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Logistik und MobiLität - Braunschweiger Zeitungsverlag

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„Haben allen Gr<strong>und</strong> optimistisch zu sein“<br />

Präsidenten der IHK Braunschweig <strong>und</strong> Lüneburg-Wolfsburg stellen regionaler<br />

Wirtschaft gutes Zeugnis aus<br />

Unsere Region präsentiert sich<br />

gern als wirtschaftliches Schwergewicht<br />

– insbesondere in Sachen<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung. Gr<strong>und</strong><br />

genug, einmal nach den Befindlichkeiten<br />

der heimischen Wirtschaft zu<br />

fragen. Wir hakten bei den für die<br />

Region zuständigen Industrie- <strong>und</strong><br />

Handelskammern Braunschweig <strong>und</strong><br />

Lüneburg-Wolfsburg nach, die Fragen<br />

beantworteten die Präsidenten<br />

Eberhard Manzke (IHK Lüneburg-<br />

Wolfsburg) <strong>und</strong> Dr. Wolf-Michael<br />

Schmid (IHK Braunschweig):<br />

Bitte bewerten Sie kurz unseren Wirtschaftsstandort<br />

allgemein. Wo liegen<br />

die Vorteile, wo die Schwächen der<br />

Region? Wie hat sich der Wirtschaftsstandort<br />

nach Ihrer Einschätzung in<br />

den letzten Jahren verändert? Welche<br />

Standortvorteile konnten in den letzten<br />

Jahren etabliert werden?<br />

Manzke: Industrielle Großunternehmen<br />

prägen die Region, insbesondere Volkswagen<br />

<strong>und</strong> Salzgitter AG. Das ist einerseits<br />

unsere absolute Stärke, andererseits<br />

macht es uns aber auch in besonderer<br />

Weise anfällig, wenn beispielsweise der<br />

weltweite Automobilabsatz einmal stockt.<br />

Schmid: Mit den Standorten Braunschweig<br />

<strong>und</strong> Salzgitter, der Volkswagen<br />

AG <strong>und</strong> mit der Volkswagen Financial<br />

Services AG in Braunschweig ist der<br />

Volkswagen-Konzern auch im Bezirk der<br />

IHK Braunschweig ein herausragender<br />

Arbeitgeber. Auch mit Blick auf eine<br />

Vielzahl von Automobilzulieferunternehmen<br />

wird die enge wirtschaftsräumliche<br />

Verflechtung zwischen den Standorten<br />

Wolfsburg <strong>und</strong> Gifhorn im Norden sowie<br />

Braunschweig, Peine <strong>und</strong> Salzgitter in der<br />

Mitte des Wirtschaftsraumes deutlich.<br />

Die Region kann darüber hinaus auch<br />

auf anderen Feldern punkten, unter anderem<br />

als die forschungsintensivste Region<br />

Europas, also als die „Forschungs-<br />

Dr. Wolf-Michael Schmid, Präsident der IHK Braunschweig. Foto: oh<br />

region Nummer 1“. Sehr erfreulich sind<br />

hier Vernetzungsgedanken, z.B. mit dem<br />

neuen Niedersächsischen Forschungszentrum<br />

Fahrzeugtechnik mit Standorten<br />

am <strong>Braunschweiger</strong> Forschungsflughafen<br />

<strong>und</strong> auch in Wolfsburg. Die Intensivierung<br />

der Zusammenarbeit zwischen den<br />

bedeutenden Forschungseinrichtungen<br />

der Region <strong>und</strong> den hiesigen Unternehmen<br />

ist ein immer stärker hervortretender<br />

Standortvorteil. Hinzu kommen Attraktivitäten<br />

im Bereich Kultur <strong>und</strong> Tourismus.<br />

Von der Autostadt in Wolfsburg über die<br />

Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel<br />

bis zum Rammelsberg-Museum in<br />

Goslar reicht hier das Spektrum, um nur<br />

einige wenige Beispiele zu nennen. Nicht<br />

zuletzt kann sich auch der Tourismus in<br />

der Region „zwischen Harz <strong>und</strong> Heide“<br />

immer besser etablieren.<br />

Manzke: 60000 Arbeitnehmer pendeln jeden<br />

Tag in die Stadt Wolfsburg zur Arbeit<br />

– aber nur 25000 davon zu VW. Die Stadt<br />

hat sich auch als Dienstleistungs- <strong>und</strong><br />

Handelsstandort stark entwickelt. Im Jahr<br />

2000 hatten wir r<strong>und</strong> 18000 Beschäftigte<br />

im Dienstleistungssektor. Heute sind es<br />

schon 28000. Früher hat die Stadt Kaufkraft<br />

an das Umland abgegeben. Inzwischen<br />

ist es umgekehrt, denn es gelingt<br />

Wolfsburg immer besser, mit attraktiven<br />

Angeboten K<strong>und</strong>en zum Einkauf in die<br />

Stadt zu locken.<br />

Thema Existenzgründung: Wie steht<br />

die Region im B<strong>und</strong>esdurchschnitt da?<br />

Gibt es hier viele oder eher wenige<br />

Existenzgründungen?<br />

Manzke: Der Gründungssaldo, also die<br />

Differenz aus Anzahl der Neugründungen<br />

<strong>und</strong> Liquidationen, lag 2008 in<br />

Niedersachsen bei -4,8 Prozent. Auch<br />

die Zahl der Gründungen pro 10000 Erwerbstätige<br />

sinkt in Niedersachsen bereits<br />

seit 2004 <strong>und</strong> wir bewegen uns im<br />

Vergleich der B<strong>und</strong>esländer im unteren<br />

Mittelfeld. Die Gewerbeanmeldungen<br />

sind auch, heruntergebrochen auf das<br />

Städtedreieck Braunschweig-Wolfsburg-<br />

Salzgitter, seit einigen Jahren rückläufig.<br />

Gerade bei den Unternehmensgründungen<br />

zählt aber doch Klasse statt Masse.<br />

Das Gründungsgeschehen nimmt<br />

immer dann zu, wenn auch die Arbeits-<br />

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