Ausgabe Nr. 160 Spezial
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Platzierungshistorie<br />
bei geschl. Fonds<br />
Jahr<br />
Eigenkapital<br />
in Mrd. €<br />
1993 4,04<br />
1994 4,66<br />
1995 4,40<br />
1996 5,81<br />
1997 4,97<br />
1998 5,03<br />
1999 3,76<br />
2000 3,04<br />
2001 2,03<br />
2002 1,98<br />
2003 2,31<br />
2004 2,21<br />
2005 1,53<br />
2006 2,12<br />
2007 1,27<br />
2008 e)<br />
e) geschätzt<br />
1,50<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>160</strong>, 08. KW, 22.02.2008, Seite 28 von 44<br />
geschlossenen Immobilienfonds ausmachte. Nach 4 bis 6 Mrd. platziertem Eigenkapital<br />
zwischen 1993 und 1998 brach der Absatz der deutschen Immobilienfonds zunächst auf 2<br />
bis 4 Mrd. ein. 2001 bis 2004 konnten immer noch um die 2 Mrd. platziert werden. Mit 1,72<br />
Mrd. platziertem Eigenkapitel nach 2,12 Mrd. in 2006 ist der aktuelle Einbruch allerdings<br />
dramatisch. Und nach Loipfingers Schätzung dürfte auch im kommenden Jahr mit 1,5 Mrd.<br />
nur wenig mehr über die Theke gehen.<br />
In dieser Hinsicht sind wir vielleicht ein wenig optimistischer - zumindest mit Blick auf 2009.<br />
Die günstigeren Einkaufspreise werden sich erst mit Zeitverzögerung auf die Konfektionierung<br />
von geschlossenen Fonds auswirken. Blickt man auf die Loipfinger‘sche Gesamtstatistik<br />
sammelten 2007 nur noch 91 Anbieter für deutsche Immobilien Geld ein. Im Vorjahr waren<br />
es noch 105. Der Blick auf die Namensliste macht zusätzlich deutlich, dass jeder dritte<br />
Initiator des Jahres 2006 im vergangenen Jahr inaktiv war. Ihnen stehen 21 neue Emissionshäuser<br />
gegenüber, von denen 18 völlige Neulinge im Segment der deutschen Immobilienfonds<br />
waren. Blickt man auf die Anleger wird der Einbruch der deutschen Immobilien<br />
noch deutlicher. Nach gut 81 000 Anlegern im Jahre 2006, die noch in deutsche Immobilien<br />
investierten, waren es 2007 nur noch knapp 41 000. Interessant ist auch die Zurückhaltung<br />
der Banken bei der Platzierung deutscher Immobilienfonds. Nach Loipfinger und durchaus<br />
parallel zu unseren Eingangsbemerkungen spricht das für einen möglichen Qualitätsverlust.<br />
Fazit: Die aktuellen Entwicklungen machen uns nicht glücklich. Die Konsolidierung an den<br />
Immobilienmärkten könnte jedoch dazu führen, dass der deutsche geschlossene Immobi-<br />
lienfonds eine Renaissance erlebt. Nachteil ist jedoch die nahezu völlig fehlende steuerliche Komponente. Blickt<br />
man in die Historie der geschlossenen Fonds so ist festzustellen, dass geschlossene Fonds grundsätzlich nur<br />
dann erfolgreich platziert werden, wenn sie mit Steuereffekten verbunden sind. Davon profitieren derzeit die internationalen<br />
Fonds, die alle verfügbaren Doppelbesteuerungsabkommen abklappern. Holland-Fonds, die vor wenigen<br />
Jahren noch ganz oben bei Doppelbesteuerungs-Fonds standen, sind inzwischen nahezu völlig in Bedeutungslosigkeit<br />
versunken. Der holländische Immobilienmarkt gibt dafür keinen Anlass. Anlass dürfte eher sein,<br />
dass die Anleger einfach die Freigrenzen in Holland überschritten haben. Nachdem alle beurteilbaren Standorte