der gleichen Krankheit 12 Monate verstrichen<br />
sind.<br />
Beispiel:<br />
Die Helferin erkrankt am 1.1. an einer<br />
Mandelentzündung. Sie erkrankt im<br />
weiteren Verlauf des Jahres mehrfach<br />
erneut an einer Mandelentzündung,<br />
ohne dass zwischen den einzelnen Entzündungen<br />
sechs Monate verstrichen<br />
sind. Nachdem sie im Januar des Folgejahres<br />
gesund war, erkrankt sie Anfang<br />
Februar erneut an Mandelentzündung.<br />
Hier hat die Helferin im Februar<br />
wieder einen sechswöchigen Anspruch<br />
auf Lohnfortzahlung, da die 12-<br />
Monats-Grenze überschritten wurde.<br />
Höhe der Entgeltfortzahlung<br />
Bei der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfalle<br />
ist der Arbeitgeber verpflichtet,<br />
das Entgelt fortzuzahlen, das der<br />
Arbeitnehmer in der für ihn maßgebenden<br />
regelmäßigen Arbeitszeit verdient<br />
hätte. Gemeint ist mit dieser<br />
Regelung das Bruttoarbeitsentgelt mit<br />
allen Entgeltbestandteilen, einmaligen<br />
Leistungen, Zulagen und Prämien.<br />
Ausgenommen von dieser Regelung<br />
sind Überstundenentgelte.<br />
Von einem Dritten verschuldete<br />
Arbeitsunfähigkeit<br />
Wurde die Arbeitsunfähigkeit des<br />
Arbeitnehmers durch einen Dritten<br />
verschuldet, zum Beispiel durch einen<br />
Verkehrsunfall, und ist dieser daher<br />
dem Arbeitnehmer zum Schadensersatz<br />
verpflichtet, so umfasst der Scha-<br />
densersatzanspruch auch den Verdienstausfall<br />
des Arbeitnehmers. Allerdings<br />
ist der Arbeitgeber hier nicht<br />
berechtigt, die Entgeltfortzahlung mit<br />
Verweis auf den Schadensersatzanspruch<br />
einzustellen. Gemäß den<br />
Bestimmungen des Entgeltfortzahlungsgesetzes<br />
(§ 6 Abs. 1 EFZG) findet<br />
in diesen Fällen ein gesetzlicher Forderungsübergang<br />
statt. Der Schadensersatzanspruch<br />
wegen des Verdienstausfalles<br />
wird kraft Gesetz auf den<br />
Arbeitgeber übertragen. Dies hat die<br />
Konsequenz, dass der Arbeitgeber<br />
zwar die Entgeltfortzahlung an den<br />
Arbeitnehmer leisten muss, sich die<br />
Zahlung jedoch vom Unfallverursacher<br />
bzw. dessen Versicherung<br />
zurückholen kann.<br />
Kur<br />
Arbeitnehmer haben während einer<br />
Kur immer dann Anspruch auf Fortzahlung<br />
ihres Gehalts, wenn diese von<br />
einem Sozialversicherungsträger bewilligt<br />
worden ist und der Kranke in<br />
einer entsprechenden Einrichtung stationär<br />
behandelt wird.<br />
Michael Behring<br />
Diplom-Betriebswirt (FH),<br />
Abteilungsleiter ZKN<br />
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18<br />
GOZ-Urteile,<br />
die den Standpunkt<br />
des GOZ-Ausschusses stützen<br />
GOZ-Nrn. Gericht Urteil vom Aktenzeichen Bemerkungen<br />
Nahtmaterial Amtsgericht Tecklenburg 11.04.1991 11 C 126/90<br />
berechnungsfähig Amtsgericht Aachen 27.12.1996 8 C 271/94 atraumatisches Nahtmaterial<br />
Amtsgericht Essen 12.10.2000 131 C 75/99 atraumatisches Nahtmaterial<br />
Amtsgericht Düsseldorf 21.02.2001 24 C 17380/99 atraumatisches Nahtmaterial<br />
Überschreitung des Amtsgericht Adelsheim 08.11.1990 132/89 – bei divergierenden Brücken<br />
Mittelwertes schlüssig pfeilern<br />
Amtsgericht Backnang<br />
§<br />
06.02.1991<br />
Amtsgericht Kempten 30.04.1992<br />
Verwaltungsgerichtshof 17.09.1992<br />
Baden-Württemberg<br />
Verwaltungsgericht Stuttgart 06.11.1992<br />
Bundesverwaltungsgericht 17.02.1994<br />
Amtsgericht Düsseldorf 30.08.1994<br />
5 C 774/90<br />
31 C 1723/91<br />
4 S 2084/91<br />
15 K 580/92<br />
2 C 12.93<br />
39 C 3693/94<br />
– bei Schmelz-Ätz-Technik<br />
– bei Präparation einer<br />
Verblendkrone<br />
– bei Präparation von<br />
galvanokeramischen Inlays<br />
– einer Verblendkrone<br />
– neben patientenbezogenen<br />
sind auch verfahrensbezogene<br />
Begründungen<br />
möglich<br />
– bei Säure-Ätz-Technik<br />
– bei Besonderheiten des<br />
angewandten Verfahrens<br />
– Verblendkronen<br />
– GOZ enthält keine Beschränkung<br />
auf patientenbezogene<br />
Umstände<br />
– verfahrensbezogene Begründung<br />
möglich<br />
Amtsgericht Schöneberg 11.06.2001 109 C 161/00 – bei Präparation einer keramischen<br />
Stufe<br />
BEL findet bei privaten Amtsgericht Dortmund 25.06.1991 125 C 625/91<br />
Leistungen keine Anwendung Amtsgericht Hanau 12.11.1993 33 C 546/93 – 13<br />
Amtsgericht Mannheim 01.06.1994 7 C 1142/94 (40)<br />
Amtsgericht Nürnberg 14.10.1994 31 C 3271/94<br />
Amtsgericht Eschweiler 24.02.1995 18 C 561/93<br />
Amtsgericht Frankfurt/Main 27.10.1995 31 C 1221/93 – 10<br />
Amtsgericht Dortmund 20.02.1996 108 C 877/95<br />
Oberlandesgericht Düsseldorf 07.05.1996 4 U 43/95<br />
Oberlandesgericht Stuttgart 13.05.1996 7 U 40/95<br />
Amtsgericht Ludwigshafen<br />
am Rhein<br />
29.05.1996 2 h C 242/95<br />
Landgericht Köln 09.10.1996 25 S 14/96<br />
Amtsgericht Dortmund 29.01.1997 117 C 10928/96<br />
Amtsgericht Kiel 05.06.1997 118 C 197/95<br />
Amtsgericht Ottweiler 30.01.1998 16 C 198/96<br />
Landgericht Frankfurt/Main 16.07.1998 2/24 S 394/97<br />
Landgericht Stuttgart 19.11.1998 6 S 48/98<br />
Landgericht Mannheim 21.01.1999 10-S-72/98<br />
Amtsgericht Jever 15.04.1999 5 C 347/98<br />
Landgericht Itzehoe 24.06.1999 4 S 5/98<br />
Landgericht Bielefeld 29.09.1999 21 S 64/99<br />
Oberlandesgericht Celle 10.01.2000 1 U 100/98<br />
Amtsgericht Hamburg 29.06.2000 20b C 2091/96<br />
Amtsgericht Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler<br />
02.08.2000 3 C 2/97<br />
Landgericht Dresden 01.12.2000 15-S-0334/98<br />
Amtsgericht Schöneberg 11.06.2001 109 C 161/00<br />
Amtsgericht Marburg 09.07.2001 10 C 1636/99 (81)<br />
Landgericht Memmingen 16.08.2001 3 O 1179/99<br />
Amtsgericht Westerburg 27.09.2001 23 C 1605/99<br />
Amtsgericht Kiel 04.09.2002 113 C 297/97<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02
GOZ-Nrn. Gericht Urteil vom Aktenzeichen Bemerkungen<br />
Analogberechnung nach Amtsgericht Fürth 17.02.1999 330 C 473/98<br />
§ 6 Abs. 2 GOZ bei Dentin- Amtsgericht Wittlich 26.08.1999 4 C 508/97<br />
adhäsiv-verankerten Amtsgericht Erlangen 09.11.1999 2 C 1049/98<br />
Kompositrekonstruktionen Amtsgericht Hamburg- 11.11.1999 644 C 457/98<br />
Harburg<br />
Verwaltungsgericht Stuttgart 11.11.1999 17 K 7337/97<br />
Amtsgericht Bremen 11.02.2000 16 C 0096/99<br />
Verwaltungsgericht Minden 16.02.2000 4 K 124/99<br />
Amtsgericht Bayreuth 16.05.2000 9 C 584/99<br />
Amtsgericht Schwetzingen 23.05.2000 1 C 448/99<br />
Amtsgericht Erlangen 09.08.2000 1 C 2158/99<br />
Amtsgericht Mainz 31.08.2000 86 C 66/00<br />
Amtsgericht Hannover 08.12.2000 559 C 5422/00<br />
Amtsgericht Burgwedel 21.02.2002 73 C 17/01<br />
Amtsgericht Burgwedel 21.02.2002 73 C 45/01<br />
203 mehrfach berechenbar Amtsgericht Fürth 17.02.1999 330 C 473/98<br />
203: Besondere Maßnahmen beim<br />
Präparieren oder Füllen von<br />
Kavitäten Kieferh./Front<br />
241 wiederholte Berechenbarkeit Oberlandesgericht Düsseldorf 21.12.2000 8 U 4/99 – wenn die endgültige Wurzel-<br />
241: Aufbereitung eines Wurzel- kanalaufbereitung aus medikanals<br />
zinischen Gründen nicht in<br />
einer Sitzung möglich ist<br />
517 außerhalb prothetischer Amtsgericht Düsseldorf 20.08.1993 20 C 6491/93 – aus medizinischen Gründen<br />
Behandlung berechenbar<br />
517: Anatomische Abformung des<br />
Kiefers mit individuellem Löffel<br />
bei ungünstigen Zahnbogen<br />
und Kieferformen und/oder tief<br />
ansetzenden Bändern oder<br />
spezielle Abformung zur<br />
Remontage, je Kiefer<br />
619 nicht nur im Zusammen- Amtsgericht Burgwedel 21.02.2002 73 C 17/01<br />
hang mit kieferorthopädischen<br />
Behandlungen berechnungsfähig<br />
619: Beratendes und belehrendes<br />
Gespräch mit Anweisungen zur<br />
Beseitigung von schädlichen<br />
Gewohnheiten und Dysfunktionen<br />
Analoge Berechnung von Amtsgericht Düsseldorf 30.08.1994 39 C 3693/94<br />
professionellen Zahnreini- Amtsgericht Jever 15.04.1999 5 C 347/98<br />
gungsmaßnahmen ist Amtsgericht Hamburg 29.06.2000 20b C 2091/96<br />
nicht zu beanstanden Amtsgericht Flensburg 16.03.2001 66 C 164/00<br />
Bei Funktionsanalyse ist nicht Landgericht Köln 22.05.1996 25 O 242/93<br />
in jedem Fall die Erstellung Landgericht Frankfurt/Main 16.07.1998 2/24 S 394/97<br />
eines Funktionsstatus Landgericht Stuttgart 19.11.1998 6 S 48/98<br />
nach Nr. 800 erforderlich Amtsgericht Essen 12.10.2000 131 C 75/99<br />
800: Befunderhebung des stomatognathen<br />
Systems nach vorgeschriebenem<br />
Formblatt<br />
Implantatbohrer berechenbar Amtsgericht Hamburg 18.01.1995 12 C 1281/94<br />
Landgericht Hamburg 18.08.1995 302 S 47/95<br />
Amtsgericht Kiel 05.06.1997 118 C 197/95<br />
Landgericht Dresden 06.05.1999 11-O-7277/97<br />
Lagerhaltungs- und Beschaf- Amtsgerichts Mannheim 01.06.1994 7 C 1142/94 (40) – 25% noch angemessen<br />
fungskosten für Implantate, Oberlandesgericht Celle 10.01.2000 1 U 100/98 – 17-20% nachvollziehbar<br />
Instrumente und Werkzeuge<br />
sind berechnungsfähige Kosten<br />
3 GOÄ neben 001 GOZ Oberlandesgericht Düsseldorf 21.12.2000 8 U 4/99 – Einschränkung erstreckt sich<br />
3 GOÄ: Eingehende, das gewöhnliche nur auf Untersuchungsleis-<br />
Maß übersteigende Beratung – tungen der GOÄ und befaßt<br />
auch mittels Fernsprecher sich nicht mit Leistungen,<br />
001 GOZ: Eingehende Untersuchung die auf der Grundlage der<br />
zur Feststellung von Zahn-, GOZ erbracht werden<br />
Mund- und Kiefererkrankungen<br />
einschließlich Erhebung des<br />
Parodontal befundes sowie Aufzeichnung<br />
des Befundes<br />
Wird fortgesetzt…<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
19
Dr. Joachim Wömpner, Vollkaskomentalität kann sich heute kein<br />
Vizepräsident der ZKN. moderner Staat mehr leisten – auch die<br />
Bundesrepublik nicht. Statt dem Bürger -<br />
und vor allem dem Wähler - die Wahrheit zu sagen, gaukelt<br />
man ihm vor, er könne als Patient innerhalb budgetierter<br />
Honorarbedingungen unbudgetierte Leistungen von seinem<br />
Arzt erhalten. Man beschneidet und diskreditiert die sog.<br />
Leistungserbringer und hier insbesondere Ärzte und Zahnärzte.<br />
Man wirft ihnen Abrechnungsbetrug vor und verschweigt<br />
dabei, dass es die Ärzte und Zahnärzte sind, die<br />
betrogen werden. Die Krankenkassen zahlen mit befreiender<br />
Wirkung an die K(Z)Ven und diese sind verpflichtet, nach<br />
unterschiedlichen Schlüsseln die Gelder zu verteilen und die<br />
„Leistungserbringer“ möglichst ruhig zu stellen. Das gleiche<br />
geschieht in ähnlicher Form im Bereich der Beihilfen. Teilzeitjobs<br />
mit vollem Beihilfeanspruch !! Irgendwie muss der<br />
Topf doch leer werden.<br />
Hierbei erscheint die Gruppe der ca. 70 000 Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzten vergleichsweise klein und ungefährlich, so<br />
dass sich die Politik jeder Couleur ohne erkennbares Risiko<br />
auf diese Gruppe stürzt, da hier mit den geringsten Wählerverlusten<br />
gerechnet wird und über die Neidschiene ein<br />
hoher Aufmerksamkeitsgrad erreicht wird. Wie schon oben<br />
erwähnt: Nahezu jeder Wahlbürger hat Angst um seine<br />
Gesundheit, und dann gibt es da eine Gruppe, die sich mit<br />
dieser Angst über Gebühr die Taschen vollstopft. Und so ist<br />
es möglich und in den Augen (zu) vieler Bürger auch richtig,<br />
dass der Staat wie in keinem anderen Bereich die Preise so<br />
rigoros über eine solange Zeit „eingefroren“ hat.<br />
Die GOZ ist seit nunmehr 14 Jahren mit unveränderten<br />
Gebühren in Kraft.<br />
Dem Versuch eines Kollegen, vor dem Bundesverfassungsgericht<br />
die längst überfällige Anpassung einzuklagen, begeg-<br />
20<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Vollkaskomentalität ist out<br />
Der Gesetzgeber beabsichtigt, für das Jahr 2003 den Beitragssatz<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung von 19,1 %<br />
auf 19,5 % zu erhöhen. Gleichzeitig soll die monatliche Beitragsbemessungsgrenze<br />
von € 4.500,- auf € 5.1000,- angehoben<br />
werden.<br />
Das Altersversorgungswerk ist gemäß der Satzung verpflichtet,<br />
diese Veränderung auch auf die Beiträge der Mitglieder<br />
zum Altersversorgungswerk anzuwenden.<br />
Sollte die Gesetzesvorlage beschlossen werden, erhöht sich<br />
der Regelbeitrag zum Altersversorgungswerk von monatlich<br />
€ 860,- auf € 995,-, also um € 113,- pro Monat.<br />
Für die Mitglieder des Altersversorgungswerkes wirkt sich<br />
diese Veränderung des Beitrages unter Berücksichtigung des<br />
Gekonnter Umgang mit der GOZ ist gefragt<br />
net man mit dem Hinweis darauf, dass die Zahnärzte hinsichtlich<br />
ihres Liquidationsverhaltens den Spielraum, den die<br />
GOZ ihnen einräumet, nicht ausschöpfen und deshalb eine<br />
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes nicht notwendig<br />
sei.<br />
Wer Tag für Tag die selbstherrlichen Kommentare der Beihilfestellen<br />
liest, wer erlebt, wie systematisch Misstrauen von<br />
Erstattungsstellen in das Arzt-Patientenverhältnis gesät<br />
wird, wer erlebt, mit welchen repressiven Maßnahmen Patienten,<br />
die sich auf die Seite ihrer Ärzte stellen, von ihren<br />
Kostenträgern bedacht werden, wer erlebt, welch irrwitzige<br />
Anforderungen an Begründungen gestellt werden, um die<br />
Überschreitung des 2,3–fachen Satzes zu erläutern, den<br />
wundert es überhaupt nicht, dass sich Ärzte und Zahnärzte<br />
hinsichtlich der Steigerungssätze so verhalten wie sie es<br />
derzeit tun.<br />
Wer aber aus Gesprächen weiß, unter welcher wirtschaftlichen<br />
Anspannung die Mehrheit der Zahnarztpraxen steht,<br />
muss besorgt sein, dass die Möglichkeiten der GOZ so<br />
ungenügend genutzt werden.<br />
Bedenken Sie, dass die GOZ seit 1988 eingefroren ist.<br />
In dieser Zeit stiegen die Diäten um ca. 40 %, die Lebenshaltungskosten<br />
um ca. 35 %, und der Bierpreis auf dem Münchener<br />
Oktoberfest um ca. 80% (GOZ Info S-H).<br />
Die <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen will mit dem Seminar<br />
am 11.01.2003 im ZFN, Zeißstraße 11a, 30519 Hannover die<br />
bestehenden Gestaltungsspielräume, die die GOZ bietet,<br />
aufzeigen.<br />
Machen auch Sie die GOZ zur Chefsache !!!<br />
Dr. Joachim Wömpner<br />
Vizepräsident der ZKN<br />
Voraussichtliche Beiträge zum Altersversorgungswerk ab 01.01.2003<br />
jeweiligen Alters des Mitgliedes, seinem Geschlecht und seinem<br />
Familienstand entsprechend erhöhend auf die Rentenanwartschaft<br />
aus.<br />
Bei einem männlichen verheirateten Mitglied, das 35 Jahre<br />
als ist, und ein Rentenbeginnalter von 63 Jahren hat, würde<br />
sich die Beitragsveränderung mit € 182,- auf die Rentenanwartschaft<br />
auswirken.<br />
Mitglieder, deren Einkommen unter der Beitragsbemessungsgrenze<br />
liegt, die voraussichtlich € 5.100,- pro Monat<br />
bzw. € 61.200,- pro Jahr beträgt, können gemäß der Alterssicherungsordnung<br />
eine entsprechende Beitragsbegrenzung<br />
beantragen.<br />
AVW/ZKN
Erhebungen zur Häufigkeit<br />
des Auftretens<br />
von Zahnbetterkrankungen<br />
in Deutschland<br />
belegen, dass je nach<br />
Altersklasse nur zwischen<br />
17 und 22% der<br />
Untersuchten gesunde,<br />
entzündungsfreie Ver-<br />
Prof. Dr. Rainer Mausberghältnisse<br />
aufweisen<br />
(Reich, 1999). Vor allem<br />
bei Erwachsenen ist<br />
daher auch zukünftig<br />
mit einem gehäuften<br />
Auftreten von Erkrankungen<br />
des Zahnhalteapparates<br />
zu rechnen<br />
(Abb. 1).<br />
Eine Parodontitis ist<br />
durch den Verlust an<br />
Prof. Dr. Thomas Attin<br />
Knochen gekennzeichnet<br />
und ist im Alter<br />
die häufigste Ursache für Zahnverlust.<br />
In den überwiegenden Fällen geht<br />
einer Parodontitis eine Entzündung<br />
der Gingiva (Gingivitis) voraus (Abb.2).<br />
Es ist zur Zeit aber nicht geklärt, ob<br />
eine Parodontitis durch Vermeidung<br />
22<br />
Prophylaxe mit antibakteriellen<br />
Mundspüllösungen<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
einer Gingivitis ebenfalls grundsätzlich<br />
verhindert werden kann (Sheiham,<br />
2000). Eine Gingivitis kann bei Vorhandensein<br />
bestimmter Virulenzfaktoren<br />
in eine Parodontitis übergehen.<br />
Mögliche Risikofaktoren für eine Parodontitis<br />
können z.B. Diabetes mellitus,<br />
Tabakrauchen, emotionaler Stress,<br />
Granulozytendysfunktionen, überschießende<br />
Entzündungsreaktionen<br />
sowie spezifische Wirt-Parasiten-<br />
Interaktionen darstellen (s. Neue Klassifizierung<br />
der Parodontalerkrankungen,<br />
2000).<br />
Zur Zeit sind aber noch nicht alle Risikofaktoren<br />
hinreichend erfasst bzw.<br />
kausal therapierbar, so dass es weiterhin<br />
ratsam erscheint, das Auftreten<br />
einer Gingivitis grundsätzlich zu vermeiden<br />
und Mundhygienemaßnahmen<br />
gegebenenfalls mit antibakteriellen<br />
Substanzen zu unterstützen.<br />
Parallel zum Rückgang der Karies in<br />
den meisten Industrieländern (O´Mullane,<br />
1998) konnte bereits seit einigen<br />
Jahren vor allem bei Kindern und<br />
Jugendlichen eine Polarisierung des<br />
Kariesbefalls beobachtet werden<br />
(Marthaler, 1975; Pieper, 1998). Dies<br />
bedeutet, dass einer großen Anzahl<br />
an Personen (ca. 80%) mit keinen oder<br />
nur gering ausgeprägten Läsionen eine<br />
kleine Gruppe von Patienten mit hohem<br />
Kariesbefall gegenübersteht. Speziell<br />
für diese Patientengruppe scheinen<br />
intensivere Prophylaxebemühungen<br />
notwendig, um das Auftreten neuer,<br />
kariöser Läsionen zu verhindern. Dazu<br />
zählen neben Maßnahmen zur Ernährungslenkung,<br />
der Fissurenversiegelung<br />
(bei Kindern und Jugendlichen),<br />
der Anwendung von Fluoriden zur<br />
Verbesserung der Balance zwischen<br />
De- und Remineralisation auch antibakterielle<br />
Therapien zur Reduzierung<br />
kariesaktiver Mikroorganismen in der<br />
Mundhöhle.<br />
Warum ist eine chemische Plaquekontrolle<br />
sinnvoll?<br />
Für die Entstehung und den Verlauf<br />
von Erkrankungen des Zahnhalteappa-<br />
Abb. 1:<br />
Prävalenz der maximalen CPI-<br />
Werte in der Bundesrepublik<br />
Deutschland bei verschiedenen<br />
Altersgruppen (nach Reich, 1999).<br />
CPI = Community Periodontal<br />
Index.<br />
CPI-Grade:<br />
0 = keine Krankheitssymptome<br />
1 = Blutung bei Sondierung<br />
2 = Blutung bei Sondierung,<br />
Vorliegen von supra- und<br />
subgingivalem Zahnstein<br />
3 = Sondierungstiefe 4-5 mm<br />
4 = Sodierungstiefe über 6 mm
Abb. 2:<br />
Patient mit ausgeprägter Gingivitis aufgrund mangelhafter<br />
Mundhygiene unter kieferorthopädischer Therapie.<br />
rates sind primär die Mikroorganismen<br />
in der Zahnplaque und im Biofilm verantwortlich.<br />
Die Stoffwechselprodukte<br />
und Toxine der Bakterien der Plaque<br />
bewirken eine lokale Entzündungsreaktion,<br />
deren augenscheinlichstes<br />
Zeichen die erhöhte Blutungstendenz<br />
des betroffenen Gewebes ist; systemische<br />
Faktoren, vor allem hormonelle<br />
Einflüsse wie z. B. Schwangerschaft,<br />
können die Gingivits modifizieren.<br />
Erfolgreiche mechanische Mundhygiene<br />
erfordert die regelmäßige Anwendung<br />
von Zahnbürste, Zahnseide bzw. Interdentalraumbürsten<br />
(Marthaler, 1978).<br />
Leider belegen aktuelle Daten zu<br />
Mundhygienegewohnheiten, dass<br />
der Stellenwert der mechanischen<br />
Plaquebeseitigung selbst in fortschrittlichen<br />
Ländern nicht ausreichend<br />
ist. So bürsten sich nur ca.<br />
50% der Deutschen zweimal pro<br />
Tag die Zähne, wobei die Putzzeit<br />
durchschnittlich nur 37 Sekunden<br />
beträgt. Regelmäßige Interdentalraumhygiene<br />
durch Zahnseide wird<br />
nur von ca. 20 % der Bevölkerung<br />
betrieben. Diese Daten geben<br />
Anlass für Überlegungen, ob ein<br />
zusätzlicher Bedarf vorliegt, die<br />
mechanische Mundhygiene durch<br />
chemische Mittel zu unterstützen.<br />
Anforderungen an Wirkstoffe<br />
zur Bekämpfung von Zahnplaque<br />
In den letzten Jahrzehnten sind<br />
verschiedene Wirkstoffe neu entwickelt<br />
worden, die eine bakterienhemmende<br />
Wirkung besitzen und<br />
somit zur Prophylaxe von Erkrankungen<br />
des Zahnhalteapparates<br />
eingesetzt werden können (Tab. 1,<br />
Abb. 3). Diese Therapeutika<br />
können als Zusätze<br />
in Zahnpasten oder<br />
Mundspüllösungen vorliegen<br />
und müssen verschiedeneAnforderungen<br />
erfüllen (van der<br />
Ouderaa, 1991). So sollen<br />
sie toxikologisch<br />
unbedenklich sein, über<br />
eine hohe Substantivität<br />
verfügen und keine<br />
lokalen sowie systemischen<br />
Nebenwirkungen<br />
hervorrufen. Vor allem<br />
die Substantivität, d.h. das Vermögen<br />
der Wirksubstanz am Einsatzort über<br />
längere Zeit verfügbar zu sein, ist aber<br />
bei den meisten Präparaten unzureichend.<br />
Ein erfolgreicher Einsatz<br />
plaquehemmender Präparate sowie<br />
von Anti-Plaque-Substanzen erfordert,<br />
dass diese in ausreichend hoher Konzentration<br />
und in ausreichender Dauer<br />
am Wirkort verfügbar sind. Es gilt zu<br />
bedenken, dass Mundspüllösungen bei<br />
3mal täglicher Anwendung nur eine<br />
direkte Kontaktzeit zur Plaque von ca.<br />
3 min aufweisen.<br />
Durch den Speichel kommt es dann<br />
nachfolgend zu einer Elimination aus<br />
der Mundhöhle. Allerdings kann durch<br />
Anlagerung an orale Strukturen und<br />
die langsame Freisetzung der aktiven<br />
Substanzen die Wirkdauer deutlich<br />
verlängert werden (Schiffner, 1998).<br />
Die Therapeutika sollen ferner eine<br />
hohe Penetrationsfähigkeit besitzen<br />
und somit gut in die Plaque eindringen<br />
können. Dabei darf ihre Anwendung<br />
nicht zu Resistenzbildungen der<br />
Mikroorganismen führen oder allergische<br />
Reaktionen auslösen. Ferner ist<br />
ihre Selektivität, d.h. die Fähigkeit bestimmte<br />
orale Mikroorganismen zu<br />
beeinflussen, von Bedeutung. Natürlich<br />
sollen die verwendeten Substanzen<br />
auch keine Geschmacksstörungen<br />
oder Verfärbungen der Mundschleimhäute,<br />
Zunge oder Zahnoberflächen<br />
hervorrufen. Letztlich soll ihr Geschmack<br />
für den Anwender angenehm<br />
sein und ein Frischegefühl vermitteln.<br />
Name Hersteller Wirkstoff Alkohol<br />
Plax Colgate Triclosan, Natriumfluorid ja<br />
Listerine Pfizer Thymol, Eukalyptol, ja<br />
ConsumerHealthcare Methylsalicylat<br />
Chlorhexamed GlaxoSmithKline Chlorhexidindigluconat ja<br />
Odol Med 3 GlaxoSmithKline Cetylpyridiniumchlorid, ja<br />
Anti-bakteriell Natriumfluorid<br />
Hexoral Pfizer<br />
CosumerHealthcare<br />
Hexetidin ja<br />
Chlorhexamed-<br />
Fluid<br />
GlaxoSmithKline Chlorhexidindigluconat ja<br />
Periogard Colgate Chlorhexidindigluconat ja<br />
ORI-HEX<br />
Chlorhexidin<br />
Oridima Chlorhexidindigluconat nein<br />
Nur 1 Tropfen<br />
Chlorhexidin<br />
One Drop Only Chlorhexidindigluconat nein<br />
PAROEX Butler GUM Chlorhexidindigluconat nein<br />
meridol<br />
Mundspül-Lösung<br />
GABA Aminfluorid, Zinnfluorid nein<br />
elmex Kariesschutz GABA<br />
Zahnspülung<br />
Aminfluorid, Zinnfuorid nein<br />
Tab 1:<br />
Übersicht über antibakterielle Mundspüllösungen. Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit der auf dem deutschen Markt befindlichen Produkte.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
23
24<br />
Abb. 3:<br />
Verschiedene, alkoholfreie Mundspüllösungen zur antibakteriellen<br />
Therapie.<br />
Antibakterielle Substanzen zur<br />
Karies- und Gingivitisprophylaxe<br />
Chlorhexidindigluconat (CHX)<br />
Seit vielen Jahren ist die Anti-Plaque-<br />
Wirksamkeit von Chlorhexidindigluconat<br />
(CHX) bekannt Cianco, 1992,<br />
Axelsson, 1993). Unter den bisher entwickelten<br />
Antiplaquewirkstoffen hat<br />
CHX die größte Effizienz und gilt als<br />
„Gold-Standard“, an dem neue Präparate<br />
i.d.R. gemessen werden (Jones,<br />
1997). CHX-Präparate sind Arzneimittel,<br />
die über eine gute bakterizide<br />
sowie bakteriostatische Wirkung verfügen.<br />
Spüllösungen mit CHX werden<br />
heute häufig ohne Alkoholzusatz<br />
angeboten. Vor allem in höheren Konzentrationen<br />
(0,2%) zeigt CHX eine<br />
sog. Anti-Plaque-Wirksamkeit, womit<br />
diese Präparate als gingivitisreduzierend<br />
und karieshemmend eingestuft<br />
werden. Präparate mit geringerer Konzentration<br />
(z.B. 0,06%) verfügen nur<br />
über eine plaquereduzierende Wirksamkeit<br />
und sind daher nur bedingt<br />
tauglich, eine Reduktion von Gingivitis/Karies<br />
herbeizuführen (Lang und<br />
Newmann, 1997). Im Lack Cervitec<br />
liegt 1% CHX mit zusätzlich 1% Thymol<br />
zur Behandlung und Prävention<br />
(initialer) Wurzelkariesläsionen bzw.<br />
zur Prävention der Schmelz- und Fissurenkaries<br />
vor (Emilson et al., 1993).<br />
CHX besitzt eine hohe Substantivität.<br />
CHX wird elektrostatisch an die negativ<br />
geladene Oberflächen von Zähnen,<br />
Gingiva und Mukosa sowie Plaque<br />
adsorbiert und steht als Reservoir für<br />
einen „slow release“ zur Verfügung<br />
(Cummings und Creeth, 1992). Durch<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
seine starke Affinität zu<br />
Anionen ist CHX zudem<br />
befähigt, Bindungsstellen<br />
der oralen Mikroorganismen<br />
an den Zähnen<br />
zu blockieren.<br />
Zudem führt CHX zu<br />
einer Zerstörung der<br />
Permeabilitätsfunktion<br />
der Zellwände, wodurch<br />
der Zutritt der<br />
Substanz in das Zellinnere<br />
ermöglicht wird. Es<br />
kommt dann aufgrund<br />
des Verlustes des osmotischen<br />
Gleichgewichts<br />
zur Präzipitation des Zytoplasmas. CHX<br />
ist ferner befähigt, membrangebundene<br />
ATPasen zu inhibieren und in den<br />
Glukosestoffwechsel von Zellen einzugreifen<br />
(Davies, 1973). Eine langdauernde<br />
Anwendung in Form einer CHX-<br />
Spüllösung ist aufgrund des Auftretens<br />
lokaler Nebenwirkungen nur in<br />
Ausnahmefällen indiziert. Als lokale<br />
Nebenwirkungen können bei der<br />
Langzeitanwendung reversible Verfärbungen<br />
auf Zunge und Zähnen bzw.<br />
Zahnfüllungen (Abb. 4), Geschmacksirritationen,<br />
Schleimhauterosionen, Verhornungsanomalien<br />
der Schleimhaut<br />
und eine verstärkte Bildung von Zahnstein<br />
beobachtet werden (Bernimoulin<br />
und Deschner, 1995; Flötra et al.,<br />
1971). Höher konzentrierte Präparate<br />
sollten daher nur kurzfristig (bis zu<br />
sechs Wochen) eingesetzt werden.<br />
Verschiedene Studien konnten nachweisen,<br />
dass Chlorhexidin zu einer ca.<br />
45%igen Reduktion von Gingivitiden<br />
beitragen kann (Cianco,<br />
1992).<br />
Da Chlorhexidin gut<br />
wirksam gegen Mutans<br />
Streptokokken ist, hat<br />
es sich auch als<br />
Substanz zur Kariesreduktion<br />
bewährt. In der<br />
Primär-Primär-Prophylaxe<br />
kann CHX eingesetzt<br />
werden, um<br />
eine Reduktion von<br />
Mutans Streptokokken<br />
bei den Eltern eines<br />
Kindes herbeizuführen.<br />
Dadurch wir der Möglichkeit<br />
einer Übertragung<br />
von karies-<br />
pathogenen Mutans Streptokokken<br />
von den Eltern auf das Kind entgegengewirkt.<br />
Dies ist in so weit günstig, als<br />
gezeigt werden konnte, dass eine<br />
frühe Kolonisation von Mutans Strepto-kokken<br />
bei Kindern mit einer später<br />
erhöhten Karieswahrscheinlichkeit<br />
korreliert (Köhler und Andréen, 1994).<br />
In Tabelle 2 sind die Ergebnisse verschiedener<br />
Studien zusammengefasst,<br />
bei denen CHX zur Kariesreduktion<br />
bzw. Reduktion von Mutans Streptokokken<br />
eingesetzt wurde. Bei Anwendung<br />
von CHX-Präparaten muss<br />
bedacht werden, dass CHX und die<br />
meisten am Markt befindlichen Zahnpasten<br />
interagieren können und es<br />
dabei zu einer Inaktivierung des CHX<br />
kommt. Dies gilt für alle Zahnpasten,<br />
die Natriumlaurylsulfat in Konzentrationen<br />
bis 2% als Schäumerzusatz<br />
verwenden. Bei Kontakt von CHX mit<br />
anionischen Molekülen tritt Präzipitation<br />
der Reaktionspartner zu schwer<br />
löslichen Verbindungen ein und führt<br />
zur Inaktivierung des CHX.<br />
Bei Gebrauch anionischer, tensidhaltiger<br />
Zahnpasten sollte daher eine<br />
Wartezeit zwischen 30 Minuten und<br />
zwei Stunden bis zur CHX-Spülung<br />
(vice versa) eingehalten werden<br />
(Barkvoll et. al.,1989). Spülungen mit<br />
CHX können unmittelbar vor oder<br />
nach der Anwendung von Zahnpasten<br />
mit Aminfluoriden oder ausschließlich<br />
nichtionischen Netzmitteln erfolgen.<br />
Hierbei wird die Wirkung des CHX<br />
nicht beeinflusst (Schröder, 2000).<br />
Abb. 4:<br />
Zahnverfärbung nach sechswöchiger Anwendung eines Chlorhexidin<br />
haltigen Präparates. Die Bildung der oberflächlichen Ablagerungen<br />
werden, wie in diesem Fall, durch raue Zahn- oder<br />
Füllungsoberflächen, begünstigt. Oberflächen. Durch eine Zahnbzw.<br />
Füllungspolitur können diese Verfärbungen wieder<br />
rückstandslos entfernt werden.
Erstautor Anwendungsart Kariesreduktion Bakterienreduktion nach<br />
Absetzen der Therapie<br />
Lindquist (1989) 1% Gel, 3x 5 min in 2 d<br />
alle 3 Mo in Praxis<br />
60%<br />
Zickert (1982) 1% Gel in Schiene 5 min/d<br />
für 14d alle 4 Mo, zuhause<br />
68%<br />
Emilson (1981) 1% Gel, 5 min/d Einbürsten<br />
für 14d, zuhause für 12-16 Wochen<br />
Petersson (1991) 1% Lack, 2x in 2d Praxis für 12 Wochen<br />
Schaeken (1991) 40% Lack, 1x in 3 Monaten<br />
in Praxis für >36 Wochen<br />
Persson (1991) 0,12 Spüllösung, täglich nach 6 Wochen:<br />
kein Effekt mehr<br />
nachweisbar<br />
Tab. 2: Auswahl von Studien mit Aussagen zur kariesreduzierenden Wirkung und Bakterienhemmung (S. mutans) durch Anwendung von<br />
Chlorhexidindiglukonat-Präparaten<br />
Fluoride<br />
Auch bestimmte Fluoridverbindungen<br />
verfügen über eine antimikrobielle<br />
Wirkung auf Plaquebakterien. Dabei<br />
handelt es sich vor allem um Fluoridverbindungen,<br />
bei denen das Fluorid<br />
an Metallionen gebunden ist (z.B.<br />
Zinnfluorid). Die antibakterielle Eigenschaft<br />
wird dabei dem Metallkation<br />
zugeschrieben, das eine bakterizide<br />
Wirkung auf Plaquebakterien ausübt.<br />
Ein weit verbreitetes, wissenschaftlich<br />
gut dokumentiertes Präparat mit Zinnfluorid<br />
als Inhaltsstoff ist Meridol®<br />
(Attin et al., 1995; Bánóczy et al., 1989;<br />
Brecx et al., 1990). Dieses Produkt wird<br />
sowohl als Zahnpasta als auch in Form<br />
einer Mundspüllösung vertrieben.<br />
Neben Zinnfluorid enthalten die Meridol®-Präparate<br />
noch das Aminfluorid<br />
Olaflur, dessen organische Gruppen für<br />
die gute Substantivität dieser Fluoridverbindung<br />
verantwortlich sind. Auch<br />
in alkoholfreien Formulierungen weist<br />
die Kombination Zinnfluorid/Aminfluorid<br />
eine hohe antibakterielle Aktivität<br />
auf (Arweiler, 2001). Die kariesprophylaktische<br />
Wirkung von Aminfluoriden<br />
konnte in zahlreichen Studien unterstrichen<br />
werden (Mühlemann, 1967;<br />
Ueberschär und Günay, 1991; Nemes<br />
et al., 1992; Guggenheim et al., 1997).<br />
In Meridol® Mundspüllösung und<br />
Zahnpasta ist das Zinnfluorid, das<br />
selbst über eine geringe Substantivität<br />
verfügt, mit dem Aminfluorid komplexiert.<br />
Dies hat zur Folge, dass auch die<br />
Substantivität des Zinnfluorids erhöht<br />
ist. Auch bei länger dauernder Anwendung<br />
werden bei Präparaten mit der<br />
Wirkstoffkombination Zinnfluorid/<br />
Aminfluorid selten Nebenwirkungen<br />
beobachtet, abgesehen von gelegentlich<br />
auftretenden reversiblen, oberflächlichen<br />
Zahnverfärbungen.<br />
Antibakterielle Substanzen zur Gingivitisprophylaxe<br />
Polyvidonjod (PVP-Jod)<br />
Polyvi(nylpyrroli)don-Jod (Betaisodona“),<br />
kurz auch Polividon-Jod (PVP-I)<br />
genannt, ist ein Komplex, bestehend<br />
aus Poly-1-vinyl-2-pyrrolidon (PVP)<br />
und Jod (I2). PVP dient als Trägersubstanz<br />
für das Jod und ist gut wasserlöslich.<br />
Das sonst nur schwer wasserlösliche<br />
Jod wird reversibel an PVP<br />
gebunden, liegt also nicht als „freies“<br />
sondern als „verfügbares“ Jod vor.<br />
Durch eine Gleichgewichtsreaktion<br />
wird verbrauchtes freies Jod ständig<br />
ersetzt, wodurch die über Stunden<br />
anhaltende Wirkung erklärt werden<br />
kann. Eine sehr kleine, aber konstante<br />
Menge freien molekularen Jods be-<br />
findet sich in Lösung und ist für die<br />
mikrozide Wirkung verantwortlich.<br />
PVP ist ein atoxisches, synthetisches<br />
Polymer ohne Antigeneigenschaften<br />
(Dethlefsen, 1986). Es hat eine hohe<br />
Affinität zu organischen Geweben und<br />
ist wirksam gegenüber grampositiven<br />
und gramnegativen Keimen sowie<br />
gegenüber Pilzen und einigen Viren.<br />
In klinischen Studien wurden nach<br />
Anwendung von Betaisodona keine<br />
pathologischen Veränderungen der<br />
Schilddrüsenfunktion festgestellt.<br />
Diese sind jedoch in einigen seltenen<br />
Fällen dokumentiert. PVP-Jod als Antiseptikum<br />
wird zur Behandlung unspezifischer<br />
Gingivitiden und Parodontitiden,<br />
bei Candidiasis/Soor sowie bei<br />
Tumorpatienten nach Chemotherapie<br />
empfohlen (Dethlefsen, 1986). In<br />
Japan wird PVP-Jod wegen vergleichbarer<br />
antiseptischer Wirksamkeit und<br />
fehlendem allergenen Potential als<br />
Ersatz für das dort verbotene CHX als<br />
orales Schleimhautantiseptikum empfohlen<br />
(Higashitsutsumi, 1993). Ein<br />
Nachteil von PVP-Jod ist dessen kurze<br />
Wirkungsdauer. Im Gegensatz zu CHX<br />
erfolgt keine Retention in der Mundhöhle<br />
in antibakteriell wirksamer Konzentration.<br />
Daraus erklärt sich auch<br />
dessen geringere plaquehemmende<br />
Wirkung (Addy und Wright, 1978).<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
25
26<br />
Sanguinarin<br />
Sanguinarin ist ein pflanzlicher alkalischer<br />
Wirkstoff aus der kanadischen<br />
Blutwurz, dessen plaquereduzierende<br />
Wirkung in der Literatur unterschiedlich<br />
gut beurteilt wird (Mandel, 1994;<br />
Polson et al., 1996). Es ist in Zahnpasten<br />
und Mundspüllösungen enthalten<br />
und dort meist mit Zinnchlorid kombiniert.<br />
Als Wirkmechanismus wird eine<br />
Veränderung der Bakterienzelloberfläche<br />
angenommen, so dass die Anheftung<br />
der Bakterien an Zahnoberflächen<br />
gehemmt wird. Mit Ausnahme<br />
eines gelegentlich auftretenden Mundbrennens<br />
sind keine unerwünschten<br />
Nebenwirkungen beschrieben.<br />
Triclosan<br />
Bei der Anwendung von Triclosanhaltigen<br />
Präparaten werden nur selten<br />
Nebenwirkungen beobachtet.<br />
Allerdings ist die Wirksamkeit von<br />
Triclosan geringer als die von CHX.<br />
ie reine Substanz verfügt über eine<br />
zu geringe Substantivität, um in der<br />
Mundhöhle effektiv wirksam zu sein.<br />
Zur Erhöhung der Substantivität wird<br />
Triclosan in Mundspüllösungen und<br />
Zahnpasten daher mit dem Co-Polymer<br />
PVM/MA (Polyvinylmethylether-Maleinsäure)<br />
kombiniert (Abello et al., 1990;<br />
Moran et al., 1994). In manchen Präparaten<br />
ist Zink als zusätzlich antibakteriell<br />
wirksame Substanz zugefügt<br />
(Schaeken et al., 1994). Als kariesprophylaktisches<br />
Agens ist teilweise<br />
Natriumfluorid beigemischt.<br />
Listerin<br />
Der Begriff geht auf die ursprüngliche<br />
Applikation durch Joseph Lister aus<br />
dem Jahre 1865 zurück. Bei dem ältesten<br />
Produkt Listerine® handelt es sich<br />
um eine Mischung von Methylsalicylat,<br />
Thymol, Eukalyptol und Menthol,<br />
die in 22% bis 27% Alkohol gelöst ist<br />
und besonders in den USA angewendet<br />
wird. Die antibakterielle Effektivität<br />
wird widersprüchlich beurteilt.<br />
Listerin soll eine gute Plaquereduktion<br />
zwischen 20 und 35% zeigen, allerdings<br />
eine nur geringe Substantivität.<br />
Die Wirkstoffe führen zu einer Zell-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
wandaufspaltung und Inhibition bakterieller<br />
Enzyme. Als Nebenwirkungen<br />
geben Patienten den bitteren Geschmack<br />
und oberflächliche Zahnverfärbungen<br />
an (Axelsson, 1993).<br />
Hexetidin<br />
Hexetidinhaltige Präparate zeigen eine<br />
geringere Antiplaquewirkung als<br />
Chlorhexidindigluconat (Bergenholtz<br />
und Hänström, 1974). Ferner ist die<br />
Substantivität von Hexetidin im Vergleich<br />
zu Chlorhexidindigluconat und<br />
Zinnfluoriden gering. Ein verstärkter<br />
antibakterieller Effekt wird bei Präparaten<br />
beobachtet, die zusätzlich mit<br />
zweiwertigen Metallionen, wie Zn++<br />
bzw. Cu++, angereichert sind (Giertsen<br />
et al., 1987, Grytten et al., 1987). Die<br />
Rote Liste weist sieben Lösungen aus,<br />
die teils als Kombinationspräparate<br />
vorliegen.<br />
Cetylpyridiniumchlorid<br />
Bei Cetylpyridiniumchlorid handelt es<br />
sich um eine quaternäre Ammoniumverbindung,<br />
die zu den kationischen<br />
antibakteriellen Agenzien gezählt<br />
wird. (Gaffar et al., 1997). Die Verbindung<br />
zeigt eine nur geringe Substantivität<br />
und eine schlechtere Plaqueinhibition<br />
als Chlorhexidindigluconat<br />
(Renton-Harper et al., 1996). Bei Anwendung<br />
eines Cetylpyridiniumchloridhaltigen<br />
Mundsprays als zusätzliches<br />
Mundhygienemittel konnte im Vergleich<br />
zu einem Placebo keine effektive<br />
Plaquehemmung beobachtet werden,<br />
wobei der Wirkstoff als alleinige<br />
Mundhygienmaßnahme dem Placebo<br />
überlegen war (Schaller und Hahn,<br />
1996). Als Nebenwirkungen werden<br />
gelegentlich auftretendes Mundbren-<br />
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nen, Zahnverfärbungen und eine erhöhte<br />
Zahnsteinbildung beschrieben.<br />
In der „Roten Liste“ finden sich vorrangig<br />
Einträge von Pastillen und<br />
Lutschtabletten und lediglich zwei<br />
Lösungen (Dobendan“ und Dolo-<br />
Dobendan“)<br />
Zusammenfassung<br />
Antibakterielle, plaquereduzierende<br />
Präparate stellen eine sinnvolle Ergänzung<br />
zur mechanischen Plaquereduktion<br />
dar. Insbesondere bei Patienten,<br />
die einer Risikogruppe zuzurechnen<br />
sind (z.B. Kinder in kieferorthopädischer<br />
Behandlung, ältere Menschen,<br />
Behinderte, spezielle Erkrankungen),<br />
sind bevorzugt solche Präparate in der<br />
Selbstmedikation zu empfehlen, die<br />
sowohl karies- als auch gingivitisprophylaktisch<br />
wirksam sind (z.B. Fluoridverbindungen,<br />
Chlorhexidindiglukonat).<br />
Es muss nochmals betont werden, dass<br />
keines der derzeit am Markt bekannten<br />
chemischen Präparate die mechanische<br />
Zahnreinigung mit Zahnbürste,<br />
Zahnseide, Interdentalraumbürste etc.<br />
zu ersetzen vermag. Dies gilt in<br />
gleicher Weise für die professionelle<br />
Zahnreinigung (PZR) durch den Zahnarzt<br />
bzw. sein Prophylaxe-Team (ZMP,<br />
ZMF, DH, o.ä.)<br />
– Literatur beim Verfasser –<br />
Prof. Dr. Rainer Mausberg<br />
und Prof. Dr. Thomas Attin<br />
Abteilung Zahnerhaltung,<br />
Präventive Zahnheilkunde<br />
und Parodontologie der<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
Robert-Koch-Str. 40<br />
37075 Göttingen<br />
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E-Mail: Sascha.Zuehlke@demedis.com<br />
Ihr Ansprechpartner: Sascha Zühlke
Abformtechniken in der Implantologie<br />
Die Implantologie hat mittlerweile einen festen Platz innerhalb der Zahnheilkunde eingenommen. Sie ist dem Versuchsstadium<br />
entwachsen, Risiken und Prognose sind kalkulierbar geworden. Auch für die Abformung im Rahmen<br />
der lmplantologie bestehen mittlerweile standardisierte Konzepte.<br />
Bei der Abformung im Rahmen der<br />
Anfertigung implantatgetragenen<br />
Zahnersatzes stehen im Vergleich mit<br />
der Darstellung präparierter Zähne<br />
andere Probleme im Vordergrund. Da<br />
die meisten der heute verwendeten<br />
Implantatsysteme mit vorgefertigten<br />
Präzisionsteilen arbeiten, entfällt die<br />
Notwendigkeit der exakten Darstellung<br />
der Implantatoberfläche und Begrenzung<br />
als Analogie zur Präparationsgrenze<br />
beim natürlichen Zahn.<br />
Da Implantate jedoch osseointegriert<br />
sind und im Gegensatz zu natürlichen<br />
Zähnen - idealerweise - nicht die<br />
geringste Eigenbeweglichkeit aufweisen,<br />
kommt bei der Darstellung mehrerer<br />
Implantate der möglichst exakten<br />
dreidimensionalen Fixierung der<br />
Implantatposition und ihrer fehlerfreien<br />
Übertragung auf das Arbeitsmodell<br />
besondere Bedeutung zu.<br />
Eine konventionelle Brücke lässt sich<br />
im Gegensatz zu einer implantatgetragenen<br />
im Regelfall auch noch dann in<br />
situ bringen, wenn der Abstand der<br />
Pfeilerzähne auf dem Modell geringfügig<br />
von der tatsächlichen Position<br />
der Zähne abweicht, da das Desmodont<br />
dem einzelnen Zahn eine Beweglichkeit<br />
im Bereich von etwa 30 - 50 µm<br />
ermöglicht.<br />
Hinsichtlich der Abformung lassen sich<br />
in Abhängigkeit von den innerhalb des<br />
gewählten Implantatsystems angebotenen<br />
Übertragungsmöglichkeiten - in<br />
Abhängigkeit vom gewählten Implantattyp<br />
- grundsätzlich drei verschiedene<br />
klinische Ausgangssituationen<br />
unterscheiden.<br />
1. Die Übertragung der Implantatposition<br />
erfolgt über nicht-unterschnittene<br />
Abformpfosten (konisch oder<br />
zylinderförmig), die in die Abformung<br />
reponiert werden.<br />
2. Der im Implantat verankerte<br />
Stumpfaufbau wird im Munde des<br />
Patienten individuell beschliffen<br />
und dann wie ein natürlicher Zahn<br />
abgeformt.<br />
3. Die Übertragung der Implantatposition<br />
erfolgt über unterschnittene<br />
Abformpfosten, die in der Abformung<br />
verbleiben.<br />
Positionsübertragung über nicht<br />
unterschnittene Abformpfosten<br />
Bei Implantatsystemen, die konische<br />
oder zylindrische Abformpfosten ohne<br />
Unterschnitte verwenden, wird der<br />
Abformpfosten in das Implantat eingeschraubt<br />
und verbleibt bei der Entnahme<br />
der Abformung aus der Mundhöhle<br />
im Implantat (Abb. 1).<br />
Erst danach wird er wieder aus dem<br />
Implantat herausgeschraubt und in die<br />
Abformung reponiert (Abb. 2). Als Abformtechnik<br />
dient eine Sandwichoder<br />
Doppelabformung mit einem<br />
herkömmlichen Serienlöffel oder besser<br />
noch halbindividuellem Löffel aus<br />
dem Schreinemakers-Satz für vollbezahnte<br />
Kiefer. Eine einzeitige Abformung<br />
mit einem individuellen Löffel<br />
ist ebenfalls möglich, jedoch nicht<br />
erforderlich. Als Abformmaterial sollte<br />
bevorzugt ein A-Silikon eingesetzt<br />
werden. Die Adhäsivität des Polyethers<br />
ist in dieser Situation eher von Nachteil,<br />
da der Pfosten primär nicht in der<br />
Abformung verbleibt und die Reposition<br />
der Pfosten erschwert ist. Für diese<br />
klinische Abformaufgabe sollten<br />
Abb. 1<br />
Konische Abformpfosten<br />
ermöglichen<br />
die unkomplizierteAnwendungkonventionellerAbformverfahren<br />
Abb. 2<br />
Nach der Entnahme<br />
der<br />
Abformung aus<br />
der Mundhöhle<br />
werden die<br />
Übertragungspfosten<br />
mit<br />
aufgeschraubtem<br />
Modell<br />
analog in die<br />
Abformung<br />
zurückgesetzt.<br />
wegen ihrer exzellenten Dimensionstreue<br />
bevorzugt A-Silikone verwendet<br />
werden.<br />
Die Probleme dieser Übertragungsweise<br />
der Implantatposition liegen in der<br />
Notwendigkeit, die Abformpfosten<br />
exakt in die Abformung reponieren zu<br />
müssen und in dem Risiko, dass sich<br />
die Pfosten bei der Modellherstellung<br />
durch die Vibrationen des Rüttlers<br />
beim Ausgießen der Abformung unbemerkt<br />
„hochrütteln“. Um dieses „Hochrütteln“<br />
zu vermeiden, ist es ratsam,<br />
den Übertragungspfosten mit aufgeschraubtem<br />
Modell analog nach der<br />
exakten Reposition in der Abformung<br />
z. B. mit etwas Gipskleber oder Klebewachs<br />
zu fixieren. Da aber selbst bei<br />
sorgfältiger Vorgehensweise Fehler<br />
nicht sicher zu vermeiden sind, kann<br />
dieses Verfahren nur mit Einschränkung<br />
empfohlen werden.<br />
Abformung nach individuellem<br />
Beschleifen des Stumpfaufbaus<br />
Implantatsysteme, deren prothetische<br />
Aufbaupfosten (Substruktur) im Munde<br />
des Patienten z. B. durch Beschleifen<br />
individualisiert werden müssen,<br />
erfordern die Abformung des gesamten<br />
Aufbaupfostens in Analogie zum<br />
natürlichen Zahn. Die damit verbundene<br />
Notwendigkeit, die gesamte<br />
Stumpfoberfläche einschließlich der<br />
„Präparationsgrenze“ bzw. der<br />
Oberkante des Implantates exakt dar-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
27
28<br />
stellen zu müssen, erschwert das Abformprocedere<br />
erheblich. Diese Situationen<br />
erfordern eine Abformtechnik,<br />
die der Abformung natürlicher präparierter<br />
Zähne entspricht (Korrekturbzw.<br />
Doppelabformtechnik). Naturgemäß<br />
ergeben sich hierbei die gleichen<br />
Schwierigkeiten (Notwendigkeit des<br />
Fadenlegens, Blutungen bei der Abformung<br />
etc.) und Limitationen in der<br />
Passgenauigkeit des Zahnersatzes, so<br />
wie sie auch von herkömmlichen<br />
Abformungen bekannt sind. Aus<br />
diesen Gründen ist von der Verwendung<br />
so konzipierter Implantatsysteme<br />
abzuraten.<br />
Positionsübertragung über<br />
unterschnittene Abformpfosten<br />
Heute finden daher bevorzugt solche<br />
Implantatsysteme Verwendung, die<br />
mit unterschnittenen Abformpfosten<br />
arbeiten (z. B. ITJ, Frialit II, Abb. 3).<br />
Da das Abziehen der Abformung von<br />
einem unterschnittenen Abformpfosten<br />
mitunter zu erheblichen<br />
Deformationen des Abformmaterials<br />
oder sogar zu einem Ablösen der<br />
Abformung aus dem Abformlöffel<br />
führen kann, sollte der Abformpfosten<br />
unbedingt in der Abformung bleiben.<br />
Um dieses zu ermöglichen, ist neben<br />
speziellen Abformpfosten auch eine<br />
besondere Abformtechnik erforderlich.<br />
Der auf das Implantat gesetzte oder<br />
Abb. 3<br />
3 Frialilt II-Implantate<br />
Abb. 4<br />
Übertragungspfosten mit eingesetzten Halteschrauben<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
gesteckte Abformpfosten wird mittels<br />
einer Halteschraube im Implantat<br />
fixiert (Abb. 4).<br />
Diese Halteschraube muss vor der Entnahme<br />
der Abformung aus der Mundhöhle<br />
wieder gelöst werden, damit der<br />
Abformpfosten in der Abformung verbleiben<br />
kann. Es ist daher ein individueller<br />
Löffel erforderlich, der im Bereich<br />
der Abformpfosten Perforationen aufweist,<br />
durch die die Halteschrauben<br />
zugänglich sind (Abb. 5).<br />
Abb. 5<br />
Der individuelle<br />
Löffel sollte<br />
„kaminartig“<br />
gestaltet sein<br />
Idealerweise sollte der Löffel im Bereich<br />
der Perforationen verstärkt sein,<br />
und nicht nur „Löcher“, sondern vielmehr<br />
kleine „Kamine“ aufweisen, in<br />
denen die Abformpfosten nur von<br />
einer dünnen Schicht Abformmaterial<br />
umhüllt sind. Dies trägt zusätzlich zur<br />
Stabilisierung der Abformpfosten in<br />
der Abformung bei. Selbstverständlich<br />
ist zur Herstellung des individuellen<br />
Löffels zunächst eine Situationsabformung<br />
- am besten aus Alginat - erforderlich.<br />
Bei der Anfertigung des individuellen<br />
Löffels auf dem Situationsmodell<br />
sind einige Punkte zu beachten,<br />
um eine größtmögliche Genauigkeit<br />
bei der definitiven Abformung zu erreichen.<br />
Sind Unterschnitte im Bereich<br />
der Zähne oder des Alveolarfortsatzes<br />
vorhanden, muss vor der Anfertigung<br />
des Löffels die drei- bis vierfache Tiefe<br />
der Infrawölbungen ausgeblockt werden,<br />
damit es beim Abziehen der Abformung<br />
nicht zu einer übermäßigen<br />
Stauchung der Abformmasse kommt.<br />
Der Mangel an Formstabilität ist der<br />
Hauptnachteil individueller Löffel.<br />
Schellackplatten sowie die im Tiefziehverfahren<br />
verarbeiteten thermoplas-<br />
tisch verformbaren Kunststoffe sind zu<br />
stark verformbar und eignen sich<br />
daher nicht zu deren Herstellung. Um<br />
eine ausreichende Verwindungssteifigkeit<br />
des Löffels zu gewährleisten, müssen<br />
Löffel aus PMMA eine Schichtstärke<br />
von mindestens 3 bis 4 mm aufweisen.<br />
Werden lichthärtende Composite-Materialien<br />
verwendet, so sollten<br />
am besten zwei Platten übereinander<br />
gelegt werden. Grundsätzlich stellen<br />
Composite-Materialien gegenüber<br />
dem PMMA eine Verbesserung dar.<br />
Neben einer höheren Bruchfestigkeit<br />
sind diese Löffel auch sofort einsetzbar,<br />
wohingegen solche aus PMMA<br />
nach Abschluss der Polymerisation<br />
mindestens 24 Stunden gelagert werden<br />
müssen, da in dieser Zeit noch<br />
Formveränderungen des Löffels durch<br />
Rückstellung endogener Spannungen<br />
eintreten können.<br />
Als Abformtechniken sollten bevorzugt<br />
einzeitig-zweiphasige („heavybody<br />
wash“) Techniken unter Verwendung<br />
von A-Silikon oder Polyether<br />
eingesetzt werden, da mit ihnen die<br />
genauesten Ergebnisse erzielbar sind.<br />
Die Verwendung von Knetmassen<br />
(Putty und auch sog. „Putty soft“ Massen)<br />
im individuellen Löffel ist obsolet,<br />
da es beim Einbringen des Löffels aufgrund<br />
des zur Platzierung der Abformung<br />
notwendigen Drucks unweigerlich<br />
zu einer Deformation des Löffels<br />
käme.<br />
Die Einschränkungen, die einzeitige<br />
Techniken hinsichtlich ihrer Fähigkeit<br />
zur Darstellung der Präparationsgrenze<br />
mit sich bringen, sind ohne Relevanz,<br />
da nur der Abformpfosten sicher<br />
fixiert und die Implantatoberfläche<br />
nicht dargestellt werden muss. Bei<br />
Einzel- oder nur wenigen bzw. nicht<br />
verblockten Implantaten haben Polyether<br />
aufgrund ihrer Klebrigkeit, die<br />
zusätzlich zur sicheren Fixierung der<br />
Pfosten in der Abformung beiträgt,<br />
gegenüber den Silikonen Vorteile. Ist<br />
aber eine verblockte Arbeit über mehrere<br />
Implantate vorgesehen, so sollte<br />
vorteilhaft auf ein A-Silikon zurückgegriffen<br />
werden, da bei Verwendung<br />
dieser Materialklasse die höchste<br />
Genauigkeit erreichbar ist (Abb. 6).
Abb. 6<br />
Einzeitige zweiphasige Abformung über mehrere<br />
Implantate<br />
Zur sicheren Fixierung der Abformpfosten<br />
im Silikon kann man diese - wie<br />
auch den individuellen Löffel - zusätzlich<br />
mit einem entsprechenden Haftlack<br />
bestreichen.<br />
Stehen für die Halteschrauben der<br />
Abformpfosten mehrere Längen zur<br />
Auswahl, sollte man möglichst lange<br />
Schrauben verwenden. Ragen diese<br />
zusätzlich noch aus dem Löffel heraus,<br />
wird die Handhabung erheblich vereinfacht.<br />
Um eine sichere Fixation der<br />
Übertragungspfosten im Abformmaterial<br />
zu gewährleisten, empfiehlt es sich,<br />
die Pfosten mit einer dünnfließenden<br />
Masse zu umspritzen. Danach wird der<br />
mit dem schwerfließenden Material<br />
beschickte Löffel nachgeschoben.<br />
Nachdem das Abformmaterial ausgehärtet<br />
ist, werden zunächst die Halteschrauben<br />
gelöst und die Abformung<br />
wird vorsichtig aus dem Munde entfernt.<br />
Zweckmäßigerweise sollte man<br />
das Arbeitsmodell im Bereich der<br />
Implantate mit einer abnehmbaren,<br />
flexiblen Gingivamaske versehen, da<br />
eine solche Maske die nachfolgenden<br />
zahntechnischen Manipulationen an<br />
den Modellanalogen der Implantate<br />
erheblich vereinfacht. Dies gilt insbesondere<br />
für solche Implantate, die von<br />
einer dicken Bindegewebsschicht<br />
überdeckt sind (Abb. 7).<br />
Abb.7<br />
Gingivamaske auf dem Arbeitsmodell<br />
Implantatsystem Abformverfahren Abformmaterial<br />
Insgesamt gibt es daher auch in der<br />
Implantologie damit nicht „das Abformmaterial“<br />
und „das Abformverfahren“,<br />
sondern vielmehr muss in Abhängigkeit<br />
vorn verwendeten Implantatsystem<br />
bzw. den zu dem System<br />
angebotenen Übertragungsmöglichkeiten<br />
eine adäquate Abformtechnik<br />
ausgewählt werden. Nur so lassen sich<br />
selbst große Arbeiten problemlos<br />
anfertigen (Tab. 1).<br />
– Literatur beim Verfasser –<br />
Prof. Dr. Bernd Wöstmann,<br />
Zentrum für Zahn-, Mund-Kieferheilkunde<br />
der Justus-Liebig Universität,<br />
Schlangenzahl 14, 35392 Gießen,<br />
E-Mail:<br />
Bernd. Woestmann@dentist.med.uni-giessen.de<br />
Mit freundlicher Genehmigung aus Zahnärzteblatt<br />
Sachsen, Ausgabe 7+8/2002<br />
Einzelne Implantate Verblockte Suprastruktur<br />
Übertragung der Implantatposition Doppelmisch- A-Silikon A-Silikon<br />
über nicht unterschnittene Abform- abformung<br />
pfosten, die in die Abformung Einzeitige Abf. im<br />
reponiert werden indiv. Löffel<br />
Übertragung der Implantatposition Einzeitige Abf. Polyether A-Silikon Polyether A-Silikon<br />
über unterschnittene Abformpfosten, im indiv. Löffel<br />
die in der Abformung bleiben<br />
Übertragung der Implantatposition Sollte nicht verüber<br />
unterschnittene Abformpfosten, wendet werden<br />
die in die Abformung reponiert werden<br />
Abformung erfolgt über den im Korrekturabformung A-Silikon A-Silikon<br />
Munde des Patienten individuell (Doppelmischabf.)<br />
beschliffenen Stumpfaufbau<br />
Tab. 1: Auswahl von Abformverfahren und Material in Abhängigkeit von der Übertragungsphilosophie des Implantatsystems<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
29
30<br />
Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit Fluoriden<br />
Eine ausgewogene Ernährung, zweckmäßige<br />
Zahn- und Mundpflege sowie<br />
die Anwendung von Fluoriden sind die<br />
drei Eckpfeiler zahnmedizinischer Prävention.<br />
Aufgrund aktueller wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse ist beim Einsatz<br />
von Fluoriden der lokalen Applikation<br />
gegenüber der systemischen<br />
Zufuhr der Vorrang einzuräumen.<br />
Zahlreiche Untersuchungen haben in<br />
den letzten Jahren herausgestellt, dass<br />
Fluoride in erster Linie durch direkten<br />
Kontakt mit Zahnhartsubstanzen<br />
(lokal) karieshemmend wirken. Diese<br />
Erkenntnisse sowie der deutliche<br />
Kariesrückgang insbesondere bei Kindern<br />
und Jugendlichen und die insgesamt<br />
höhere Verfügbarkeit von Fluorid<br />
erfordern eine Anpassung der Empfehlungen<br />
zur Kariesprophylaxe mit Fluoriden,<br />
so wie sie in anderen westlichen<br />
Industrieländern bereits erfolgt ist.<br />
1. Vor dem 6. Lebensmonat sind aus<br />
zahnärztlicher Sicht keine Fluoridierungsmaßnahmen<br />
erforderlich.<br />
Mit dem Durchbruch der ersten<br />
Milchzähne sollten diese von den<br />
Eltern einmal am Tag mit einer<br />
höchstens erbsengroßen Menge<br />
fluoridhaltiger Kinderzahnpaste<br />
(maximal 500 ppm Fluorid) gereinigt<br />
werden. Dabei wird von der Anwendung<br />
von Zahnpasten mit Fruchtoder<br />
Bonbongeschmack abgeraten,<br />
um keinen Anreiz zum Herunterschlucken<br />
zu geben.<br />
Ab dem 2. Geburtstag sollten die<br />
Milchzähne auf diese Weise zweimal<br />
täglich geputzt werden. Neben<br />
einem karies- und gingivitisprophylaktischen<br />
Effekt wird damit auch<br />
eine frühzeitige Gewöhnung des<br />
Kindes an die tägliche Mundhygiene<br />
erreicht. Eltern müssen das Zähneputzen<br />
bei Kleinkindern überwachen<br />
und bis in das Schulalter hinein die<br />
Zähne ihres Kindes nachputzen.<br />
2. Im Rahmen der kinderärztlichen<br />
Vorsorgeuntersuchungen und bei<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
zahnärztlichen Kontrollterminen<br />
sollten die Eltern über die Bevorzugung<br />
der lokalen gegenüber der<br />
systemischen Fluoridanwendung<br />
aufgeklärt und beraten werden.<br />
Zusätzlich zum Zähneputzen mit<br />
fluoridhaltiger Kinderzahnpaste<br />
wird die Verwendung fluoridhaltigen<br />
Speisesalzes empfohlen. Weitere<br />
Fluoridsupplemente sind im<br />
Regelfall nicht nötig.<br />
3. Wird die Zahnpflege nicht mit fluoridhaltiger<br />
Zahnpaste durchgeführt<br />
und auch kein fluoridhaltiges Speisesalz<br />
verwendet, kann eine Fluorid-<br />
Supplementierung mit Fluoridtabletten<br />
entsprechend dem angegebenen<br />
Dosierungschema erfolgen.<br />
Dabei muss gewährleistet sein,<br />
dass die empfohlene Tagesdosis<br />
nicht überschritten wird. Insbesondere<br />
ist dabei zu berücksichtigen,<br />
dass auch Sojanahrung, hypoallergene<br />
Nahrungsmittel, bilanzierte<br />
Diäten, Mineralwässer zur Herstellung<br />
von Säuglingsnahrung und<br />
evtl. auch andere fluoridhaltige<br />
Nahrungsmittel zur täglichen Fluoridaufnahme<br />
beitragen. Vor der<br />
Verordnung von Fluoridtabletten<br />
durch den Kinderarzt/Zahnarzt ist<br />
daher eine individuelle Fluoridanamnese<br />
zu erheben. Der Fluoridgehalt<br />
des lokalen Trinkwassers ist<br />
vom zuständigen Wasserwerk oder<br />
Gesundheitsamt zu erfahren.<br />
Stellungnahme der DGZMK, Stand 27.03.2000.<br />
4. Ab dem Schuleintritt sollten die<br />
Zähne mit einer Zahnpaste mit<br />
einem Fluoridgehalt von 1000 bis<br />
1500 ppm geputzt werden. Fluoridhaltiges<br />
Speisesalz sollte regelmäßig<br />
verwendet werden.<br />
5. Die lokale Anwendung von höher<br />
dosierten Fluoridlacken, -lösungen<br />
oder -gelen sollte nur nach zahnärztlicher<br />
Anweisung und unter<br />
zahnärztlicher Kontrolle erfolgen.<br />
Die häusliche Anwendung von Fluoridgelees<br />
und -lösungen sollte erst<br />
vom Schulalter an bei Kindern mit<br />
erhöhtem Kariesrisiko erfolgen.<br />
6. Die Eltern sollten über das Nutzen-<br />
Risiko-Verhältnis von Fluoridsupplementen<br />
informiert werden und<br />
möglichst schriftliche Instruktionen<br />
für die sachgerechte Anwendung<br />
von Fluoriden erhalten.<br />
7. Stellt der Zahnarzt bei einem Kind<br />
eine hohe Kariesaktivität bzw. ein<br />
hohes Kariesrisiko fest, so müssen<br />
zusätzliche Maßnahmen erfolgen,<br />
um die Kariesgefährdung zu senken.<br />
Hierzu zählen insbesondere eine<br />
individuelle Ernährungsberatung<br />
sowie die Anwendung von keimreduzierenden<br />
Lacken, Gelen oder<br />
Spüllösungen.<br />
Alter Fluoridkonzentration im Trinkwasser (Mineralwasser), mg/l<br />
< 0,3 0,3 - 0,7 > 0,7<br />
0 – 6 Monate – – –<br />
6 – 12 Monate 0,25 – –<br />
ab 1 – unter 3 Jahre 0,25 – –<br />
Ab 3 – unter 6 Jahre 0,5 0,25 –<br />
> 6 Jahre 1,0 0,5 –<br />
Richtwerte für Fluoridsupplemente (mg Fluorid/Tag)<br />
H.-J. Gülzow, Hamburg, E. Hellwig, Freiburg, G. Hetzer, Dresden<br />
© DGZMK 2002
GANZ NAH AM BÜRGER<br />
Treffender hätte das Dach-Motto<br />
„Ganz nah am Bürger“ der neuen Kampagne<br />
der ZKN den Erfolg der ersten<br />
Bürger- und Patientenveranstaltung<br />
über Zahnimplantate nicht sein können.<br />
Der Raum in der Osnabrücker<br />
Stadthalle war mit über 120 Personen<br />
„voll ausgebucht“, als Dr. Jobst-Wilken<br />
Carl, Vorstandsmitglied der ZKN, die<br />
Besucher der Informationsveranstaltung<br />
begrüßte und die Veranstaltung<br />
einleitete. Er betonte, man wolle mit<br />
diesen Veranstaltungen den Bürgern<br />
und Patienten Gelegenheit bieten,<br />
objektiv fachlich und sachlich fundierte<br />
Informationen über aktuelle<br />
zahnärztliche Trends, Behandlungsmethoden<br />
und Techniken zum Thema<br />
„Implantologie“ zu erhalten. Deshalb<br />
habe man die Form der Zusammenarbeit<br />
mit einem renommierten Referenten<br />
und einem führenden Unternehmen<br />
der Dentalbranche gewählt. So<br />
hätten die Teilnehmer des Abends<br />
Gelegenheit, Hintergrundinformationen<br />
aus der Sicht der niedersächsischen<br />
Zahnärzte, organisiert durch die<br />
ZKN, von einem routinierten Operateur<br />
und niedergelassenen Zahnärzten zu<br />
bekommen.<br />
„DAS WAR SPITZE“<br />
Patienteninformationsveranstaltung ”Zahnimplantate“ in Osnabrück erfolgreich<br />
Freude über eine gelungene Veranstaltung (v.l.n.r.):<br />
Dr. Dr. Chr. G. Schippers, Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und<br />
Plastische Gesichtschirurgie, Diakoniekrankenhaus in Rotenburg/Wümme;<br />
Frank-Veith Pohl, Head of Area Nord, Straumann GmbH; Dr. Jobst-<br />
Wilken Carl, Mitglied im Vorstand der <strong>Zahnärztekammer</strong>; Markus Theis,<br />
Medizinprodukteberater, Straumann GmbH.<br />
Nach dem Frank-Veith Pohl,<br />
Leiter Norddeutschland von<br />
der Firma Straumann, über<br />
den systematischen Ablauf<br />
und die technischen Möglichkeiten<br />
von Zahnimplantaten<br />
informierte, ging es<br />
mit dem Referenten des<br />
Abends, Dr. Dr. Chr. G. Schippers,<br />
Chefarzt der Klinik<br />
für Mund-, Kiefer- und<br />
Plastische Gesichtschirurgie<br />
am Diakoniekrankenhaus in<br />
Rotenburg an der Wümme<br />
tief in zahnärztlich fachliche<br />
Details. Grenzen und Möglichkeiten<br />
wurden eingehend<br />
aufgezeigt, die wenigen<br />
Kontraindikationen erläutert.<br />
Eines stellte dieser Abend<br />
deutlich heraus: Die potentiellen<br />
Patienten suchen dringend nach<br />
sachlichen und fachlichen neutralen<br />
Informationen aus erster Hand. Das<br />
zeigte nicht nur der große Andrang,<br />
das zeigten auch die vielen qualifizierten<br />
Fragen der Besucher im Anschluß<br />
an die Vorträge. Nach nahezu einstündigem<br />
Frage und Antwortspiel ging es<br />
anschließend in Einzelgesprächen um<br />
die Beantwortung ganz persönlicher<br />
Probleme.<br />
Auffallend war der Anteil von jüngeren<br />
Besuchern. Gut die Hälfte der Teilnehmer<br />
waren Jahrgänge der ersten vier<br />
Lebensjahrzehnte. Dies fiel auch Prof.<br />
Dr. Dr. Elmar Esser, Chefarzt der Kieferund<br />
Gesichtschirurgischen Klinik für<br />
plastische Operationen des Klinikums<br />
Osnabrück auf. Er war eigentlich nur<br />
aus Interesse als Besucher gekommen,<br />
stellte sich dem Team kollegial und<br />
spontan als Informationspartner für<br />
die Besucher zu Verfügung und informierte<br />
gemeinsam mit Dr. Carl und Dr.<br />
Dr. Schippers. Die Vertreter der Firma<br />
Straumann zeigten ihr Implantatsystem<br />
anhand von Schaumodellen<br />
interessierten Besuchern im Vorraum<br />
des Vortragssaals.<br />
Das Ergebnis dieses Abends erfüllte voll<br />
die Erwartungen. Der Vorstand der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen hat<br />
mit seiner Entscheidung, diese bürgernahen<br />
Informationsabende ins Leben<br />
zu rufen, regelrecht ins „Schwarze<br />
getroffen“. Erstaunlich detaillierte Fragen<br />
von engagierten Teilnehmern zeigten<br />
ein hohes Interesse an fachlich<br />
fundierten zahnärztlichen Informationen.<br />
Dass ist die Form von Öffentlichkeitsarbeit,<br />
die beim Bürger draußen<br />
im Lande gerne aufgenommen und das<br />
Vertrauensverhältnis von Zahnarzt und<br />
Patient weiter vertiefen wird.<br />
Die nächste Veranstaltung zum Thema<br />
„Zahnimplantate“ mit dem gleichen<br />
Erfolgsteam findet am 12. Februar<br />
2003 in der Nordseehalle in Emden<br />
statt. Die Zahnärzteschaft dieser Region<br />
wird, wie auch in Osnabrück, rechtzeitig<br />
informiert und mit entsprechendem<br />
Informationsmaterial versorgt,<br />
um auf diese Veranstaltung aufmerksam<br />
zu machen. Von dieser Stelle noch<br />
einmal einen herzlichen Dank an alle<br />
niedergelassenen Zahnärztinnen und<br />
Zahnärzte im Raum Osnabrück, die mit<br />
dem Aushang des Veranstaltungsplakates<br />
und ihrem Engagement bei der<br />
Information über die Veranstaltung<br />
entscheidend zum Erfolg des Abends<br />
beigetragen haben.<br />
Ein gefüllter Saal mit mehr als 120<br />
interessierten Teilnehmern ist die<br />
Erfolgsbilanz der ersten Veranstaltung.<br />
ti<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
31
32<br />
Bericht einer Projektreise nach Peru<br />
vom 02.10. — 12.10.2002<br />
Das Andenland Peru zählt seit über<br />
15 Jahren zu den Schwerpunktländern<br />
der Entwicklungshilfe des Hilfswerks<br />
Deutscher Zahnärzte für Lepra- und<br />
Notgebiete (C.H.Bartels Fund). In dieser<br />
Zeit wurden für verschiedene<br />
Projekte allein in diesem Land etwa<br />
€ 600.000 aufgewendet.<br />
Die Inspektionsreise an die pazifische<br />
Küste Südamerikas Anfang Oktober<br />
2002, die der Berichterstatter und Vorsteher<br />
der Stiftung, Dr. Klaus Winter,<br />
zusammen mit seinem Beauftragten<br />
für Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Klaus de<br />
Cassan, unternahm, begann in der<br />
Hauptstadt Lima. Hier hat das HDZ in<br />
den vergangenen Jahren außer zwei<br />
komplett ausgestatteten Zahnstationen,<br />
eine Taubstummenschule und die<br />
Errichtung einer Landwirtschaftsschule<br />
- auch den jährlichen Medikamentenbedarf<br />
der Aidsklinik „Zum guten<br />
Hirten“ finanziert.<br />
Der gebürtige Deutsche und frühere<br />
Lufthansadirektor für Südamerika und<br />
heutige Priester Norbert Schady zeigte<br />
dem Hilfswerk während des 1-tägigen<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Aufenthaltes, zwei unter seiner Verantwortung<br />
errichtete Polikliniken<br />
inmitten des Armenviertels :<br />
einer 7 Mio. Metropole, deren Einwohnerzahl<br />
sich in den letzten zehn<br />
Jahren nahezu verdoppelt hat. Hier<br />
wird das HDZ in den nächsten Wochen<br />
eine völlig überalterte, desolate Zahnstation<br />
erneuern, die zur kostenlosen<br />
Behandlung der Ärmsten von Lima<br />
dient. Nach dem Besuch der oben<br />
erwähnten Aidsklinik hat das Hilfswerk<br />
zugesagt, auch die Medikamentenfinanzierung<br />
für die 2-6 jährigen<br />
betroffenen Kinder und deren Mütter<br />
weiterhin zu übernehmen.<br />
Trotz dringender Terminverpflichtungen<br />
wegen des Deutschen Nationalfeiertages,<br />
ließ es sich der deutsche Botschafter<br />
für Peru, Dr. Roland Kliesow,<br />
nicht nehmen, die Repräsentanten des<br />
HDZ zu einem 1-stündigen Gespräch<br />
einzuladen und sich ausführlich über<br />
die bestehenden und geplanten Projekte<br />
berichten zu lassen. Im Rahmen<br />
der Möglichkeiten einer deutschen<br />
Auslandsvertretung wurde dem HDZ<br />
auch für die Zukunft aktive Unterstüt-<br />
zung bei der Abwicklung der<br />
Projekte zugesagt.<br />
Die zweite Station der Projektreise<br />
war die ehemalige Hauptstadt<br />
des Inka-Reiches Cusco<br />
(Cuzco = „Nabel der Welt“ aus<br />
der Inka-Sprache Quetschua).<br />
Die Andenmetropole zählt<br />
350.000 Einwohner, liegt in<br />
einer Höhe von 3.400 m und<br />
ist eine Flugstunde von Lima<br />
entfernt. Von der UNESCO zum<br />
Weltkulturerbe erklärt und<br />
deshalb in den letzten Jahren<br />
mit entsprechenden finanziellen<br />
Mitteln ausgestattet, ließ<br />
diese Stadt zuweilen die große<br />
Armut des Landes vergessen.<br />
Auch hierher hat das HDZ in<br />
den letzten Jahren zwei Zahnstationen<br />
und eine Großröntgenanlage<br />
für das dortige<br />
Krankenhaus und für ein<br />
Altenheim geliefert. Drei 15feet<br />
Container mit Kinderbekleidung,<br />
Wäsche, Schuhen und Hygieneartikel<br />
beladen wurden einst dem Erzbischof<br />
zum Verteilen an die Ärmsten der<br />
Armen übergeben.<br />
Das größte Projekt des Hilfswerks in<br />
Peru liegt im Tal des heiligen Inka-<br />
Flusses Urubamba, ca. 1/2 Stunde<br />
Autofahrt von Cusco entfernt. Der<br />
frühere Präsident der Bundeszahnärztekammer<br />
und Senator, Dr. Horst<br />
Sebastian, hat während seiner damaligen<br />
Amtszeit durch sein soziales Engagement<br />
dafür gesorgt, dass die für den<br />
Bau des Waisen-Kinderheims notwendigen<br />
Mittel für die Unterbringung und<br />
Ausbildung von 80 Mädchen durch die<br />
damals vom HDZ bundesweit eingeführte<br />
Altgoldsammelaktion sichergestellt<br />
wurden. Die Erstellung eines<br />
neuen Werkstattgebäudes innerhalb<br />
dieses „Dr. Horst Sebastian Village“, wo<br />
die Jugendlichen unter professioneller<br />
Leitung jetzt Töpfern, Weben, Nähen<br />
und Backen lernen können, sah die<br />
Stiftung als soziale Verpflichtung an,
den Bedürfnissen der Heimbewohnerinnen<br />
entsprechend, eine angepasste<br />
Ausbildung zu ermöglichen. Wenn die<br />
Zeichen der Zeit nicht trügen, bestehen<br />
gute Voraussetzungen, dass hier<br />
in dem abgelegenen Andental junge<br />
Mädchen heranwachsen, die einmal<br />
„die Nase vorn haben“ werden. Sie<br />
werden durch die eigene, möglichst<br />
erfolgreiche Zukunft mithelfen können,<br />
dass ein Funke der Hoffnung sich auch<br />
in andere Lebens- und Landesbereiche<br />
breit machen wird. Das HDZ hat mit<br />
dieser Investition einen Beitrag dazu<br />
geliefert und hat auch für die nächsten<br />
Jahre eine weiterführende Unterstützung<br />
zugesagt.<br />
Aus der Hand von Monsenor Alcides<br />
Mendoza Castro aus Cusco, dem dienstältesten<br />
Erzbischof der Welt, erhielt<br />
Dr. Winter in Vertretung für die ganze<br />
deutsche Zahnärzteschaft, die ihn bei<br />
seinen Hilfsaktionen unterstützen, eine<br />
Urkundenrolle im Namen der Ärmsten<br />
von Peru, als Zeichen des Dankes.<br />
Nach 2 1/2 Stunden Flug via Lima ging<br />
es aus dem sauerstoffarmen, kühlen<br />
Hochandengebiet in die feucht-heiße<br />
und knapp südlich des Äquators gelegene<br />
Metropole Iquitos am Amazonas,<br />
der letzten Station dieser Reise. Der<br />
dort seit über 10 Jahren lebende deutsche<br />
Honorarkonsul, Max Druschke,<br />
ein gebürtiger Göttinger, hat dem HDZ<br />
seit vielen Jahren geholfen, Projekte<br />
hier zu verwirklichen - ohne sein<br />
Fachwissen als studierter Ökologe und<br />
ohne seine speziellen Kenntnisse dieses<br />
Kulturkreises (er ist mit einer Halbindianerin<br />
verheiratet), wäre eine Hilfe in<br />
dieser größten Provinz Perus, welche<br />
nur mühsam mit dem Schiff oder aus<br />
der Luft zu erreichen ist, nie möglich<br />
geworden. Darunter fällt beispielsweise<br />
die Finanzierung von zwei mobilen<br />
Zahnstationen für die Primärschulen<br />
von Iquitos und zwei stationären Zahnstationen<br />
zur Zahnbehandlung der<br />
Urarina-Indianer im Amazonasgebiet.<br />
Die vor einigen Jahren von Göttingen<br />
aus gelieferte komplette Zahnstation<br />
an die zahnärztlichen Mitglieder des<br />
Lions-Clubs von Iquitos zur Behandlung<br />
der armen Bevölkerung hatte hier<br />
recht bald Bewegung unter den in der<br />
größten Provinz Perus - Loreto - ansässigen<br />
60 praktizierenden Zahnärzten<br />
ausgelöst, da sich das Konkurrenzdenken<br />
der für die 2,5 Mio. Einwohner<br />
zuständigen Kollegen breit gemacht<br />
hatte. Inzwischen ist diese zahnärztliche<br />
Einrichtung längst nicht mehr<br />
funktionstüchtig, aber sie war Anstoß<br />
und Keimzelle dafür, dass in dem<br />
Gebäude ihres einstigen Aufstellungsortes<br />
heute eine zahnmedizinische<br />
Fakultät der Universität Iquitos besteht,<br />
an der 142 Studenten immatrikuliert<br />
sind. Der heutige Wunsch des<br />
Instituts, ein Panoramagerät nicht nur<br />
für die Universität, sondern auch zur<br />
Benutzung der niedergelassenen Kollegenschaft<br />
finanziert zu bekommen,<br />
wird das HDZ vertraglich unter der<br />
Bedingung erfüllen, dass die künftigen<br />
zu entrichtenden Benutzergebühren<br />
einerseits zum Unterhalt der Rö-Anlage<br />
und andererseits zur Einrichtung<br />
eines Stipendiums armer Studenten<br />
verwendet werden sollen.<br />
Von der ausschließlich zweckgebundenen<br />
Verwendung der bisher geleisteten<br />
Hilfe und von der dringenden Notwendigkeit<br />
in diesem Land weiterhin<br />
gezielte Hilfsmassnahmen zu bringen,<br />
konnten sich der Vorsitzende, Dr. Winter<br />
und sein Begleiter, Dr. de Cassan,<br />
während des 10 tägigen Aufenthaltes<br />
an den Orten überzeugen. Mit Anerkennung<br />
und großem Lob an die<br />
„vor Ort“ verantwortlichen und ehrenamtlich<br />
tätigen Personen konnte festgestellt<br />
werden, dass die eingesetzten<br />
Spendenmittel sehr zur Linderung des<br />
Elends in diesem vielfältigen Land beigetragen<br />
haben und werden. Im Gepäck<br />
haben sie nicht nur die Motivation<br />
zum Weiterhelfen, sondern auch<br />
konkrete Projektanträge mitgebracht.<br />
Diese werden in Zukunft jedoch nur<br />
ein Teil der Hilfsmaßnahmen sein,<br />
denn in den ersten 9 Monaten 2002<br />
sind bereits - völlig getrennt von der<br />
Hochwasserhilfe „Zahnärzte helfen<br />
Zahnärzten“ - karitative Projekte im<br />
Wert von ca. 1 Mio. € weltweit investiert<br />
worden und dabei ging es ausschließlich<br />
um Hilfe für Menschen,<br />
die sich selbst (noch) nicht helfen können.<br />
Für die fortlaufende, nachhaltige<br />
Unterstützung bedankt sich das HDZ<br />
an dieser Stelle nochmals.<br />
Dr. Klaus Winter, Vorsitzender des HDZ<br />
Fotos:<br />
Dr. Klaus de Cassan,<br />
Öffentlichkeitsarbeit des HDZ<br />
Weitere Infos unter der WEB-Adresse:<br />
http : //www. hilfswerk-z .de/<br />
ProjPeruUebers. htm<br />
Das Mehrzweckschiff, M/S „Selva Linda“ („Schöner<br />
Urwald“), das als Ambulanz- und Transportschiff<br />
für die unwegsamen Gebiete des Amazonas<br />
bestimmt ist, konnte während des<br />
Aufenthaltes durch das HDZ an die Empfänger<br />
übergeben werden.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
33
34<br />
ZAHNÄRZTESCHAFT GEHT ONLINE<br />
Hätte jemand vor rund zehn Jahren<br />
das Wort „Online“ gebraucht, hätten<br />
die meisten Menschen mit diesem<br />
Begriff nichts anzufangen gewusst.<br />
Heute ist er der Begriff für die aktuelle<br />
Information aus dem Kabel, sei es nun<br />
das Glasfaserkabel, das für die ISDN-<br />
Technologie verlegt wurde und seine<br />
große Zeit aber schon wieder hinter<br />
sich hat oder das gute alte Telefonkupferkabel,<br />
über das die zur Zeit für<br />
den normalen Nutzer schnellste Datenfernübertragungstechnologie<br />
– das<br />
T-DSL – läuft. Das gute alte Modem<br />
tut es nach wie vor zwar auch, aber<br />
hier tröpfeln nur 56 Kbit durch die<br />
Leitung (der Download einer 3-Megabyte-Datei<br />
dauert hier im Idealfall<br />
rund acht Minuten) und solange man<br />
das Modem nutzt, ist die Telefonleitung<br />
blockiert. Die Voraussetzung, um diese<br />
Technologien zu nutzen, der Personal<br />
Computer, steht inzwischen in nahezu<br />
fast allen Praxen. 98 bis 99 Prozent<br />
der Zahnarztpraxen dürften inzwischen<br />
mit einem Computersystem ausgestattet<br />
sein. Rund 35 Prozent der deutschen<br />
Zahnärzte nutzen bereits die Vorteile<br />
des Internet. Noch nie war es so einfach,<br />
schnell auf Informationen und<br />
Daten zuzugreifen.<br />
Vom „surfen“ zur intensiven<br />
Nutzung<br />
Begonnen hat die intensive Nutzung<br />
des Internets meist, wie bei vielen<br />
anderen Bürgern auch, mit einem<br />
gelegentlichen „surfen“, einem hineinschnuppern<br />
in den digitalen, weltweiten<br />
Informationspool. Schnell ist für<br />
viele daraus ein regelmäßiges Nutzen<br />
dieses faszinierenden Mediums entstanden.<br />
Denn faszinierend ist es allemal,<br />
sich aus Datenbanken, wenn man<br />
das entsprechende Nutzungsrecht hat,<br />
aktuelle Informationen zu holen. Für<br />
die Zahnärzte, die ja in der Regel einzeln<br />
in ihren Praxen tätig sind, bietet<br />
das Internet die Möglichkeit des einfachen<br />
und schnellen Informationsaus-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
tausches mit anderen Zahnärzten und<br />
natürlich mit ihren Standeseinrichtungen.<br />
Dazu kommt, das sie so auf aktuelle<br />
wissenschaftliche Veröffentlichungen<br />
und neueste Entwicklungen in der<br />
Zahnmedizin zurückgreifen können.<br />
Was früher Tage auf dem Postweg<br />
unterwegs war, ist heute in einigen<br />
Minuten vom jeweiligen Server heruntergeladen.<br />
Von der DGZMK bis zur<br />
BZÄK reichen die Online-Verbindungen.<br />
So kann sich jede Zahnärztin und<br />
jeder Zahnarzt über aktuelle Themen<br />
aus Zahnmedizin und Gesundheitspolitik<br />
informieren.<br />
Internet und zahnärztliche<br />
Fortbildung<br />
Natürlich wird die zahnärztliche<br />
Fortbildung nie nur über das Internat<br />
machbar sein. Das ist auch nicht das<br />
Ziel. Immerhin sind Fortbildungsveranstaltungen<br />
über die fachliche, wissenschaftliche<br />
Information hinaus, auch<br />
immer Foren, auf denen man Gedanken<br />
und Wissen im persönlichen Gespräch<br />
austauscht. Trotz Internet, darf<br />
das persönliche, kollegiale Gespräch<br />
nie fehlen. Doch das Internet bietet<br />
Möglichkeiten an wissenschaftliche<br />
Publikationen zu gelangen, die man<br />
sich früher oft in mühseliger Recherche<br />
mit telefonischen Anfragen erarbeiten<br />
musste. Heute genügt ein<br />
Klick auf beispielsweise www.dgzmk.de<br />
und schon stehen die wissenschaftlichen<br />
Veröffentlichungen dieser Gesellschaft<br />
zur Verfügung. Geht man zur<br />
Homepage unter www.bzaek.de präsentieren<br />
sich Links zu vielen weiteren<br />
Homepages von Hochschulen bis zu<br />
wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
und Arbeitskreisen. Und wer weiß<br />
was er sucht, aber nicht genau weiß,<br />
wo er es finden kann, nutzt die Suchmaschinen<br />
wie www.google.de oder<br />
www.fireball.de. Einfach den entsprechenden<br />
Suchbegriff eingeben und fast<br />
immer kommt man schnell zum Ziel.<br />
Internet schafft schnelle Kommunikation:<br />
Statt reagiert wird agiert.<br />
Politisch gesehen ist das Internet für<br />
die Zahnärzteschaft hochinteressant.<br />
Das beste Beispiel ist die derzeitige<br />
politische Diskussion. Was heute gesagt<br />
wird, ist in Stunden schon widerrufen.<br />
Bislang waren die elektronischen<br />
Medien wie Rundfunk und Fernsehen<br />
hier hochaktuell. Doch hier galt nur<br />
das Gehörte und Gesehene. Schriftlich<br />
gab es das alles erst durch die<br />
„schnelle“ Tageszeitung rund 8 bis 10<br />
Stunden später. Im Internet dauert es<br />
dagegen nur solange, bis Text und<br />
Bildmaterial eingegeben sind. Der Flug<br />
durch die Leitungen dauert Sekunden<br />
bis einige Minuten. Schneller kann<br />
man politische Botschaften und<br />
Gegenargumente kaum noch verbreiten.<br />
Damit ist das Internet für die<br />
Verbreitung von politischem Gedankengut<br />
und Interessen immens wichtig.<br />
So schnelle Reaktionen auf politische<br />
Prozesse waren noch nie möglich.<br />
Denn eines ist klar, wer augenblicklich<br />
informiert ist, kann schnelle Gegenreaktionen<br />
starten. Dem politischen<br />
Gegner bleibt so immer weniger Zeit,<br />
gedankliche Positionen auszubauen<br />
und Argumente zu sammeln, um Aussagen<br />
zu untermauern. Das Internet<br />
beschleunigt den Schlagabtausch auf<br />
der politischen Bühne noch einmal.<br />
Schnelle Reaktionen schaffen Vorteile<br />
☞ deshalb ist das Internet für die<br />
Zahnärzteschaft, die ja weit verteilt<br />
in ihren Praxen arbeitet, die einmalige<br />
Möglichkeit, schnell und<br />
gemeinsam auf politische Prozesse<br />
zu reagieren. Deshalb kann die Aufforderung<br />
an die Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzte nur sein<br />
☞ nutzen sie die Möglichkeiten des<br />
Internets. Diese neue Technologie<br />
gibt den „zahnärztlichen Einzelkämpfern“<br />
endlich die Möglichkeit
zur schnellen gemeinsamen Kommunikation<br />
– und in der Gemeinsamkeit<br />
und schnellen Reaktion lag<br />
schon immer Stärke.<br />
Online: Dentale Produkte und<br />
Verfahren<br />
Alle Unternehmen aus dem Dentalhandel<br />
und der Dentalindustrie unterhalten<br />
eigene Homepages, die über die<br />
Produkte des Hauses informieren.<br />
Natürlich ist das in erster Linie Werbung.<br />
Doch der Internetauftritt wird<br />
auch genutzt, um Produktaktualisierungen<br />
bekanntzugeben, über Produktspezifikationen<br />
zu informieren oder -<br />
auch das ist heute üblich - Online-<br />
Softwareaktualisierungen vorzunehmen.<br />
In der Industrie wird dieses Verfahren<br />
schon lange genutzt. Statt<br />
teure Techniker weltweit einzusetzen,<br />
sind Maschinen Online mit dem produzierenden<br />
Unternehmen verbunden.<br />
So wird softwareseitig das Produktionsmittel<br />
gewartet und in Schuß<br />
gehalten. Sogar Fehler im System sind<br />
so zu beheben, ohne das teures Personal<br />
eingesetzt werden muß – und<br />
schneller geht es ohnehin. Ganz soweit<br />
ist es in den Zahnarztpraxen noch<br />
nicht. Doch auch hier wird sich in den<br />
nächsten Jahren einiges verändern.<br />
Das teuerste „Produktionsmittel“ in<br />
den westlichen Industrienationen ist<br />
der Mensch. Ihn gilt es „recourssenschonend“<br />
einzusetzen. Das macht<br />
Medizinprodukte vielleicht nicht<br />
gerade billiger, doch hält es Kosten<br />
im Griff, um der Zahnärztin und dem<br />
Zahnarzt eine dentaltechnische Praxisausstattung<br />
zu bieten, die sich wirtschaftlich<br />
noch rechnen kann – obwohl<br />
das durch die derzeitigen Entwicklungen<br />
in der Gesundheitspolitik mehr als<br />
fraglich erscheint.<br />
Zahnarztpraxis und Homepage<br />
Daß Patienten den Zahnarzt per Internet<br />
aussuchen ist zwar noch die Ausnahme,<br />
doch der Auftritt im Internet<br />
kann Patienten vorab über das Leistungsspektrum<br />
informieren, er kann<br />
Terminwünsche anmelden, es können<br />
Urlaubsvertretungen und der Zeitraum<br />
der Abwesenheit den Patienten bekannt<br />
gegeben werden. Das alles ohne<br />
lange Telefongespräche bzw. Briefoder<br />
Faxaussendungen. Einfach die<br />
Meldung einmal schreiben, alle vorhandenen<br />
Patientenadressen anklicken<br />
und schon geht die Information auf<br />
die Reise.<br />
Internetauftritt gut gestalten<br />
Wichtig für eine zahnärztliche Homepage,<br />
die gern aufgerufen wird, ist ein<br />
funktionelles Design und vor allem<br />
schnelle Ladezeiten. Langsamer Aufbau<br />
nervt den „User“ und er „surft“<br />
schnell weiter. Genau das darf nicht<br />
passieren. Auch mit der Farbwahl sollte<br />
man „fachgerecht umgehen“. Zum<br />
Beispiel vermitteln blaue Töne Frische,<br />
Klarheit, Kühle und Sauberkeit, grüne<br />
Farbtöne Sympathie. Auch die Schriften<br />
sollten leicht lesbar sein. Eine verspielte<br />
Schrift hat auf einer Zahnarzthomepage<br />
nichts zu suchen. Die<br />
wichtigsten Informationen sollten<br />
ohne zu „scrollen“ lesbar sein. In der<br />
Regel löst heute der 17-Zoll-Monitor<br />
den 15-Zoll-Monitor ab. Doch einen<br />
19-Zoll- oder gar einen 20- bzw. 21-<br />
Zoll-Monitor haben die wenigsten auf<br />
dem Schreibtisch stehen. Darauf muß<br />
der Aufbau abgestimmt sein.<br />
Textknappheit ist wichtig. Leicht lesbar,<br />
übersichtlich und klar sollte sich<br />
die Zahnarzthomepage präsentieren.<br />
Längere Texte sind auf den folgenden<br />
Seiten unterzubringen.<br />
Professionelle Hilfe kann nicht<br />
schaden<br />
Wer meint, er hätte gestalterisches<br />
Talent, kann die Gestaltung, Voraussetzung<br />
ist hier schon der tiefere Einstieg<br />
in das Wissen um Bits und Bytes,<br />
selbst vornehmen. Es werden viele<br />
Programme zur Gestaltung der eigenen<br />
Homepage angeboten. Doch man<br />
sollte auch daran denken, dass es ein<br />
unternehmerischer Auftritt ist. Da<br />
sollte eigentlich alles bis ins Detail<br />
stimmen. Das Engagement eines grafischen<br />
Büros bzw. eines Unternehmens,<br />
das sich mit der Gestaltung von Internetauftritten<br />
beschäftigt, kann hier<br />
die bessere Lösung sein. Denn ein<br />
Internetauftritt muß auch regelmäßig<br />
gepflegt werden. Das braucht Zeit und<br />
die sollte der Praxisinhaber besser in<br />
seine Arbeit in der Praxis mit seinem<br />
Team investieren, damit die Patienten<br />
den gleichen guten Eindruck, den sie<br />
vielleicht im Internet durch das Aufrufen<br />
der Internetseite gewonnen haben,<br />
auch in der Praxis vorfinden. Wer sich<br />
für einen Profi entscheidet, muß mit<br />
Kosten für eine Grundkonzeption und<br />
Gestaltung der Internetauftritts zwischen<br />
500 bis rund 1500 Euro rechnen.<br />
Die folgenden Seiten schlagen dann<br />
rund mit Kosten von 100 bis 200 Euro<br />
zu Buche. Doch das sei hier ausdrücklich<br />
gesagt, diese Angaben sind kein<br />
fester Kostenrahmen, sondern ein ganz<br />
grober Anhaltspunkt. Zu groß sind die<br />
unterschiedlichen Voraussetzungen.<br />
Insgesamt stellt das Internet der Zahnärzteschaft<br />
immense Möglichkeiten<br />
zur Verfügung, die allerdings auch<br />
genutzt werden wollen. Und es gibt<br />
seit rund vier Jahren auch ein entsprechendes<br />
Magazin. Es nennt sich „dentonline,<br />
Zahnärztemagazin für Computer<br />
und Internet“ und wird vom Verlag<br />
Urban & Vogel, Neumarkter Straße<br />
herausgegeben, Tel. 089 43 72-13 00,<br />
Fax 08943 72-1399 oder www.urban-<br />
Vogel.de. Das Magazin erscheint in<br />
gedruckter Form, denn ohne Papier<br />
geht es zu Zeit auch bei Medien noch<br />
nicht, die über die papierlose Kommunikation<br />
informieren – aber wir stehen<br />
ja erst am Anfang des neuen Kommunikationszeitalters.<br />
ti<br />
Thomas Eckert - Dentalbedarf<br />
Tel. (0 22 34) 98 67 47, Fax 98 67 46<br />
http://www.spardental.de<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
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36<br />
INTERESSANTE INTERNETADRESSEN<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
(MIT LINKS ZU WEITEREN SEITEN IM INTERNET)<br />
www.zkn.de<br />
www.area-online.de<br />
(Dentalprodukte untersch. Hersteller/Preisvergleich)<br />
www.bzaek.de<br />
(Bundeszahnärztekammer)<br />
www.dgzmk.de<br />
(Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferorthopädie)<br />
www.dgparo.de<br />
(Deutsche Gesellschaft f. Parodontologie)<br />
www.dgn-service.de<br />
(DGN Service GmbH/sicheres surfen im Internet)<br />
www.bmgesundheit.de<br />
(Bundesgesundheitsministerium)<br />
www.niedersachsen.de<br />
www.kzbv.de<br />
(Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung)<br />
www.bdiz.de<br />
(Bundesverband d. niedergelassenen implantologisch tätigen Zahnärzte i. Deutschland)<br />
www.hilfswerk-z.de<br />
(Hilfswerk Deutscher Zahnärzte f. Lepra- und Notgebiete)<br />
www.idz-koeln.de<br />
(Institut der deutschen Zahnärzte)<br />
de.dir.yahoo.com/Gesundheit/Medizin/Zahnmedizin<br />
(Weiterbildungsangebote, Fachzeitschriften, Institute, Verweise auf zahnmed. Webangebote)<br />
www.germanw.de<br />
(Webangebot mit zahnmedizinischen Inhalten)<br />
www.medizin-forum.de<br />
(Suchmaschine von zahnmedizinischen Links)<br />
www. merck.com/search<br />
(Frei verfügbare Informationsquelle zu Diagnose und Therapie auch für den Zahnmediziner)
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Universitäten und Institutionen belegt: Bernd Haller, Universität Ulm; John M. Powers,<br />
University of Texas, Houston; Mark A. Latta, School of Dentistry, Creighton University<br />
Omaha; Cornelis H. Pameijer, DLC International, Simsbury.<br />
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✃
38<br />
Rechtliche Grundlagen des Datenzugriffs<br />
Stellungnahme der Finanzverwaltungen zu grundlegenden Fragen<br />
Seit wann besteht das<br />
Datenzugriffsrecht der<br />
Finanzverwaltung?<br />
Ab dem 1. Januar 2002 ist der Finanzverwaltung<br />
aufgrund der gesetzlichen<br />
Neuregelungen im Steuersenkungsgesetz<br />
vom 23. Oktober 2000 (Bundesgesetzblatt<br />
Teil 1 8. 1433, Artikel 7 und<br />
8) das Recht eingeräumt, die mit Hilfe<br />
eines Datenverarbeitungssystems erstellte<br />
Buchführung des Steuerpflichtigen<br />
durch Datenzugriff zu prüfen.<br />
Was beinhalten die „Grundsätze<br />
zum Datenzugriff und zur Prüfung<br />
digitaler Unterlagen (GDPdU)“?<br />
Die „Grundsätze zum Datenzugriff<br />
und zur Prüfung digitaler Unterlagen<br />
(GDPdU)“ beinhalten Anwendungsregelungen<br />
zur Umsetzung des Rechts<br />
auf Datenzugriff. Sie wurden nach<br />
intensiver Erörterung mit den Vertretern<br />
der Wirtschaft mit BMF-Schreiben<br />
vom 16. Juli 2001 -IV D 2-S 0316-<br />
136/ 01 - (Bundessteuerblatt Teil 1 S.<br />
415) veröffentlicht.<br />
Welche Möglichkeiten des<br />
Datenzugriffs bestehen?<br />
Beim Datenzugriff selbst kann der<br />
Prüfer nach pflichtgemäßem Ermessen<br />
- auch kumulativ - den „unmittelbaren<br />
Datenzugriff, den „mittelbaren Datenzugriff“<br />
oder die Datenträgerüberlassung<br />
wählen. Ein „Online-Zugriff‘ auf<br />
das betriebliche DV-System ist hingegen<br />
ausdrücklich ausgeschlossen.<br />
Der „unmittelbare Datenzugriff“ beinhaltet<br />
den Nur-Lesezugriff auf DV-<br />
Systeme durch den Prüfer zur Prüfung<br />
der Buchhaltungsdaten, Stammdaten<br />
und Verknüpfungen (beispielsweise<br />
zwischen den Tabellen einer relationalen<br />
Datenbank). Darunter fällt auch<br />
die Nutzung vorhandener Auswertungsprogramme<br />
des betrieblichen DV-<br />
Systems zwecks Filterung und Sortierung<br />
der steuerlich relevanten Daten.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Beim „mittelbaren Datenzugriff“ müssen<br />
die steuerlich relevanten Daten<br />
entsprechend den Vorgaben des<br />
Prüfers vom Unternehmen oder einem<br />
beauftragten Dritten maschinell ausgewertet<br />
werden, um anschließend<br />
einen Nur-Lesezugriff durchführen<br />
zu können. Verlangt werden darf aber<br />
nur eine maschinelle Auswertung mit<br />
den auf dem DV-System vorhandenen<br />
Auswertungsmöglichkeiten. Die Kosten<br />
der maschinellen Auswertung hat das<br />
Unternehmen zu tragen. Darüber hinaus<br />
sind die Unternehmen zur Unterstützung<br />
des Prüfers durch mit dem<br />
DV-System vertraute Personen<br />
verpflichtet.<br />
Bei der Datenträgerüberlassung sind<br />
der Finanzbehörde mit den gespeicherten<br />
Unterlagen und Aufzeichnungen<br />
alle zur Auswertung der Daten notwendigen<br />
Informationen (z. B. über die<br />
Dateistruktur, die Datenfelder sowie<br />
interne und externe Verknüpfungen)<br />
in maschinell auswertbarer Form zur<br />
Verfügung zu stellen. Dies gilt auch in<br />
den Fällen, in denen sich die Daten bei<br />
Dritten befinden.<br />
Darf der Finanzamtsprüfer<br />
eigenmächtig Daten aus dem<br />
betrieblichen DV-System zur<br />
Weiterverarbeitung auf seinem<br />
Rechner herunterladen?<br />
Nein, die Prüfungsdienste sind in keinem<br />
Fall berechtigt, Daten zwecks<br />
Sicherung oder späterer Weiterverarbeitung<br />
von den betrieblichen DV-<br />
Systemen herunterzuladen oder Kopien<br />
vorhandener Datensicherungen vorzunehmen.<br />
Entscheidet sich der Prüfer<br />
für eine Datenanalyse mit Hilfe dienstlich<br />
bereitgestellter Prüfsoftware,<br />
müssen die dazu erforderlichen steuerlich<br />
relevanten Daten vom Unternehmen<br />
auf einem maschinell lesbaren<br />
Datenträger bereitgestellt werden.<br />
Ergeben sich aufgrund der Datenanalyse<br />
Anhaltspunke, die eine vertiefte<br />
Überprüfung angezeigt sein lassen<br />
oder reichen die auf dem Datenträger<br />
zur Verfügung gestellten Daten zur<br />
steuerlichen Beurteilung nicht aus,<br />
kann der Prüfer auch im Fall der Datenträgerüberlassung<br />
zum zusätzlichen<br />
Nur-Lesezugriff übergehen. Entgegen<br />
anders lautenden Darstellungen kann<br />
er aber auch weitere Datenträger mit<br />
bislang nicht bereitgestellten steuerrelevanten<br />
Daten verlangen oder von<br />
der Möglichkeit des „mittelbaren<br />
Datenzugriffs“ Gebrauch machen.<br />
Wie definiert die Finanzverwaltung<br />
„steuerlich relevante Daten“?<br />
Zu diesem Terminus gibt es keine allgemein<br />
gültige Definition. Je nach<br />
Einzelfall können Daten bei einem<br />
Steuerpflichtigen von steuerlicher<br />
Bedeutung sein, bei einem anderen<br />
jedoch nicht. Deshalb kann es keine<br />
abschließende Festlegung allgemeiner<br />
Art geben. Man kann den Begriff<br />
jedoch wie folgt umschreiben: Steuerlich<br />
relevant sind Daten immer dann,<br />
wenn sie für die Besteuerung des<br />
Steuerpflichtigen von Bedeutung sind.<br />
Nach den „GDPdU“ ist es Aufgabe des<br />
Steuerpflichtigen, die steuerrelevanten<br />
Daten von den anderen abzugrenzen.<br />
Er wird sich dabei auch an datenschutzrechtlichen<br />
bzw. besonderen<br />
berufsspezifischen Gesichtspunkten<br />
orientieren. Gibt es über diese Abgrenzung<br />
Meinungsverschiedenheiten zwischen<br />
Steuerpflichtigen und Steuerprüfer,<br />
ist im Einzelfall zu entscheiden,<br />
welche Folgerungen zu ziehen sind.<br />
Nach den „GDPdU“ sind der Finanzbehörde<br />
auf Verlangen die steuerlich relevanten<br />
Daten in maschinell auswertbarer<br />
Form zur Verfügung zu stellen.<br />
Was bedeutet „maschinelle<br />
Auswertbarkeit“ im Sinne der<br />
„GDPdU“?<br />
Unter dem Begriff „maschinelle Auswertbarkeit“<br />
versteht die Finanzverwaltung<br />
den „wahlfreien Zugriff auf
alle gesicherten Daten einschließlich der Stammdaten und<br />
Verknüpfung mit Sortier- und Filterfunktionen unter<br />
Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit.<br />
Mangels wahlfreier Zugriffsmöglichkeit akzeptiert die<br />
Finanzverwaltung daher keine Reports oder Druckdateien,<br />
die vom Unternehmen ausgewählte („vorgefilterte“) Datenfelder<br />
und -sätze aufführen, jedoch nicht mehr alle steuerlich<br />
relevanten Daten enthalten. Gleiches gilt für archivierte<br />
Daten, bei denen während des Archivierungsvorgangs<br />
eine „Verdichtung“ unter Verlust vorgeblich steuerlich nicht<br />
relevanter, originär aber vorhanden gewesener Daten stattgefunden<br />
hat.<br />
Besteht ein Verwertungsverbot für versehentlich überlassene<br />
Daten?<br />
Nein, auch für versehentlich freiwillig überlassene Daten<br />
besteht kein Verwertungsverbot.<br />
Das Datenzugriffsrecht der Finanzverwaltung besteht ab<br />
dem 1. Januar 2002.<br />
Dürfen die Prüfer auch auf Daten<br />
vorangegangener Wirtschaftsjahre zugreifen?<br />
Ab dem 1. Januar 2002 hat die Finanzverwaltung das<br />
Recht, auch auf elektronisch vorgehaltene Daten vorangegangener<br />
Wirtschaftsjahre zuzugreifen. Bis auf zwei<br />
Ausnahmen sind daher auch archivierte Daten auf Verlangen<br />
des Prüfers während der gesamten gesetzlichen Aufbewahrungsfrist<br />
von bis zu zehn Jahren für den unmittelbaren<br />
und mittelbaren Datenzugriff in das DV-System<br />
einzuspielen:<br />
• Bei Archivierung vor dem 1. Januar 2002 brauchen die<br />
Daten nicht wieder eingespielt zu werden, wenn dies mit<br />
unverhältnismäßig hohem Aufwand für das Unternehmen<br />
verbunden ist (fehlende Speicherkapazität, nochmalige<br />
Datenerfassung, Archivierung außerhalb des<br />
aktuellen Datenverarbeitungssystems oder Wechsel der<br />
Hard- oder Software).<br />
• Kann im Falle eines abweichend Archivierung ab 1.<br />
Januar 2002 nachweisbar aus technischen Gründen<br />
nicht auf einem maschinell auswertbaren Datenträger<br />
erfolgen, wird dem Unternehmen Gelegenheit gegeben,<br />
seinen Archivierungspflichten bis spätestens zu Beginn<br />
des anschließenden abweichenden Wirtschaftsjahrs<br />
nachzukommen.<br />
Besteht die Möglichkeit, das vorhandene oder geplante<br />
DV-System von der Finanzverwaltung als „GDPdUkonform“<br />
zertifizieren zu lassen?<br />
Nein, insbesondere die Vielzahl und unterschiedliche Ausgestaltung<br />
und Kombination selbst marktgängiger Buchhaltungs-<br />
und Archivierungssysteme lässt keine Aussagen<br />
der Finanzverwaltung zur Konformität der verwendeten<br />
oder geplanten Hard- und Software zu.<br />
Drohen Sanktionen, wenn ein Unternehmen die<br />
Anforderungen der „GDPdU“ nicht erfüllt?<br />
Ja, es gibt mehrere Sanktionsmöglichkeiten. Je nach<br />
den Umständen im Einzelfall kommen z. B. in Betracht:<br />
Bußgeld, Zwangsmittel, Schätzung.<br />
Mit freundlicher Genehmigung aus:<br />
MEDItaxa, Ausgabe 22/2002<br />
DENGLISCH –<br />
Die neue Fachsprache für das Gesundheitswesen!?<br />
Die Berliner Entertainerin Gayle Tuffs (41) machte<br />
„Denglisch“ in Deutschland populär. Die in die Bundeshauptstadt<br />
verliebte US-Amerikanerin perfektionierte ein<br />
Sprach-Mischmach aus deutschen und englischen Wörtern,<br />
das aber jeder verstehen kann. „Denglisch“ infizierte die<br />
Republik bereits, nistete sich in der Wissenschaft, bei<br />
Wirtschaftsbossen und in Wahlkampfzentralen ein. Kein<br />
Wunder, dass das Gesundheitswesen da keine Ausnahme<br />
macht. Während alles, was sich in Medizin und Politik für<br />
elitär hielt, früher noch mit gepflegten Lateinkenntnissen,<br />
Gräzismen oder Französischresten brillierte, gehört es heute<br />
zum guten Ton, die Fachsprache mit anglo-amerikanischen<br />
Häppchen anzureichen. Oberster Sprachschöpfer des<br />
deutschen Gesundheitswesens: Prof. Dr. med. Dr. sc. Karl<br />
„Überall“ Lauterbach (40). Seine genialsten Kreationen:<br />
„Disease Management-Programme“ (DMP) und „Diagrosis<br />
Related Groups“ (DRG). Sie führen zur Zeit die Denglisch-<br />
Hitlisten uneinholbar an, nur versteht das Otto Normalverbraucher<br />
nicht mehr. Denn der gemeine Patient lässt sich<br />
wohl von sprachlicher Hausmannskost nicht so recht beeindrucken.<br />
„Chronikerprogramme“ und „Fallpauschalen“ duften<br />
nach Biedermeier und Provinz. Der Begriff „Managed<br />
Care“ geht jedoch nicht auf das Konto des Kölner Wissenschaftlers.<br />
Mal schauen, welche Sprachschöpfungen noch<br />
ins Haus stehen.<br />
dfg, 31.10.2002<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
39
40<br />
Gutachterschulung<br />
… mit fast 90 Teilnehmern<br />
Einen mehr als voll besetzten Saal mit rund 90 Teilnehmern<br />
konnte die Gutachterschulung am 30. Oktober in der ZKN<br />
verzeichnen. Um alle Gutachter aufzunehmen, mussten<br />
sogar noch weitere Sitzgelegenheiten in den großen Hörsaal<br />
des Zahnärztlichen Fortbildungszentrums gebracht werden.<br />
Dr. Dr. Henning Borchers, Präsident der ZKN, der für Dr. Thomas<br />
Nels die Leitung übernahm, der in Vorstandsangelegenheiten<br />
Termine außerhalb Hannovers wahrzunehmen hatte,<br />
begrüßte die<br />
zahnärztlichenGutachter<br />
aus allen<br />
Teilen Niedersachsens.<br />
Er<br />
leitete den<br />
Tag mit dem<br />
Thema „Gutachterricht<br />
Bereits im Sommer 2002 zog die<br />
Niedersächsische Zahntechnikerinnung<br />
(NZI) in ihre neuen Räume in der<br />
hannoverschen Theaterstraße 2 ein.<br />
Nachdem nun alle baulichen Maßnahmen<br />
fertig gestellt sind, wurde die<br />
neue Geschäftsstelle am 6. November<br />
2002 mit einem Empfang offiziell eingeweiht<br />
und Partnern und Freunden<br />
aus Wirtschaft, Kommunalpolitik,<br />
Heilberufen und Krankenkassen vorgestellt.<br />
Verbunden mit der Einweihung<br />
war auch eine Vernissage des Künstlers<br />
und Malers Tomo Storelli aus Leipzig.<br />
Hintergrund des Umzuges sind die<br />
immer größere Bedeutung und Zunahme<br />
der öffentlichen und politischen<br />
Aufgaben. Die Zahntechnikerinnung<br />
vertritt die Interessen der niedersächsischen<br />
Dentallabore mit rund 10.000<br />
Arbeitnehmern. Mit seinen mittelständischen<br />
Betrieben stellt das Zahntech-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Gutachter aus allen Teilen Niedersachsens<br />
trafen sich zur Gutachterschulung in<br />
Hannover.<br />
nikerhandwerk einen nicht unwesentlichen<br />
Wirtschaftsfaktor in Niedersachsen<br />
dar. Mit den neuen größeren<br />
Räumlichkeiten können die erweiterten<br />
Aufgaben jetzt besser umgesetzt<br />
werden, betont Dipl. Oec. Viola Ullrich,<br />
Dr. Dr. Henning Borchers,<br />
Präsident der ZKN, leitete<br />
den Tag ein.<br />
linien und weitereFormalitäten“<br />
ein. Dann<br />
Prof. Dr. Figgener<br />
übergab er an Prof. Dr. Dr. Figgener,<br />
der über das Thema „Zahnersatz<br />
– state of the art – Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Beurteilung im Rahmen der Begutachtung“ sprach und mit<br />
den Teilnehmern Ratschläge zur Verbesserung der Zusammenarbeit<br />
zwischen Gutachtern und Gerichten diskutierte.<br />
ZAHNTECHNIKERINNUNG:<br />
Neue Räumlichkeiten eingeweiht<br />
Gäste des Empfangs waren auch Dr. Joachim Wömpner, Vizepräsident der ZKN (li.) und<br />
Dr. Dr. Henning Borchers, Präsident der ZKN (re.). Hier im Gespräch mit Obermeister Lutz<br />
Wolf von der NZI (mi.)<br />
Geschäftsführerin der NZI und dazu<br />
passte auch das Motto der Einweihung<br />
„Mit neuer Kraft an Ihrer Seite“.<br />
ti<br />
ti
R ÖNTGENPÄSSE<br />
RÖNTGENPÄSSE<br />
Die <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen gehörte zu den ersten Kammern, die Röntgenpässe an<br />
ihre Mitglieder ausgegeben hat. Darüber hinaus wurde die Möglichkeit eröffnet, über die<br />
Firma MARCO weitere Röntgenpässe anzufordern. Wegen der hohen Versandkosten ist es<br />
hier zu Kritik gekommen, obwohl die Firma MARCO ausschließlich die ihr selbst entstandenen<br />
Kosten weitergegeben hat. Der Versand der Röntgenpässe durch die Firma MARCO wird<br />
daher in Absprache mit der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen ab sofort eingestellt.<br />
Dieser Ausgabe der ZNN sind für die niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte noch<br />
einmal kostenlose Röntgenpässe beigelegt. Da Röntgenpässe nunmehr auch von Unternehmen<br />
am Dentalmarkt angeboten werden, bitten wir unsere Mitglieder, sich zukünftig dort<br />
einzudecken.<br />
Wir wünschen<br />
zum Weihnachtsfest<br />
Der Vorstand<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
besinnliche Stunden<br />
zum neuen Jahr<br />
Der Vorstand der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
Gesundheit, Glück und Erfolg<br />
Dr. Dr. Henning Borchers Dr. Joachim Wömpner<br />
Präsident stellv. Präsident<br />
Vom Versand von Weihnachtskarten haben wir in diesem Jahr abgesehen und den entsprechenden Betrag an das<br />
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete e. V. gespendet.<br />
Für alle, die sich an der humanitären Hilfe beteiligen möchten, hier das Konto des Hilfswerks:<br />
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete<br />
Deutsche Apotheker- und Ärztebank Hannover, Konto-Nr. 000 4444 000, BLZ 250 906 08<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
41
42<br />
Wirtschaftsrat macht eigener Fraktion<br />
„die Hölle heiß“<br />
Der Wirtschaftsrat der Union preschte gesundheitspolitisch<br />
vor. Nachdem von der Partei- und Fraktionsspitze nicht nur<br />
wegen des Bundestagswahlkampfes keinerlei überzeugende<br />
Alternativen zur Regierungspolitik präsentiert wurden, legte<br />
der Markt-Flügel der CDU/CSU jetzt in Berlin einen Sieben-<br />
Punkte-Katalog zur Gesundheitspolitik vor. Das 16-seitige<br />
Papier mit dem Titel: „Statt rot-grüner Staatsmedizin: Mit<br />
mehr Eigenverantwortung aus der Beitragsfalle“ hatte die<br />
Bundesfachkommission Sozialpolitik des Wirtschaftsrates<br />
erarbeitet.<br />
Der Wirtschaftsrat wettert gegen die geplante Anhebung<br />
der Versicherungspflichtgrenze „um satte 51 Prozent“. Damit<br />
schiebe die Bundesregierung Wahlfreiheit und Wettbewerb<br />
einen Riegel vor. Mit dem Verzicht auf Kapitaldeckung und<br />
mehr Eigenvorsorge würden die Beitragssätze in der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV) bei 14,4 Prozent nicht<br />
halt machen, orakelte Rüdiger von Voss (61), der Geschäftsführer<br />
des Wirtschaftsrates. Gelänge es nicht, das Gesundheitssystem<br />
wie das Rentensystem rechtzeitig auf ein Kapitaldeckungsverfahren<br />
umzustellen, würden „kommende<br />
Generationen mit Beitragssätzen von bis zu 25 Prozent konfrontiert.“<br />
Dabei wirke jede weitere Beitragssatzsteigerung<br />
wie eine „Strafsteuer“ auf die deutschen Arbeitsplätze. Mit<br />
seinen Vorschlägen, so die Organisation, könne der GKV-Beitragssatz<br />
um ca. fünf Prozent gesenkt werden.<br />
Der Sieben-Punkte-Katalog umfasst Vorschläge wie:<br />
• Selbstbehalte von jährlich bis zu 500 € (sozial flankiert<br />
für chronisch Kranke und Geringverdiener) für ambulante<br />
Leistungen und Arzneimittel. Zusammen mit den<br />
Kaum<br />
Abwanderung in die<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
weiteren GKV-Entlastungsvorschlägen wie eine Unfallpflichtversicherung<br />
für private Unfallrisiken und einem<br />
privaten Haftpflichtansatz für den Zahnbereich summierten<br />
sich die Einsparungen der GKV durch „mehr Eigenverantwortung<br />
und Wirtschaftlichkeit“ um jährlich ca.<br />
34 Mrd. €;<br />
• den Einstieg in die private Kapitaldeckung von zehn<br />
Prozent bis zum Jahr 2010 und 30 Prozent bis zum Jahr<br />
2030;<br />
• mehr Vertragsfreiheiten für Krankenversicherungen und<br />
Leistungsanbietern;<br />
• die Halbierung des Risikostrukturausgleichs (RSA) auf<br />
maximal 7 Mrd. €, dabei sollen spezielle Versorgungsprogramme<br />
für chronisch Kranke außerhalb des RSA<br />
organisiert werden;<br />
• Rückführung von GKV-Fremdlasten und die Steuerfinanzierung<br />
versicherungsfremder Leistungen in Höhe von<br />
10 Mrd. €;<br />
• Halbierung der Mehrwertsteuer im Arzneimittelbereich<br />
auf 7 Prozent (Einsparung 1,5 Mrd. € und Einführung des<br />
Versandhandels für Arzneimittel (Einsparung 700 Mill. €);<br />
• den Abbau von 50.000 Krankenhausbetten.<br />
PKV<br />
dfg, 31.10.2002<br />
Ihre massiven Änderungswünsche bei der Versicherungspflichtgrenze begründete Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt<br />
MdB (53) bisher mit einer Abwanderungswelle von Mitgliedern der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zur privaten<br />
Konkurrenz (PKV). Nach ihren Zahlen wechselten allein über 200.000 Personen im vergangenen Jahr. Diese Tendenz wollte sie<br />
stoppen. Ihre Argumentation hinkt allerdings aufgrund der neuesten Zahlen für das Jahr 2002. Nur zeitweise sah es so aus,<br />
als würde die GKV fast über 150.000 Mitglieder verlieren. Nach den neuesten Statistiken sind es per 31. August 2002 keine<br />
7.000 Mitglieder. Von einer Überflutung der PKV nun wirklich keine Spur. Eindeutiger Sieger der GKV-internen Wanderbewegungen<br />
bleiben vorerst die innovativen Betriebs- und Innungskrankenkassen.<br />
dfg, 31.10.2002
<strong>Berufsbegleitende</strong> <strong>Aufstiegsfortbildung</strong><br />
für ZahnarzthelferInnen BAZ<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
Ausschreibung des Fachbereichskurses<br />
Kariesprophylaxe und Parodontologie in Stade<br />
31.01.2003 bis ca. August 2003<br />
Unterrichtstermine: Freitags und samstags.<br />
Ein genauer Stundenplan wird den Teilnehmerinnen<br />
zugesandt.<br />
Anmeldeformalitäten: Nach den Teilnahmebedingungen<br />
ist das vorgegebene Anmeldeformular zu verwenden.<br />
Die Anmeldung ist zu richten an:<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen, Abt. 5 - BAZ,<br />
Postfach 81 06 61, 30506 Hannover.<br />
Kursgebühr: € 1.150,–<br />
Die Kursusgebühr kann in 2 Raten (à € 575,–) gezahlt werden.<br />
Die erste Rate wird mit der Anmeldung, die zweite Rate<br />
zu Beginn des Fachbereichskurses fällig. Die Teilnahmegebühr<br />
ist auf das Konto bei der Deutschen Apotheker- und<br />
Ärztebank Hannover Nr. 000 2323 273, BLZ 250 906 08 oder<br />
per Verrechnungsscheck zu leisten.<br />
Zulassung: Voraussetzung für die Zulassung ist die Anmeldung<br />
mit den vorgeschriebenen Unterlagen (Nachweise der<br />
beruflichen Tätigkeitszeiten, einen Erste-Hilfe-Kursus über<br />
8 Doppelstunden - nicht älter als 2 Jahre - und den Strahlenschutzkursus<br />
sowie eine Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers<br />
über die Freistellung zur Fortbildung). Bitte nur beglaubigte<br />
Kopien von den Dokumenten einreichen!<br />
Die Anmeldung wird nach Eingang der Teilnahmegebühr<br />
berücksichtigt. Wird die 2. Hälfte der Teilnahmegebühr nicht<br />
zu Beginn der Maßnahme entrichtet, kann der/die Teilnehmerin<br />
vom Fortbildungskursus ausgeschlossen werden.<br />
Da für die Maßnahme eine Teilnehmerbegrenzung besteht,<br />
erfolgt die Berücksichtigung in der Reihenfolge des Eingangs<br />
der Anmeldungen. Der Eingang der Anmeldung und<br />
die Teilnahme am Fachbereichskursus werden bestätigt. Eine<br />
Warteliste wird geführt.<br />
Anmeldung - Fachbereichskurs Stade (BAZ)<br />
für die <strong>Berufsbegleitende</strong> <strong>Aufstiegsfortbildung</strong> für<br />
ZahnarzthelferInnen der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
Anmeldeschluß: 10. Januar 2003<br />
(Bitte in Blockschrift oder mit Schreibmaschine ausfüllen)<br />
Name: Vorname:<br />
Geb.-Datum: Geb.-Ort:<br />
Straße:<br />
PLZ-Ort:<br />
Tel.-Nr. privat:<br />
beschäftigt bei: (Name:)<br />
Praxis-Anschrift:<br />
Tel.-Nr. Praxis: Telefax:<br />
bitte wenden ☞<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
43
44<br />
Entsprechend den Richtlinien für<br />
die berufsbegleitende <strong>Aufstiegsfortbildung</strong><br />
melde ich mich zu dem ausgeschriebenen<br />
Fachkursus in Stade an.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Kariesprophylaxe und Parodontologie (Kurs-Nr. STD 08)<br />
1. Nachweis der beruflichen Tätigkeit aus der hervorgehen soll, daß nach der<br />
Abschlußprüfung mindestens 1 Berufsjahr als ZahnarzthelferIn (bitte<br />
Nachweise beifügen, Zeugnisse bzw. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers)<br />
innerhalb der letzten 2 Jahre vor Kursusbeginn absolviert wurden.<br />
Berufliche Tätigkeit als ZahnarzthelferIn<br />
vom bis bei<br />
vom bis bei<br />
vom bis bei<br />
2. Nachweis über eine erfolgreiche Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kursus (8<br />
Doppelstunden). Die Teilnahme darf zu Kursusbeginn nicht länger als 2 Jahre<br />
zurückliegen (nur beglaubigte Kopie).<br />
3. Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Strahlenschutzkursus. (nur<br />
beglaubigte Kopie)<br />
4. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die Freistellung zur Fortbildungsmaßnahme<br />
(§ 3 Abs. 4 der Richtlinien) und zur Durchführung praktischer<br />
Übungen entsprechend dem jeweiligen Katalog der Lerninhalte und Lernziele<br />
(§ 3 Abs. 3 der Richtlinien).<br />
Hinweis:<br />
Mit der Anmeldung ist eine Teilnahmegebühr zu entrichten. Die Berücksichtigung<br />
kann erst nach Eingang dieser Gebühr erfolgen. Die Unterzeichnenden erkennen<br />
die Teilnahmebedingungen und die Ausführungsbestimmungen für die Durchführung<br />
der berufsbegleitenden <strong>Aufstiegsfortbildung</strong> für ZahnarzthelferInnen an.<br />
(Ort/Datum) (Unterschrift + Stempel) PraxisinhaberIn<br />
(Ort/Datum) (Unterschrift) AntragstellerIn / ZahnarzthelferIn<br />
Wird von der ZKN ausgefüllt:<br />
Eingang geprüft am Bestätigung Warteliste<br />
Zahlungseingang Unterlagen vollst. Zertifikat am<br />
wird von der ZKN ausgefüllt
<strong>Berufsbegleitende</strong> <strong>Aufstiegsfortbildung</strong><br />
für ZahnarzthelferInnen BAZ<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
Ausschreibung für den Grundkursus in Osnabrück (OS11)<br />
Unterrichtstermine:<br />
Freitag 14.02.2003 von 15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Samstag 15.02.2003 von 09.00 bis 15.00 Uhr<br />
Mittwoch 21.02.2003 von 15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Donnerstag 22.02.2003 von 09.00 bis 15.00 Uhr<br />
Für Niedersachsen wird für die BAZ-Fortbildung wieder ein<br />
Grundkursus angeboten, an dem alle ZahnarzthelferInnen<br />
teilnehmen können, die interessiert sind, einen Fachbereichskursus<br />
(außer Verwaltung und Abrechnung) zu besuchen.<br />
Der Grundkursus findet an den beiden o. g. Wochenenden<br />
statt und umfaßt insgesamt 25 Unterrichtsstunden.<br />
Ein ausführlicher Stundenplan wird den TeilnehmerInnen<br />
zugeschickt.<br />
Nach Abschluß dieses Grundkurses ist geplant, von April<br />
2003 bis Oktober 2003 einen Fachbereichskursus für<br />
„Kariesprophylaxe und Parodontologie“ anzubieten. Eine<br />
Anmeldung für diesen Fachbereichskursus, mit den genauen<br />
Daten, wird allen Teilnehmerinnen, die den Grundkursus<br />
erfolgreich absolviert haben, zugesandt.<br />
Anmeldeformalitäten: Nach den Teilnahmebedingungen<br />
ist das vorgegebene Anmeldeformular zu verwenden.<br />
Die Anmeldung ist zu richten an:<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen, Abt. 5 - BAZ,<br />
Postfach 81 06 61, 30506 Hannover.<br />
Mit der Anmeldung sind an die <strong>Zahnärztekammer</strong> die<br />
Teilnahmegebühren von € 80,– auf das Konto bei der<br />
Dt. Apotheker- und Ärztebank Hannover, Nr. 000 2323 273,<br />
BLZ 250 906 08, zu überweisen oder per Verrechnungsscheck<br />
der Anmeldung beizufügen.<br />
Zulassung: Voraussetzung für die Zulassung ist die Anmeldung<br />
mit den vorgeschriebenen Unterlagen (Abschlußzeugnis,<br />
Nachweise der beruflichen Tätigkeitszeiten, Strahlenschutzbescheinigung<br />
und eine Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers<br />
über die Freistellung zur Fortbildung). Bitte nur<br />
beglaubigte Kopien von den Dokumenten einreichen!<br />
Die Anmeldung wird nach Eingang der Teilnahmegebühr<br />
berücksichtigt. Da für die Maßnahme eine Teilnehmerbegrenzung<br />
besteht, erfolgt die Registrierung in der Reihenfolge<br />
des Eingangs der Anmeldungen. Eine Warteliste wird<br />
geführt. Der Eingang der Anmeldung und die Teilnahme am<br />
Grundkursus werden schriftlich bestätigt.<br />
Anmeldung - Grundkurs Osnabrück OS 11 (BAZ)<br />
für die <strong>Berufsbegleitende</strong> <strong>Aufstiegsfortbildung</strong> für<br />
ZahnarzthelferInnen der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
Anmeldeschluß: 10.01.2003 (Poststempel)<br />
(Bitte in Blockschrift oder mit Schreibmaschine ausfüllen)<br />
Name: Vorname:<br />
Geb.-Datum: Geb.-Ort:<br />
Straße:<br />
PLZ-Ort:<br />
Tel.-Nr. privat:<br />
beschäftigt bei: (Name:)<br />
Praxis-Anschrift:<br />
Tel.-Nr. Praxis: Telefax:<br />
bitte wenden ☞<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
45
46<br />
Entsprechend den Richtlinien für<br />
die berufsbegleitende <strong>Aufstiegsfortbildung</strong><br />
melde ich mich zu dem ausgeschriebenen<br />
Grundkursus Nr. OS 11 in Osnabrück an.<br />
1. Zeugnis der Abschlußprüfung als ZahnarzthelferIn bzw. HelferInnenbrief oder<br />
Prüfungsbescheinigung, aus dem das Datum der Abschlußprüfung hervorgeht.<br />
(nur beglaubigte Kopie)<br />
2. Nachweis der beruflichen Tätigkeit aus der hervorgehen soll, daß nach der<br />
Abschlußprüfung mindestens 1 Berufsjahr als ZahnarzthelferIn (bitte<br />
Nachweise beifügen, Zeugnisse bzw. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers)<br />
innerhalb der letzten 2 Jahre vor Kursusbeginn absolviert wurden.<br />
Berufliche Tätigkeit als ZahnarzthelferIn<br />
vom bis bei<br />
vom bis bei<br />
vom bis bei<br />
3. Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Strahlenschutzkursus. (nur<br />
beglaubigte Kopie)<br />
4. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die Freistellung zur Fortbildungsmaßnahme<br />
(§ 3 Abs. 4 der Richtlinien) und zur Durchführung praktischer<br />
Übungen entsprechend dem jeweiligen Katalog der Lerninhalte und Lernziele<br />
(§ 3 Abs. 3 der Richtlinien).<br />
Hinweis:<br />
Mit der Anmeldung ist eine Teilnahmegebühr zu entrichten. Die Berücksichtigung<br />
kann erst nach Eingang dieser Gebühr erfolgen. Die Unterzeichnenden erkennen<br />
die Teilnahmebedingungen und die Ausführungsbestimmungen für die Durchführung<br />
der berufsbegleitenden <strong>Aufstiegsfortbildung</strong> für ZahnarzthelferInnen an.<br />
(Ort/Datum) (Unterschrift + Stempel) PraxisinhaberIn<br />
(Ort/Datum) (Unterschrift) AntragstellerIn / ZahnarzthelferIn<br />
Wird von der ZKN ausgefüllt:<br />
Eingang geprüft am Bestätigung Warteliste<br />
Zahlungseingang Unterlagen vollst. Zertifikat am<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
wird von der ZKN ausgefüllt
Termin: Samstag, 11. Januar 2003 um 09.00 Uhr<br />
Ort: Großer Hörsaal<br />
der Zahn-, Mund- und Kieferklinik<br />
der Medizinischen Hochschule Hannover,<br />
Carl-Neuberg-Str. 1<br />
Thema: „Bildgebende Diagnostik -<br />
Spektrum und Möglichkeiten moderner<br />
Untersuchungsverfahren“<br />
Programmfolge:<br />
1. Prof. Dr. Dr. Hausamen:<br />
Begrüßung und Einführung in das Thema<br />
2. Dr. Dr. Schultze:<br />
Möglichkeiten und Grenzen konventioneller<br />
Röntgenaufnahmen<br />
3. Priv.-Doz. Dr. Schwarze:<br />
Digitales Röntgen - Technik der Zukunft?<br />
4. Dr. Dr. Swennen:<br />
Digitale Tomographien -<br />
Spektrum und Indikation faszinierender Techniken<br />
5. Prof. Dr. Becker:<br />
Konsequenzen der neuen Röntgenverordnung für den<br />
Zahnarzt<br />
SONDERVERANSTALTUNG<br />
XXIV. Klinische Demonstration in der Klinik und<br />
Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
6. Prof. Dr. Dr. Hausamen:<br />
Diskussion<br />
Kaffeepause<br />
7. E. Barth:<br />
Sonographie - vielseitig und gut, aber nur Übung macht<br />
den Meister. Weitergehende bildgebende Diagnostik<br />
(Szinti, PET & Co.) - unverzichtbar - unbezahlbar?<br />
8. Dr. Teltzrow:<br />
Endoskopische Verfahren, kleine Schnitte, große<br />
Einblicke?<br />
9. Priv.-Doz. Dr. Dr. Dempf:<br />
Navigation in der MKG-Chirurgie - teures Spielzeug oder<br />
vielleicht doch mehr?<br />
10. Dr. Dr. Kramer:<br />
Navigiertes Implantieren - nicht immer, aber immer<br />
öfter?<br />
11. Prof. Dr. Dr. Hausamen:<br />
Abschlußdiskussion<br />
Ende gegen 12.30 Uhr<br />
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich!<br />
Die Veranstaltung ist kostenfrei.<br />
654 STUNDEN UNTERSCHIED<br />
654 Arbeitsstunden - das ist der Unterschied zwischen<br />
oben und unten. Die Berufstätigen in der Tschechischen<br />
Republik sind durchschnittlich 2000 Stunden im<br />
Jahr für ihre Betriebe da. Ihre Kollegen in den Niederlanden<br />
haben dagegen ihr Jahrespensum schon mit<br />
1346 Stunden erfüllt. Das geht aus einer Untersuchung<br />
der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (OECD) hervor. Zu den Ländern mit<br />
relativ kurzen Jahresarbeitszeiten gehören daneben<br />
Norwegen (1364 Stunden), Deutschland (1467 Stunden)<br />
und Dänemark (1482 Stunden). Vergleichsweise<br />
lange Arbeitszeiten haben - neben den Tschechen - die<br />
Griechen, Japaner, US-Amerikaner und Spanier. Globus<br />
Statistische Angaben: OECD<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
47
48<br />
Herzliche Glückwünsche<br />
02.11.2002 Dr. Eva Klaus (85),<br />
Van-Gogh-Weg 10, 30177 Hannover<br />
04.11.2002 Dr. Ursula König (95),<br />
Lohbergstraße 19, 37085 Göttingen<br />
07.11.2002 Martin Heringslack (75),<br />
Trelder Weg 15, 21244 Buchholz<br />
08.11.2002 Hans Thomas (88),<br />
Lienenkamp 4, 49179 Ostercappeln<br />
08.11.2002 Dr. Robert Berges (70),<br />
Potsdamer Straße, 49661 Cloppenburg<br />
08.11.2002 Dr. Hartwig Redeker (70),<br />
Am Bodefall 3, 38700 Braunlage<br />
11.11.2002 Karl Kronnagel (87),<br />
Strooter Weg 3, 26446 Friedeburg<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
zum Geburtstag!<br />
16.11.2002 Rudolf Stecker (94),<br />
Hasseler Weg 3, 27356 Rotenburg<br />
22.11.2002 Günter Blankenstein (75),<br />
Am Seeteich 8, 38446 Wolfsburg<br />
23.11.2002 Werner Fischer (75),<br />
Neue Straße 20, 21365 Adendorf<br />
27.11.2002 August Ziesemer (88),<br />
Am Rodenberg 5, 38667 Harzburg<br />
28.11.2002 Walter Gaudszuhn (80),<br />
Celler Straße 20, 29323 Wietze<br />
28.11.2002 Dr. Hanne Lore Ross (75),<br />
Bekassinenweg 21, 26131 Oldenburg<br />
30.11.2002 Dr. Hildegard Behr-Herbering (90),<br />
Holljestraße 9, 26188 Edewecht<br />
10-jähriges Praxisjubiläum<br />
C HRISTINA H ÜBNER<br />
Heute vor 10 Jahren kam Frau Hübner als Auszubildende in unser Praxisteam. Nun begeht sie als<br />
Helferin zusammen mit der Praxis ihr 10-jähriges Jubiläum. Für diese 10 Jahre möchten wir unseren<br />
Dank aussprechen im Namen des ganzen Teams. Dieser Dank gilt für ihre unermüdliche Einsatzbereitschaft,<br />
für ihren klaren Durchblick in der Abrechnung und Organisation, für den hochmotivierten Einsatz am<br />
Behandlungsstuhl und nicht zuletzt für die gute Teamarbeit. Nicht vergessen wollen wir die vielen leckeren Kuchen, mit<br />
denen sie uns ohne besondere Anlässe immer wieder überraschte.<br />
Möge Gott sie auf ihrem Lebens- und Berufsweg segnen und beschützen.<br />
Dres. Mellinger<br />
Lichtenbergerstr. 1<br />
38271 Baddeckenstedt
Termine Termine Termine Termine<br />
Bezirksstelle<br />
Göttingen<br />
Fortbildungsreferent:<br />
Dr. Gerd Laufenberg,<br />
Keplerstr. 13, 37085 Göttingen,<br />
Tel. 0551 / 4 80 48<br />
15.02.2003<br />
10.00 Uhr – ca. 13.00 Uhr<br />
Ort:<br />
Hotel „Freizeit IN“,<br />
Dransfelder Str. 3, 37079 Göttingen<br />
„Veränderungen in der Mundschleimhaut<br />
im Zusammenhang mit allgemeinen<br />
Erkrankungen“<br />
Referent: Dr. Wolfgang Bengel, Bensheim<br />
Bezirksstelle<br />
Hannover<br />
Fortbildungsreferent:<br />
Dr. Sven Nordhusen,<br />
Tiergartenstr. 29, 30559 Hannover,<br />
Tel. 0511 / 51 46 37<br />
04.12.2002<br />
15.00 Uhr– ca. 18.00 Uhr<br />
Ort:<br />
Tagungs- und Veranstaltungszentrum „Forum“,<br />
Schützenstr. 10, 30853 Langenhagen<br />
„Effektive Prophylaxe in allen Altersgruppen –<br />
Prophylaxe-Konkret incl. Abrechnung & Organisation<br />
(Teil 2)“<br />
Referent: Prof. Dr. Johannes Einwag, Stuttgart<br />
… in den Bezirksstellen<br />
Bezirksstelle<br />
Oldenburg<br />
Fortbildungsreferent:<br />
Dr. Volker Schaper,<br />
Burgstr. 11, 27243 Harpstedt,<br />
Tel. 04244 / 16 71<br />
14.12.2002<br />
09.00 Uhr – ca. 12.00 Uhr<br />
Ort:<br />
Ärztekammer Oldenburg,<br />
Huntestr. 14, 26135 Oldenburg<br />
„Implantation – 1. Wahl, Alternative oder<br />
letzte Chance“<br />
Referent: Dr. Dr. Rupert Dempf, Hannover<br />
Bezirksstelle<br />
Verden<br />
Fortbildungsreferent:<br />
Dr. Siegbert Kiese,<br />
Zum Achimer Bahnhof 25, 28832 Achim,<br />
Tel. 04202 / 8 20 30<br />
18.12.2002<br />
18.00 Uhr – ca. 21.00 Uhr<br />
Ort:<br />
Haags Hotel Niedersachsen,<br />
Lindhooper Str. 97, 27283 Verden<br />
„Dienstleistungsunternehmen Zahnarztpraxis“<br />
Referent: Zahnarzt Martin Sztraka, Bremen<br />
Wir trauern um unsere Kollegen …<br />
Dr. Dirk Schrader<br />
Goetheallee 4, 37073 Göttingen<br />
geboren am 09.02.1958,<br />
verstorben am 23.10.2002<br />
Dr. Henning Seeck<br />
Werner-Schrader-Str. 14 a, 38302 Wolfenbüttel<br />
geboren am 24.06.1935,<br />
verstorben am 10.11.2002<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
49
… wurde dem Bersenbrücker Zahnarzt Dr. Walter Kristen zuteil. Zum 50-jährigen Berufsjubiläum sprach<br />
ihm der Präsident der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen, Dr. Dr. Henning Borchers, Dank und Anerkennung<br />
für das langjährige und erfolgreiche berufliche Wirken aus. Der Berufsjubilar wurde am 11. November 1924<br />
in Groß-Krosse, Kreis Freiwaldau/Ostsudeten geboren. In der Kreisstadt Freiwaldau besuchte er das Gymnasium<br />
mit Abschluss der Hochschulreifeprüfung. Gleich danach, 1943, wurde Walter Kristen zur Luftwaffe<br />
eingezogen. Nach Kriegsende geriet er in die amerikanisch/englische Gefangenschaft. Im Oktober 1947 Dr. Walter Kristen<br />
wurde der Leutnant der Luftwaffe entlassen. Nach einer „Verschnaufpause“ studierte Walter Kristen von<br />
1948/49 bis November 1952 an der Wilhelms-Universität Münster Zahnheilkunde. Nachdem er die Prüfung mit dem Urteil<br />
„sehr gut“ bestanden hatte, erfolgte am 19. Dezember 1952 die Bestallung als Zahnarzt durch den Sozialminister des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen. Nach seiner Tätigkeit als Assistenzarzt an der Uni Münster und einer Privatpraxis machte sich Walter<br />
Kristen am 1. September 1954 in Bersenbrück selbstständig. Am 11. Februar 1954 bekam er in Münster die Promotionsurkunde<br />
zum Doktor der Zahnheilkunde ausgehändigt.<br />
50<br />
EIN NICHT ALLTÄGLICHER GLÜCKWUNSCH …<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
Ein neuer Service ihrer <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
Ab sofort KOSTENLOS: praxisbezogene<br />
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Bitte als Fax: 05 11 / 8 33 91 - 106<br />
oder per Post an: Zahnärztliche Nachrichten Niedersachsen ZNN · Zeißstr. 11a · 30159 Hannover<br />
Name, Vorname<br />
PLZ, Ort<br />
Datum Unterschrift<br />
Bitte veröffentlichen Sie den Text in der nächst erreichbaren Ausgabe der ZNN<br />
Horst Schwitalla<br />
Gewerbliche Kleinanzeigen an:<br />
Satztechnik Meißen GmbH<br />
Fax 0 35 25 / 71 86 10<br />
e-mail: satztechnik.meissen@t-online.de<br />
ISDN/Leo: 0 35 25 / 71 86 34<br />
Ein Rechtanspruch auf Veröffentlichung von Kleinanzeigen besteht nicht.<br />
Die Redaktion der ZNN hat das Recht, Anzeigen abzuweisen, bzw. in einer anderen als der gewünschten Ausgabe zu veröffentlichen.
Kleinanzeigen Kleinanzeigen Kleinanzeigen Kleinanzeigen<br />
Zulassungsber. Kollege oder Kollegin<br />
für Gemeinschaftspraxis in Lüneburg<br />
für I / 03 mit / ohne Kapitalbeteiligung<br />
gesucht. Chiffre 1202/1-C1<br />
Suche Praxisübernahme in Hannover<br />
Stadt oder näheres Umland. Promov.<br />
ZÄ, Exc. ´83 in MHH, 45 Jahre, z. Zt.<br />
noch in eigener erfolgreicher Praxis<br />
tätig, möchte aus dem Süden zurück<br />
in ihre Heimatstadt.<br />
Chiffre 1202/2-C2<br />
Hannover Zentrum<br />
ZA-Praxis im Jahr 2003 abzugeben.<br />
Größe 120 m2. 2-3 Zimmer. Gute Lage<br />
bei guten Umsätzen.<br />
Chiffre 1202/3-C3<br />
Kollegin oder Kollege mit Zulassungsberechtigung<br />
in südliche Region Hannover<br />
gesucht. Gern Teilzeit, Schichtdienstregelung<br />
Tel.: 05102/916738<br />
Hannover-Stadt<br />
ZA, ZÄ für Praxisgemeinschaft<br />
gesucht. Zulassung wäre gut.<br />
Chiffre 1202/18-C6<br />
Hildesheim-Zentrum<br />
Gemeinschaftspraxis sucht 1-2 neue<br />
Partner. Einstieg als Ausbildungs- o.<br />
Entlastungsassistent.<br />
Tel.: abends 05121/85855<br />
Emden<br />
Moderne KFO-Praxis sucht KFO-interessierte/en<br />
Zahnärztin/Zahnarzt zur<br />
Gründung einer realen<br />
Gemeinschaftspraxis. Eine gründliche<br />
Einarbeitung wird gewährleistet.<br />
Tel.: 04921/94870<br />
ZÄ sucht Sozietät oder Praxisübernahme<br />
im LKS GÖ, NOM oder OHA.<br />
Tel.: 0172/1533602<br />
Hannover<br />
Freundlicher, engagierter ZA, 26 J.<br />
Examen im Juli 02, sucht Teilzeitstelle<br />
als Vorbereitungsassistent in Hannover.<br />
Chiffre 1202/9-C4<br />
ZA + Kfo sucht Einstieg in Kfo- oder<br />
Za-Praxis mit Kapitalbeteiligung. Spätere<br />
Übernahme wünschenswert keine<br />
Bedingung. Tel.: 04242/784161.<br />
Verlust von Mitgliedsausweisen<br />
vom 15.01.2002<br />
Zahnärztin Manja Heckendorff, Untere Karspüle 12 a, 37073 Göttingen<br />
vom 22.10.1999<br />
Susanna Walz, Flensburger Straße 6, 25917 Leck<br />
vom 24.07.1990<br />
Dr. Karin Haubert, Schulstraße 14, 29339 Wathlingen<br />
vom 03.01.1989<br />
Herrn Dr. Bernhard Kirchner, Am Rischen 40, 37083 Göttingen<br />
Suche gebr. Dürr Power Tower, Dürr<br />
XR24, OPG, KaVo 1042<br />
Tel.: 0551 / 3791645<br />
Attraktive Assistentenstelle<br />
frei für motivierten, fortbildungs- und<br />
prophylaxeorientierten dt. ZA/ZÄ,<br />
ohne oder mit etwas BE, in moderner<br />
qualitätsor. Vormerkpraxis in Bremen-<br />
Neustadt (viel Prothetik, PAR, Chir.,<br />
Fu-Analyse). Chiffre 1202/19-C7<br />
Hannover-Zentrum<br />
Qualitäts- u. patientenorient.<br />
Praxisteam sucht nette, engag. Unterstützung<br />
(Partner/in m. o. o. Zulassung<br />
o. Vorbereitungsassistent/in mit BE).<br />
Tel.: 0511/327879.<br />
Hannover-Stadt<br />
Suche Praxis zur Übernahme zum flexiblen<br />
Termin. Patientenstamm<br />
vorhanden, Einarbeitung erwünscht.<br />
Chiffre 1202/22-C8<br />
Wir bitten umgehend um Mitteilung, falls Personen mit diesen Ausweisen Missbrauch treiben sollten.<br />
Die Ausweise werden hiermit für ungültig erklärt.<br />
ZKN<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
51
52<br />
BITTE NOTIEREN<br />
15. Januar 2003 Göttingen Indikationsspez. Hart- u. Weichgewebsmanagement<br />
sowie moderne prothetische Rehabilitationskonzepte<br />
für die zahnärztliche Praxis<br />
Infos: Prof. Dr. Dr. E. Esser, Klinikum Osnabrück GmbH,<br />
Tel.: 0541/405-4600, Fax: 0541/405-4699<br />
oder @: mkg-Chirurgie@klinikum-osnabrück.de<br />
22. – 25. Januar 2003 Braunlage 50. Winterfortbildungskongreß<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
„Evidenzbasierte Zahnheilkunde, Endodontie und Traumatologie“<br />
15. – 22. Februar 2003 St. Anton am Arlberg 22. Internat. Symposium für Mund-Kiefer-<br />
Gesichtschirurgen und Zahnärzte<br />
Infos: Prof. Dr. Dr. Elmar Esser<br />
Klinikum Osnabrück, Am Finkenhüge 1, 49076 Osnabrück,<br />
Tel.: 0541/405-4600, Fax: 0541/405-4699,<br />
e-mail: mkg-Chirurgie@klinikum-osnabrueck.de<br />
22. März 2003 Göttingen Konzepte und Perspektiven in der Implantologie<br />
Infos: Prof. Dr. Dr. E. Esser, Klinikum Osnabrück GmbH,<br />
Tel.: 0541/405-4600, Fax: 0541/405-4699<br />
oder @: mkg-Chirurgie@klinikum-osnabrück.de<br />
26. April 2003 Neumünster 10. Schleswig-Holsteinischer Zahnärztetag<br />
Holstenhallen 3 und 4 in Neumünster<br />
9:00 bis ca. 17:00 Uhr<br />
Infos: Dr. Dagmar Thürkow, Tel.: 04347/1313,<br />
Frau Ludwig, Tel.: 0431/ 3897-128<br />
kzv.s-h@t-online.de<br />
ZWISCHENPRÜFUNG 2003<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 12/02<br />
– AMTLICHE BEKANNTMACHUNG –<br />
Die zentrale Zwischenprüfung gemäß § 42 Berufsbildungsgesetz für Auszubildende mit dem Ausbildungsberuf Zahnmedizinischer<br />
Fachangestellter/Zahnmedizinische Fachangestellte sowie Zahnarzthelfer/Zahnarzthelferin findet am<br />
Mittwoch, 19. März 2003, zentral in Niedersachsen statt. An dieser Zwischenprüfung müssen alle Auszubildenden teilnehmen,<br />
die ihre Ausbildung im Jahr 2001 begonnen haben.<br />
Eine separate Anmeldung zu dieser Prüfung ist weder bei den Bezirksstellen noch bei der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
erforderlich, da die Daten der ZKN bekannt sind. Eventuelle Sonderfälle sind der <strong>Zahnärztekammer</strong> Niedersachsen<br />
mitzuteilen, die über die Zulassung zu dieser Zwischenprüfung entscheidet.<br />
D. Stephan<br />
Geschäftsführer
HERSTELLERINFORMATIONEN<br />
Twin Block und Arch Development wurden vom Entwickler vorgestellt<br />
Zweitägiger KFO-Kurs in Ahaus:<br />
Die International Straight Wire and Orthopedic<br />
Seminars (I.S.W.) aus Bad Bentheim hat<br />
sich in den letzten Jahren zu einem etablierten<br />
Anbieter kieferorthopädischer Seminare entwickelt.<br />
Weltweit anerkannte und bekannte<br />
Referenten wie Dr. Clark aus Schottland oder<br />
Dr. Garcia aus den USA stehen für interessante<br />
Fortbildungen, die oftmals in Form von Kursreihen<br />
angeboten werden.<br />
Im Oktober dieses Jahres stellte Dr. Clark im<br />
Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung in<br />
Ahaus den von ihm entwickelten „Twin-Block“<br />
vor und machte die Kursteilnehmer mit den<br />
neuesten Erkenntnissen zum „Arch Development“<br />
vertraut.<br />
Die Vortragsweise Dr. Clarks mit qualifizierter<br />
Simultanübersetzung und die konzeptionell<br />
und visuell ansprechend gestaltete Präsentation<br />
fand bei den Teilnehmern großen Zuspruch,<br />
so dass damit zu rechnen ist, dass der „Twin-<br />
Straumann, nach eigenen Angaben europaweiter<br />
Marktführer in der dentalen Implantologie,<br />
stellt für den zahnärztlichen Prothetiker<br />
und für zahntechnische Labore maßgeschneiderte<br />
Ausstattungspakete vor: Das Prothetik-<br />
Package zum ITI® DENTAL IMPLANT SYSTEM<br />
beinhaltet alles, was der Prothetiker für eine<br />
optimale Versorgung in der Implantologie<br />
benötigt. Neben der prothetischen Grundausstattung<br />
gehören Videos, CD-Roms und auch<br />
Patienteninformationen zur Ausstattung.<br />
Das Zahntechnik-Package zum System ist ab-<br />
Block“ von nun an fester Bestandteil des Behandlungsrepertoires<br />
in den teilnehmenden<br />
Praxen sein wird. Während des Kurses stellte<br />
Maßgeschneiderte Angebote für Prothetiker<br />
und Zahntechniker<br />
Bestandteil des Zahntechnik-Package – ein<br />
praktischer Alukoffer<br />
Eingangsbereich des Golf- und Landhotels<br />
Ahaus-Alstätte<br />
gestimmt auf den zahntechnischen Implantologie-Einsteiger.<br />
Es enthält eine komplette<br />
Grundausstattung sowie Videos und CD-<br />
ROM´s. Der Straumann-Außendienst informiert<br />
im Detail über diese zeitlich begrenzte<br />
Aktion, die am 30. Juni 2003 ausläuft.<br />
Weitere Informationen:<br />
Straumann GmbH<br />
79111 Freiburg<br />
Tel: 0761-4501-333<br />
Fax: 0800-4501- 400<br />
www.straumann.de<br />
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Dr. Clark auch sein neues Buch über den Twin-<br />
Block vor.<br />
Lizensiertes Fachlabor<br />
I.S.W. ist das einzige von Dr. Clark lizenzierte<br />
Fachlabor in Deutschland. Selbstverständlich<br />
bietet das Fachlabor auch verschiedene Seminare<br />
für Zahntechniker an. In diesem Monat<br />
findet zum Beispiel ein zweitägiger Kurs über<br />
die Funktion und Herstellung des „Twin-<br />
Blocks“ für interessierte Techniker statt.<br />
Auch im kommenden Jahr wird das Unternehmen<br />
darüber hinaus wieder Fortbildungsveranstaltungen<br />
über die verschiedenen Techniken<br />
in der KFO anbieten.<br />
Weitere Informationen:<br />
I.S.W.<br />
Bad Bentheim<br />
Telefon: 05924/785920<br />
www.isw-kfo.de<br />
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gereiztes und entzündetes Zahnfleisch, wie wissenschaftliche<br />
Studien belegen. Dies ist auf die<br />
neuartige Form der Filamente zurückzuführen:<br />
Ihr Durchmesser beträgt an der Basis 0,18 mm, an<br />
der Spitze aber nur 0,05 mm. Dadurch sind sie<br />
sehr weich und flexibel, doch gleichzeitig stabil<br />
und haltbar. Aufgrund ihrer sehr guten Kontakteigenschaften<br />
ermöglichen die mikrofeinen Filamente<br />
eine sehr gründliche Plaqueentfernung.<br />
Bei Berührung mit den Zahnoberflächen legen<br />
sich die flexiblen Borstenenden um und schützen<br />
so die Gingiva vor Verletzungen. Der weich ummantelte<br />
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und die lingualen Zahnflächen ideal. Die sichere<br />
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