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Schweissnahtberechnung im geregelten und ungeregelten Bereich Leseprobe

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1 Einführung <strong>und</strong> Übersichten [von A. Neumann]<br />

1.1 Kurzübersicht der Belastungsarten<br />

Das vorliegende Fachbuch, eine Schweißnaht-Berechnungsfibel, behandelt in erster Linie die Bemessung<br />

von Schweißnähten von beanspruchten Konstruktionen. Dabei ist festzustellen, daß jede<br />

Konstruktion unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen hat.<br />

Jede Konstruktion hat eine Funktion zu erfüllen. Die Funktionen jeder Konstruktion können von<br />

dem Schema zur Erfüllung technischer Bedürfnisse abgeleitet werden, zum Beispiel:<br />

– Stoffherstellung,<br />

– Stoffbearbeitung <strong>und</strong> Stoffverarbeitung,<br />

– Automatisierung von Prozessen,<br />

– Information,<br />

– Transport,<br />

– Energieumwandlung.<br />

Für Konstruktionen aus Stählen lassen sich nachstehende markante Funktionen ableiten:<br />

– Kräfte übertragen als Tragwerk; dabei genügend Sicherheit gegen Versagen in bezug auf Bruch,<br />

Verformung (elastisch, plastisch), Verschleiß, Korrosion,<br />

– Stoffe speichern, zum Beispiel als Behälter,<br />

– Stoffe transportieren, beispielsweise als Rohrleitungen.<br />

Eine vorrangige Funktion einer Konstruktion ist das Übertragen von Kräften aller Art als Tragwerk.<br />

Dieses Fachbuch befaßt sich daher speziell mit geschweißten stählernen Tragwerken. Zur Einführung<br />

werden deshalb einige allgemeingültige Hinweise über die Tragfähigkeit gegeben.<br />

Der Entwerfende einer Konstruktion hat stets zwei entgegengesetzt wirkende Kriterien zu beachten:<br />

1. die max<strong>im</strong>ale Erfüllung der Funktion, in diesem Fall der Tragfähigkeit mit ausreichender Sicherheit,<br />

das bedeutet bei der Bemessung die Wahl von möglichst großen Querschnitten mit Werkstoffen<br />

möglichst hoher Festigkeit,<br />

2. die Gewährleistung einer großen Wirtschaftlichkeit, das bedeutet die Wahl möglichst kleiner<br />

Querschnitte, aber mit ausreichenden Sicherheiten, <strong>und</strong> die Wahl möglichst wirtschaftlicher<br />

Werkstoffe.<br />

Diese sich eigentlich widersprechenden Gr<strong>und</strong>kriterien be<strong>im</strong> Entwurf einer Konstruktion erfordern,<br />

daß der Entwerfende die eingesetzten Werkstoffe mit den für die Bemessung maßgeblichen Kennwerten<br />

(beziehungsweise Kennwertfunktionen) sowie die einzelnen Einflüsse der Gestaltung, der<br />

Fertigung <strong>und</strong> der Qualität auf diese Werkstoffkennwerte kennt.<br />

Die Bemessung der einzelnen Querschnitte der Bauteile von Tragwerken erfolgt nach den jeweils<br />

vorliegenden Teilfunktionen. So sind in der Regel nachstehende Nachweise maßgebend:<br />

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