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Reportage ÖKK <strong>Magazin</strong><br />
«Ein Land, reich an Menschen – ein Boden, reich an<br />
Mineralien.» So wird der Kongo gerne beschrieben. Im<br />
zweitgrössten afrikanischen Staat leben 70 Millionen<br />
Menschen. In seinem Boden lagern immense Schätze:<br />
Erze wie Kupfer oder Zinn, seltene Erden wie Koltan,<br />
aber auch Erdgas, Uran, Diamanten und Gold. Rohstoffe,<br />
nach denen die Industriestaaten und zunehmend<br />
auch Schwellenländer wie China und Indien immer<br />
drängender verlangen, weil sie in der Maschinenindustrie,<br />
vor allem aber für die Produktion elektronischer<br />
Apparate, Handys und Computer benötigt werden.<br />
der reicHTum Wird exporTierT<br />
Trotz ihres Rohstoffreichtums zählt die Demokratische<br />
Republik Kongo heute zu den ärmsten Staaten der<br />
Welt. Jahrzehntelange Ausbeutung, Korruption und<br />
Kriege haben das Land zerrüttet. Während der belgischen<br />
Kolonialzeit zwischen 1877 und 1960 hatte der<br />
Rohstoffabbau einen hohen Grad an Industrialisierung<br />
erreicht und dem Staat zu einem höheren Bruttoinlandprodukt<br />
verholfen, als es damals Kanada aufwies. Heute<br />
jedoch sind die meisten der damals gebauten Bergwerke<br />
und Fabriken abgewirtschaftete Industrieruinen.<br />
Die Infrastruktur ist in einem desolaten Zustand. Es<br />
fehlt an Krankenhäusern, Schulen und Strassen. Nur<br />
ein Drittel der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem<br />
Wasser und sanitären Anlagen. Aufgrund der schwierigen<br />
hygienischen Verhältnisse treten häufig Durchfallerkrankungen<br />
auf, ebenso Infektionskrankheiten wie<br />
Typhus und Hepatitis A. Ganzjährig herrscht hohes<br />
Malariarisiko. Nicht zuletzt deshalb hat der Kongo eine<br />
der höchsten Kindersterblichkeitsraten der Welt.<br />
scHluss miT KinderarBeiT in KaTanga<br />
Die kongolesische Bergprovinz Katanga gehört zum<br />
afrikanischen «Kupfergürtel», wo rund ein Zehntel der<br />
weltweiten Kupfervorräte lagern. Von hier aus wird der<br />
Weltmarkt beliefert. Doch die Finanzkrise hat auch<br />
diese einst prosperierende Region hart getroffen. Der<br />
Zerfall der Rohstoffpreise hat zu einem Investitionsstopp<br />
geführt, Produktionsanlagen wurden stillgelegt,<br />
Tausende von Arbeitsplätzen gingen verloren. Weil die<br />
Menschen in Katanga nicht auf den Aufschwung warten<br />
können, schürfen sie heute auf eigene Faust nach<br />
den Erzen. Auf dem Graumarkt gibt es dafür immer<br />
Abnehmer, die sich allerdings weder um Minimallöhne<br />
noch um Sicherheitsvorschriften scheren.<br />
«sternenwoche» und ÖKK<br />
Die «sternenwoche» ist eine Hilfsaktion von uniCeF<br />
schweiz und «schweizer Familie» und findet dieses<br />
Jahr vom 21. bis 27. november statt. in den Kategorien<br />
«Freunde und geschwister», «einzelkind», «schule»<br />
sowie «Familien und Quartier» sind Kinder aufgerufen,<br />
durch Aktionen geld zu sammeln für die Minenkinder<br />
aus dem Kongo. vielleicht veranstalten sie eine Theatervorstellung<br />
oder ein Konzert? Mit solchen und ähnlichen<br />
Aktionen haben in den letzten sieben Jahren 77’000<br />
Kinder 3,5 Millionen Franken gesammelt.<br />
ÖKK unterstützt die «sternenwoche»: indem<br />
Kinder ihre Aktion nicht nur der uniCeF melden<br />
(sternenwoche@unicef.ch), sondern auch ÖKK<br />
(manja.liesch@oekk.ch), können sie den «ÖKK sternenwoche<br />
Preis» gewinnen. Das Preisgeld besteht darin,<br />
dass der gesammelte betrag der siegeraktion auf den<br />
nächsten Tausender aufgerundet wird. Wenn die gewinnerkinder<br />
zum beispiel 250 Franken sammeln, gibt<br />
ÖKK 750 Franken für die Kinder im Kongo dazu. zudem<br />
werden die gewinner im sommerheft 2012 porträtiert.<br />
Weitere informationen finden sie unter www.sternenwoche.ch.<br />
Die eigentliche sammelaktion kann, muss<br />
aber nicht während der «sternenwoche» stattfinden.<br />
einsendeschluss der Aktionen ist der 6. Januar 2012.