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GO EAST - Politik und Gesellschaft

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beispielsweise in Offenburg.<br />

P&G: Entsteht durch so genannte<br />

„Leuchttürme“ – Konzentration von<br />

Fördergeldern auf wenige „Innova-<br />

tionszentren“ – ein Konkurrenzkampf<br />

zwischen den Städten? Schadet dieser<br />

bereits gut entwickelten Regionen?<br />

Tiefensee: Die Städtebauförderung<br />

unterstützt eine Vielzahl von Städten<br />

<strong>und</strong> Gemeinden in allen Regionen<br />

Deutschlands. Seit 1971 hat<br />

der B<strong>und</strong> r<strong>und</strong> zwölf Milliarden<br />

Euro bereitgestellt. Derzeit wird die<br />

Städtebauförderung in über 2100<br />

Stadtquartieren eingesetzt. Das belegt,<br />

dass wir gerade nicht nur die<br />

Metropolen als „Leuchttürme“ fördern,<br />

sondern auch die Klein- <strong>und</strong><br />

Mittelstädte im ländlichen Raum.<br />

Die Städtebauförderung konzentriert<br />

sich in den Städten auf die<br />

Gebiete mit städtebaulichen Missständen<br />

<strong>und</strong> besonderem Entwicklungsbedarf.<br />

In diesem Jahr startet<br />

ein spezielles Programm für die<br />

Entwicklung der Innenstädte, mit<br />

dem die Stadt- <strong>und</strong> Ortsteilzentren<br />

als Standorte für Wirtschaft, Kultur<br />

sowie als Orte zum Wohnen, Arbeiten<br />

<strong>und</strong> Leben erhalten werden<br />

sollen.<br />

P&G: Kann uns ein vereintes Europa<br />

helfen, die Probleme in den Städten, vor<br />

die uns der demographische Wandel<br />

stellt, zu lösen?<br />

Tiefensee: Da die Probleme des demographischen<br />

Wandels in den<br />

meisten europäischen Staaten sehr<br />

ähnlich gelagert sind, ist das Thema<br />

selbstverständlich auch auf der<br />

europäischen Tagesordnung. Die<br />

für die Stadt- <strong>und</strong> Raumentwicklung<br />

zuständigen Ministerinnen<br />

<strong>und</strong> Minister der EU haben unter<br />

unserer Präsidentschaft in ihrer<br />

„Leipzig-Charta“ ein Zeichen gesetzt.<br />

Wir können viel voneinander<br />

lernen <strong>und</strong> uns untereinander<br />

abstimmen. Die Probleme müssen<br />

wir aber vor Ort lösen. In Städten<br />

mit Bevölkerungsrückgang müssen<br />

wir eine konsequente <strong>Politik</strong> für die<br />

Konsolidierung der Städte verfolgen.<br />

Das bedeutet: Konsolidierung<br />

der Wohnungsmärkte, Konzentra-<br />

// 7 //<br />

tion auf die Innenstädte mit Einzelhandel<br />

<strong>und</strong> Gewerbe, aber auch die<br />

Städte als Wohnstandorte wieder<br />

attraktiver machen. Wir verfolgen<br />

dieses Ziel im Rahmen der Städtebauförderung<br />

mit dem Programm<br />

„Stadtumbau“. In fast allen Städten<br />

müssen die Weichen für eine altersgerechte<br />

Wohnungs- <strong>und</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

gestellt werden,<br />

die das Zusammenleben der Generationen<br />

stärkt.<br />

„Es müssen die Weichen<br />

für eine altersgerechte<br />

Stadtentwicklungspolitik<br />

gestellt werden“<br />

Weiterhin richten wir unser besonderes<br />

Augenmerk auf die Verbesserung<br />

der Integration zugewanderter<br />

Bevölkerungsgruppen. Das<br />

Programm „Soziale Stadt“ <strong>und</strong> das<br />

Modellvorhaben „Innovationen<br />

für Familien- <strong>und</strong> altengerechte<br />

Stadtquartiere“ bieten einen Referenzrahmen<br />

für zukunftsweisende<br />

Strategien. In einer Entwicklungsphase,<br />

in der in vielen europäischen<br />

Städten die Einwohnerzahlen<br />

zurückgehen <strong>und</strong> der Anteil<br />

älterer Einwohner stark zunimmt,<br />

muss ein Schwergewicht der Stadt-<br />

entwicklungspolitik insbesondere<br />

auch darin liegen, die jüngeren<br />

Generationen als zukünftige Leistungsträger<br />

in den Produktions-<br />

<strong>und</strong> Wissensprozess dauerhaft<br />

einzubeziehen. Das gilt für benachteiligte<br />

Stadtteile mit vergleichsweise<br />

hohen Anteilen an Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen, insbesondere mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong>, in besonderem<br />

Maße. Aus diesen Gründen<br />

können die Mittel des europäischen<br />

Strukturfonds <strong>und</strong> des europäischen<br />

Sozialfonds zunehmend<br />

auch für diese Aufgabenstellungen<br />

eingesetzt werden. Sie unterstützen<br />

damit wirksam die nationalen<br />

Anstrengungen.<br />

P&G: Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Weitere Informationen zu dem bis Ende<br />

2009 laufenden Forschungsfeld im Rahmen<br />

der nationalen Stadtentwicklung<br />

können über das Internet abgerufen<br />

werden unter www.stadtquartiere.de.<br />

Deutschland - Ausgabe 1/2008 - <strong>Politik</strong> <strong>und</strong> <strong>Gesellschaft</strong>

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