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«Die Post» - Personalzeitung - Die Schweizerische Post

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www.post.ch/personalzeitung<br />

Vitor Santos da Silva (38)<br />

PL-Wagenführer, Portugal<br />

«1992 war die wirtschaftliche<br />

Lage in Portugal<br />

nicht rosig. Darum<br />

bin ich in die Schweiz<br />

ausgewandert. Zuerst<br />

war ich Taxifahrer in<br />

St. Moritz, wo ich mich<br />

aber nicht richtig wohlgefühlt<br />

habe. Ich hatte vor<br />

allem mit der unnachgiebigen<br />

und strengen Art der<br />

Behörden Mühe. Dann bin<br />

ich ins Tessin gezogen. Hier fühle ich mich ein<br />

bisschen wie zu Hause. Das Klima und die Personen<br />

erinnern mich an Portugal. <strong>Die</strong> Firma, bei der<br />

ich angestellt war, ist von der <strong>Post</strong> übernommen<br />

worden. So kam ich zu <strong>Post</strong>Logistics. In dieser<br />

Serdar Karaagacli (33)<br />

Product Controller SPI, Türkei<br />

«Der grösste Schritt meiner Integration war<br />

zweifelsohne die Geburt meines Sohnes. Danach<br />

habe ich mich hier gleich viel wohler gefühlt. Für<br />

mich bedeutet Integration, dass man noch gute<br />

Kontakte ins Herkunftsland hat. Wenn man alle<br />

Brücken zur Heimat abbricht, ist man zwar assimiliert<br />

aber nicht integriert. Ich wollte nie weg aus<br />

der Türkei. Nach meinem Betriebswirtschaftsstudium<br />

habe ich bei einem Sprachaufenthalt in den<br />

USA meine Frau kennengelernt – eine Schweizerin.<br />

Wir haben dann entschieden, unser gemeinsames<br />

Leben in der Schweiz zu beginnen. Am<br />

Anfang habe ich mich mit Englisch durchgeschlagen.<br />

Es strömte mir sehr viel Sympathie entgegen.<br />

Sobald ich Deutsch gesprochen habe, änderte sich<br />

dies schlagartig. Da wollten viele Leute nichts<br />

mehr mit mir zu tun haben. Das hat mich schon<br />

getroffen. Als ich vor dreieinhalb Jahren zu SPI<br />

gestossen bin, haben mich meine Kollegen sehr<br />

gut aufgenommen. Ich fühle mich wohl an meinem<br />

Arbeitsplatz. Es hat viele ausländische Mitar-<br />

Zeit hatte ich gerade keinen<br />

Führerschein. Ich bin<br />

meinen Vorgesetzten sehr<br />

dankbar, dass sie an mich<br />

geglaubt und mich behalten<br />

haben: Zu wissen,<br />

dass ich ihre Unterstützung<br />

hatte, hat mich<br />

extrem motiviert. Für die<br />

<strong>Post</strong> zu arbeiten ist für<br />

mich etwas ganz Besonderes.<br />

Wenn die Leute merken,<br />

wer meine Arbeitgeberin ist, spüre ich, wie<br />

sie netter und zugänglicher werden. Wir <strong>Post</strong>mitarbeiter<br />

vertreten unser Unternehmen, wo immer<br />

wir auftreten. Der Arbeitskleidung, die wir tragen,<br />

müssen wir gerecht werden.» (cg)<br />

Elena Filipova (43)<br />

Mitarbeiterin Sortierung PM, Mazedonien<br />

«Mit 24 habe ich meinen Lebenstraum verwirklicht und bin in die<br />

Schweiz gekommen. Als ich klein war, besuchte uns ein Onkel, der in<br />

Luzern wohnte. Er erzählte von seinem Leben im Land der Uhren. Es ist<br />

wichtig, die Eigenheiten des Landes, in dem man lebt, anzunehmen. Ich<br />

bin von Natur aus sehr offen. Ich hatte daher keinerlei Schwierigkeiten,<br />

mich anzupassen. 2000 wurde ich eingebürgert, worauf ich richtig stolz<br />

bin. Bei der <strong>Post</strong> habe ich 1991 im Paketzentrum angefangen. <strong>Die</strong> Arbeit<br />

war hart. Jetzt bin ich im Briefzentrum, in einem ausgesprochen interkulturellen<br />

Umfeld, das auch der <strong>Post</strong> zugute kommt. Wenn Briefe mit Adressen<br />

in anderen Schriften eintreffen, etwa in Kyrillisch oder Arabisch, findet<br />

sich immer einer, der es lesen kann! In meiner Freizeit bin ich mit<br />

Menschen jeden Alters aus allen möglichen Ländern zusammen.» (cg)<br />

beitende bei SPI. Ich habe bei der <strong>Post</strong> sogar einen<br />

Schweizerdeutschkurs besucht. Jeden Monat treffe<br />

ich mich mit ein paar türkischen Freunden, die<br />

in der Schweiz geboren wurden. Wir diskutieren<br />

über die Schweiz – und natürlich auch über unsere<br />

Heimat. Das türkische Essen fehlt mir schon<br />

sehr. Aber seien wir doch ehrlich: Mamas Küche<br />

schmeckt halt einfach am besten.» (sg)<br />

Vielfalt Hintergrund 11<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> Nr. 8/2007<br />

Mirjam Amahaotu (35)<br />

Software-Entwicklerin PF, Nigeria<br />

«Ich bin in Nigeria aufgewachsen. Meine<br />

Mutter ist Deutsche und mein Vater Nigerianer.<br />

Vor 12 Jahren kam ich zum Studieren nach<br />

Deutschland. Eigentlich wollte ich in Nigeria an<br />

die Uni, aber die Bedingungen waren schlecht.<br />

Wir verfügten zum Beispiel nicht über ein Labor.<br />

Nicht gerade Idealbedingungen für ein Chemie-<br />

Studium. Der Anfang war hart. Ich kam mit der<br />

deutschen Mentalität nur schwer zurecht. <strong>Die</strong><br />

fröhliche, herzliche Art der Nigerianer fehlte mir.<br />

Obwohl ich in einer Grossstadt aufgewachsen<br />

bin, wo man an jeder Strassenecke mit Armut<br />

konfrontiert wird. Vor vier Monaten habe ich in<br />

der Schweiz einen Neustart gewagt. Bei <strong>Post</strong>Finance<br />

entwickle ich Software für den Zahlungsverkehr.<br />

Ich fühle mich im Team geborgen. Ich<br />

habe das Gefühl, dass hier jeder seine Chance<br />

kriegt. Zudem gefällt mir die Schweizer Mentalität.<br />

Ich kenne noch nicht viele Leute, habe mich<br />

aber schon in einem Studio für Kickboxen und<br />

Karate eingeschrieben – meiner grossen Leidenschaft.<br />

Und auch nicht schlecht ist: Hier kann<br />

ich endlich englische Filme im Kino schauen. In<br />

Deutschland laufen Filme nämlich nie in<br />

der Originalfassung.» (sg)

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