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Funzine 12 - Old Punks from Hamburg Gallery

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wi mi segg’n was en dufte Kahn seen tut. I hoab jo en 100 foot-trawler meed dickbugkeel un min 900ps motaehr tut traeggn en<br />

ordentlig meng Fisch oan bord, och waenn de Net moanchmol vom G’waecht uf di Fisch jo obschnorrn haet.”<br />

WIE, WAS? Nun sind Fischer und Hobby-segler genauso wie Bauarbeiter ja nicht die schlauesten Leute und reden ja sicher<br />

den ganzen Tag so ein Blech daher. Aber es bestuerzt mich schon ein wenig wenn unsere schoene und uns so heilige deutsche<br />

Sprache derart verkrueppelt wird und nun nur zu Nummern, Abkuerzel und ge-schwollenen Fachausdruecken verkommt.<br />

Das ist nicht schoen!<br />

Aber es geht ja noch viel viel weiter. Letztens war ich mit meinen Sohn ja wieder einmal auf einer Plattenboerse um nach der 1.<br />

NAPALM DEATH Single zu suchen. Kaum waren wir an einem Stand angekommen da hoerten wir auch schon 2 Plattenkenner<br />

abdozieren: “Ja die <strong>12</strong>” ist ja auch auf gelben Wax in 100er Auflage rausgekommen, erst auf POSH und dann auf WEIRD<br />

SYSTEM mit limitierter 200er erstpressung in gruengrau gespotteten Vinyl, mit Longsleeve anstatt des Doppel-faltcovers und<br />

anderer B Seite” (?) Der andere dann: “Stimmt, aber hast Du auch die 10” mit extra A Song auf trans-paraenten wax und mit<br />

Autograph auf picture cover als give- away flexy von ’87 Sounds Magazine?” Wir wollten dann eigentlich auch nicht gross<br />

stoeren aber mein Sohn fragte dann den Plattenhoeker doch nach der 1. NAPALM DEATH single und bekam zu hoeren: “Wie<br />

was, welche Pressung? Als Ami, UK, Japan oder Deutsch Print?” Mein Sohn: “Mir voellig egal!” Der Hoeker: ”Also die Franzoesische<br />

Pressung mit handmade Cover kam ja nur in 500er Auflage auf LE CRAP DA MOUR RECORDAS heraus, hat ja<br />

gewoehnlich auch colour-sleeve und ansonsten als yellow vinyl, ist einseitig bespielt und kam in der auch als special spoken<br />

word edition heraus. Die ist aber sauteuer mein Jung, das kannst Du nicht bezahlen.” Mein Sohn dann: “Gut, hast Du eine<br />

normale Single mit den die ich mir leisten kann?” Der Hoeker: “Ich hab noch die ‘97 EMI 10” Re-Print mit Centersleeve und<br />

auch als Picture-disc auf ’85 ARIOLA out of print edition, aber die haben beide ein paar drop-tears und sind trotzdem noch zu<br />

selten und zu teuer ….also besser waere dann wohl die ‘88er JUGO 7” Pressung mit s/w sleeve und mit doppel B side als<br />

shapedisc auf roten wax mit Napalmgeruch, noch unbespielt und eingeschweisst fuer nur 150 DM” Mein Sohn: “Ne, danke. Ich<br />

moechte einfach nur die 1. NAPALM DEATH Single mit den original Songs auf ganz stinknormalen schwarzen Vinyl!” Hoeker:<br />

“Was bist Du denn fuer einer?”<br />

Ja ist das nun alles als Unglaublich, Unglaeubig oder gar Unheilig und Un-christlich hinzustellen? Ich glaube nicht, denn auch<br />

unser JECHU hat ja frueher schon eine Sprache gesprochen die zuerst nicht viele verstanden. Schliesslich war unser junge<br />

Jesus Sohn eines Zimmermanns, und lernte von frueh an auch die Kunst des Zimmerns und so auch die Sprache der bloeden<br />

Bauar-beiter. Nachdem er wieder aus Aegypten zurueck ins Heilige Land zog um zu predigen und Gottes Wort verlauten zu<br />

lassen, so verstand ihm zuerst keiner. Sein Hebraeisch mit Aegyptischen Akzent und diversen Bauarbeiter Abkuerzungen,<br />

machte es fuer unseren Gottessohn fuer eine lange Zeit wirklich hart Anhaenger zu finden. Aber wie durch ein Wunder fand er<br />

ja seine 10 Juenger, die wie er auch nur einfache Arbeiter waren und also dann fortan fuer ihn auf den zahlreichen Kundgebungen<br />

die heiligen Botschaften des Herrn uebersetzten. Und somit bildete sich regelmaessig immer eine grosse<br />

Menschentraube um unseren Heiligen Sohn. Und in diesem Zusammenhang sagen wir also wieder einmal: AMEN!<br />

FANZINE REPORT!<br />

Zu meinem grossen Erstaunen gibt es nach 25 Jahren immer noch jede Menge Untergrundmagazine, die sich mit PUNK-<br />

ROCK, Konzerten, Alkohol und spassig-en Erlebnissen beschaeftigen. Ich habe sicher mein letztes deutsches Fanzine<br />

irgendwann vor 8 Jahren oder so gelesen und fand es echt ganz dufte, Du. Es war das ZAP glaub ich. Es war semi-proffessionell<br />

geschrieben und wirklich gut auf-gemacht. Zu der Zeit gab es auch noch viele andere aehnlich gute, aber sicher auch<br />

viele miese Fan-Magazine, die ans Format unser allerersten Ausgaben des FUNZINE’s erinnerten. So Maschinenge-tippte<br />

oder gar handgeschriebene Artikel, mit herausgeschnittenen BILD Zeitungs-Ueberschriften ins Heft reingeklebt, sowie grausam<br />

fotokopierte s/w Fotos. Dazu kam noch das notorische Nichtkoennen von Geschichten erzaehlen, sowie das e-wige politische<br />

Korrektsein muessen und alle diese wiederholten Berichte ueber Tierversuche usw.! Schon Jahre zuvor, als ich <strong>Hamburg</strong><br />

verliess, langweilten mich die meisten Fanzines dermassen, das ich fast arrogant nur noch unser Eigenes lass. Man sollte nun<br />

meinen, das es nach 25 Jahren, solche amatuerisch-en und zusammengeklebten Teile nicht mehr geben sollte! Schliesslich<br />

hat sich in der Musik seitdem ja auch viel getan und fast alle Punk Bands die man heut-zutage live sieht, sind spielerisch gesehen<br />

um Lichtjahre besser als Bands in den fruehen 80ern. Also warum ist es bei Fanzines nicht auch so? Sicher ein Grund<br />

dafuer ist, das man ein Magazin allein schreiben + veroeffentlichen kann, waehrend man in einer Band schon ein gewisses<br />

Koennen an den Tag legen muss. Ansonsten sagen einen die ander-en Bandmitglieder schon, wenn man echt voll daneben<br />

liegt. Der 2. Grund ist sicher die kleine Auflage die man nur schnell zu fotokopieren braucht und dann fuer ein paar Groschen<br />

auf Gigs verticken kann. Waehrend in der Musik es heute schon etwas schwer sein solllte ein sauschlecht aufgenommenes<br />

Uebungsraum-tape an den Mann zu bringen. Eine Single, bes-ser noch aber eine CD muss es schon sein, um den heutzutage<br />

musikalisch doch sehr verwoehnten Punk zufrieden-zustellen! Aber so ein ‘Zine fuer ein paar Groschen geht immer. Man<br />

unterstuetz so ja den amatuerischen Untergrund, laut der Divise “mach es selbst, sei Du selbst” das ist immer gut und man<br />

brauch es eigentlich ja nicht einmal lesen, da man ja immer schon weiss, was dort drin steht. Ein paar Berichte ueber Konzerte<br />

an denen man selber dabei war, ein paar Hass-Stories gegen Bullen, Spiesser, Skins, Politiker, der globalen Wirtschaft, der<br />

USA und Tierversuche! Der Rest ist Zeugs ueber Saufgelage und die ueblich-en Gruss-Seiten, wo man dann hoffte seinen<br />

eigenen Namen zu finden. Aber sollte sich das nicht aendern? Sollte sich Fanzines nicht wie die Musik auch stetig<br />

weiterentwickeln? Ich weiss es nicht ge-nau, schliesslich hoere ich ja auch immer noch ’77 Punkrock von alten sowie neu-en<br />

Bands wie z.B. den genialen VOICE OF A GENERATION. Aber ich kann mich trotzdem nicht wirklich mehr an diese<br />

selbstzusammengeklebten Fanzines er-freuen, die von Kids angefertigt werden, die ein solches zum erstenmal schreiben und<br />

die Fanzines von damals auch nicht kennen. Ich wollte nun endlich wieder mal ein Fanzine lesen und hoffte das ich dadurch<br />

lernen kann, was in Deutschen Lande zur Zeit so Punkrock-technich los ist. Das Blatt, welches ich von ein paar Freiburger<br />

<strong>Punks</strong> auf dem HOLIDAYS IN THE SUN Festival im englischen MORE-CAMBE ersteigerte, heisst seltsamerwei-se<br />

ROCK’a’HULA. Es ist aeusserlich ein flott aussehendes DIN-A-4 Heft und sieht beim schnellen ersten Durchblaettern auch<br />

Innen wirklich gut gemacht aus. Es hat viel gutes Lay-Out und viele scharfge-stochene s/w Fotos und scheint aus vie-len Live-

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