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Ausflugstip Wo man Geschichte riechen kann ... - Rheinkiesel

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Natur<br />

Wunder der Natur: Schwebfliege auf Wegwarte<br />

alle Fliegen – nur ein Flügelpaar.<br />

Ein geübter Beobachter wird<br />

aber den Unterschied am ehesten<br />

anhand des Verhaltens und<br />

des Kopfes bemerken. Die Spezialisten<br />

hingegen nehmen sich<br />

die Fliegen ganz genau vor und<br />

untersuchen sogar den Verlauf der<br />

kleinen Adern in den Flügeln.<br />

Ein charakteristisches Verhaltensmerkmal<br />

ist das Schweben<br />

auf der Stelle, das der Gruppe<br />

auch den Namen gegeben hat.<br />

Im Schwirrflug stehen die bun-<br />

14 • rheinkiesel August 2004<br />

ten Gaukler wie Hubschrauber<br />

auf der Stelle, und gleichen auch<br />

leichte Luftbewegungen, die die<br />

kurzen Fühler als Geschwindigkeits-<br />

und Windsensoren registrieren,<br />

geschickt aus. Dabei ist<br />

oft ein gleichbleibender feiner<br />

Summton zu hören, der etwa bei<br />

300 Hertz liegt. Das entspricht<br />

der Frequenz von 300 Flügelschlägen<br />

pro Sekunde. Alternativ<br />

können die »Schwebflieger«<br />

auch zu »Beschleunigungsfliegern«<br />

werden, die überraschend<br />

Gas geben können, rasante Sturzflüge<br />

vorführen oder schnurgerade<br />

wegzischend, wie eine Rakete,<br />

aus dem Blickfeld entschwinden.<br />

Manche Fliegenmännchen liefern<br />

sich Luftkämpfe und erreichen<br />

dabei das Vierfache der<br />

Erdbeschleunigung.<br />

Trotz des turbulenten Flugvermögens<br />

lassen sich Schwebfliegen<br />

verhältnismäßig gut beobachten<br />

und fangen. Sie fliegen<br />

zahlreiche Arten von Blüten an,<br />

um Nektar und Pollen zu saugen<br />

und sammeln sich besonders<br />

gerne auf Doldenblütlern. Da<br />

die meisten sich auf ihre Warntracht<br />

verlassen, <strong>kann</strong> <strong>man</strong> mit<br />

etwas Übung die Fliegen mit<br />

den Fingern von den Blüten auflesen<br />

und <strong>man</strong>chen Laien, der<br />

glaubt <strong>man</strong> würde eine Biene<br />

mit bloßer Hand fangen, mit<br />

dieser Mutprobe in Angst oder<br />

Staunen versetzen. Die Fortgeschrittenen-Übung<br />

besteht darin,<br />

eine Schwebfliege unbemerkt<br />

zu fangen, sanft zwischen<br />

die Finger zu nehmen, so daß sie<br />

trotz ihrer Gefangenschaft mit<br />

den Flügeln schlagen <strong>kann</strong> und<br />

sie heimlich in Ohrnähe des ahnungslosen<br />

Vorder<strong>man</strong>ns zu halten.<br />

Dieser wird im Regelfall sogleich<br />

erschrecken und/oder eine<br />

typische Abwehrbewegung zeigen,<br />

indem er mit der Hand wild<br />

herumfuchtelt, um das vermeintlich<br />

angreifende Insekt abzuwehren,<br />

während sich der Übeltäter<br />

köstlich amüsiert.<br />

Martialische<br />

Schlachten<br />

Natürlich sind Schwebfliegen<br />

nicht nur zum Vergnügen auf<br />

der Welt. Im Ökosystem (und in<br />

<strong>man</strong>chem Nutzgarten) haben sie<br />

– neben der Bestäuberrolle – eine<br />

wichtige Funktion in der Abfallbeseitigung<br />

und Schädlings-

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