Funzine 12 - Old Punks from Hamburg Gallery
Funzine 12 - Old Punks from Hamburg Gallery
Funzine 12 - Old Punks from Hamburg Gallery
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Jetzt spaeter am Abend ging es dann los mit dem Entscheidung treffen und so. War es am Nachmittag noch<br />
ruhig, so mit meistens nur einer guten Band alle Stunde (und ansonsten viel obscu-res Zeugs) so ueberlappten<br />
jetzt die interessanten Ereignisse einander. Also entschloss ich mich erstmal ein wenig von der einen und dann<br />
von der anderen Band zu sehen und so nahm das Hin- und Her- laufen zwischen den Buehnen dann seinen Lauf.<br />
Also sah ich mir erst einmal THE BUSINESS an, was sich dann als ganz grosser Fehler herausstellen sollte: Es<br />
war laut, hard-corig und schnell aber eben nicht gut. Das Publikum sah das anscheinend anders und feierte ihre<br />
Helden ab, aber ausser dem CRASS cover DO THEY OWE US A LIVING war ihr Repertoir doch ziemlich<br />
langweilig. Die ewigen 3-4 Akkord in einer Reihenfolge Melodien ohne Witz, Tempowechsel oder gar<br />
irgendwelchen anderen musikalischen Einfluessen. Eigentlich eher schlechter Punk ein wenig hardcorig<br />
aufgedreht. Also schnell rueber um mir den Rest von DOA im DOME anzuschauen. Auf dem kurzen Weg dorthin<br />
frage ich mich warum ploetzlich die ganzen alten U.K. STREETBANDS wieder so sehr ange-sagt sind. Das ist<br />
doch eigentlich nur Primipunk fuer den gemeinen Poebel. Da sind keine besonderen Gitarren-Riffs, Takt-/Stil-<br />
wechsel oder andere Intelligente Feinheiten des modernen Punk und Hardcores zu erkennen. Das war ’83<br />
vielleicht noch ganz o.k., kommt heute aber leider nur als derb veraltet herueber. Auch herueber tru-delten<br />
inzwischen endlich SCHWABE und Anhang, per TAXI vom Flughafen und so, um THE BOYS nicht zu ver-passen.<br />
Dafuer mussten sie dann auch mal eben um die 100 £ abloehnen, nur um dann doch heraus zu finden, das die<br />
schon vor gut 2 Stunden gespielt hatten! “SUPER KONZERT WAR DAS” und “DAS MUSS MAN GESEHEN<br />
HABEN” schrien wir fortan den zu spaet angekommenden <strong>Hamburg</strong>ern herueber, wenn immer wir sie trafen.<br />
Doch wieder zurueck zu DOA:<br />
Es war wieder richtig<br />
gut kommen-den<br />
SHAM 69<br />
geil, eine Show, der immer<br />
Kanadier, anse-hen zu<br />
koennen. Das ging auch richtig gut ab mit einem<br />
Knaller nach dem anderen, wobei mir<br />
besonders gut gefiel, das die jetzt wieder den alten<br />
Ur-Bassisten RANDY RAMPAGE dabei hat-ten. Der<br />
total ueber- taettooviert und mit seinen<br />
typischen alten Cowboy Botten und den<br />
langen Haaren fast genau so aus-sah, wie auf<br />
dem Cover der Hardcore’81 LP. Er sprang<br />
herum und fetzte auf seinen Bass absolut los und<br />
JOE SHITHEAD hatte dadurch diesmal<br />
Probleme die Aufmerksamkeit auf sich zu<br />
ziehen. Al-le geilen Songs der ersten 3 Alben<br />
wur-den im typischen Ueberschalltempo herunter<br />
gespielt und es war gut, das die Holzhacker sich diesmal nicht auf spaetere Peinlichkeiten wie SINGING IN THE<br />
RAIN und so’n Muell einlies-sen. Das kam genial, das machte Laune und danach hiess es erst mal wieder ein<br />
Bier im Pub geniessen und sich seelisch und koerperlich auf STIFF LITTLE FINGERS (jetzt uebrigens mit dem<br />
alten THE JAM Bassisten) vor-zubereiten zu koennen. Das sollte dann in der grossen Arena stattfinden, doch bei<br />
der Ankunft war es dann schon wieder so proppe und man stand am Eingang Schlange, also schnell wieder<br />
rueber zum DOME um nichts von SHAM69 zu verpassen. Dort schafften wir es dann auch gerade noch<br />
rechtzeitig reinzukommen, bevor die Ordner hinter uns dichtmachten, da jetzt der Laden bis zum Zerbarsten<br />
angefuellt war. Drinnen war schon gute Stimmung und die Band war auch schon auf der Buehne und plaenkerte<br />
irgend so ein Intro bis dann der Meister selber auf die Stage kam und schon ging es gleich mit RIP OFF ordentlich<br />
los. JIMMI PURSEY soll laut vieler An-gaben ja voll das Arschloch persoenlich sein (und er gab sich auch sehr<br />
merk-wuerdig und arrogant auf der Buehne) aber auf der anderen Seite will man den Mann ja nicht heiraten,<br />
sondern nur die SHAM Hits singen hoeren. Und das konnte er trotz seines gehobenen Alters und ausgemerkelten<br />
Gesicht ja noch ganz gut. Leider spielten sie ein<br />
paar zuviele Songs neuere Platten die<br />
leider (wie bei fast allen alten Bands) absolut belanglos und uninterressant sind/waren. Aber bei allen Klassikern<br />
wie HURRY UP HARRY, HERSHAM BOYS, BORSTAL BREAKOUT, TELL US THE TRUTH, und IF THE KIDS<br />
ARE UNITED ging es dann so mitsing und abtanz maessig gut ab. BO gefiel es dennoch nicht so toll, waehrend<br />
wir <strong>Hamburg</strong>er es schon Alles im Allen ganz in Ordnung fanden.<br />
Dann schnell zur PLATFORM um sich VIBRATORS anzusehen. Ich hatte sie ja zuletzt in SAN DIEGO gesehen<br />
und da waren sie eigentlich ganz o.k., aber natuerlich fehlte der Ur-Gitarist wieder unheimlich. KNOX kann zwar<br />
die meis-ten Songs ganz gut alleine hinkriegen, aber wenn es dann zu den Gitarren-solos kommt, haut er immer<br />
so oft voll daneben und quietscht sich da so eine Scheisse zurecht, das BO es ueber-haupt nicht lustig fand und<br />
mich schon wieder so komisch anschaute und sagte: “Du empfielst uns immer ein paar Sachen, Du!” Aber die<br />
Musik fand er trotzdem ganz gut, obwohl es nicht 80‘er H.C.-Punk war. Als sie dann noch TROOPS OF<br />
TOMORROW spielten, fand BO dann auch heraus, das es nicht die EXPLOITED waren, von dem der Hit stammt.<br />
Sie hatten wieder einen neuen Bassmann dabei, der aber nicht annaehernd eine halb so gute Show hinlegte, wie<br />
der Bassist den sie noch auf der US Tour dabei hatten.