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«Die Post» - Personalzeitung - Die Schweizerische Post

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10 Hintergrund Vielfalt<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> Nr. 8/2007<br />

www.post.ch/personalzeitung<br />

<strong>Die</strong> tausend Gesichter<br />

der <strong>Post</strong><br />

Ob die Mitarbeitenden eine andere Kultur haben, etwas älter<br />

sind oder mit einer Behinderung leben: <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> setzt in Zukunft<br />

noch stärker auf Vielfalt. <strong>Post</strong>mitarbeitende erzählen, wie sie<br />

ihren Weg zwischen Anpassung und Sich-selbst-Bleiben finden.<br />

Text: Sandra Gonseth / Bilder: Claudia Grasso, Simone Wälti, Massimo Pedrazzini und Nadja Frey<br />

Bei der <strong>Post</strong> arbeiten Mitarbeitende aus 106<br />

Nationen. Es werden 56 Muttersprachen gesprochen.<br />

Spitzenreiter unter den Einwanderern ist<br />

Italien, gefolgt von Spanien, Portugal, der Türkei,<br />

Deutschland, Frankreich, Serbien-Montenegro<br />

und Kroatien. Ein riesiges Potenzial an Wissen<br />

und Erfahrungen, das die <strong>Post</strong> auch nutzt.<br />

«Wenn es gelingt, ein Umfeld aus Toleranz und<br />

Respekt zu schaffen, ist dies die Basis für viel<br />

Kreativität und Schöpfungskraft,» sagt Edgar<br />

Kälin, Teamleiter Infrastruktur Applikationen<br />

bei PF. «In einem gemischten Team findet sich<br />

immer jemand, der gewisse Problemstellungen<br />

schon kennt und Lösungen einbringen kann.»<br />

<strong>Die</strong>se Erfahrungen decken sich auch mit Studien<br />

über die Integration von Ausländern in der<br />

Schweiz. <strong>Die</strong> Zahl der Fachkräfte aus den EU-<br />

Staaten nimmt auf dem Arbeitsmarkt Schweiz<br />

stetig zu. Nicht zuletzt aufgrund des Abkom-<br />

Betty Bitumba (52)<br />

Mitarbeiterin Sortierung PM, Liberia<br />

«Nach den Schulen in Liberia, die ich 1972<br />

abschloss, zog ich 1974 in die Schweiz zu meiner<br />

Schwester. Sie war mit einem Swissair-Angestellten<br />

verheiratet. Als ich damals aus dem<br />

Flugzeug stieg, überraschten mich die Ordnung<br />

und Sauberkeit in diesem Land. Ich war damals<br />

19 Jahre alt und hatte keine Schwierigkeiten,<br />

mich einzuleben. Dank meinen Neffen lernte ich<br />

rasch Schweizerdeutsch. Kinder sind hervorragende<br />

Lehrer. Nicht einmal der Winter konnte<br />

mich abschrecken. Und mit der Zeit bekam ich<br />

sogar Spass an Spaziergängen im verschneiten<br />

Wald. Vor 12 Jahren begann ich bei der <strong>Post</strong> in<br />

der Sortierung. Meine Herkunft war nie ein Problem,<br />

denn in der Sihlpost arbeiten Menschen<br />

aus über 40 verschiedenen Nationen. Nach so<br />

vielen Jahren in der Schweiz möchte ich mich<br />

einbürgern lassen. Zur Zeit warte ich auf die<br />

Beurteilung meines Gesuchs.» (cg)<br />

mens über die Personenfreizügigkeit zwischen<br />

der Schweiz und der EU. <strong>Die</strong> letzten Beschränkungen<br />

sind auf den 1. Juni weggefallen.<br />

<strong>Die</strong> goldene Mitte<br />

Durch die Vielfalt von gemischten Teams<br />

werden umfassendere und innovativere Lösungen<br />

erarbeitet. «Es ist wichtig, dass ein neuer<br />

Mitarbeiter ins Team passt. Deshalb absolvieren<br />

Bewerber, die in die engere Wahl kommen,<br />

in der Regel einen halben Schnuppertag im<br />

Team», erklärt Kälin, dessen Mitarbeitende<br />

zwischen 22- und 47-jährig sind. Altersmässig<br />

durchmischte Teams haben einen weiteren<br />

Vorteil: Sie beugen einem Wissens- und Kompetenzverlust<br />

vor, der durch viele gleichzeitige<br />

Pensionierung entstehen kann. Deshalb verfolgt<br />

die <strong>Post</strong> den Grundsatz, Teams auch<br />

altersmässig zu durchmischen.<br />

Von den insgesamt 53 658 Mitarbeitenden in<br />

der Schweiz sprechen 66% Deutsch und 21%<br />

Französisch. Auch bei der Sprachenvielfalt in<br />

den Kaderstufen 1 und 2 ist die Dominanz des<br />

Deutschen nicht zu übersehen. 85% sind<br />

deutschsprachig, 12% sprechen Französisch,<br />

3% Italienisch. <strong>Die</strong> sprachliche Durchmischung<br />

der obersten Führungsebene hat sich<br />

erfreulicherweise etwas verändert. In der (früher<br />

ausschliesslich deutschsprachigen) Konzernleitung<br />

stammen heute zwei Mitglieder<br />

aus der Romandie. Fakt ist: Mit den im Ausland<br />

tätigen Konzerngesellschaften der <strong>Post</strong> werden<br />

die interkulturelle Zusammenarbeit und<br />

Fremdsprachenkenntnisse immer wichtiger.<br />

Kranke und Behinderte integrieren<br />

Für Edgar Kälin ist es wichtig, für alle im<br />

Team eine angemessene Arbeitssituation zu<br />

schaffen. So hat er eine Lösung für einen Mitarbeiter<br />

gefunden, der an Multiple Sklerose leidet.<br />

<strong>Die</strong>ser arbeitet bei 50% Anwesenheit nur<br />

noch 30%. Dass die <strong>Post</strong> ihre Aufgabe als sozialverantwortliche<br />

Arbeitgeberin ernst nimmt,<br />

zeigt auch ein anderes Beispiel: Seit Januar<br />

2006 führt das «Foyer handicap», eine Institution<br />

für körperlich behinderte Menschen, eine<br />

<strong>Post</strong>agentur in Neuenburg. <strong>Die</strong>ses Integrationsprojekt<br />

läuft sehr erfolgreich. Es stösst bei der<br />

örtlichen Kundschaft auf regen Zuspruch.

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